Rudelstellung- was haltet ihr davon ?

  • Es geht hier nicht um Unsicherheit.
    Yerom ist in dieser Stellung nicht unsicher.


    Das war er bevor ich ihn bekam.


    Er zeigt kein Meideverhalten mehr.
    Er reagiert auf Handzeichen.


    Dafür verlangt er aber auch einiges Verstehen von mir.


    Und genau darum geht es bei dem Thema -angeborene Rudelstellung-.


    Was für einen Hund habe ich und wie kann ich am besten auf ihn eingehen.

  • echt intressant
    Unsere hündin läuft manchmal auch hinter wenn mich das dann nervt bleibe ich stehen und schon geht sie vor sobald ich wieder los laufe ist sie wieder dahinter. Als wir uns immer noch mit einem alteren hund zum spazieren gehen getroffen haben war es genau anderstrum
    sie lief vorn und der älter hinter uns nach einem halben jahr war´s dann komplett anderst sie bei uns und er vorne weg.
    und jetzt wo wir mit nem ganz jungen zusammen gehen läuft sie mal vorne oder bei uns und der kleine muss in ihrem blickfeld sein sonst schick sie ihn vor.
    Fand das schon immer komisch habe mir aber noch nie wirklich gedanken darüber gemacht.


    Zum Schutzhundsport ist sie nicht wirklich geeignet wurde gleich in der probestunde festgestellt und somit haben wir es gelassen da sie ja spass bei den sachen haben soll die sie macht . auch wenn ich es schon gerne gemacht hätte. Bei sportsachen achte ich immer drauf was sie will da sie es ja ausführt und nicht ich und da macht sie halt gerne Agility oder auch Suchen von verschiedenen Sachen(Person, Tabak)

  • Hallo Sarah,


    ein vollständiges Rudel ohne Doppelbesatz oder Fehlstellung läuft in bestimmten Positionen.


    D.H. nicht, wie Schnüre aufgefädelt, sondern aufeinander eingehend.


    So versucht der Mittlere Bindehund zwischen dem letzten Vorrang und dem hinter ihr laufenden Nachrang
    zu kommunizieren.
    So aggieren auch die Vorranghunde bis zum ersten Vorrang miteinander.
    Aber nicht alle untereinander, sonder meist der hintere mit dem vorderen. Also MBH mit V3, V3 mit V2 usw.
    So geht es auch nach hinten MBH mit N3,N3 mit N2 usw.
    Fehlt eine Stellung, ist die Kommunikation unterbrochen.
    Der Mensch muss diese Stellung einnehmen.


    Deine Hündin versucht in ihrer Position mit dem kleineren zu arbeiten , ihn also auf seine Position zu schicken.
    Bei den älteren Hund scheint die Kommunikation nicht so geklappt zu haben.
    Wahrscheinlich zu viele Fehlstellungen.


    Es klingt sehr kompliziert, aber wie bitte Kommunizieren Wildhunde bei der Jagd.
    Hat da im Rudel nicht jeder genau seine Stellung und Aufgabe?

  • Sehr interessantes Thema, schade das hier nix mehr geschrieben wird.


    Eine angeborenen Rudelstellung .... kann man das so sagen? Welpen eines Wurfes kaspern ja auch untereinander eine gewisse Stellung aus, nur wenn sie in ein neues Zu Hause/Rudel kommen, heißt es ja nicht, dass sie ihre Welpenrudelstellung iwann mal zurück bekommen.


    Chandor war noch mit 3 Geschwistern zusammen und er war ganz hinten und beobachtete von dort. Er kam erst nach vorn, als die anderen weg waren. Er hatte niemals iwelche Ambitionen die Weltherrschaft an sich zu reißen. :D Er ist froh, wenn er nix regeln muss, hat keinen Bock auf Stress. Beim Gassie war er immer in meiner Nähe. Was den SD betrifft, Beutetrieb hat er, aber Platz findet er völlig daneben. Entweder hat er Angst und versteckt sich bei mir oder er geht nur über Wehr, deshalb hab ichs mit ihm auch sein lassen.


    Neela war in ihrem Welpenrudel der Boss und diese Stellung hat sie hier sehr schnell wieder übernommen. Sind wir zu 3. Gassie, geht sie immer ganz vorne - so weit wie möglich - und Chandor schleicht hinterher. Ich hasse das, ich will meine Hunde vor oder zumindest neben mir haben, da hab ich nen besseren Überblick. Falls einer der Beiden iwas ungewöhnliches/vll gefährliches bemerkt, ist der andere sofort zur Stelle. Geh ich mit Neela alleine, läuft sie neben mir oder nur 2 - 3 m vor, schaut ständig wo ich bin, bleibt stehen, bis ich da bin.


    Nun zu mir. ^^ Da ich kein Hund bin, kann ich theoretisch auch keine Stellung im Rudel einnehmen. Sie hören beide auf mich, beim Gassie bin ich in der Mitte, sie halten Kontakt zu mir, erwarten Reaktionen von mir. Iwie bin ich Rudelführer aber iwie auch nicht. Dieses "du darfst nicht vor mir die Treppe hoch oder zur Tür raus" musste ich nie machen, beide haben von Anfang an meine Autorität akzeptiert.


    Dann war da noch unser Pflegehusky. 4 Monate alt, bei dem konnte man sehen, dass er mal hoch hinaus will. Neela hat ihm direkt klar gemacht, wer hier das Sagen hat. Chandor ist ihm von Anfang an aus dem Weg gegangen. Wäre er hier geblieben, hätte Chandor wohl seine Stellung ohne großes Gezanke abgegeben. Auch mir gegenüber wollte er seinen Willen durchsetzten, in dem er mich gebissen hat. Hab ich ihm aber auch gleich ausgetrieben. Danach hat ers akzeptiert, wahrscheinlich auch nur vorerst.

  • Ich kann zum Thema Rudel und natürliches Verhalten die Bücher von Erik Zimen empfehlen...
    "Der Hund" und "Der Wolf".

  • Kann euch von dem Thema Rudelstellungen nur abraten... ich war damals eine der Ersten, die ihre Hunde einschätzen liess... da war das gerade aufgekommen... ich hab aus Interesse für ein ausgefallenes Seminar mitgemacht... schon nach dem Wochenende kam mir das spanisch vor... da sollten Hunde, die JAHRELANG völlig problemlos zusammenlebten getrennt werden... im weiteren Verlauf wurden Hunde zusammengesteckt, die dann lt. Einschätzung auf alle Fälle passen sollten... ein lieber Freund von mir (Hundekenner) hat da Raufereien gesehen, die jeder Beschreibung spotten... bei einer Hündin, die ich immer wieder sehe, sieht man die Narben noch heute... nein, da wurde nie eingegriffen, da das ja zur Findung dazugehört... komisch nur, dass sich im meinem Rudel sowas nie abgespielt hat...


    Leute, lasst zum Wohle der Hunde die Finger davon...

  • Hihi, nein, mach dir mal keine Sorgen. Hier wird nix getrennt, weg gegeben oder auf gut Dünken dazu gepackt. Wenn dann bin ich dabei und schreite auch ein. Neela darf immer zuerst kennen lernen, weil sie der Boss ist. Chandor ist in der Zeit bei mir. Dann wird Neela abgerufen und Chandor darf kucken. In der Regel hat er eh kein Interesse.


    Aber einfach iwelche Hunde zusammen stecken, nur weil sie iwie passen könnten? Wie dämlich ist das denn? Da gehört doch ein wenig mehr zu, als die angeborene Rudelstellung.


    So wie es bei uns ist, gefällt es mir. Da steckt sich auch kein "Kenner"rein.


    Ich hab von Günther Bloch "Der Wolf im Hundepelz" ^^

  • Dana, das, was du beschreibst, hat mit den Rudelstellungen ala Barbara (Nachname fällt mir gerade nicht ein) nicht das Geringste zu tun...

  • sag mal, wie ist das damals gelaufen mit dem Hundeeinschätzen? Was wurde dir über deine Hunde gesagt?

  • Das waren Spaziergänge im Rudel, mit schon eingeschätzten Hunden... anhand der Reaktionen untereinander wurden dann die Stellungen verteilt... Barack z.B. wurde eingeschätzt anhand einer Situation, wo ich sage mit ein bisschen Hundeverstand war die Reaktion von Barack auch erklärbar... dafür braucht's keine Rudelstellung...


    Barack (unkastriert) und Fiona liefen mit einem weiteren Rüden (unkastriert)... Barack interessierte sich nicht für den Rüden... plötzlich wollte der Rüde bei Fiona aufreiten, was Barack dann natürlich nicht gefiel... anhand dieser Situation war er stellungsgleich mit dem anderen Rüden... ich fand's blödsinnig...


    meine Mädels waren anhand der Einschätzung ebenfalls stellungsgleich... sollte ich trennen... blöd nur, dass die ältere Hündin (verstarb letztes Jahr) hier der absolute Halt war... Rudelchef dazu... ohne die ging gar nix... nach ihrem Tod haben Fiona und Barack auch sehr lange in der Luft gehangen...

  • Ich finde das Thema auch reichlich überzogen...ich hab da in einem anderen Forum mich mal eingelesen, dort wurde das Thema intensiv auseinandergepflückt.
    Angeblich ist ein wirklich harmonisches und "natürliches" Rudel ( soweit man davon überhaupt sprechen kann ) nur ein solches, wo die Hunde anhand ihrer angeborenen Stellung passen und alle Positionen ausgefüllt sind. Diese Rudel sortieren sich quasi automatisch in entsprechende Lauf-Formation und können ihre Rollen ausleben.
    Eine Bekannte mit der ich mal spazieren war, behauptet auch, auf einem Treffen das schon erlebt zu haben...naja.
    Kann man sehen wie man will denke ich, man kann Themen auch völlig tot diskutieren und überinterpretieren...bzw stelle ich mir die Frage, inwieweit diese "Forschung" überhaupt relevant ist mit unseren zivilisierten Haushunden in unserer Kultur...
    Wo man evtl einen Vorteil aus so Erkenntnissen ziehen könnte ist, wenn man Musher ist, und sein ideales Zugrudel zusammen stellen will könnte ich mir vielleicht vorstellen.
    Aber sonst...naja... :rolleyes:
    Ist jetzt nicht so meins.

  • Wer ist schon in der Lage ein komplettes Rudel zu halten, nur damit alle Laufpositionen ausgefüllt sind? Und wenn das Rudel komplett ist, wozu braucht es dann noch den Menschen? Der würde diese Konstellation doch wieder durcheinander bringen. Denn es kann nur einen Rudelführer geben. :rolleyes:

  • Die Wolfsforscher wie z.B. Hr. Bloch haben da ihre ganz spezielle Meinung zu der Sache ;) ;) ;)

  • Wer ist schon in der Lage ein komplettes Rudel zu halten, nur damit alle Laufpositionen ausgefüllt sind? Und wenn das Rudel komplett ist, wozu braucht es dann noch den Menschen? Der würde diese Konstellation doch wieder durcheinander bringen. Denn es kann nur einen Rudelführer geben. :rolleyes:



    Nein, der Mensch kann dann wohl jeweils die Position eines Eckhunde besetzen, Eckhunde sind die "Führer"...Mir ist das alles zu strange.
    Was die Rudeltheorie gut macht: Sie beschreibt wunderbar die verschiedenen Charaktertypen von Hunden, die es so gibt, darum wird wohl fast jeder seine Hunde "einordnen" können. Die Charakterbeschreibung von möglichen Hundetypen und daßmman unterschiedlich mit Ihnen umgehen muss, ist aber auch das Einzige was mir an dem Ganzen schlüssig erscheint. Klar verstehen sich bestimmte Hundetypen besser untereinander als andere usw., auch das ist nix Neues. Ganßloser beschreibt ja auch, daß am besten ein A-Typ mit einem B-Typ harmoniert usw.
    Daraus aber eine erebte Rudelstellungsstory zu machen, "Doppel. und Fehlbesatz" wegzugeben, bei Welpen evtl. sogar zu töten usw., halte ich für ganz weit hergeholt...