wie sieht das konkret aus mit dem "Beutetier"? Verfütterst Du echte, ganze Beutetiere oder Fertignahrung auf "Beutetierbasis"?
Das geht überhaupt nicht,weil bestimmte Dinge von Wildtieren gar nicht für die Verwertung freigegeben werden. Hirn zum Beispiel. Wie es bei den Tierpärken ist weis ich jetzt nicht,aber als Privatperson kannst du kein vollständiges Beutetier verfüttern.
Das macht noch nichtmal die Eberhard Trummler Station (Wolfswinkel). Man haut dort rein was man gespendet bekommt. Das sind dann auch manchmal ganze Rinderhälften,aber eben auch mal Pferd u.s.w.. Ich war da auch einmal bei der Fütterung der Iraner mit dabei. Das Ganze lief so ab das drei zehn Liter Eimer voller Fleischstückchen -nichtmal Innereien- einfach (per Hand entleert) großflächig in die Meute von 50 Iranern geschmissen wurde. Die Ganze Meute stürzte sich drauf und jeder sicherte sich eben den Teil den er bekam. Dort wurde überhaupt nicht darauf geachtet das auch ja jeder Hund genau seinen Bedarf bekommt, von den man glaubt das er dies benötige. Und die Iraner waren sicher mehr Wildhund,als unsere DSH es je mehr sein werden!
@allgemein
In der Natur springt das Karnickel nicht 18.00 Uhr auf einen Baumstumpf und bietet sich dem Wolf feil. Und wenn der Hase ,weil vielleicht bissl abgemagert und schwach,nicht so ganz viele Nährstoffe inne hat,springt auch kein Mäuschchen noch hinterher um den Rest zu liefern. Nichtmal wir Menschen-und wir hätten als Einzige durchaus die Möglichkeit dazu- decken jeden Tag immer genau unseren Bedarf ab. Wobei Bedarf von x unterschiedlichen Dingen abhängt und sich im Grunde sogar jeden Tag ändern könnte. Abhängig von Bewegung,geistiger Arbeit,Wachstum,Krankheit,Alter u.s.w..
WELCHES Wildtier wird in der Lage sein sich jeden Tag auf´s Neue sienen Bedarf zu geben? Gerade in der Natur,wo um´s überleben gekämpft werden muss? Und davon mal abgesehen,würde bei Wölfen der tägliche Bedarf eh keine Rolle spielen,weil Wölfe eher selten jeden Tag fressen. Die reißen größere Beutetiere und schlingen runter was geht. Und dann kann da auch mal für 3 Tage es nichts geben. Vielleicht ein Mäuschen,oder ein Käfer. Oder eine Frucht die man am Waldboden findet. ABER eben auch menschlicher Müll,wenn sie sich in die Dörfer reintrauen oder ganz direkt auf Müllhalden (gabs in Spanien) leben. Man frisst was man bekommt! In Afrika macht bei den Wildcaniden sogar ein nicht geringer Teil der Nahrung Fäkalien aus. Siehe die Vorlesung die ich verlinkte.
Das bedeutet also eigentlich,das wer naturnah füttern will,dem Hund irgendwas vorsetzt. Alles mögliche. Fleisch,Knochen,Innereien,Essenreste,Müll wenn der Hund Müll erbeutet u.s.w.. Will man so füttern wie europäische Wölfe fressen,dann kann man sich gerne hier https://www.wolf-sachsen.de/de/ darüber informieren wie sich deren Nahrung zusammensetzt. Müsste bei Monitoring zu finden sein. Kann ich jetzt schon sagen:Wird teuer. Denn in aller erster Linie ist das zum überwiegenden Teil nur Reh,etwas Rotwild und zu bestimmten Jahreszeiten Wildschwein. Genauer gesagt Frischlinge.
Im übrigen ist das Argument in der Vorlesung,das Haushunde im Laufe ihres Bestehen´s überhaupt kein Fleisch bekommen konnten,nicht von der Hand zu weisen. Nichtmal die römischen Legionäre bekamen -Lupus wird das wissen - regelmäßig Fleisch. Außer Sonntags ein paar Stückchen. Ansonsten gab es Hirse u.ä.. Ich denke nicht das deren Kriegshunde sich dann aber über saftige Lenden her machten. Und ich denke auch nicht das man Wolf und Haushund noch in allem vergleichen kann. Und bei einigen Sachen weis ich´s ja nun auch aus erster Hand das das nicht geht.
Ich bin schon dafür bischen zu den Wurzeln zurückzukehren. Naturnah zu sein,soweit das geht UND sinnvoll ist. Aber gerade dann müsste jedem klar sein das ein gewisser Unsicherheits,-und Unregelmäßigekeitsfaktor dazukommen muss. Das in der Natur genau keine Laborwerte herrschen. Keine Idealwerte.
Insofern-das ist meine persönliche Meinung- ist also die Natur,das was da vorrangig gefressen wird,das worauf ausgewichen wird wenn Wildcaniden alleine sind,oder aber sich in die Nähe von Menschen trauen,sowie die Bedingungen die dort herrschen,lediglich eine ORIENTIERUNG(wert) für mich. KEIN MUSS(wert).Keine Größe die ich versuche nachzustellen,was a) auch nicht möglich ist (außer vielleicht als Trapper in Sibirien,oder Alaska) und b) auch in dieser Form fraglich wäre bei einem domestizierten Tier. Eine Orientierung die den gegebenen Umständen,ALLEN Umständen,versucht gerecht zu werden und dabei natürlich(!) auf das Tier schaut um was es da geht. Denn diesem muss und soll es gutgehen! Nicht meinem eigenen Gewissen (oder Ego) das ich da nun von allen derjenige bin der am "naturnahsten" füttert.