Wenn du schreibst, die Vorbesitzerin von deiner Hündin hat so viele andere Hunde, heißt das, sie züchtet?
Wenn das der Fall sein sollte, dann bitte melde diese Dame beim Tierschutz und beim Amtstierarzt.
Wie oben schon geschrieben.. Deine Hündin muss nicht physisch misshandelt worden sein, es "reicht" wenn der Hund in den ersten paar Monaten "nichts" erlebt hat. Viele Junghunde erleben eine Phase, in der sie plötzlich vor vielen Dingen kurzzeitig "Angst" haben - diese Phase bewältigen die meisten Hunde ganz gut, wenn man deren Sozialisierung nicht vernachlässigt.
Ich kann mir vorstellen, wenn die Hündin in so einem reizarmen Ort wie einem Keller oder Zwinger 24/7 aufgewachsen ist, und dann plötzlich die Welt entdeckt hat bei deiner Freundin für 3 Monate - womöglich auf deren Ängste falsch reagiert wurde- danach wieder komplett abgeschotten im Keller lebte, dann hinterlässt das einfach Spuren.
Würde nicht so darauf beharren, dass dein Hund geschlagen wurde oder so - ändern könntest du ihre Vergangen sowieso nicht. Ihre Zukunft aber umso mehr, und großen Dank, dass du dich so einem Angsthund annimmst! Es ist keinesfalls ein leichter Weg und meist von Rückschlägen geprägt, aber mit sehr viel Geduld, Zeit und Hingabe, bekommst du das bestimmt hin!
Bzgl. der Angst deiner Mutter gegenüber.
Du schreibst, sie ist 90 Jahre und kann nicht mehr so gut zu Fuß.
Selbst mein voriger Rüde, der überaus weltoffen war, war bei körperlich eingeschränkten Personen "anders". Er hat dann stets seinen Geruchsinn verwendet um sich selbst zu versichern, dass diese Person nicht sonderlich anders war, als andere Personen, die auf der Straße unterwegs waren.
Mein Tipp:
Deine Mutter sollte deine Hündin ignorieren. Kein ansehen, kein Ansprechen, kein Leckerlie von der Hand abholen erzwingen wollen.
Probiere doch mal , Lieblingsleckerlie/-futter oder eventuell Extrawurst (etwas mit intensiven Geruchen & etwas was deine Hündin unbedingt essen mag) neben deiner Mutter zu platzieren (anfangs weiter weg, und dann nach der Zeit immer näher an deine Mutter heran - so erkennst du auch ihren Radius, den sie für sich selbst als sicher einschätzt und kannst genau an der ihr gezeigten Hemmschwelle anfangen zu arbeiten) so dass deine Hündin hingelangt und sich still und heimlich das Leckerlie holen kann - ohne viel Aufmerksamkeit deiner Mutter zu bekommen.
Wenn deine Mutter an der Hündin vorbeigehen mag, würde ich schauen, dass DU zwischen der Mutter und der Hündin bist um deiner Hündin zu versichern " he, ich bin da, dir kann nichts passieren" .
Ich selbst habe wenig Erfahrung mit richtigen Angsthunden, oben genannten Sachen sind mir so jetzt mal eingefallen, würde ich genauso handhaben, hätte ich einen Hund bei mir, der vor Menschen Angst hat.
Manche Hunde sind auch einfach sehr Personenbezogen und in deinem Fall bist das du. Arbeiten also weiter mit ihr und dir und versteif dich da weniger auf die Bindung zu fremden Menschen. Eventuell macht es irgendwann einmal Klick bei ihr und sie merkt, sie muss gar nicht mehr bellen oder knurren, wenn du da bist, dann regelst du das schon.