Eure Erfahrungen mit der Leinenführigkeit

  • Hey ihr Lieben!

    Mal ein paar Fragen zum Thema Leinenführigkeit und Junghundeerziehung. Was ist für euch Leinenführigkeit? Welche Kommandos nutzt ihr und wie oft benutzt ihr die so ungefähr?

    Und wie korrigiert ihr euren Schäfi, wenn er zieht?

    Meiner ist jetzt ein Jahr alt und hat ein Kommando um neben mir zu laufen (nicht weiter vor als meine Füße sind) und eins um hinter mir zu laufen und eins, wo er den leinenradius nutzen darf der längeren Leine, aber er darf dennoch nicht ziehen.

    Und gerade das neben mir und dennoch nicht vor mir laufen fällt ihm oft unglaublich schwer. Manchmal diskutiere ich ewig für 20m. Sieht richtig bescheuert aus. 😂Andererseits wenn ich mal Richtig ausraste und er Schiss bekommt, läuft er wie ein Lämmchen neben mir her mit geduckten Kopf.. aber es soll ja nicht immer erst so heftig werden müssen damit es klappt 🙄🤷🏻‍♀️ ist ja auch anstrengend.

    Bei dem Thema hab ich den Bogen mit ihm auf jeden Fall noch nicht raus. Teilt gerne eure Erfahrungen. Eine wunderschöne neue Woche wünsche ich euch 😊

  • Andersherum gefragt, wie korrigierst du deinen Hund, wenn er zu weit vorläuft?

    Leinenführigkeit ist nicht leicht - für einen jungen Hund besonders.

    Aber wenn die Korrektur falsch ist oder nicht zu Ende besprochen ist, wird es nichts.

    Der Mensch ist da oft viel zu schnell und geht schon weiter, obwohl der Hund die Korrektur/Ansage/... noch gar nicht angenommen hat.

    Wie die Korrektur erfolgen muss kommt dann immer individuell auf den Hund drauf an.

  • Interessantes und gleichzeitig doofes Thema 😊


    Irgendwie fanden wir Leine (also ich in erster Linie, Pepper auch) immer doof.

    Wir haben anfangs "Methoden" durchprobiert...von Leinenruck bis Leckerchen hat irgendwie nichts so richtig gefruchtet, oder mir war das zu doof (Leinenruck hat einer auf dem Hundeplatz ohne Rückfrage gemacht, da bin ich fast ausgerastet).

    Also hab ich versucht Pepper so zu erziehen, das er keine Leine braucht.

    Inzwischen liegt das Chomleder Halsband für 100Euro in der Hundebox und wir haben nur noch eine Retriever Leine für Notfälle dabei (Innenstadt mit vielen Menschen, unüberschaubaren Situationen oder bei IKEA).

    Dann ruf ich den Dicken zu mir, er steckt den Kopf durch die Schlaufe. Ob dann die Leine spannt (ziehen wie ein Huski tut er nie) liegt daran, wie ich gehe. Schlendere ich entspannt, geht er neben mir her. Gehe ich schnellen Schrittes, spannt die Leine. Nicht unangenehm, aber doch spürbar.

    Manchmal schaue ich schon ein wenig neidisch diesen leichtfüßigen Jagdhunden hinterher, die neben ihrem Besitzer bei durchhängender Leine herschweben.

    Kann er so nicht, ist für mich inzwischen auch in Ordnung. Im Alltag reicht reicht ein Fuß. Weil er grundsätzlich den Fußweg nicht verlässt und am Boardstein stehen bleibt und weil er nicht aus der Hose fährt, wenn ein andere Hund steil geht.

    Pepper ist jetzt knapp 4 und was ich sagen will ust:

    Wir haben keine Leinenführigkeit 😅

  • Der Mensch ist da oft viel zu schnell und geht schon weiter, obwohl der Hund die Korrektur/Ansage/... noch gar nicht angenommen hat.

    Ich glaube, das war in den ersten 2 Jahren mein Fehler. Der Hund wußte gar nicht, worum es ging...

  • huhu... ich hatte da auch echt lange Probleme mit Mila. Ich muss sagen wahrscheinlich auch, weil ich das Laufen an der Leine noch nie wirklich einem Hund beibringen musste. Unsere vorherigen Hunde waren immer eher so Hütehundtypen, die haben das halt einfach von alleine siuper gemacht.


    Rückblickend haben die Korrekturen, die ich so probiert habe, wie eindrehen oder Impulse an der Leine nichts gebracht. Ich würde da aber nicht ausschließen, das ich es einfach schlecht umgesetzt habe.


    Bei Mila ist der groschen durch die in die andere Richtung laufen Technik gefallen. Wichtig ist hier, dass der Richtungswechsel immer erfolgen muss, bevor der Hund die Leine auf Zug gebracht hat, ansonsten bringt es gar nichts. Bei der Umsetzung war es auch sehr hilfreich, die Unterscheidung von Halsband (du musst bei mir bleiben) und Geschier (ok, Freizeit und halt auch von A nach B kommen, wenn man mal keine Zeit hat, sich im Detail mit der Leinenführigkeit zu befassen).

    Am Anfang bin ich noch richtig in eine komplett andere Richtung gelaufen, wenn ich gesegen habe, dass sie jetzt irgendwo hinlaufen wird und gleich die Leine auf Spannung bringt. Aber nachdem sie das Grundprinzip von upsi, ich schaue mal besser immer mit einem Auge in welche Richtung die verrückte gleich unterwegs ist, verstaneden hatte, ließ es sich auch auf einem Weg mit einem entsprechenden Schlenker machen (war also dann doch Alltagstauglicher als zuerst gedacht). Es hat sich bei ihr so eingebrannt, dass sie auch am Geschir kompett aufgegört hat zu ziehen, sobald sie den Zug der Leine mal spürt, macht sie langsam oder bleibt halt kurz stehen.


    Es gab Phasen, da hätte ich nie gedacht, dass es mal so klappen würde. Aber ich weiß nicht, ob das bei jedem Hund klappt. Man hört ja echt oft, dass das totaler Quatsch sei. Aber ein Versuch ist es viellicht mal wert.

  • Ich bin da eher bei Pepper: das Tier läuft bei mir eh ungeleint. Maximal fasse ich 2,3 Schritte an fremden Hunden vorbei mit 1 Finger ins Halsband. Danach läuft er wieder frei.

    War ein Thema beim Schutzdienst. Auf den Platz und weg vom Platz war ein Gezerre. Habe deshalb den Helfer gewechselt. Und beim neuen Helfer hiess es vom ersten Moment an: Leine ab. Mittlerweile läuft er ungeleint problemlos auf den Platz und am Helfer vorbei.

    Aber ja, in seltenen Momenten, wo er an der Leine gehen muss, kann er unter Umständen ziehen wie ein Hirsch..

    Auslöser sind: Aufregung ( geschenkt, gibt sich mit Routine), vorgängig zu wenig Bewegung ( also etwa direkt aus dem Hotelzimmer rein in Span. Stadt mit Leinenpflicht- ebenfalls geschenkt, der war noch blutjung, zu früh, da was zu ändern) und, ganz schlimm: Wasser sichtbar in der Nähe.. Da muss/ will er unbedingt rein, etwa in Barcelona an der Barceloneta.. Da spielte dann neben Jugend noch das zu wenig ausgelegte Bewegungsbedürfnis rein. Ja, mei, was kann man in so einem Fall von einem Junghund sportlicher Linie erwarten..

    Er ist jetzt 18 Monate. Zieht deutlich weniger in oben genannten Situationen. Eben halt, wenn vorher zu wenig bewegt. Da drück ich Auge zu. Auf ran geht er aber mittlerweile in fast jeder Situation auch an der Leine ohne zu ziehen. Muss man ihn oft dran erinnern und platzt er manchmal fast, aber es geht. Ist in meinen Augen jetzt nichts furchtbar schlimmes. Reicht mir und wird wohl bis 2jährig nochmal viel besser und bis 3jährig dann ganz gegessen sein.

    Passt so für mich. Habe da nie geblockt oder so, ist bei diesem Speedy Gonzales auch altersbedingt sinnlos. Beim ran (nicht bei Fuss) bi n ich schon mal streng. Der kleine ist aber auch sehr führerhart, blocken würd bei dem einen Lachanfall auslösen.

    Entsprechend denke ich, dass die Leinenführigkeit automatisch mit zunehmendem Erwachsen werden besser wird. Ich erwarte von einem Fohlen auch nicht, dass es wie ein Erwachsenes Pferd reagiert.

    Ran musste schon früh klappen, etwa, wenn Hühner herumflattern oder Fremdhunde aggressiv tun. Das hält aber Junghund noch nicht allzu lange durch, was normal ist

  • Boomer&Hicks
    ich habe verschieden starke Korrekturen. Das erste wäre einfach ein leinenzuppeln als Vorwarnung und danach körperlich mich eindrehen zum Hund und ihn zurückschicken oder „ins Sitz korrigieren“ durch meine Körpersprache. Stärkere Variante wäre beide Hände am Halsband und ihn zu mir ranziehen und ihm sogar durch „Knurren“ meinerseits drohen. Diesen Druck halten bis er weich wird, die Augen leicht schließt und nicht mehr versucht mit Pfoten oder so aus der Position rauszukommen. Das letzte und „heftigste“ wäre den Hund auf die Seite legen und drüber stehen und am Halsband festhalten bis die Muskulatur wieder weich wird und der Widerstand weg ist. So habe ich es beigebracht bekommen und ich finde das nicht zu „gewalttätig“ oder sowas. Aber manchmal wenn ich sauer werde schicke ich ihn auch ganz weit nach hinten und knurre ihn dabei an und dann ist er ein bisschen „verschreckt“ und hört manchmal danach besser. Aber eigtl hätte ich gerne die Möglichkeit ihn „cooler“ und gelassener zu korrigieren und er nimmt mich trotzdem ernst.

  • ich habe hier einen "schäferhund"(im wahrsten sinne des wortes :) )... einen altdeutschen hütehund und eine jagdhündin,kleiner münsterländer.


    der ahh hat sich viel leichter mit leinenführigkeit getan als die klm.

    änni ist fast 9 und hat die ersten 2 jahre alles probiert uns an der leine auszutricksen .damals lebte unser sam(bordercollie x ahh mix) noch und der war als änni kam 8 und super leinenführig.... waren wir zusammen unterwegs mußte änni immer vorweg .... zumindest war sie der meinung das das so sein muß :)

    mit ihr waren wir in einer nach canis arbeitenden hundeschule und sie hat schnell begriffen was mit leinenführigkeit gemeint war,wußte durchaus was von uns gewünscht ist...... wollte sie aber wo hin,dann hat sie getrippelt und ist mit vollgas in die leine gesprungen.... durch das trippeln vorweg war sie aber gut einschätzbar und konnte relativ zügig da raus geholt werden.

    ganz abgelegt hat sie das erst mit etwa 4 jahren.ganz viel geholfen hat uns ein trainingsplan von einem jagdhundeausbilder(nicht nach der alten schule,sondern nett) ,nachdem wir einen vorfall mit einem flüchtendem (von einem hund gejagd)reh hatten welches und direkt vor die füße sprang und im wildzaun hängenblieb.... änni hing damals schreiend in der leine und mein mann mußte uns mit dem auto einsammeln weil wir nicht von der stelle kamen.

    danach hab ich wochenlang den wald gemieden.... hatte versucht hilfe von hundetrainern zu bekommen... aber da wurde nur gesagt, hast halt nen jagdhund,da ist ist eben so..... weil ich das nicht auf sich beruhen lassen wollte,hab ich nächtelang im www gesucht und mich dann beim deutschen jagdportal angemeldet... doret hab ich dann hilfe gefunden.

    das ganz kleinschrittigen training mit anfangs stop(sitz) and go (im fuß) durch den wald ,so engmaschig das sie keine zeit für unfug im kopf hatte ,hat uns als nebeneffeckt zu wirklich guter leinenführigkeit geholfen.


    tamilo hat anfangs wie jeder junge hund an der leine gezogen... mit ihm waren wir in der gleichen hundeschule wie mit änni ,dort wird miot leinenimpuls(kein richtiger ruck) gearbeitet.

    hat bei ihm nur 2x gebraucht und er wußte das ziehen nicht erwünscht ist.

    natürlich hat er das unterwegs dann ab und zu vergessen wenn was für ihn spanndendes war.

    mir hat da geholfen ,wenn ich den ansatz zum ziehen sehe,stehen zu bleiben und ihn einfach "auflaufen " zu lassen.... durch die leine hat er sich dann selbst ausgebremst.

    mittlerweile,passiert ab und zu das er sich mal vergißt beim schnüffeln, bleibt er stehen oder kommt zu mir,wenn die leine auch nur minimal spannt.


    frei laufen geht hier aufgrund hoher wilddichte und vorgeschriebener leinenpflicht nur auf bestimmten wegen.


    lg

  • Boomer&Hicks
    ich habe verschieden starke Korrekturen. Das erste wäre einfach ein leinenzuppeln als Vorwarnung und danach körperlich mich eindrehen zum Hund und ihn zurückschicken oder „ins Sitz korrigieren“ durch meine Körpersprache. Stärkere Variante wäre beide Hände am Halsband und ihn zu mir ranziehen und ihm sogar durch „Knurren“ meinerseits drohen. Diesen Druck halten bis er weich wird, die Augen leicht schließt und nicht mehr versucht mit Pfoten oder so aus der Position rauszukommen. Das letzte und „heftigste“ wäre den Hund auf die Seite legen und drüber stehen und am Halsband festhalten bis die Muskulatur wieder weich wird und der Widerstand weg ist. So habe ich es beigebracht bekommen und ich finde das nicht zu „gewalttätig“ oder sowas. Aber manchmal wenn ich sauer werde schicke ich ihn auch ganz weit nach hinten und knurre ihn dabei an und dann ist er ein bisschen „verschreckt“ und hört manchmal danach besser. Aber eigtl hätte ich gerne die Möglichkeit ihn „cooler“ und gelassener zu korrigieren und er nimmt mich trotzdem ernst.

    Wer bringt einem denn soetwas bei =O

    Wie soll der Hund daraus schließen, dass er nicht an der Leine ziehen soll???