Twosouls..ich bin total eine Ahnungslose wenn ich all das lese...ich wollte immer dass mein Hund auf meiner Höhe läuft damit sie sich den Weg nach vorne, hier meine ich wieder an der Leine ziehen erarbeitet...und JA Richtungswechseln fand sie am Anfang total sch....!! Jetzt ist ok, ich lobe sie.
Als ich sie zu uns geholt habe , habe ich die üblichen Bücher gekauft, die man im Handel findet. Weil sie sehr übermutig und nicht führbar war am Anfang habe ich alle ihre Aufgaben übernommen. Sie hatte eine Zeit lang gebraucht um mich als so zu sagen..."Chef" akzeptiert. Obwohl ich mich manchmal frage was sie wirklich denkt von mir und ob sie mir in ihren Gedanken den Stinkefinger zeigt?.
Mit Futter arbeitet finde ich problematisch wenn man dies abbauen will. Das habe ich sehr langsam gemacht (über ca 3 Monaten). Danach hatte es eine Weile gut funktioniert und danach machte sie nur halb die Sachen die ich von ihr verlangt habe. Dann habe ich jetzt vor 2 Mo wieder angefanhen mit Futter zu belohnen ab und zu.
Hundebegegnungen: nachdem ich gesehen habe, dass sie am Anfang auf Hunde los ging, habe ich mir 3 Hundeschulen gesucht die mir nicht helfen konnte. Schwieriger Hund sagten sie. Ich hatte sicher viele Fehler gemacht, es ist mein erster Hund..danach hatte mir ein alter Mann geholfen, der einen Hund vom selber Züchter hatte. Jetzt, lasse ich sie nur mit den 5 Hunden zusammen die wir kennen. Bei fremden Hunden heisst Fuss und vorbei laufen. Sie kann nicht das Ritual der Begrüssung. Sie RENNT zum anderen Hund und mach WUFF. Das haben die meisten nicht gern. Vielleicht hat sie nie gelernt, weil in ihrem Wurf war nur sie und ein anderer Welpe. Sie war die "dominantere" und das hat sie gelernt. Es sind nur Vermutungen...
Deswegen lasse ich sie nicht mit fremden Hunden. An der Leine geht besser weil sie nicht rennen kann aber für sie ist doof weil dies nicht einer natürlichen Hundebegegnung entspricht..
Ich habe nun dr. Google ? nach den unterschiedlichen Funktionen im Rudel gefragt und ich habe Hera hier deutlich gefunden mit dem Unterschied dass sie kein bellender Hund ist. Wenn sie bellt, zum neue Situationen oder Besuch anmelden dann tief und kurz. Schnappen war am Anfang des Trainings ein Problem. Sie hatte geschnappt sobald sie überfordert war...ich musste das lernen ? Und wenn wir laufen gehen, dann läuft sie weiter vor mir und schaut immet wieder zu mir zurück.
Vorderer Wächter:
- Entscheidungsempfänger!
- beide Wächter haben keine Handlungskompetenz!!!
- Sichert den Zentralhund von vorne (eine der wichtigsten Aufgaben im Rudel!)
- Sehr reaktionsschnell, schnappt schnell zu, kläfft oft hell und laut (Meldepflicht!)
- Körperspannung ist angespannt und die Bewegung ist eher hoch und kurz, auf Wegen läuft er vor und zurück, hin und her
- Geht eine sehr enge Bindung mit seinem Menschen oder Leithund ein.
- setzt sich oft dahin wo er alles im Blick hat ( Fenster, Türe, im Garten an strategisch wichtigen Punkten)
- Wie auch der vordere und hintere Leithund nur viel nervöser und angespannt!
- Allgemein sehr nervös wirkender Hund!
- Ängstlich bis Panisch bei Gewitter/ Feuerwerk
Und warum?
Weil er die Lebensversicherung seines Leithundes oder Menschen ist! Er muss GEFAHR melden und nun kann er aber diese NICHT einschätzen und das versetzt ihn in Panik! (Thunder-Shirt oder Bachblütentropfen können helfen, bis er Ihnen so vertraut, dass wenn Sie ruhig bleiben, Ihr Wächter auch ruhig bleibt!)
Der Wächter braucht unbedingt unsere Hilfe, am Anfang immer und überall, und vielleicht hilft Ihnen sein Verhalten aus diesem Blickwinkel zu betrachten und Sie sich nicht länger ärgern wenn er seinen Job macht!
TIPP:
der vordere Wächter braucht dringend Führung! Sonst wird er eine Gefahr für Menschen und andere Hunde!
Er braucht unbedingt klare und verständliche Informationen wann ich als Mensch in unserer Welt seine Hilfe brauche und wann nicht.
- NIE mit dem Wächter joggen oder Fahrradfahren gehen!
Tempo überfordert ihn total, er kann die Gegend nicht nach Gefahren abscannen! Eher mit ihm langsame und ruhige Spaziergänge machen und immer mal wieder anhalten und ihm Zeit geben alles zu sichern, sobald er Blickkontakt aufnimmt können Sie weiter gehen. Das hilft ihm in Sie Vertrauen aufzubauen weil Sie als Hundeführer Rücksicht nehmen.
- will ich nicht dass er seinen Job macht, „ scheuche“ ich ihn von den Orten weg wo er alles im Blick hat. Eventuell biete ich ihm an sich auf seiner Decke oder Korb hinzulegen oder wenigstens kurz darauf zu verweilen. (Er muss NICHT auf der Decke bleiben, es geht nur darum ihm eine alternative Möglichkeit zu bieten, Decke = Ruhe – Türe = Unruhe, oft ist er so hibbelig, dass er gar nicht still auf der Decke liegen bleiben kann! Aber er lernt damit, dass ich die Situation übernehme und registriert habe was er da an der Türe/ Fenster/ Garten/ Balkon etc. tut.)
- Beim Spaziergang wenn er anfängt zu kläffen( Mensch/ Hund/ Fahrradfahrer) nehme ich ihn an die Leine ,aus der Situation raus, (aber nicht in Deckung, denn er soll lernen mit der Situation umzugehen) gehe mit ihm auf die Seite, oder weit weg, stelle mich vor ihn hin, Blick zum „ Feind“ (mit einem Auge aber weiterhin bei ihm) und mit einem ruhigen „ schhh“ vermittle ich ihm, dass alles in Ordnung ist und ich die Situation übernehme. Und das jedes Mal! Sollte er sich dann weiterhin völlig selbstvergessen laut aufregen, gebe ich ihm kurz einen Stüber in die Schulter um ihn aufzurütteln und ihm mitzuteilen, dass ICH AUCH NOCH DA BIN, IHM HELFE und diese Aufregung nicht dulde...
Sobald er nur mal kurz mit Ihnen Blickkontakt aufnimmt sofort Loben ( aber kein lautes FEEIIINN!!! sondern ein leises, anerkennendes Super/ Toll oder was auch immer...