DSH: Leistungslinie und Alltagstauglichkeit – passt das zusammen?

  • Der DSH sollte keinen und hat auch allermeistens keinen Jagdtrieb, falls doch, nicht besonders ausgeprägt.

    Ja man darf nur deswegen nicht davon ausgehen dass man immer entspannt leinenlos durch Wald und Flur spazieren kann. Ein Schäferhund sollte nicht Spuren verfolgen/stöbern. Aber wenn was vor ihm aufspringt/losrennt sind die Chancen groß dass der Schäfer hinterher will. Man kennt den Begriff "Sichtjäger" weil der starke Beutetrieb sehr wohl zu Jagdverhalten (hetzen) führt. Mein Belgier ist in jungen Jahren kreischend auf 2 Beinen in der Leine gehangen wenn wir Wild gesichtet haben. Also mit der Naivität "da muss ich mich um nix kümmern" sollte man nicht rangehen 😉

  • Möglich ist vieles, wenn man den richtigen Welpen findet, mit den richtigen Trainern zusammenarbeitet und dann auch noch selber das richtige Händchen und die notwendige Konsequenz hat.


    Die Frage sollte also nicht sein, ob es überhaupt möglich ist, sondern was passiert, wenn man es eben nicht schafft. Ja, ich weiß. es ist immer jeder der Überzeugung, dass er das schon hinkriegt, wenn der Hund passt, dass man nur genug und richtig trainieren muss, dass das ja keine Zauberei ist...

    Ich hab aktuell auch wieder zwei Ersthundebesitzer mit DSH Rüden im Training, die sich das auch alles viel einfacher vorgestellt haben, weil der DSH ja so schlau ist und schnell lernt. Beide haben die Ärmel hochgekrempelt und beißen sich da jetzt durch, mussten sich aber von ein paar lieb gehegten Vorstellungen bei der Hundehaltung verabschieden.


    Und da ist die entscheidende Frage, in wie weit kannst du deinen Alltag anpassen, wenn der Hund nicht 100% so funktioniert, wie du dir das vorstellst.

    Was passier, wenn der Hund doch nicht mit zur Arbeit kann?

    Was wenn der Hund am Ende doch deutliche Aggressionsbereitschaft an den Tag legt, die du nicht 100% unter Kontrolle hast und Ausflüge in die Stadt, ÖPNV und Restaurant dann einfach nicht möglich sind?

    Wenn alles ideal läuft, ist all das, was du möchtest auch mit einem LZ DSH möglich. Aber es ist eben nicht garantiert und verlangt von dir wesentlich mehr im Vorfeld und bei der Erziehung als bei manch anderen Rassen und dann braucht man am Ende auch noch das nötige Quentchen Glück.

    Darum solltest du nicht überlegen, ob es klappt, wenn alles rund läuft, sondern ob du auch mit einem solchen Hund leben kannst (und möchtest), wenn es eben nicht rund läuft und zu zurückstecken müsstest bei deinen Vorgaben. Wie weit könntest (und willst) du das in deinem Leben organisieren.

  • Wollte nur kurz einhaken:


    Was Bass23 geschrieben hat ist richtig: Beutetrieb ist nicht das gleiche wie Jagdtrieb


    Der DSH sollte keinen und hat auch allermeistens keinen Jagdtrieb, falls doch, nicht besonders ausgeprägt.


    Jagdtrieb ist wenn Hunde aktiv nach Wild suchen/stöbern, das sie nicht mal sehen. Beutetrieb ist ein Verfolgungstrieb von etwas was sich bewegt und sichtbar ist.

    Haben die meisten DSH deiner Meinung nach auch keinen Hütetrieb?

  • Wenn man das alles so liest, kann man richtig Angst vor der Anschaffung eines DSH bekommen =O . Also wenn ich das VORHER gelesen hätte, hätte ich mir keinen zugelegt. Ihr hättet mir auch alle abgeraten. Alleinerziehend mit 2 (damals 5 und 9 Jahre alten Kindern), fast Vollzeit berufstätig. Und ja - ich habe es mir anders vorgestellt. Deswegen mache ich trotzdem alles menschenmögliche für den Hund und ich schätze, es geht ihm nicht sooo schlecht bei uns.


    Es ist halt aber auch so, dass man immer mit seinen Aufgaben wächst. Und wenn ein halbwegs vernünftiger Mensch (so wie ich die Threaderstellerin einschätze), sich so viele Gedanken im Vorfeld macht, dann wird sie auch mit den EVTL. auftretenden Komplikationen klar kommen und einen Weg finden. Dass das nicht immer einfach ist und ggf. Umstellungen der bisherigen Lebensweisen erfordert, dass wird sie wissen.


    Ich denke, ein guter Züchter von Hybriden könnte was für sie sein. Wuesti ?! Oder @Nina ... Ihr habt doch gute Kontakte.

  • Wenn man das alles so liest, kann man richtig Angst vor der Anschaffung eines DSH bekommen =O . Also wenn ich das VORHER gelesen hätte, hätte ich mir keinen zugelegt. Ihr hättet mir auch alle abgeraten. Alleinerziehend mit 2 (damals 5 und 9 Jahre alten Kindern), fast Vollzeit berufstätig. Und ja - ich habe es mir anders vorgestellt. Deswegen mache ich trotzdem alles menschenmögliche für den Hund und ich schätze, es geht ihm nicht sooo schlecht bei uns.


    Es ist halt aber auch so, dass man immer mit seinen Aufgaben wächst. Und wenn ein halbwegs vernünftiger Mensch (so wie ich die Threaderstellerin einschätze), sich so viele Gedanken im Vorfeld macht, dann wird sie auch mit den EVTL. auftretenden Komplikationen klar kommen und einen Weg finden. Dass das nicht immer einfach ist und ggf. Umstellungen der bisherigen Lebensweisen erfordert, dass wird sie wissen.


    Ich denke, ein guter Züchter von Hybriden könnte was für sie sein. Wuesti ?! Oder @Nina ... Ihr habt doch gute Kontakte.

    Die Frage ist halt was man macht wenn es nicht so klappt wie geplant

  • Wenn man das alles so liest, kann man richtig Angst vor der Anschaffung eines DSH bekommen =O . Also wenn ich das VORHER gelesen hätte, hätte ich mir keinen zugelegt. Ihr hättet mir auch alle abgeraten. Alleinerziehend mit 2 (damals 5 und 9 Jahre alten Kindern), fast Vollzeit berufstätig. Und ja - ich habe es mir anders vorgestellt. Deswegen mache ich trotzdem alles menschenmögliche für den Hund und ich schätze, es geht ihm nicht sooo schlecht bei uns.


    Es ist halt aber auch so, dass man immer mit seinen Aufgaben wächst. Und wenn ein halbwegs vernünftiger Mensch (so wie ich die Threaderstellerin einschätze), sich so viele Gedanken im Vorfeld macht, dann wird sie auch mit den EVTL. auftretenden Komplikationen klar kommen und einen Weg finden. Dass das nicht immer einfach ist und ggf. Umstellungen der bisherigen Lebensweisen erfordert, dass wird sie wissen.


    Ich denke, ein guter Züchter von Hybriden könnte was für sie sein. Wuesti ?! Oder @Nina ... Ihr habt doch gute Kontakte.

    Du bist doch aber fest im Berufsleben, es ist klar, dass du nicht mehr umziehst.


    Es ist doch etwas anderes, wenn man in der Probezeit noch ist.

  • Haben die meisten DSH deiner Meinung nach auch keinen

    Ich weiss worauf du ansprichst. Teile des Hütens und Beutetrieb sind Teile aus der Jagdsequenz. Aber das bedeutet nicht, dass der DSH einen angeborenen Jagdtrieb hat in dem Sinne hat. Bzw. nicht haben sollte und das nicht Bestandteil von Zuchtkriterien ist.


    Jagdtrieb ist aus Eigenantrieb heraus das Auffinden-wollen, das aktive Suchen nach Wild.

    Beutetrieb ist der Teil aus der Jagdsequenz wo es um das Verfolgen und Greifen der sichtbaren Beute geht, nicht aber das davor erforderliche Ausfindigmachen


    Natürlich gibt es einzelne DSH bei denen sogar Jagdtrieb vorhanden ist und die von Natur aus, ohne dass sie je einen Hasen oder sonstiges gesehen haben, aktiv danach suchen. Genauso wie es Border Collies mit ausreichen Aggressionsverhalten für IGP gibt.


    Dennoch: Beutetrieb ist nicht gleich Jagdtrieb, die haben miteinander zu tun aber ein Hund mit grossem Beutetrieb hat noch lange keinen Jagdtrieb. Hab ich mir nicht ausgedacht.


    Viele DSH jagen weil es ein erlerntes Verhalten ist, durch Verkettung verschiedener Umstände erlernt.

  • Palinka74 hat es aber keineswegs gescheut, trotz vollzeitjob, alleinerziehend von 2 kids, mit django regelmässig auf den hp zu gehn und vor kurzem hat sie die igp2 erfolgreich mit ihm abgelegt... das erfordert viel fleiss und beharrlichkeit, alles unter einen hut zu bringen.


    ich glaube auch, dass man an seinen aufgaben wächst und die threaderstellerin gut abwägt, was auf sie dann evtl zukommt.

  • Wenn man das alles so liest, kann man richtig Angst vor der Anschaffung eines DSH bekommen =O . Also wenn ich das VORHER gelesen hätte, hätte ich mir keinen zugelegt. Ihr hättet mir auch alle abgeraten. Alleinerziehend mit 2 (damals 5 und 9 Jahre alten Kindern), fast Vollzeit berufstätig. Und ja - ich habe es mir anders vorgestellt. Deswegen mache ich trotzdem alles menschenmögliche für den Hund und ich schätze, es geht ihm nicht sooo schlecht bei uns.


    Es ist halt aber auch so, dass man immer mit seinen Aufgaben wächst. Und wenn ein halbwegs vernünftiger Mensch (so wie ich die Threaderstellerin einschätze), sich so viele Gedanken im Vorfeld macht, dann wird sie auch mit den EVTL. auftretenden Komplikationen klar kommen und einen Weg finden. Dass das nicht immer einfach ist und ggf. Umstellungen der bisherigen Lebensweisen erfordert, dass wird sie wissen.


    Ich denke, ein guter Züchter von Hybriden könnte was für sie sein. Wuesti ?! Oder @Nina ... Ihr habt doch gute Kontakte.

    Naja aber ist jemandem geholfen wenn hier alle nur schreiben "ja, super, mach nur"? Es hat hier glaub ich keiner gesagt alle Schäferhunde sind "so". Aber es schadet doch auch nicht sich klar zu machen was sein kann. Dann kann sich die Threaderstellerin selbst ein Bild machen und sagen - ja wenn xy eintritt bin ich gewappnet-, - wenn abc passiert hab ich PlanB-. Das schadet doch in keinem Fall. Letztlich kann nur jeder für sich selbst entscheiden "rocke ich das" oder wird mir das zuviel (und in weiterer Folge rockt der Hund das oder wird ihm das zuviel).


    Es gehört mMn bei jeder Aufnahme eines Tieres einfach dazu sich zu überlegen was sein könnte und ob man willens und bereit ist das zu stemmen. Natürlich mit Eintrittswahrscheinlichkeit denn "zu Tode gefürchtet ist auch gestorben". Aber grad da ist doch ein Forum oder auch ein Hundeplatz eine gute Informationsquelle weil man beim stöbern/fragen schon auch ein Gefühl dafür bekommt wie oft etwas auftritt.

  • Ich weiss worauf du ansprichst. Teile des Hütens und Beutetrieb sind Teile aus der Jagdsequenz. Aber das bedeutet nicht, dass der DSH einen angeborenen Jagdtrieb hat in dem Sinne hat. Bzw. nicht haben sollte und das nicht Bestandteil von Zuchtkriterien ist.


    Jagdtrieb ist aus Eigenantrieb heraus das Auffinden-wollen, das aktive Suchen nach Wild.

    Beutetrieb ist der Teil aus der Jagdsequenz wo es um das Verfolgen und Greifen der sichtbaren Beute geht, nicht aber das davor erforderliche Ausfindigmachen


    Natürlich gibt es einzelne DSH bei denen sogar Jagdtrieb vorhanden ist und die von Natur aus, ohne dass sie je einen Hasen oder sonstiges gesehen haben, aktiv danach suchen. Genauso wie es Border Collies mit ausreichen Aggressionsverhalten für IGP gibt.

    Wenn ich hier in meinem Umfeld gucke, haben ein Großteil aller DSH Jagdtrieb und die sind nicht bei unfähigen Hundeführern der DSH sollte keinen Jagdtrieb haben damit hast du recht er wird ja nicht als Jagdgebrauchshund gezüchtet, aber wenn man gewisse Eigenschaften in einer Rasse hat (und viele DSH haben noch Hütetrieb) und züchterisch auf Beutetrieb selektiert lässt es sich auch nicht vermeiden dass einige Hunde Jagdtrieb haben heißt natürlich nicht dass jeder DSH jagt, aber eine Ausnahme sind jagende DSH bei weitem nicht.

  • Leider habe ich oft sehr widersprüchliche Infos und Aussagen bezüglich der Triebigkeit und Alltagstauglichkeit der LZ erhalten. Deshalb bin ich nach wie vor ein wenig verunsichert.

    Manche Hunde der LZ scheinen extrem reaktiv/überdreht zu sein und brauchen dementsprechend eine sehr harte Hand, andere schienen mir sehr umgänglich. Ich habe echt Respekt davor, dass der Welpe sich zu einem extrem triebigen oder reaktivem Hund entwickeln könnte.

    Ich bin mir sehr sicher, das dem TE hier nicht geholfen wurde, sondern die Erfahrungen die 5moony gemacht hat, hier am Ende nur noch bekräftigt wurden.


    Diese Anfrage hätte von 3 Jahren auch genau so von mir kommen können.

    So wie viele hier den Zeigefinger heben könnte man den Eindruck gewinnen, das diejenigen den Hund dann übernehmen müssen, wenn es schiefgeht.


    Warum bekommt hier eigentlich jeder, der reflektiert und detailliert eine Frage zur Anschaffung eines DSH stellt, direkt mit dem Kantholz eins ins Gesicht?


    Seid ihr alle unzufrieden mit eurem Schäfi oder überfordert oder beides?

  • Warum bekommt hier eigentlich jeder, der reflektiert und detailliert eine Frage zur Anschaffung eines DSH stellt, direkt mit dem Kantholz eins ins Gesicht?

    Wo ist das denn passiert?

    Lies Dir einfach mal den Faden von Anfang an durch...


    Ich lese aus der Anfrage folgendes heraus:


    Wie erkenne ich einen gemäßigten LZ Dsh, der klar im Kopf ist und woher bekomme ich so einen.

    Das es keine Garantien gibt, weiß auch der TE, unterstelle uch mal. Dafür ist seine Anfrage zu reflektiert gestellt.

    Die erste Antwort von Harz2024 brauche ich wohl nicht zu erwähnen.