Fußlaufen - Freifolge IGP - Alles zu Aufbau und Verbesserung

  • Also ich hab mir echt schon einiges aus euren Beiträgen rausgepickt, was ich testen möchte.


    Hier noch ein Ansatz, den ich im Internet gesehen habe und der mir super gefallen hat. Ich habe es nicht gemacht, weil Alma so Probleme mit dem Rückwärtsgehen hat(te) aber ich werde das jetzt nochmal aufgreifen.


    Es geht so:


    HF hat Beute in der linken Hand, seitlich neben dem Hundekopf, tendenziell auf Höhe des Ohres, nicht über oder vor den Augen des Hundes.


    Dann angehen in normalem Fussrythmus, einen Signalton geben (vorzugsweise einen Ton den man auch in einer Prüfung machen könnte ohne den Mund zu bewegen, wie z.B. RRRRRRR) und direkt nach dem Signalton (Timing) mit dem linken Bein nach hinten eine Rückwärtsbewegung machen, gleichzeitig die Hand mit der Beute parallel nach hinten ziehen und den Hund über diese Bewegung nach hinten aussen gerichtet drehen lassen, Beute nach hinten links werfen.


    So konditioniert man dem Hund ein Kommando auf und arbeitet gleichzeitig an der korrekten Position und Ausrichtung am linken Bein des HF. Die Kopfstellung des Hundes ändert sich dadurch hoffentlich auch mit der Zeit.


    Solche Sachen als Korrektur für lang eingeschlichene Gewohnheiten dauert natürlich. Meistens geben wir zu früh wieder auf, weil wir unterschätzen wie kacklange es dauert.


    Wenn es verstanden ist kann man darüber nachdenken ob man bei vorprellen, drängen etc ein Abbruchkommando einführt um dem Hund den Unterschied zu verdeutlichen. Das wäre so meine Überlegung.

    Einmal editiert, zuletzt von Axman ()

  • Ich les mir Mal die Kommentare in Ruhe durch. Ich hab zwar kein Problem mit dem bedrängen, zumindest nicht bei Prüfungen. Da sind wir genau anders rum unterwegs, da hängt sie dann hinten. Ich versuche mir Mal jemanden zu schnappen der mich filmt, und was ihr dann zu unserer Fußarbeit meint.

  • Wenn es verstanden ist kann man darüber nachdenken ob man bei vorprellen, drängen etc ein Abbruchkommando einführt um dem Hund den Unterschied zu verdeutlichen. Das wäre so meine Überlegung.

    Ich denke das ist natürlich ein springender Punkt. Wenn der Hund es verstanden hat, lässt es sich natürlich mittels Abbruch absichern. Und dann sollte es auch am Ende egal sein, wo sich die Bestätigung befindet, weil der Hund ja die Position absolut verinnerlicht hat.


    Oft sieht man ja, dass die Hunde geschimpft werden, aber gar nicht so recht verstehen wo das Problem liegt.

  • Ich denke das ist natürlich ein springender Punkt. Wenn der Hund es verstanden hat, lässt es sich natürlich mittels Abbruch absichern. Und dann sollte es auch am Ende egal sein, wo sich die Bestätigung befindet, weil der Hund ja die Position absolut verinnerlicht hat.


    Oft sieht man ja, dass die Hunde geschimpft werden, aber gar nicht so recht verstehen wo das Problem liegt.

    Ja genau!!! Ich denke auch, das grösste Problem ist, dass der Hund glaubt er macht alles richtig und gar nicht versteht was daran falsch sein soll. Schliesslich haben wir es ihm so gezeigt ^^


    Ich habe vorhin eine Trainingseinheit mit Alma gemacht und es ist für sie unheimlich schwer ihre Glotzbäppel von meinem offenbar engelsgleichen Antlitz wegzukriegen :rolleyes:


    Ich habe das ganz am Anfang schon versucht hinzukriegen, dass sie meine Hand mit dem Futter anschauen soll aber sie hat auch nach 15 Mio Wiederholungen von HANDANSCHAUEN immer wieder zu meinem Gesicht geguckt. Es ist zum Verzweifeln.


    Eine Idee, die ich auch schon hatte, war eine Maske zu tragen. Bzw. einen seeehr hohen Kragen auf der linken Seite, so dass es ihr unmöglich ist mein Gesicht irgendwie zu lesen.


    Aber wie gesagt, sie kam schon so hier an, wo sie war bis sie 6 Monate alt war hat man schon mit ihr ein paar Sachen gemacht, z.B. Futtertreiben in Fussposition und da hat sie sich das schon eingraviert. :rolleyes:

  • Ich antworte im neuen Jahr nochmal ausführlicher, aktuell bin ich nur am Handy.


    Rica versuche ich so gut es geht zu korrigieren. Was bei ihr gut klappt ist die Hinterhand rauszuziehen, sobald die schief wird. Aber hier sprechen wir von einem fertigen Hund und nicht von Aufbau. Meinem Malinois kann man sehr gut erklären was er machen soll „HH 2cm weiter nach rechts bitte“, rausziehen wäre hier nicht schön. Hier ist es ganz merklich die Kopfhaltung richtig Gesicht die mir den Bock reinhaut. Oder reinhauen könnte, in der UO war er ja bislang schön Gerade.


    Ankie lernt es nun nach Mia Skogsters Kurs und es klappt gut. Sie läuft gut unter den Hand und ich fange an mich aufzurichten. Gerade ist sie zu 90%, aber ich vertraue da jetzt einfach mal, dass die Kopfhaltung der Knackpunkt sein wird. Generell ist hinten momentan schneller als vorne das muss nicht an der Methode liegen 🤣

  • Bei A.J. hatte ich ja auch den Fehler gemacht und durch ständiges "Kontroll-runter-gucken" den Hund auf Blickkontakt konditioniert. Witzigerweise lief der IMMER gerade, aber deutlich zu weit vorne. Also dachte ich bei Ero ich wäre ganz schlau und gebe ihm keine Möglichkeit mein Gesicht zu fixieren.

    Ich habe ihn klassisch übers Futtertreiben aufgebaut, die Hand abgebaut und dann die Position - vor allem auch de Kopfhaltung - geklickert, völlig ohne Blickkontakt.


    Das hat erstmal richtig gut funktioniert, aber als ich zunehmend mehr Strecke gelaufen bin + Schwierigkeiten (Bögen, Winkel, Tempowechsel ...) eingebaut habe, fing er an vorne einzudrehen, also so ein bisschen den Hals um meinen linken Oberschenkel zu wickeln, und zu VERSUCHEN mit meinem Gesicht Kontakt aufzunehmen. (ca. 2 jährig)

    Ich bin dann zu Steffi Ollmann auf Seminar gefahren, und bekam folgende Diagnose:

    Der arme Hund hat durch die Klickerei zwar gelernt, das Köpfchen schön oben zu halten und mit der Schnauze nach vorne-oben zu zeigen, aber er hat keinen orientierungspunkt mitgegeben bekommen. Das konnte er bei kurzen geraden Strecken noch kompensieren, aber als die Fußarbeit eben komplexer wurde kam er ins schwimmen, wurde orientierungslos und konnte sich während des Laufens nichtmehr korrekt neu Ausrichten (wonach denn auch).


    Sie riet mir dem Hund einen optischen Fixpunkt zu geben, und auf diesen dann die Erwartung zu lenken. Also packten wir Beute unter die Achsel. ALs er das gecheckt hatte, ganz schnell wieder die Umstellung Futter unter der Achsel, da unsichtbar. 6 Wochen nach der Umstellung lief der Hund ohne sichtbare Motivationsobjekte (weitestgehend) schnurgerade, ohne aber dabei den Kopf in den Nacken zu hauen (was ich sehr schön fand). Wir haben da einen guten Mittelweg gefunden zw. "grade laufen" und "natürliche Kopfhaltung". Das war aber mehr Glück/Zufall, wenn ich ehrlich bin.


    Aber die Fußarbeit ist ja etwas, woran man Zeitlebens feilen muss... eben dadurch, dass er nicht stur und steif unter die Achsel guckt, passiert es schon ab und an mal wieder (wenn wir länger nix gemacht haben, oder er sehr angefixt ist) dass er minimalst schräg wird. Dafür kann ich das Kommando "zurück", welches wir als Junghund schon etabliert (ähnlich wie in Axman 's Beschreibung oben) und später dann mit dem Positionsstab verknüpft haben, verwenden. Er korrigiert darauf seine Position leicht nach hinten, und wird dann auch wieder grade. Das nimmt er recht gut an, auch in der Prüfung kann man das mal eben flüstern, wenn er während des Laufens zu fordernd wird.

    Wenn er ganz Banane ist, dann gibt's auch mal eine negative Strafe und ich drehe mich mit einem "AHAH!" aus der Position raus und breche die Übung so ab.


    Takt und Rhythmus hatte er immer schon gut im Blut, da musste ich nicht viel tun. Aber natürlich stockt oder hoppelt auch er während der Freifolge mal ein, zwei Schritte, immer dann, wenn mein Tempo für ihn nicht passt.

    Grundsätzlich bin ich aber echt sehr happy mit unserer Freifolge wie sie jetzt ist, und da bin ich immer nebenbei so ein bisschen am Feilen und erhalten, aber groß "rummachen" tu ich da nichts mehr. :)



    Was bei ihr gut klappt ist die Hinterhand rauszuziehen, sobald die schief wird.

    Wie setzt ihr das um? Leine um die Lenden und eine externe Person?



    Der Nachwuchs läuft jetzt unter der rechte Hand

    Da bin ich auf deine weiteren Erfahrungen dann gespannt.

    Ich habe eine Bekannte, die startet auch mit Futtertreiben aber stellt dann sehr fix (um den 5. Monat rum) auf die Methode um, und die Hunde laufen alle bombig (wenn auch böse Zungen rufen würden: Sternengucker). Aber Bedrängen wirklich Null, die Hunde laufen alle Schnurgerade und ziemlich klar im Takt.


    Ich hab das mal testweise bei nem' etwas Älteren Hund probiert, aber ich bin da irgendwie zu blöd für. :D
    Oder vielleicht bin ich nicht lang genug dran geblieben, um mich selber rein zu fuchsen... mein rechter Arm ist einfach zu kurz. :D

  • PS:

    So gab es auch in Ricas 3 nur ein befriedigend im Steh, weil die Entwicklung nicht gerade genug war (bedrängt).

    DAS Problem haben wir auch.

    Wenn er im Kopf hat, dass jetzt eine Position drankommt, dann läuft er auch schrägt und bedrängt gerne deutlich.

    Ich denke das liegt daran, dass wir sowohl wir Menschenals auch der Hund "Position" im Kopf haben und dann auch nur den Fokus da drauf legen. Darunter leidet die Entwicklung.

    Mein Ziel für den Rest des Winters ist es, obwohl ich dem Hund die Position (durch Berührung) angekündigt habe, zu erreichen, dass wir trotzdem zuerst FUß LAUFEN, und nicht nur "zur Position hin laufen".


    Im Kopf zur Position umschalten sollte der Hund ja eigentlich erst mit dem Kommando für die Position, alles davor ist Fuß.

  • Bei Neva habe ich eher keine Probleme mit Position halten.


    Als ich sie bekam hatte sie null komma null Bock auf Unterordnung und ich bin stolz auf uns das ich es geschafft habe sie so stark zu motivieren das sie die Position jetzt so oft von selbst einnimmt. Aber ich will mehr. Mehr Zielstrebigkeit, Durchhaltevermögen und Takt. Sie zeigt es auch manchmal. Wenn ich sie vorher sehr aufbausche. Das läuft sich auf längerer Strecke aber schnell ab.


    Hoffentlich können Sie mir helfen das zu verbessern. Ansonsten müssen wir einfach weiter Sitz/Platz/Steh festigen und dann bin ich auch schon zufrieden. Vielleicht fange ich auch mal mit apport und voraus an damits nicht so langweilig wird.


    Wollte eigentlich ins Obedience wechseln aber ohne Trainer dazu weiß ich nicht so recht.


    Koda hatte ich ja auch alles selbst beigebracht in diversen Hundesport Arten aber ich hab schon immer lieber einen Trainer gehabt. Leider gab's nie gute und ich muss nicht nur mich selbst sondern auch andere mittrainieren. Finde ich irgendwie schade. Ich hätte auch gerne mal jemanden Für mich. Aber unsere OG ist halt nicht gerade gesegnet. Nur unser Platz ist top😂


  • Ich weiß nicht ob ich es schon irgendwo erwähnt hatte aber Alma hat mir letzte Woche total verkackt, plötzlich unmögliche Fussposition, stark vorne eingedreht, zu allem Überfluss nicht mal ihr schönes Sitz aus der Bewegung gezeigt.


    Nicht nur das, sondern überhaupt kein Sitz mehr. Ich war schockiert so schlimm jetzt, obwohl wir uns schon so gut entwickelt hatten plötzlich ein so komplettes Versagen.


    Ich schob es auf starken Wind + mich selbst, weil Freunde zuguckten, denen ich Almas Fortschritte zeigen wollte.


    Überraschend zeigte sie das völlige Auseinanderfallen alles Gelerntem dann aber auch beim Folgetraining zuhause!


    Warum ich das hier reinschreibe:

    Es lag an Almas vorgezogenem Weihnachtsgeschenk!! Eine neue Beisswurst! Sie findet diese gar nicht große Beisswurst so oberaffengeil, dass sie die völlige Hirnamputation davon kriegt.


    Problem gelöst mit meiner Lieblingsminibeisswurst (die übrigens auch mein Schlüsselanhänger ist) ^^