Alles rund um das Thema BestĂ€tigung 😀

  • Hallo, hier nochmal ein neuer Faden, in dem sich alles rund um das Thema BestĂ€tigung fĂŒr den Hund drehen soll.


    Anlass waren AusfĂŒhrungen in einem anderen Faden verschiedene Kommandos fĂŒr BestĂ€tigungen aufzubauen.

    Beispiele fĂŒr verschiedene Kommandos:

    - der Hund bekommt Futter aus der Hand

    - der Hund darf Futter vom Boden aufnehmen

    - der Hund darf Futter aus einer platzierten SchĂŒssel nehmen

    - der Hund darf ein Spielzeug vom Boden nehmen

    - der Hund darf ein Spielzeug aus der Hand nehmen


    Vielleicht wieder ein kleines Beispiel, wie ich die verschiedenen Kommandos schon mal kombiniert habe.

    Ich ĂŒbe ja aktuell auch noch fĂŒr die BGH. Mila und ich sind da noch ganz am Anfang.

    Wenn sie neben mir eine gute Grundstellung eingenommen hat und den Blickkontakt hĂ€lt. BestĂ€tige ich mit dem Leckerli aus der Hand. HĂ€lt sie wieder den Blickkontakt bestĂ€tige ich mit dem Kommando du darfst das Leckerli vom Boden aufnehmen und werfe es ein paar Meter nach vorne. Wenn sie dann zurĂŒck kommt ĂŒbe ich das hier mit dem Vorsitzen.


    Man kann das natĂŒrlich auch anders ĂŒben, aber es ist ein einfaches Beispiel.


    Mir fÀllt noch ein Beispiel ein, das in eine etwas andere Richtung geht. Susan Garrett betont auch immer wieder, dass man alles nutzen soll, was der Hund als BestÀtigung betrachtet. Nicht nur Futter oder Spielzeug.

    Sie hat davon berichtet Hunden, die gerne schwimmen den Slalom am See beigebracht zu haben. Sie hat ein Kommando drauf gesetzt und dann mit dem Slalom vorm See trainiert und wenn der Hund es gut gemacht hat durfte er schwimmen gehen.

    Ich fand das so cool, dass ich auch was in der Art testen wollte. Ich habe erst zwei, dann vier Slalomstangen bei uns aufgebaut, direkt neben der BrĂŒcke, ĂŒber die man das GrundstĂŒck verlĂ€sst.

    Immer bevor wir Gassi sind habe ich Mila ein paar mal durch laufen lassen (da immer mit Futter bestĂ€tigt) und wenn sie dann noch Richtung BrĂŒcke durch kam Gassi gesagt und dann sind wir direkt gut gelaunt los.

    Am Anfang hat es sich ein bisschen zeh gestaltet. Aber jetzt ist der Groschen richtig gefallen, sobald ich Richtung BrĂŒcke gehe bietet sie es oft schon an und wenn sie es nicht von alleine macht reicht schon ein kleines los von mir und sie ist sofort gut gelaunt auf Kurs.

    Das ist denke ich auch nochmal ein kleines Beispiel außer der Reihe fĂŒr BestĂ€tigung.


    Ich hoffe mal der Beitrag bleibt und löst sich nicht in Luft auf.


    Es wĂŒrde mich natĂŒrlich sehr interessieren, was ihr dazu meint, wie ihr so bestĂ€tigt und mit was 😃

  • Ja, die Premack-Belohnung, Verhalten mit Verhalten belohnen.


    Ich finde, das Wasserbeispiel ist gut, wende ich bei Crazy auch gerne an :) Tust du, was ich möchte, erfolgt die Freigabe ins Wasser.


    Insgesamt ein interessantes Thema.

  • Bei mir ist glaube "okay" das Universal-BestĂ€tigungskommando fĂŒr das meiste was in Richtung "du darfst X essen, du darfst dem Ball nach" etc. geht.


    Ich hĂ€tte allerdings noch "schnĂŒffel" (Freigabe zum SchĂŒffeln) oder "lauf" (Freigabe in den Freilauf). Das sind oft Belohnungen beim Spazieren gehen, dafĂŒr, dass sie gut bei mir lĂ€uft und eben nicht schnĂŒffelt. Und dann noch "Spiel" fĂŒr's Zerrspielzeug, ihr Favorit von dem ich stĂ€ndig RĂŒckenschmerzen kriege.

  • So, also vielen Dank fĂŒrs Faden aufmachen.


    Im Prinzip folgen wir auch oft dem Prinzip - die Belohnung liegt schon irgendwo aus, oder ist anderweitig "erkennbar" und wird nach der Aufgabenerledigung freigegeben. Aber das ich jetzt so explizit eine Form der Belohnung auch noch mit einer wörtlichen AnkĂŒndigung - also Belohnung an mir oder Belohnung geworfen usw. erlerne, das ĂŒbersteigt glaub ich meine Konzentrations- und MerkfĂ€higkeit.


    Beim Agility oder beim Longieren arbeite ich mit Kommando "weiter" oder "vor" und in der Regel fliegt das Spielzeug mit einem verbalem Lob, wenn die Sequenz zu Ende ist, aber ich kĂŒndige nicht an welche Belohnung folgt - sie sieht ja das ich das Spielzeug werfe oder so halte das sie reinbeissen kann. Leckerlies geworfen wĂ€ren hier fĂŒr mich bzw. Lexy eine mega Ablenkung und vor allem Tempobremse, denn dann wĂŒrde Lexy ja nur die Nase auf dem Boden haben - und das dann ggf. auch beim nĂ€chsten Durchlauf. Daher hatte ich beim lesen Deines Beitrags maike hier schon ein Fragezeichen, weil ich das in meinem Kopf ein Bild von Lexy auf der Suche nach Leckerlies ist. :D


    Axman Bei dem Beispiel mit dem Apportierholz und der Belohnung hinter dem Hund bzw. am Körper - das Freigabekommando wird ja begleitet von einer Bewegung die die Belohnung an Dir freigibt. Reicht das nicht als Unterscheidung fĂŒr den Hund was freigegeben ist?

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  • aber ich kĂŒndige nicht an welche Belohnung folgt - sie sieht ja das das Spielzeug werfe oder so halte das sie reinbeissen kann.

    So halte ich es auch. Ich arbeite viel mit dem Clicker. Da habe ich frĂŒher bei Enzo praktisch mit dem Click die Freigabe zur Beendigung der Übung und den Weg zur Belohnung frei gegeben. Bei Quinto habe ich es dahingehend anders aufgebaut, so dass der Click das richtige Verhalten markiert hat und erst etwas spĂ€ter auf ein Ja in die Beißwurst gebissen werden darf oder der Ball fliegt etc. Einfach um etwas lĂ€nger Ruhe zu halten entweder bei der StehĂŒbung oder beim Halten auf dem Target etc.

    Was ich nie mache ist ein motivieren mit Spielzeug das er es sieht. Beim Fuß halte ich durchaus den Ball in der Linken Hand er guckt mich aber trotzdem an und nach der Freigabe fliegt der Ball je nach Gegebenheit vor, zurĂŒck oder wird einfach ins Maul fallen gelassen.

  • Bei dem Beispiel mit dem Apportierholz und der Belohnung hinter dem Hund bzw. am Körper - das Freigabekommando wird ja begleitet von einer Bewegung die die Belohnung an Dir freigibt. Reicht das nicht als Unterscheidung fĂŒr den Hund was freigegeben ist?

    Nein, die Idee dabei ist nicht, dass der Hund aus dem Kontext oder Körperhilfen liest welches die Belohnung ist. Sondern das reine Wortkommando soll schon die entsprechende Reaktion auslösen.

    Wie bei anderen Belohnungen auch ist das Timing immens wichtig. D.h. das Wortkommando kommt IMMER VOR jeglicher Körperbewegung!


    Man konditioniert schon eine entsprechende Emotion/Motivation auf jeden einzelnen der Marker, die man dann eben gezielt abrufen kann. Das ist fĂŒr prĂ€zises Training sehr hilfreich und gibt einfach mehr "Steuerungs-" und Kommunikationsmöglichkeiten. Bspw. Futtermarker fĂŒr etwas weniger Emotion, Spielzeugmarker fĂŒr hohe Motivation und Dynamik.


    Ja, natĂŒrlich gehört eine vernĂŒnftige Impulskontrolle dazu, das baut man zusammen mit diesem System auf. NatĂŒrlich ist es nicht sinnvoll, wenn der Hund sich von einer platzierten Belohnung ablenken lĂ€sst, das trainiert man wie gesagt in dem System mit und schlĂ€gt damit auch noch ein paar andere Fliegen mit dieser einen Klatsche.

    Einmal editiert, zuletzt von Axman ()

  • Das hört sich nach einem sehr detaillierten und vor allem sehr kontrolliertem/strukturierten Vorgehen an.

    Mit sehr viel Kontrolle vor allem fĂŒr sich selbst.

  • Das hört sich nach einem sehr detaillierten und vor allem sehr kontrolliertem/strukturierten Vorgehen an.

    Mit sehr viel Kontrolle vor allem fĂŒr sich selbst.

    Es hört sich komplizierter an als es ist, nette

    Man kriegt das schnell hin

  • Ok, ich glaube dann die Mehrheit kommt mit einem univesellen Freigabekommando fĂŒr alles bestens aus.

    Das war eigtl. jetzt auch bei sonst jedem so die Meinung, mit dem ich darĂŒber geredet habe, viel zu viel Aufwand und wofĂŒr.


    Ich denke ich finde es so toll, weil ich mit Mila sowieso recht stark den Bereich Grundmotivation im Auge haben muss.

    Deshalb ist es vielleicht gerade fĂŒr mich doppelt sinnvoll, wo es fĂŒr andere Hunde, die auf Ball und Futter sowieso total abfahren, eine nette NebenĂŒbung wĂ€re, aber nicht kriegsentscheidend.


    Ich habe echt GlĂŒck, Futter nimmt sie mitlerweile im Training super. Ich habe aber die Hoffnung, dass sie durch die ganzen Spiele mit dem Futter noch futtermotivierter wird.

    Beim Spielzeug stagniert es leider, also sie rennt auch schon mal einem Ball hinterher, aber da lÀsst sie sich mega leicht aus dem Fokus bringen. Und es ist oft ziemlich schwer einzuschÀtzen, wann ihr Interesse am Spielen erlischt, manchmal werfe ich, sie ist voll dabei und der nÀchste Wurf und sie lÀuft kaum noch hinterher.

    Zerrspiele gehen recht zuverlĂ€ssig, aber fĂŒhrn leider oft nicht dazu, das sie mehr Motivation auf das Spielzeug bekommt.


    Die Idee mit dem Gassi gehen nach dem Slalom, war fĂŒr uns schon eine super Möglichkeit ihre Motivation zu steigern.


    Hat jemand Erfahrung damit, Motivation fĂŒr Spielzeuge aufuzbauen? Oder hat vielleicht auch jemand hier Erfahrung beim Training mit Hunden, die genetisch einen kleinen Schlenker Richtung Herdenschutzhund haben?