Darf mein Hund mich anknurren? Muss ich seine Grenzen respektieren?

  • Und ich kritisiere oft genug die Zucht vom weißen Schäferhund Cinja.

    Ich habe oft gesagt, dass es deswegen auch keinen weißen mehr bei mir geben wird.

    Es sind tolle Hunde, aber ich möchte, wenn etwas nervenstarkes, einen Hund der gerne mit uns ins Restaurant geht zum Beispiel.

    Wir verzichten seit längerem auf Mittelaltermarktbesuche zum Beispiel weil es nichts für ihn ist.

  • zuerst: meine Hunde dürfen mich anknurren.... aber nur, wenn sie im Recht sind. Ansonsten diskutieren wir (also Hund und ich) das gerne aus 8)

    Sie beschreibt weiter, dass der Vorfall wo der Hund ihr dann heftig in die Nase biss, ein unglücklicher Unfall war weil sie in diesem Moment die Grenzen, die der Hund üblicherweise setzen würde missachtet hat und ihn knuddeln wollte. Auf dem Bett.

    Ist es ein unglücklicher Unfall? Was ist hier passiert? :)

    nee, Dummheit :S Unfälle sind unkalkulierbar, hier wurde eine bislang akzeptierte Grenze mal eben aus Lust und Laune überschritten.

    Ähnliches passierte meinem Ex auch mit seinem sehr schwierigen, aus vierter Hand stammenden Dobermann. Gin mochte auch nicht in den Arm genommen werden. War bekannt, auch dass es dann sehr gefährlich werden könnte. Tja, und dann kam eine erfolgreiche Kneipentour und man(n) wurde sentimental und schloss den fest schlafenden Hund feste in die Arme. Der Dobi fühlte sich bedroht (aus dem Schlaf gerissen), erkannte Herrchen nicht, roch nur Alkohol und zack... Biss in den Kopf, knapp das Auge verfehlt und bleibende Narben der Reißzähne im Gesicht davongetragen. Auch da sage ich: selber Schuld.... und so hat es auch mein Ex gesehen. Sie lebten friedlich bis an Gins Lebensende zusammen... die bekannten Grenzen wurden fortan eingehalten, da auch nicht mehr änderbar.

  • Wirklich toll, dass wir hier doch eigentlich alle in die gleiche Richtung denken.

    Hat vielleicht auch etwas damit zu tun, dass viele hier eben nicht von Anfang an den perfekten Hund hatten. Mich hat tatsächlich die Geschichte von Wuesti wirklich beeindruckt.

    Gerade mit den( noch) nicht so perfekten Hunden wird man im Alltag ja auch oft mal angefeindet, geht mir zumindest so. Obwohl man schon ständig für andere mitdenkt.

    Mit meiner damaligen Malihündin (wie oben beschrieben) konnte man später ganz entspannt in Restaurants gehen, selbst so einige Mittelaltermärkte inklusive Feuerspucker etc. beeindruckten sie nicht wirklich.

  • Harz2024 Ich finde doch auch gut, dass du dich mit Loki so arrangiert hast und ihr das Beste aus der Situation macht.


    Ich meine damit nur, dass es eben bei fast allen Rassen Themen gibt, die thematisiert werden könnten. Du hast den LZ angeführt, ich halt den weißen ;)


    Beim LZ wird z. B. in Schäferhundkreisen thematisiert, dass die Nerven bei der Zucht oft außer acht gelassen werden. Ich finde es auch nicht verwerflich, Schwächen zu thematisieren, ansonsten könnte man nicht daran arbeiten.

    Aber das führt jetzt zu weit.


    Wichtig ist m. M. nach einfach, sich Gedanken zu machen. Harz2024 holt sich keinen weißen mehr, andere holen sich keinen LZ mehr. Wieder andere keinen Dackel oder Pudel mehr (was ich allerdings voll verstehen kann :D :D :D )


    Ich wiederum mag die Herausforderung und möchte keinen Mitschleicher haben, dafür bin ich aber bereit, Kompromisse zu machen in dem Wissen, dass es vielleicht auch eine Durststrecke geben kann, in der ich meinen Hundewunsch das eine oder andere mal verfluche und mir denke, NIE WIEDER.


    Wenn ich beim nächsten Hund vor dem Thema stehe, dass er mich anknurrt, dann muss ich für uns beide eine Lösung finden, wie wir wieder knurrfrei kommunizieren können.

  • dann ziehe ich durchaus auch körperlich ne Grenze, aber nicht wenn ich will das der Hund im Fuss läuft und der das nicht tut.

    ..... ich mache einen Faden auf in den wir Kommentare verschieben die ein Thema unnötig auseinanderreissen und die darauf abzielen zu provozieren und nicht zielführend sind. Kommentare die darauf ausgerichtet sind andere User in die Defensive zu bringen und Dinge aus dem Zusammenhang reissen. Das ist nicht konstruktiv.


    Dieser Faden hier verlässt gerade im Moment schon wieder das eigentliche Thema

  • dann ziehe ich durchaus auch körperlich ne Grenze, aber nicht wenn ich will das der Hund im Fuss läuft und der das nicht tut.

    ..... ich mache einen Faden auf in den wir Kommentare verschieben die ein Thema unnötig auseinanderreissen und die darauf abzielen zu provozieren und nicht zielführend sind. Kommentare die darauf ausgerichtet sind andere User in die Defensive zu bringen und Dinge aus dem Zusammenhang reissen. Das ist nicht konstruktiv.


    Dieser Faden hier verlässt gerade im Moment schon wieder das eigentliche Thema

    Das war ein Beispiel, für körperliche Grenze setzen. Und wo ich die eben nicht körperlich ziehe.

  • Diese vermenschlichende Bewegung, die zur Zeit so gross in den Medien umgeht macht mir Sorgen. Sprüche wie "den Hund um seine Einwilligung fragen" (consent) oder "die Grenzen die der Hund setzt respektieren" sind, wie man so schön auf Englisch sagt "a slippery slope" und führen viele Leute auf den Holzweg.


    Ich glaube das kommt aus einer ganz anderen Ecke von "Problemen mit dem Hund" und ist dann durch unreflektiertes Nachplappern im Internet irgendwo hin geschwappt, wo es nicht hingehört. Genau wie dieses unseelige "Vermenschlichen" jetzt nicht so wie du es gerade gebraucht hast, aber als jemand dessen Hund im Winter durchgehend Schuhe trägt, da wo auch nur die Möglichkeit von Streusalz besteht, stehen mir bei dem Begriff schon die Nackenhaare. Ich habe da schon erstaunliche Theorien über meinen Geisteszustand und Tillis Erziehungsstand gehört. Also Obacht (!) bei einem Hund mit Schuhen, das sind die Gefährlichsten und die Halter erst....uiuiui.


    Ich meine seinen Ursprung hat das Ganze beim Umgang mit Hunden, die durchgehend genervt werden, ohne Ankündigung hochgerissen und bei denen jedes Signal für Unbehagen einfach mal übersehen wird, um dann zu behaupten, ja der Hund mag das, man kann alles mit ihm machen. Und hinterher ist man ganz erstaunt, wenn der Hund zuschnappt.


    Also soll im Grunde ins Bewusstsein dieser Hundehalter, dass es auch anders geht. Ich muss einen Hund, auch wenn er noch so klein ist, nicht ohne Ankündigung hoch reißen, ihm damit immer wieder Schreckmomente verpassen, bis er das getragen werden hasst. Das kann man auch in keinen Schritten auftrainieren und den Hund dann bitte auch so tragen, dass der Hund sich sicher fühlt. Kann man auch als "fragen nach Einwilligung" sehen, wenn ich vorher ankündige den Hund hoch zu nehmen.


    Ich muss einen Hund, der das nicht abkann nicht laufend umarmen, selbst wenn er schon den Kopf demonstrativ abwendet, züngelt und sich steif macht. Irgendwann dürfte bei einigen Hunden der Geduldsfaden reißen. Bei manchen halt auch nicht, die ertragen das weiter still.


    Nichts anderes ist z.B. Medical Training. Soll bei Tilli in die Goschen geschaut werden wird das halt angesagt, ist dann "Zähnchen gucken" kennt sie, weiß was dann kommt und macht mal mehr und mal weniger begeistert mit. Eher weniger begeistert, aber sie macht halt mit/duldet es und wird belohnt.


    Da haben wir halt ganz andere Situationen als Hund lässt Halter nicht mehr ins Bett.


    Da kommt das her und ist mal wieder, wie so oft in der Welt der Hundeerziehung, von einigen zur absoluten Wahrheit erklärt worden und wird ohne Sinn und Verstand in der Gegend rum geplärrt. Bis es dann völlig absurd genau das Gegenteil von dem Bewirkt was es eigentlich bewirken soll, nämlich ein zusammenleben ohne böse Überraschungen für beide Seiten.


    Klar respektiere ich die Grenzen meines Hundes indem ich z.B, wahrnehme, ihr gefällt etwas nicht, es stresst sie, es macht ihr Angst. Und dann muss man halt schauen, wie man damit umgeht. Manche Dinge die ein Hund nicht abkann, sind nun mal notwendig, auf andere kann man vielleicht eher verzichten.

  • Um den Faden nun doch noch zu retten: Ich hatte auch noch nie einen mich anknurrenden Hund deshalb kann ich nur vermuten dass ich beim ersten Versuch dies mit einem "Zurückknurren" ein für alle mal unterbunden hätte.

    jetzt zu meinem Punkt, knurren als Kommunikationsmittel unter Hunden.Neulich irgendwo gelesen, und das entspricht auch meiner Erfahrung in meinen diversen Rudelkonstellationen, dieses Knurren NICHT zu unterbinden da bei ständiger Unterdrückung dieser Stufe der Unterhaltung die Folge sein könnte daß diese Stufe übersprungen wird und es ohne Vorwarnung in die nächste Stufe, das Abzwicken oder gar zum Beißen mit Beschädigungsabsicht kommt. Meine Gloria war so eine Kandidatin, bei ihr schien es mir allerdings so dass sie die "Eskalationsstufe"Knurren als Welpe nicht gelernt hätte. Einzelkind

    Wie seht ihr das?

  • Ja! Ja! Ja! Genau so ist es!!!!

  • Um den Faden nun doch noch zu retten: Ich hatte auch noch nie einen mich anknurrenden Hund deshalb kann ich nur vermuten dass ich beim ersten Versuch dies mit einem "Zurückknurren" ein für alle mal unterbunden hätte.

    jetzt zu meinem Punkt, knurren als Kommunikationsmittel unter Hunden.Neulich irgendwo gelesen, und das entspricht auch meiner Erfahrung in meinen diversen Rudelkonstellationen, dieses Knurren NICHT zu unterbinden da bei ständiger Unterdrückung dieser Stufe der Unterhaltung die Folge sein könnte daß diese Stufe übersprungen wird und es ohne Vorwarnung in die nächste Stufe, das Abzwicken oder gar zum Beißen mit Beschädigungsabsicht kommt. Meine Gloria war so eine Kandidatin, bei ihr schien es mir allerdings so dass sie die "Eskalationsstufe"Knurren als Welpe nicht gelernt hätte. Einzelkind

    Wie seht ihr das?

    Ja, knurren unter Hunden und insgesamt als Kommunikationsmittel natürlich erlaubt. In welchem Maße und bei welcher Situation muss man im einzelnen betrachten. Unter Hunden genauso wie an Menschen gerichtetes Knurren. Ich würde niemals das Knurren als solches abgewöhnen wollen oder unterbinden wollen!!


    Auch unter Hunden kommt Bullying vor oder Hunde knurren aus "niederen Beweggründen" oder einfach um zu testen "wieviel Arschloch" man sich erlauben kann. Da würde ich regulierend eingreifen. Oder eben in oben beschriebenen Situationen, die eine direkte Herausforderung sind und eine unmittelbare direkte Antwort brauchen. Weil keine Antwort ist auch eine Antwort.

  • Oder Möglichkeit 4. der Hund kommt halt erst gar nicht in höhere Trieblagen.

    Das ist halt nur ne Möglichkeit wenn der Hund keine höheren Trieblagen HAT. Quennie würde jetzt mit 20 Monaten Kinder, Jogger und alles andere, was ihr so begegnet verräumen, hätte ich da nicht gleich den Deckel drauf gemacht. Und diese Tendenzen hat die mit 8-10 Wochen schon gezeigt, ohne dass sie je in irgendwelche Trieblagen geholt worden wäre. Das hat die einfach und so soll's ja auch sein. Aber man kann halt so einen Hund nicht nur alleine wachsen lassen, man muss ihn schon ein bisschen grossziehen.

  • Thyra hat mich auch mal angeknurrt als ihr mein Anschiss nicht gepasst hat. Sie meinte die Katzen maßregeln zu müssen, als sie im Schlafzimmer aus dem Wassernapf trinken wollten. Fand ich nicht witzig. Nach einem ernsten Mitarbeiter Gespräch und einer von ihr ungewollten Bedenkzeit im Flur, ist das nicht nochmal vorgekommen. Weder das Katzen Maßregeln, noch das Anknurren.


    Knurren grundsätzlich würde ich auch nicht unterbinden.