Für mich klingt das so, als hätte der Hund in den ersten 5 Monaten seines Lebens bisher noch nicht viel kennen gelernt. Wenn sie dann mit 5 Monaten plötzlich aus ihrem gewohnten Umfeld genommen wird und ganz wo anders ist, mit neuen Menschen und einer Vielzahl neuer Eindrücke, verstehe ich schon, wie die Kleine da recht überfordert sein kann. Lebt der Züchter ländlich? Finde ich schon ein bisschen fraglich, wie ein Hund so wenig kennen gelernt hat in den ersten Monaten...
Ich habe auch einen BBS und meine ist auch eher "vorsichtig", aber nur bei Sachen, die sie echt nicht kennt oder die sie irgendwann mal als "gruselig" abgespeichert hat (Wäscheständer ist zum Beispiel einmal plötzlich umgekippt, der ist ihr seitdem nicht mehr geheuer und da ändert sich ihre Meinung auch nicht mehr). Würde den Hund auch erstmal ankommen lassen und sie dann langsam an Sachen aus eurem Umfeld gewöhnen und die Bindunge stärken.
Schaut mal, ob ihr sie zuhause zum Spielen motivieren könnt. Mit einem Menschen zu spielen, müssen manche Hunde auch erstmal lernen, aber falls sie da irgendwann mal Freude dran hat, kann man damit viel positiv verknüpfen. Nehmt ein Tau, schaut ob sie Lust hat das zu jagen wenn ihr es auf dem Boden rumwerft. Schaut ob sie Zerrspiele mit dem Tau mag, probiert es mal mit Bällen, gewöhnt sie an einen Futterbeutel (den kann man toll für Suchspiele benutzen), etc.
BBS sind super für mich ja die absoluten Traumhunde. Da steckt sehr viel Potenzial drin. Wir haben unsere schon seit sie 8 Wochen alt ist, und die war auch nicht von Anfang an der weiße Schatten. Das hat schon so ca. 2 Monate gedauert, bis man gemerkt hat, dass da ne RICHTIGE Bindung entsteht (und nicht nur die Abhängigkeit des Welpen vom Menschen weil wir die eben Füttern und die sonst niemanden mehr haben). Mittlerweile könnte unsere Bindung glaube ich nicht mehr dicker sein.
Normal finde ich das beschrieben Verhalten für 5 Monate spontan auch nicht, wobei ich mir aber auch gut vorstellen kann, dass sie vielleicht doch einfach sehr stark auf den Stress reagiert. Meine ist wenn wir zu meinen Eltern fahren manchmal stellenweise auch ein ganz anderer Hund und kann plötzlich nicht mehr alleine bleiben (obwohl sie die Wohnung dort eigentlich kennt) oder selbst mal 5 Minuten alleine im Auto warten (was sonst überhaupt gar kein Problem ist). Die können schon sehr sensibel sein, was Veränderungen in ihrer Umwelt angeht. Für meine wäre das wahrscheinlich der Horror, wenn ich die jetzt plötzlich an jemand anderes abgeben würde, und ich kann mir schon vorstellen, dass der Hund in 5 Monaten doch ne ordentliche Bindung zum Züchter aufgebaut hat (wenn sie da wirklich die ganze Zeit war).