Gebrauchshunde & IGP - Besser als ihr Ruf - Lobhudelfaden

  • Ich erinnere mich, darüber hatten wir uns schonmal unterhalten ^^ <3


    Ich denke, die Assistenzhundeausbildung ist nicht zu vergleichen mit der Ausbildung eines Hundes der im vollen Trieb gearbeitet werden muss und wechseln muss zwischen Trieb-AN/Trieb-AUS. Wechseln muss zwischen kognitiv und instinktiv, wechseln muss zwischen Sau rauslassen und absoluter Präzision/Kontrolle.


    Assistenzhunde, korrigiere mich wenn ich falsch liege, arbeiten sicherlich eher durchgehend im Trieb-AUS-Modus. Man muss sich da mit den Triebveranlagungen eines Hundes wahrscheinlich weniger auseinandersetzen, ausser mit dem Umstand, dass Triebäusserungen unerwünscht sind, d.h. der Hund läuft immer im kognitiven Ruhemodus.


    Ich bin ziemlich sicher, du würdest es nicht langweilig finden im IGP Sport, wenn du den riesigen Aufwand und die Feinheiten kennenlernen würdest. Ein IGP Hund braucht ebenfalls eine mindestens 3 jährige Ausbildung mit stetigem, durchdachten Training. Das was dir jetzt leicht erscheint ist genau Teil des Komplizierten!


    Mach doch mal :) ;) Rufe den Hund 500 mal nacheinander von A nach B und lasse ihn zwischendrin Platz machen. Spätestens nach dem 5ten Mal fängt der Hund schon an langsam zu werden, weil er weiss jetzt kommt das Platz. Oh hoppla, das ist aber ein Fehler!!! Hund darf nicht langsam werden sondern muss weiterhin rennen wie vom Teufel gejagt OBWOHL er weiss (oder weiss er's? soll er's wissen?) dass ein Platz kommt. Wie würdest du es aufbauen? Das Spiel mit Trieb, Motivation, Intensität und Kontrolle/Präzision ist alles andere als simpel. Man muss sich ständig den Kopf zermartern wie man es gestaltet. :)

  • Mach doch mal :) ;) Rufe den Hund 500 mal nacheinander von A nach B und lasse ihn zwischendrin Platz machen. Spätestens nach dem 5ten Mal fängt der Hund schon an langsam zu werden, weil er weiss jetzt kommt das Platz. Oh hoppla, das ist aber ein Fehler!!! Hund darf nicht langsam werden sondern muss weiterhin rennen wie vom Teufel gejagt OBWOHL er weiss (oder weiss er's? soll er's wissen?) dass ein Platz kommt. Wie würdest du es aufbauen? Das Spiel mit Trieb, Motivation, Intensität und Kontrolle/Präzision ist alles andere als simpel. Man muss sich ständig den Kopf zermartern


    Genau das war das spannende auch im Obedience. Das Beibringen der Kommandos ist für den Hund relativ einfach. Aber eben die Geschwindigkeit und Motivation beizubehalten gerade wenn man einen engagierten Hund hat, der mitdenkt.

  • Man muss sich ständig den Kopf zermartern wie man es gestaltet. :)

    Und das trifft auf jedes Hundetraining das mit einer gewissen Motivation betrieben wird zu. Egal ob nun Agi, Breitensport, IGP, UO, Dummy, Mantrailing, Rettungshund, Assistenzhund etc.


    Hier ist der IGP-Lobhudel-Thread schon verstanden 😉. Es legitim und wichtig sich an den Leistungen seines Hundes/seiner Hunde zu freuen. Dazu braucht es mMn aber keinen Wettbewerb welches Training nun "schwieriger/anspruchsvoller" etc ist 😊. Zumal das für jedes HH-Hund Gespann sehr individuell ist.


    Damit bin ich hier auch schon wieder raus.

  • Dazu braucht es mMn aber keinen Wettbewerb welches Training nun "schwieriger/anspruchsvoller" etc ist 😊

    Genau deshalb habe ich das geschrieben, was ich geschrieben habe!! :) <3


    IGP Lobhudel ist im Prinzip auch nur deshalb entstanden, weil wir gegen ein schlechtes Image ankämpfen müssen, nicht weil wir behaupten es wäre der beste Sport.

  • Dazu braucht es mMn aber keinen Wettbewerb welches Training nun "schwieriger/anspruchsvoller" etc ist 😊

    Genau deshalb habe ich das geschrieben, was ich geschrieben habe!! :) <3


    IGP Lobhudel ist im Prinzip auch nur deshalb entstanden, weil wir gegen ein schlechtes Image ankämpfen müssen, nicht weil wir behaupten es wäre der beste Sport.

    Euer schlechtes Image kommt aber durch was anderes.

  • Ich finde IGP nicht langweilig - und find die Feinheiten auch interessant, jedenfalls deutlich spannender als Agility :) Meine Äußerung, dass es geistig nicht besonders fordernd ist, bezog sich tatsächlich in erster Linie auf Agility und Flyball, nicht auf IGP. Denn da geht es ja um das Händeln von Trieb und das Dosieren etc, da findet ja eine Kommunikation statt (nicht nur verbal) die über "laufen dahin" hinaus geht. Ich schau mir auch recht oft Videos an, um Einblicke zu kriegen, weil ich den Verdacht hab dass auf dem Platz hier einiges nicht so wahnsinnig sinnvoll läuft und ein einseitiges Bild vermittelt, nämlich genau das der Fachidioten.


    Mir fehlt allerdings ehrlich gesagt in der Beschreibung, den Hund 500 Mal von A nach B zu rufen und zwischendrin abzulegen ein Inhalt, der würde meinem Hund auch fehlen - auch rassebedingt. Irgendwann fragt sie dann "Bissu bisschen doof heute?" ^^ Aber ich verstehe worauf du hinaus willst.


    Doch doch, Arwa darf schon Trieb zeigen, nur tatsächlich nicht während der Arbeit :D Da läuft sie durchgängig ruhig und kognitiv, in Freizeit machen wir aber recht viel Richtung Kontrolle trotz (relativ) hoher Trieblage, wobei die Osteuropäer da schon anders veranlagt sind glaube ich. Träger im Hochfahren. Denke auch das sollte natürlich gearbeitet werden, ansonsten fährt es mal hoch und man hat ein Problem. Aber ich wechsele wirklich immer, wenn sie anfängt zu glauben zu wissen was kommt - sie soll zuhören. Anderer Schwerpunkt. Die Diskussion könnte man wahrscheinlich auch mit Dressurreitern führen, vor deren Arbeit ich absoluten Respekt habe, aber meins ist es nicht.


    Aber die Frage war auch durchaus ernst gemeint, ob es Sportarten gibt, in denen diese Unvorhersehbarkeit für beide vorhanden ist? In denen quasi spontane Anforderungen umgesetzt werden müssen? Deshalb mein Hinweis auf OT weil es hier ja eigentlich der IGP Lobhudelfaden ist :)

  • Aber die Frage war auch durchaus ernst gemeint, ob es Sportarten gibt, in denen diese Unvorhersehbarkeit für beide vorhanden ist?

    ich denke da an mondioring.. da ist der prüfungsablauf nie der gleiche, es gibt auch immer ein anderes thema nach dem der parcours aufgebaut ist.. :)

  • ich denke da an mondioring.. da ist der prüfungsablauf nie der gleiche, es gibt auch immer ein anderes thema nach dem der parcours aufgebaut ist.. :)

    Das finde ich auch wahnsinnig interessant. Dazu muss man allerdings auch bereit sein ganz viel Auto zu fahren. Wird ja echt wenig angeboten. Auf dem Seminar wo ich war, erzählten die wenigen aktiven Teilnehmer, dass sie zu Prüfungen nach Polen oder Holland fahren müssen.

  • Aber die Frage war auch durchaus ernst gemeint, ob es Sportarten gibt, in denen diese Unvorhersehbarkeit für beide vorhanden ist? In denen quasi spontane Anforderungen umgesetzt werden müssen? Deshalb mein Hinweis auf OT weil es hier ja eigentlich der IGP Lobhudelfaden ist :)

    Wie wäre es mit Longieren? Ist Mensch da nicht frei mit seinen Kommandos, so dass zumindest der Hund nicht weiß, was als nächstes kommt?

  • Aber die Frage war auch durchaus ernst gemeint, ob es Sportarten gibt, in denen diese Unvorhersehbarkeit für beide vorhanden ist?

    ich denke da an mondioring.. da ist der prüfungsablauf nie der gleiche, es gibt auch immer ein anderes thema nach dem der parcours aufgebaut ist.. :)

    Ehrlich gesagt hab ich da auch schon immer mal wieder rüber geschielt, Fahren wäre auch kein Ding, aber wir dürfen leider nicht. Aber vielleicht fahre ich mal "nur zum gucken"... find ich auf jeden Fall superspannend.


    Longieren hab ich mir mal angesehen, find ich irgendwie nicht so wahnsinnig spannend. Also sicherlich anspruchsvoll, und sicherlich auch unbegrenzt im Schwierigkeitsgrad, aber mir fehlte da auch was. Ich bin mit Arwa dieses Jahr auf einem Hindernislauf, darauf bin ich sehr gespannt. Gibt es aber nur sehr sporadisch bisher, find ich aber supercool, vielleicht gibt es da auch irgendwann verschiedene Schwierigkeitsgrade, glaube bisher ist das überschaubar.

  • Longieren hab ich mir mal angesehen, find ich irgendwie nicht so wahnsinnig spannend

    Das ist ja auch eher zur Ergänzung, gerade um Sachen für die Distanz zu üben. Meine Hunde lieben das, da gerade Kopf und Körper gefordert sind. Und als Mensch lernst du klare Signale zu geben ( und musst nicht ganz so viel rennen, ging bei mir sogar mit gebrochenem Bein ;) )

  • Ja, Mondioring und andere Ringsportarten haben unvorhergesehene Übungsabläufe. Sogar so extrem, dass auf einer höheren Prüfung die Teilnehmer den Prüfungsdurchgang ihrer Konkurrenten nicht sehen dürfen. Blöd wenn man der letzte Starter ist, dann darf man sich bis zum Ende der Veranstaltung irgendwo vergnügen, nur nicht auf der Veranstaltung ^^


    Da das Augenmerk sehr auf Generalisierung liegt, wird weniger auf andere Dinge geachtet, wie Präzision in der Ausführung etc.


    Es gibt einige Übungen im Mondioring, die sind wirklich cool und richtig verdammt schwierig. Echt auch was zum klamüsern wie man es am besten aufbaut.


    Ich denke aber die meisten IGPler könnten mit ihrem Hund auch Prüfungen gehen, wo der Richter sich erst kurz vorher ausdenkt was als erstes und als nächstes gemacht wird. Warum auch nicht? Die Hunde können die einzelnen Übungen ja. Aufgrund des grossen Aufwandes jedoch ist das praktisch unmöglich umzusetzen. Alleine für die Fährte muss man meistens irgendwo in die Pampas fahren, man braucht riesige geeignete Felder usw.

    Hach, nun muss ich es doch aussprechen, aufgrund des Aufwandes, der Anforderungen und der Komplexität etc. ist und bleibt die IGP die Königsdisziplin. In keinem anderen Bereich wird ein Hund so vollumfänglich ausgebildet. Is einfach so. Tut mir leid. ;) ;) ;) :* :*


    Das wertet andere Sportarten nicht ab!!!!