Unsicher wegen ängstlicher Junghündin (Berger Blanc Suisse)

  • Ruebchen

    Wir beide, bzw. unsere Diskussion, sind ein gutes Beispiel, wie man die gleiche Sache vollkommen verschieden sehen und beurteilen kann.


    Selbstverständlich erwarte ich von einem Hundebesitzer, dass er jeden Kompromiss eingeht, um das Zusammenleben zu ermöglichen. Schließlich geht es hier um ein Lebewesen und nicht um einen Gebrauchtwagen!

    Schwerste Krankheit und Tod sind nach meinem Kompass, die einzigen legitimen Gründe um einen Hund "abzuschaffen"!

    Meine Frau würde es mir nicht glauben, dass tatsächlich jemand meinen Text für "stark romantisiert" halten würde ^^, danke dafür!

  • Schwerste Krankheit und Tod sind nach meinem Kompass, die einzigen legitimen Gründe um einen Hund "abzuschaffen"!

    Das ist aber ein bisschen engstirnig. Es gibt meiner Meinung nach schon den einen oder anderen Grund einen Hund abzugeben. Und manchmal ist es auch im Sinne des Hundes. Keiner hat einen Lebensplan in der Hand und weiß was in 2-3 Jahre ist, ja eigentlich nicht Mal was am nächsten Tag passiert.

    Und gerade wenn es um Angst Hunde geht kann eine Abgabe an einen ruhigeren Ort ganz im Sinne des Hundes sein.


    Ich würde im aktuellen Fall vielleicht auch einen Gang zurück schalten. Sofern man das kann. Wenn einem aber das zuviel ist, man nicht so Kleinschrittig vor gehen kann. Weil es der Alltag nun Mal verlangt das der Hund zB an einer viel befahrenen Straße entlang muss, oder sonstige Dinge, dann würde ich auch zur Abgabe raten. Man erspart nicht nur sich selbst, sondern auch dem Hund einiges.


    Konkrete Tipps kann ich allerdings nicht beisteuern. Ich hab zwar auch einen BBS aber hier sind wir von Ängstlichkeit und Unsicherheit weit entfernt.

    Na gut, wenn jetzt da plötzlich so weißer Schaum am Wasser schwimmt, wo doch eigentlich die bevorzugte Badestelle ist, muss man sich da auch vorsichtig anpirschen, nicht das einen das weiße Zeug da plötzlich anspringt. Und dann bewegt sich das auch noch!! (Waren gestern ganz schöne Wellen auf der Donau und dadurch so komischer weißer Schaum am Ufer. Der wurde dann durch die Wellen hin und her bewegt 😅) Das fand sie dann auch etwas gruselig, sah von einer winterlichen Badeeinheit ab und hat lieber wieder den Rückzug angetreten. :D

    Also manchmal kann sie auch als ängstlich durch gehen. 8)

  • Ich bin immer PRO Hund.


    Viele Menschen glauben es wäre im Sinne des Hundes, wenn sie unter allen Umständen SÄMTLICHE (!!??) Kompromisse eingehen müssten, weil die Anschaffung eines Hundes angeblich mit der "Anschaffung" von Kindern gleichzusetzen ist.


    Wenn ein Hund bei jemandem einzieht müssen IMMER beide Seiten zufrieden im Leben sein können. BEIDE Seiten (Hund UND Halter) haben ein Recht auf Komfort und Lebensqualität. Wenn Hundehalter über die Maßen gestresst sind weil sie dem Hund nicht gewachsen sind, ist es im Endeffekt auch für den Hund kein schönes Leben.


    Ein Hund ist kein Kind.


    Ich habe definitiv Hund/Halter Paare gesehen, wo ich innerhalb kürzester Zeit wusste, dass das nicht gutgehen kann und es das beste wäre so lang der Hund noch jung ist ein geeigneteres Zuhause für ihn zu suchen.


    Und dann die Aussagen "weil ich es getan habe, weil ich so viel geopfert habe, weil ich moralisch überlegen bin müssen alle anderen es auch sein", bzw. jeder der es anders macht ist schlecht. Kann ich echt nicht leiden.


    Naja, wenn jeder, der 15 Jahre Kompromisse machen muss weil der Hund den Erwartungen nicht entspricht, den Hund wieder abgibt, würde sich das häufen.

    Es gab die Zeiten, gerade bei Sporthunden.

    Das ist ein komplett anderes Thema. Ausserdem, warum schon wieder extremisieren, polarisieren, verallgemeinern??

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    Wie gesagt:

    PRO Hund für einen Angsthund, bzw. einem Hund der vom Threadersteller als solches eingeschätzt wird ist womöglich in der Hand eines erfahreneren Hundehalters besser aufgehoben, glücklicher und hat bessere Chancen im Leben.

  • Matze Naja, aber das jetzt zum Problem der aktuellen Besitzer zu machen, und von denen zu erwarten, dass sie jetzt eventuell die nächsten ~15 Jahre Kompromisse machen müssen, die sie vielleicht garnicht machen können und/oder wollen, ist auch frech.

    Naja, wenn jeder, der 15 Jahre Kompromisse machen muss weil der Hund den Erwartungen nicht entspricht, den Hund wieder abgibt, würde sich das häufen.

    Es gab die Zeiten, gerade bei Sporthunden.

    Kommt halt darauf an, was für Kompromisse das sind.

    "kann nichtmehr 3x die Woche die ganze Nacht feiern gehen" ist ein snderer Kompromiss, als "kann nichtmehr regulär arbeiten gehen, weil Hund sich nicht fremdbetreuen lässt".



    Ruebchen

    Wir beide, bzw. unsere Diskussion, sind ein gutes Beispiel, wie man die gleiche Sache vollkommen verschieden sehen und beurteilen kann.

    Ja, da treffen zwei Welten aufeinander.



    Viele Menschen glauben es wäre im Sinne des Hundes, wenn sie unter allen Umständen SÄMTLICHE (!!??) Kompromisse eingehen müssten, weil die Anschaffung eines Hundes angeblich mit der "Anschaffung" von Kindern gleichzusetzen ist.

    Danke!

  • Da geb ich Dir so ganz allgemein ja Recht.

    Allerdings ist es heute halt auch "Mode" sich mal irgendwas anzuschaffen und es dann weiter zu reichen oder in den Müll zu werfen wenn es doch anstrengender ist als man sich das gedacht hat. Wenn man dann plötzlich feststellt, dass der Hund Geld kostet, Arbeit macht oder nicht jedermanns Liebling ist, kommt er halt wieder weg.


    Sich ein Tier anzuschaffen heisst in meinen Augen schon, für dessen Leben Verantwortung zu übernehmen. Und Verantwortung ist nicht "och nö, müsste man dran arbeiten, ist mir zu anstrengend" oder "och nö, kann ich nicht mehr brauchen, kann weg". Es ist ja keine Küchenmaschine.


    Also so ein bisschen Pflichtgefühl finde ich schon angebracht. Aber: wenn man sich verantwortungsbewusst verhalten hat, sich einen Hund von einem Züchter kauft und im "guten Glauben" davon ausgeht, dort ein gesundes (physisch wie psychisch) Tier zu kaufen und sich das dann als "Grossbaustelle" herausstellt, für die man nicht die Mittel hat, dann finde ich es völlig legitim sich realistisch einzuschätzen und zu sagen "das kann ich nicht leisten, der Hund muss wo hin wo man mit ihm umgehen kann".


    Bei einem BBS hätte man vielleicht bei eingehender Recherche mitbekommen können, dass die halt doch hin und wieder nicht ganz so nervenfest sind und sich entsprechend vorbereiten können. Wer sich dann trotzdem einen kauft, muss mit entsprechendem Aufwand rechnen. Kauf mir ja auch keinen Ferrari und heule dann weil ich dauernd tanken muss.

    Hier finde ich aber nicht, dass die TE klingt als würde sie einfach so die Flinte ins Korn werfen wollen. Für mich klingt das nach jemandem, der DAMIT nicht gerechnet hat und jetzt ein bisschen erschrocken und hilflos ist, aber mit entsprechender Hilfe und Anleitung willens wäre mit dem Hund zu arbeiten und sich einzurichten in gewissem Masse. Daher finde ich die Aussage der Trainerin erstmal ein bisschen "einfach" zumal wir ja auch nicht wissen was das für ne Trainerin ist. Was wir aber wissen ist, dass es ganz viele Trainer mit tollen Insta-Kanälen gibt, die halt ausser heisser Luft nix zu bieten haben. Das dann aber für viel Geld :D

    Daher - für mich klingt das nicht als sei alles verloren und der Hund müsse da dringend wieder weg.

  • Ja natürlich, GeierWally ! Natürlich testet man nicht Hunde durch, guckt welcher am putzigsten und einfachsten ist und reicht die anderen weiter. Die allermeisten Leute machen das auch nicht. Tatsächlich bauen viele Leute ihr Leben um den Hund herum auf und merken das nicht mal.


    Natürlich bedeutet es Verantwortung zu übernehmen wenn man ein Tier anschafft. Zu der Verantwortung zählt auch, dass man rational und weniger emotional denken kann und erkennen kann, wenn ein Tier nicht zu einem passt und es dann zum Wohle des Tieres an jemand anderen vermittelt.


    Ja, wir sind schon wieder mal zu weit vom Threadersteller weggekommen und haben zu viel über das Thema an sich diskutiert. Vielleicht war es tatsächlich nur ein erster Schreck, dass der Welpe anders als erwartet ist und man sich schwerer mit dem Einfummeln tut als vorgesehen. Das wünsche ich natürlich dem Hund und den Leuten. NATÜRLICH wäre es schön, wenn die Threadersteller einen Weg finden, der für alle Beteiligten angenehm ist, anstrengend vielleicht aber machbar, lebenswert.

    Einmal editiert, zuletzt von Axman ()

  • . Zu der Verantwortung zählt auch, dass man rational und weniger emotional denken kann und erkennen kann, wenn ein Tier nicht zu einem passt und es dann zum Wohle des Tieres an jemand anderen vermittelt.

    ich muss da noch ein bisschen drüber nachhirnen, nicht speziell auf Dich gemünzt Axman .

    Bei wem geht's denn so einem Hund am Besten? Ich würde ja meinen, bei jemandem der sich um dessen Wohlergehen sorgt, sich kümmert, sich bemüht und dem Hund einen sicheren Hafen bietet. Wenn die TE das will - bitteschön, perfekt!


    Wir haben/hatten hier im Forum vielfältigste Haltungsbedingungen - Hund im Bett, Hund im Haus, Hofhund, Hund im Stall, Draussenhaltung mit anderen Hunden, Draussenhaltung tageweise ohne Menschen oder Hundekontakt. Hunde mit denen ausgiebigst trainiert wird, Hunde die täglich viel Gassi gehen, Hunde die wenig Gassi gehen, Hunde die ausschliesslich im Garten "Gassi gehen". Dicke Hunde, dünne Hunde, gesunde Hunde, kranke Hunde. Sind die alle da wo es ihnen "am Besten" geht? Da kräht kein Gockel danach, das wird nicht mehr diskutiert. Aber wenn einer neu kommt und dessen Hund zu fett ist, ängstlich ist, komisch gehalten wird, nicht ausgelastet wird - kommt die Frage danach, wo es dem jeweiligen Hund besser gehen könnte. Find ich komisch.

  • Ja, da stimme ich dir zu, GeierWally


    Ich glaube wir sind auf diese Diskussion gekommen wegen Aussagen wie denen hier. Und weil eine Hundetrainerin die Rückgabe an den Züchter vorgeschlagen hatte und das kräftig kritisiert wurde. Daraus entstand eine Grundsatzdiskussion.

    Wir wissen nun nicht mehr weiter und sind verzweifelt. Ist das Verhalten für einen 5 Monate alten Jundhund noch normal und kann sich nur durch dem "Umzugstress" ins neue Zuhause erklären? Oder stimmt etwas nicht mit der Kleine?. Wir sind als Ersthundehalter sehr überfordert mit dem ängstlichen Verhalten um ehrlich zu sein. Noch kann ich sie zur Not tragen, aber das wird Gewichtstechnisch nicht mehr gehen bald. Und in 4 Wochen müsste ich auch wieder arbeiten, wo sie eigentlich einen Tag pro Woche fremdbetreut werden soll. Nur kann ich mir dies aktuell auch so gar nicht vorstellen, wenn sie panische Angst vor anderen Menschen und Hunden hat.


    Prinzipiell aber sind ja nicht alle Hunde konkret "Problemhunde". Ein Problemhund ist schon etwas speziell und meistens kann jemand mit mehr Erfahrung (Ausnahmen bestätigen die Regel) einem Problemhund eher helfen als ein komplett unerfahrener Hundehalter, der evtl. unbeabsichtigt Probleme noch verschlimmert.

  • Hallo,


    bitte entschuldigt, dass ich mich bisher nicht mehr gemeldet habe. Wir waren die Tage wie erwartet angespannt und zugegebenerweise gingen uns auch die Antworten sehr nah.


    Die aktuelle Lage ist die, dass sich die Kleine zuhause etwas besser eingelebt hat. Sie kommt mittlerweile auf mich zu und verfolgt mich auch mal. Also wirkt zeitweise "normal"; dies ist allerdings nur morgens und abends der Fall. Tagsüber ist sie meistens versteckt in ihrer Box oder zwischen Sofa und Wand. Vor meinem Freund hat sie immer noch Angst, obwohl er sie ignoriert, also nie bedrängt o.Ä.


    Sich draußen lösen an der Lösestelle funktioniert morgens, abends und nachts wenn es dunkel ist mittlerweile problemlos. Tagsüber nur, wenn kaum was los ist.


    Einen sehr kurzen Spaziergang machen wir nun immer morgens gegen 5, da dann nichts los ist. Kleiner Spaziergang muss sein, da sie nur da ihr großes Geschäft macht (auf der Lösestelle nur klein). Da ist aber noch schwierig, dass sie Angst bekommt, sobald der Kofferraum aufgeht. Rein geht problemlos, auch drinnen ist sie ruhig. Aber sobald der Kofferraum aufgeht fängt sie an zu zittern, quetscht sich in die Ecke. Entsprechend hab ich Probleme, sie raus zu bekommen. Ohne Auto geht auch nicht, da dann ja die befahrere Dorfstraße ist, die wir überqueren müssten.

    Also müssen wir uns aktuell entscheiden zwischen der schwierigen Autosituation oder großem Geschäft im Wohnzimmer. Die Lösestelle probieren wir aber nach wie vor in der Hoffnung, dass da das große Geschäft trotzdem geht.


    Tagsüber können wir mit ihr leider gar nicht raus. Da ist sie total überfordert. Gestern hatten wir es vorsichtig nochmal an einem Ort versucht, wo wirklich nichts war. Nur Bäume, eine kleine Wiese. Ich hatte gehofft, damit eine neue Lösestelle zu finden, die ruhiger ist und für sie besser funktioniert. War leider von unserer Seite her wohl wieder ein Fehler. Sie war total verängstigt, vor ? Wir wissen es auch nicht. Bäume? Wiese? Vogelgezwitscher? Irgendwie scheint ihr die Umwelt an sich zu viel zu sein. Eine zweite Hundetrainerin hat aus der Ferne zu gesehen, da wir uns noch eine zweite unabhängige Meinung holen wollten. Sie war auch kurz vorsichtig bei uns Zuhause. Leider war auch ihre Rückmeldung nicht sehr erbaulich für uns. Sie war auch schockiert.

    Daher ist die Kleine aktuell v.a. in der Wohnung, und eben zum Lösen raus. Mehr geht aktuell nicht.


    Wir sind noch am Überlegen, was wir machen sollen. Und wenn wir sie behalten, wie es klappen kann, dass ich in 5 Wochen wieder arbeite. Eigentlich müsste ich dafür meine Stunden reduzieren oder den Job aufgehen, da Fremdbetreuen ja nicht geht. Alleine-sein geht als Alternative ja auch nicht, wobei uns das klar war (daher war ja Fremdbetreuung angedacht).


    Ansonsten ist sie, bei allen Problemen, ein sehr nettes und angenehmes Tier und uns ans Herz gewachsen. Es tut uns selber im Herzen weh zu sehen, wie sie mit ihren Ängsten leidet.

  • Niemand hat gesagt, daß Fremdbetreuung nicht geht!

    Ich sagte zum Beispiel bei meinem Hund geht es nicht!

    Es kommt auf deine Betreuung an, Haus mit gut eingezäunten Garten, würde das Löseproblem lösen.

    Wichtig ist, dass deine Betreuung den Hund von sich aus kommen lässt.