Unsicher wegen ängstlicher Junghündin (Berger Blanc Suisse)

  • Niemand hat gesagt, daß Fremdbetreuung nicht geht!

    Ich sagte zum Beispiel bei meinem Hund geht es nicht!

    Es kommt auf deine Betreuung an, Haus mit gut eingezäunten Garten, würde das Löseproblem lösen.

    Wichtig ist, dass deine Betreuung den Hund von sich aus kommen lässt.

    Ich würde auch nicht ausschliessen, dass Fremdbetreuung geht. Aber so wie sich das anhört geht's in 5 Wochen noch nicht. Und puh - wenn die Wahl zwischen "Job aufgeben" und "Hund" steht, habe ich jedes Verständnis dafür, wenn der Hund zurück zum Züchter geht.

    Schade trotzdem, denn die Kleine scheint ja doch Fortschritte zu machen, wenn auch langsam.

    Tut mir ehrlich leid Fenchel2025 dass das so eine vertrackte Situation ist. Du klingst wie jemand, der sich da ehrlich bemühen möchte und dann würde es wahrscheinlich auch gut werden. Aber halt langsamer als gedacht :(

  • Fenchel2025 probiert evtl. mal aus, das Autofahren mit richtig Geilen Aktionen zu verknüpfen, Käse gibt es im Auto zum Beispiel.

    Dann evtl. auch die frührunde mit dem Auto in die Pampa fahren und dich da irgendwo ins Gras setzen und den Hund machen lassen.

  • Ja eine Fremdbetreuung mit Garten etc. haben wir leider nicht. Bzw. ich muss mal schauen, ob sich da was finden lässt in den nächsten Tagen.


    Bzw. unsere angedachte Betreuung hätte schon Garten aber eben auch einen anderen Hund (vor anderen Hunde hatte sie bisher aber Angst) und v.a. ist es ein Haushalt mit insgesamt 5 Personen und davon 3 Kindern. Ich glaub, das würde sie total überfordern.


    Harz2024: Danke für den Tipp. Das probieren wir mal.


    GeierWally: Ja Fortschritte sind auf jeden Fall schon da, wenn auch kleine. Aber man merkt, dass man sich da dann besonders drüber freut. Wir sind uns nur unsicher, ob wir sie auf mittlere und langfristige Sicht eben soweit bekommen, dass sie in unser Leben passt. Wir wandern viel, fahren mit dem Wohnmobil in den Urlaub, besuchen gerne Freunde (die oft auch schon Kinder haben). Da wollten wir den Hund eigentlich immer mitnehmen, aber ich kann mir schwer vorstellen, dass so ein Leben mit diesem Hund passen würde. Bzw. dass sie dann auch glücklich wäre. Auch kann ich mir schwer vorstellen, dass die Kleine in ein paar Jahren mit Kindern im Haus zurecht kommen würde und ihr das nicht zu viel werden würde.

  • Was genau stellst du dir denn unter Fremdbetreuung vor?


    Ich könnte Thyra z.B. niemals in einer Hundepension oder ähnlichem unterbringen, weil sie Angst vor fremden Menschen hat.


    Eine Hundesitterin nach längerem Kennenlernen, zusammen spazieren gehen etc. würde mMn funktionieren, weil sie es lernt Menschen zu vertrauen wenn ich Ihnen vertraue.


    Ich habe aber zum Glück im Freundeskreis liebe Menschen die auch Hunde haben und da funktioniert es mittlerweile tadellos, wenn ich Ihnen Thyra bringe(aber auch erst nach einer langen Phase des Kennenlernens) oder sie mir ihren Hund. Thyra unterscheidet bei Begegnungen auch ganz stark zwischen Drinnen und Draußen.


    Aber auch da sind wir wieder bei dem Thema Bindung und Vertrauen. Selbstverständlich kommt es aber auch vor allem auf den Hund darauf an, was du dir vorstellst und wie gut du deinen Hund kennst.

  • Mein Hund war erst wieder mit uns in einem Restaurant.

    Beim weißen, zumindest mein Eindruck ist es problematischer, wenn sich das Rudel kurz trennt. Also wenn ich aufs Klo muss um mal ein Beispiel zu nennen.

    Also wandern, Restaurants kann und muss man üben. Üben wir seit 5 Jahren.

    Zur Fremdbetreung, die Dame muss ja nur da sein, sich auf die Couch legen und lesen. Der Hund kann ja völlig ignoriert werden. Und mit 6 Monaten kann der wenn man es übt auch mal alleine bleiben.

  • Tja, die Fremdbetreuung ist halt leider nicht das einzige Problem. Die arme Maus scheint ja schon von 2 neuen Leuten vollkommen überfordert zu sein. Mir fällt es schwer, mir vorzustellen so einen Hund auf ne lustige Grillfeier in einem fremden Garten mit quiekenden Kindern zu nehmen. Die eine Sache ist, ob man den Hund so weit kriegt, dass er da brav unter der Gartenbank hockt. Die andere Frage ist, ob man das dem Hund antun muss. Denn "sich benehmen" und sich wohlfühlen sind dann ja doch zwei Paar Schuhe.

    Schlussendlich müsst ihr selbst entscheiden, aber ich würde es in diesem Fall nicht falsch finden, die Maus zurück zum Züchter zu bringen. Allerdings würde ich es schön finden, wenn dann ein anderer Hund einen Platz bei euch bekommt, denn ich finde ihr klingt nach vernünftigen Leuten bei denen der richtige Hund ein ganz wunderbares Leben haben könnte :)

  • Daher ist die Kleine aktuell v.a. in der Wohnung, und eben zum Lösen raus. Mehr geht aktuell nicht.

    Erst einmal vielen Dank für die Rückmeldung. Auch ich finde von dem, wie du schreibst, dass ihr ganz tolle Leute seid und euch wirklich viele Gedanken macht.

    Und ja, es muss bei ihr alles extrem Kleinschrittig gemacht werden. Aber es gibt ja auch kleine Fortschritte wie du berichtest. Zu Fremdbetreuung wäre vielleicht eine alleinstehende ältere Person geeignet? Die Arbeit aufzugeben verlangt auch wohl niemand.

    Habt ihr der Züchterin eigentlich über diese massiven Probleme berichtet?

  • Ich finde es auch total super, dass du dich wieder meldest, Fenchel2025 !!


    Habt ihr mal überlegt, zu einem Tierarzt mit Zusatzausbildung in Verhaltenstherapie zu gehen? https://www.gtvmt.de/


    Ich habe keine Erfahrung mit denen aber mir schwebt vor, dass man hier evtl. auch medikamentös was machen könnte um deinem Hund eine Zeitlang zu ermöglichen die Welt mit entspannteren Augen zu sehen. Wie gesagt, ich weiss selbst nicht ob man das machen könnte oder was so ein Tierarzt machen würde.


    Wenn man die starke Angstreaktion hemmen könnte, könnte das evtl. ein Zeitfenster öffnen innerhalb dessen man die fehlende Sozialisierung und Gewöhnung an allerlei Dinge vorantreiben könnte. Quasi ein booster. Wenn man dann schon einiges erreicht hat, kommt alles Weitere vielleicht um einiges leichter.

    Nur so ein Gedanke von mir!!!

  • Ich kenne mich mit Angsthunden ja Null aus und finde es daher schon irgendwie fraglich, wie ein 5 Monate alter Hund so wird. Da muss doch irgendwas vorgefallen sein oder kommen manche wirklich einfach so zur Welt...? (Ernste Frage). Dass sie zittert wenn sie aus dem Auto raus soll und in offensichtlich reizarmer Umgebung mit Bäumen und Vogelgezwitscher so eine Panik hat, finde ich schon extrem. Sowas sollte der Hund vom Züchter doch kennen wenn der ländlich wohnt. Die Kleine tut mir da echt leid, und ihr auch. Hattet ihr nochmal Kontakt zum Züchter? Würde mich schon interessieren, ob dieser das beschriebene Verhalten wirklich als normal empfindet und wie bereit dieser wäre, den Hund auch tatsächlich zurückzunehmen, sollte es dazu kommen. Für so einen Hund muss man ja auch erstmal ein neues, passenderes Zuhause finden.


    Wenn ich das richtig gelesen habe, soll der Hund ja erstmal nur für einen Tag in der Woche in Fremdbetreuung. Ist alleine bleiben da wirklich keine Option? Je nachdem, wie lange sie an dem Tag alleine bleiben muss, kann es ja auch sein, dass das für sie die entspanntere Variante wäre. Gerade wenn sie tagsüber ohnehin nicht raus kann/möchte.


    Ich finde auch, dass ihr euch wie verantwortungsvolle Hundebesitzer anhört. Ich denke die wenigsten suchen sich direkt zwei Trainer und Hilfe. Ich hoffe wirklich, dass sich das doch noch irgendwie merklich bessert. Ihr habt euch da eigentlich für eine wirklich tolle Hunderasse entschieden! Gibt es bei euch in der Nähe vielleicht Hundetrainer oder ähnliches, die sich insbesondere mit Angsthunden gut auskennen?

  • Also wenn die Tendenz zu "wird behalten" geht dann würde ich es mit Pheromonen (Adaptil) , Thundershirt und Zylkene probieren. Nichts davon muss helfen, aber es kann. Das ist sehr individuell. Unser Collie hat Geräuschangst, kommt der falsche Ton ist er nur mehr ein Häufchen Elend. Mit Thundershirt fühlt er sich merklich wohler. Manchen hilft Adaptil (anderen gar nicht), das selbe gilt für Zylkene.


    Ihr braucht Euch aber auch kein schlechtes Gewissen machen wenn ihr feststellt dass das für Euch nicht zu rocken ist. Das ist ja nicht bissi ängstlich, das ist schon eine besondere Hausnr. Und weil hier kam mit "Hund wird Wanderpokal" etc, ihr habt das Mädel vom Züchter und jeder gute Züchter nimmt seine Schützlinge auch wieder zurück. Denn es sollte am Schluß schon auch für beide Seiten passen. Was nämlich so gern vergessen wird ist, dass das sich durchaus hochschaukeln kann. Hund hat Angst, ihr habt Stress (man versteht die vielleicht irrationale Reaktion nicht, man muss vielleicht mal schnell was erledigen etc) und weil die Weißen halt sensibel sind macht Euer Stress den Hund vielleicht noch "unrunder", was Euch noch mehr stresst....


    Rein von dem was hier geschrieben steht würde ich sagen wird es schwierig werden einen entspannten Begleiter für die geschilderten Situation aus ihr zu machen. Mit viel Training und Vertrauen wird sie sicher lernen vieles auszuhalten, aber ob es ihr Spaß macht und ob sie dabei entspannen kann steht auf einem anderen Blatt. Wir waren 15 Jahre lang nicht großartig auf Urlaub weil unser Hund Autofahren gehasst hat (Fremdbetreuung auch 😁) . Denkt durch was für Euch machbar und gewünscht ist und was nicht.


    Wenn Ihr Euch drauf einlasst/einlassen könnt und intensiv mit ihr arbeitet wird vielleicht ein Teil dessen möglich sein. Und Ihr werdet garantiert eine besonders enge Bindung aufbauen. Das muss schon auch gesagt werden. Wenn man bereit ist wird man durchaus nicht leer ausgehen. Ihr müsst nur für Euch entscheiden könnt und wollt Ihr das leisten. Falls nicht würde ich ehrlich gesagt nicht zu lange rumprobieren. Die Vermittlungschancen sind besser je jünger der Hund, auch weil da Dinge noch formbarer sind. Ideal wäre natürlich wenn sie in dem Fall zum Züchter zurückkehren kann, das ist vertraute Umgebung, das sind vertraute Menschen. Vielleicht kann sie dort auch wieder etwas zur Ruhe kommen. Stress und Angst "rechnet" sich leider hoch, braucht aber im Körper 6 Wochen(!) um komplett abgearbeitet zu werden.

  • Hier noch eine Stimme für den Verhaltenstierarzt. Es gibt, genau für für Menschen auch für Hunde Mittel, die die Angstreaktion dämpfen und dem Hund so aus der Angstspirale helfen. Das Ganze hat leider einen schlechten Ruf von wegen "ruhig stellen und bedröhnt sein". Darum geht es ja nicht, es geht darum dem Hund die Möglichkeit zu geben etwas weniger panisch die Welt um sich herum zu sehen und Reize überhaupt mal verarbeiten zu können. Selbstverständlich nach eingehender Untersuchung und in der vom Arzt verordneten Dosierung.


    Das Problem ist nämlich, wenn so ein Säugetierhirn die Schwelle zur Panik erst mal überschritten hat, tut sich da lernmäßig gar nichts mehr. Das Hirn kann es nicht, die entsprechenden Hirnregionen werden gar nicht mehr so genutzt wie sie es bräuchten um zu lernen. Der ganze Körper stellt nur noch auf Kampf oder Flucht um, oder auf dieses "Einfrieren" und einfach gar nichts mehr tun. Selbst vorher gelerntes und gut bekanntes ist dann möglichweise gar nicht mehr abrufbar. Wenn das dauernd passiert, kommt der Körper gar nicht mehr dazu sich zu erholen, Panik ist anstrengend für den ganzen Hund, geistig wie körperlich.


    Ich drück euch jedenfalls alle Daumen dass ihr einen für alle guten Weg findet bei dem niemand, Hund und Mensch, zu kurz kommen und es genießen können.

  • Ein Hund ist kein Kind.


    Ich weiß, er ist kein Kind, er ist mein Hund. Aber er ist ein Wesen, das ich sehr liebe.


    Im Gegensatz zu einem Kind wird er sein Zuhause nicht verlassen, um sein eigenes Leben aufzubauen.
    Es wird in unserer aktuellen Welt niemals unabhängig oder autonom sein.


    Jeden Tag wird er mich brauchen, um ihn zu füttern, ihm Wasser zu geben und mit ihm spazieren zu gehen.

    Aber er wird auch nie in der Lage sein, „Ich liebe dich“, „Danke“ oder „Ich brauche dich“ zu sagen.


    Er wird niemals meine Entscheidungen beurteilen, niemals meine Ideen kritisieren.
    Mein Hund sieht weder wie ich aus, noch haben wir gemeinsame Erbanlagen und doch liebe ich ihn wie einen Teil von mir.

    Ich werde zusehen, wie er neben mir alt wird, und eines Tages werde ich mich von ihm verabschieden müssen.
    Das ist die Realität unserer Beziehung. Mein Hund ist kein Mensch, geschweige denn mein Kind, aber ich bin sein „Papa“.


    Denn was ist eigentlich ein Vater?

    Ein Vater ist genau wie eine Mutter die Person, die sich für seine Kinder aufopfert, sie beschützt, sie ernährt und sie bedingungslos liebt.

    Ich bin das alles für meinen Hund. Ich bin alles, was er hat. Ich bin seine Familie.


    Wer nie diese Liebe zu einem Tier erlebt, verpasst etwas Außergewöhnliches.
    Wird nie erfahren, was es heißt, mit einem Wesen zu kommunizieren, das nicht spricht, aber durch seine Gesten, seinen Blick alles ausdrückt.


    Mein Hund ist nicht mein Kind, aber dank mir führt er ein glückliches Leben, voller Geborgenheit und Liebe.
    Die Beziehung zwischen einer Mutter und einem Kind oder einem Vater und seinem Kind ist einzigartig, aber die Beziehung zu einem Tier ist genauso wertvoll, mit unglaublichen und intensiven Emotionen.


    Es stimmt, mein Hund ist nicht mein Kind, aber für mich ist es dasselbe, denn ich bin stolz, sein „Papa“ zu sein.