Ich bin wieder da
Ich hatte jetzt eine lange Auszeit vom Forum und das nicht mal aus gewichtigen Gründen...
Erst habe ich noch eine Weile gebraucht um mit dem Tod meines Papa's ins Reine zu kommen. Dann haben wir noch ganz viel an unserem Ami zu tun gehabt (auch immer noch) und zu guter Letzt brauchte ich eine ganz lange Zeit ohne Einflüsse von außen um mir und Argos einen Weg zu suchen um klar zu kommen.
Meine Angst und Unsicherheit mit fremden Hunden wurde Anfang des Jahres immer schlimmer und ich fing an allen Begegnungen aus dem Wege zu gehen. Argos habe ich damit keinen Gefallen getan und mir auch nicht. Aber es wurde so schlimm, das ich schon bei Sichtung eines Hundes sofort weiche Beine bekam und gestehen muss, mir nicht sicher sein konnte ob ich meinen Blaseninhalt bei mir behalten könnte.
Auslöser war, das Argos von heute auf morgen wirklich alle Hunde gehasst hat... Auch wenn mein Mann mit ihm unterwegs war.
Sogar Hunde die er schon lange kennt waren ihm plötzlich zuviel und er wollte (und hat) sich nur noch prügeln.
Das hat mich total aus der Bahn geworfen. Das hätte ich nach 3,5 Jahren nicht mehr erwartet.
Es gibt nur noch eine Hündin die er in seiner Nähe duldet.
Dann fing sein Hoden wieder an zu wachsen, also ließ der Chip nach.
Wieder nur Durchfall, totale Unruhe ( keine einzige Auszeit am Tag... Nur unter Strom) Gassi nicht mehr möglich ohne dass er total gestresst war, extrem schreckhaft.
Mein Mann war dieses Jahr schon sehr viel und lange auf Montage und ich somit alleine.
Wenn Argos auf dem Grundstück seine Geschäfte erledigen würde, ich wäre kein Stück mehr vor die Tür gegangen.
Tut er nicht, also musste ich mit ihm raus.
Nur der Gedanke daran hat mir irgendwann so viel Stress bereitet, das ich schon mit weichen Beinen losgegangen bin... Auch ohne Hundesichtung.
Anfang Februar war impfen und ich habe nochmal mit unseren TA geredet.
Er ist kein Freund von Kastration und wir haben lange gesprochen da ich das ja auch nicht wollte, aber Argos extrem gestresst war.
Schlussendlich habe ich ihn Mitte Februar kastrieren lassen.
Das war dann die schlimmste Zeit die ich je mit ihm hatte.
Fast zwei Wochen hat mein Hund nur noch Panikanfälle gehabt. Konnte nicht mehr fressen/trinken, konnte nicht mehr Gassi gehen (habe ihn am Geschirr vorne hochgehoben um den Vierradantrieb auszuschalten) ohne das er plötzlich auf die Straße gerannt ist, gegen Bäume mit Volldampf, in und durch Hecken (mit mir hinten dran)... Usw.
Ich habe nur noch geheult und hatte so eine Angst das er sich nicht wieder erholt.
Nach zwei Wochen war das dann einfach weg und er total entspannt. Einfach so.
Ich war so glücklich
Von da an musste ich einfach einen Weg finden um endlich mal mit ihm auf einen Nenner zu kommen.
Ich habe ganz viel nachgedacht und unsere letzten Jahre Revue passieren lassen.
Da habe ich festgestellt das alles, was ich in der Hundeschule und auch von anderen Seiten gesagt bekommen habe nicht für uns gepasst hat.
Wir wollten einen Hund, der einfach nur unser Leben begleitet ohne besondere Ausbildung oder bedingungslosen Gehorsam.
Also habe ich mich darauf besonnen und erstmal alles sein lassen was ich sonst so getan habe.
Kontakte zu Hunden gibt es nun gar nicht mehr... Stresst ihn durch meine Unsicherheit. Ist mein Mann alleine unterwegs gibt es auch da keinen Kontakt.
Spaziergänge sind auf das notwendige reduziert, stinkelangweilig und finden durchgehend an der Schlepp statt.
Hat den Vorteil, das ich mich nicht durchgehend unsicher fühle und ihm dadurch wieder Stress bereite.
Dadurch haben wir die Leinenführigkeit auf ein "gut" verbessert.
Wir tüdeln einfach nur immer die gleichen Wege.
Seit jetzt drei Wochen habe ich eine weitere Runde in unserer Programm aufgenommen auf der immer Hundesichtung sind. Diese Runde gehe ich aber nur wenn ich ein richtig gutes Gefühl habe.
Dann habe ich die Sichtung eines Hundes ja lange Zeit mit click und Leckerlie belohnt wenn er ruhig war und sich zu mir orientiert hat... Hat ja nett geklappt aber danach hat er um so hektischer auf die Hunde geachtet.
Jetzt ignoriere ich Hunde und habe keine Leckerlies mehr mit. Will er fixieren unterbreche ich ihn. Ich gucke auch Argos viel weniger dabei an und dann entspannt er viel schneller.
Spiel, Spaß und Spannung gibt es nur noch Zuhause. Ich lasse mich auf seine Spielaufforderungen ein und er sich jetzt auch auf meine.
Er ist ein seltsamer Hund (meine Meinung), aber ich finde das es uns zur Zeit echt gut geht. Ich respektiere und ertrage alle seine Launen und er meine
Er ist ruhiger geworden und achtet sehr auf mich.
Sucht ganz viel Körperkontakt, was ich wahnsinnig schön finde, da es das bei ihm ja sonst gar nicht gab.
So... Das war jetzt erstmal ein sehr langer Rückblick auf die letzten Monate und ich könnte garantiert noch dreimal so viel schreiben... Aber das ist mir auf dem Handy viel zu anstrengend
In den nächsten Tagen werde ich mal anfangen alles zu lesen was da so aufgeploppt ist (ganz schön viel).
Ganz liebe Grüße an euch alle