Wollt ihr dafür nicht einen eigenen Faden aufmachen, damit dieses interessante (und wiederkehrende) Thema nicht in der Versenkung verschwindet?
DSH: Leistungslinie und Alltagstauglichkeit – passt das zusammen?
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Wenn das eher ein - Zitat "Meine DSH sind da eher so „ach so, sag das doch gleich. Ok“- ist, ist man sich sicher dass es nicht vielleicht ein Kommunikationsmissverständnis ist? Ernst gemeinte Frage, keine Provokation. Vielleicht hätte es keine "härtere" sondern einfach nur einer anderen Korrektur bedurft?
Ja, da bin ich mir sehr sicher. Nein, es ist kein Kommunikationsmissverständnis. Es ist einfach individuell. Hat auch unfassbar viele Vorteile die ich sehr schätze. Sauber, wesensfest, nervenstark, resilent, aber eben stumpf. War übrigens für viele Welpenkäufer auch der Grund dafür aus meiner Hündin zu kaufen. Macht das Leben nämlich auch sehr einfach wenn man damit kann.
Meiner persönlichen Erfahrung nach nehmen Schäferhunde sehr subtile/feine Korrekturen an, wenn man es denn gemeinsam erarbeitet hat und der Hund nicht abgestumpft wurde. Ich will damit nicht sagen dass es immer bei allen so ist, ich mag nur einfach dieses pauschale "die brauchen das" (gemeint ist intensive körperliche Korrektur) nicht.
Wie gesagt, es gibt ja verschiedene Linien und Charaktere. Ich kann ja nur von meinen sprechen. Und 6-16 Wochen alte Welpen sind sicherlich noch nicht abgestumpft und ich habe auch genug Vergleiche. Meinen DSH ist das gemeinsame auch relativ egal, die arbeiten gerne aber eher so im eigene Interesse nicht um zu gefallen. Ich suche mir aber auch immer sehr eigenständige und explorative Charaktere aus aber mir melden auch meine Welpenkäufer mit massig DSH Erfahrung genau das zurück: die sind ja schon vergleichsweise stumpf und führerhart. Jupp, dafür wesensfest, nervenfest und resilent. Meine Hündinnen sind dabei aber nie bösartig. Stumpf, aktiv, eigenständig. Wie gesagt, FÜR MICH auf überhaupt nichts negatives
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sie können als Junghunde echt rotzfrech sein und alles mehrfach hinterfragen. Klar schlaue Individuen möchten Dinge ganz genau wissen. Das verleitet manche in der Korrekturen härter (intensiver) zu werden
Ich habe mal einen Trickkurs mitgemacht. Ein Beispiel, der Hund sollte einen kleinen Wagen ziehen. Hund lernte das recht schnell, machte das 10 x richtig und beim 11 x haute er einfach mit der Pfote drauf. Ich war ganz traurig und die Trainerin begeistert
" Jetzt lernt er!" Der Hund sichert sich quasi selbst ab, ob das vorher gezeigte so richtig ist, oder ob noch was kommt. Also wird nicht gestraft sondern er darf es noch mal versuchen.
Ich glaube, das trifft es. Die Junghunde hinterfragen das Gelernte und nicht den HF....
Deshalb hier wieder die Konsequenz und nicht schimpfen sondern alles noch mal von vorne. Denn auch bei der Fußarbeit als Beispiel verkettet man ja immer mehr Dinge, der Hund muss also immer weiter lernen, weil es ja nicht bei dem einen Glied der Kette für immer bleibt.
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Ich glaube, das trifft es. Die Junghunde hinterfragen das Gelernte und nicht den HF....
Ich habe den Eindruck, das erst seit ich Peppers Verhalten nicht mehr persönlich nehme, unsere Beziehung durch mein
neutraleres Verhalten in so einigen Situationen zu einem Schub an Vertrauen & Bindung geführt hat.
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Erziehung aus Ausbildung sind da aber zwei Paar Schuhe. Eine strafbasierte und unfaire UO wird niemals gut aussehen und darum geht es ja auch gar nicht.
Es geht um Erziehung und Grundgehorsam. Menschen beißt man nicht, Wege werden nicht verlassen, an der Leine wird nicht gepöbelt, Leinenführigkeit.
Auf dem Hundeplatz bei der Ausbildung kann man doch ganz anders arbeiten als im alltäglichen Zusammenleben und wenn bei letzterem geklärt ist wie der Hase läuft kommt man in der Ausbildung auch mit sehr wenig Absicherung aus.
Aber auch da gibt es Hunde, die mögen nicht viel nachdenken und denen liegt die moderne UO weniger. Mein Mali ist so. Der will Beute und Beißen, hat einen super hohen Grundgehorsam aber nachdenken und UO liegt ihm weniger, da fängt der nur an zu stauen und sich selbst im Weg zu stehen. Der führt da gerne aus, lässt sich gut locken, aber selbst die Birne anstellen geht so
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Auf der anderen Seite kenne ich sehr viele Gebrauchshunde, die werden total nett gearbeitet und mit denen ist keine Prüfung möglich, weil der Grundgehorsam fehlt. Man kann so nett ausbilden wie man will, wenn man einen hat der sich andere Hunde oder Menschen Krallen will und da nie gehorsam gelernt hat, der lässt einem im Regen stehen wenn es drauf ankommt.
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Vielleicht nochmal ein Beispiel dazu was ich mit Härte meine.
Mein Malinois ist beim Tierarzt ein Arsch. Lieb und nett, aber sobald es weh tut würde er am liebsten zurück beißen. Das geht natürlich absolut nicht und das musst er auch einfach lernen. Kette eng hinter die Ohren und Maulkorb war dafür die Maßnahme, wurde er doof, wurde eingewirkt. Er wird jetzt drei und ist absolut brav beim Tierarzt, er hat gelernt das es so ist und fertig. Kein Mitleid, kein „och du armer“, kein gelockte mit Futter sondern simples „wir sind artig, Menschen werden nicht gebissen“. Und wenn ich meine Tierärzte so reden höre, dann fehlt an der Stelle ganz vielen Hundehaltern mittlerweile die Härte für sowas. Da wird bemitleidet, da findet man das witzig oder ist völlig hilflos. Und ja da kann man nur sagen, dass Gebrauchshunde sich für immer weniger Menschen eignen. Es gibt einfach Grenzen und da muss man hart sein können. Am 5kg Dackel kann man ne Flexi basteln, 40kg DSH Rüde werden einfach nur noch gefährlich und scheinen den Großteil der heutigen Hundehalter völlig zu überfordern weil die Härte fehlt konsequent zu sein bei Verhaltensweisen die einfach gelenkt werden müssen und die bei jungen Gebrauchshunden ganz normal sind.
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Mein Malinois ist beim Tierarzt ein Arsch. Lieb und nett, aber sobald es weh tut würde er am liebsten zurück beißen. Das geht natürlich absolut nicht und das musst er auch einfach lernen. Kette eng hinter die Ohren und Maulkorb war dafür die Maßnahme, wurde er doof, wurde eingewirkt. Er wird jetzt drei und ist absolut brav beim Tierarzt, er hat gelernt das es so ist und fertig.
Tja mein Belgier hielt auch nichts von Tierarzt. Generell nicht von anderen Personen die ihn berühren. Aber auch er hat es gelernt, ganz ohne "Kette hinter den Ohren", ganz ohne Härte.
Was sagt das nun?
Auf der anderen Seite kenne ich sehr viele Gebrauchshunde, die werden total nett gearbeitet und mit denen ist keine Prüfung möglich, weil der Grundgehorsam fehlt. Man kann so nett ausbilden wie man will, wenn man einen hat der sich andere Hunde oder Menschen Krallen will und da nie gehorsam gelernt hat, der lässt einem im Regen stehen wenn es drauf ankommt.
Naja das soll jetzt keine Aufzählung werden "wird nett gearbeitet und kann nix" vs "wird hart angepackt und kann nix", oder? Ich hätt für letzteres viele Beispiele. Ganz klassisch - am Platz die Nr 1 Alltagserziehung 0.
Leider spinnt jetzt das Handy (oder der Browser) und weiteres zitieren geht nicht.
Stumpf hab ich Schäferhunde noch nicht erlebt, das seh ich öfter bei Retrievern. Und klar muss das nicht negativ sein, schon gar nicht wenn es mit wesensfest und nervenstark einhergeht, ich finde es nur eher ungewöhnlich. Aber vielleicht definieren wir stumpf anders.
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Mein Malinois ist beim Tierarzt ein Arsch. Lieb und nett, aber sobald es weh tut würde er am liebsten zurück beißen. Das geht natürlich absolut nicht und das musst er auch einfach lernen. Kette eng hinter die Ohren und Maulkorb war dafür die Maßnahme, wurde er doof, wurde eingewirkt. Er wird jetzt drei und ist absolut brav beim Tierarzt, er hat gelernt das es so ist und fertig.
Tja mein Belgier hielt auch nichts von Tierarzt. Generell nicht von anderen Personen die ihn berühren. Aber auch er hat es gelernt, ganz ohne "Kette hinter den Ohren", ganz ohne Härte.
Was sagt das nun?
Das sagt eigentlich nur das aus, was Secans ein paar Seiten weiter vorne geschrieben hat: man KANN sich an gewissen Sachen auch tot trainieren.
Ist ja ok, wenn man das so machen will.
Man kann bei so essentiellen Sachen wie "man beißt keine Menschen" aber auch einfach ohne (langes) drumrum ablenken, "erklären warum" etc. die Forderung einfach klar und emotionslos durchsetzen. 🤷🏼♀️
Davon ab: soweit ich mich entsinne war dein Belgier ein Groenendael, das sind zwar Belgier, aber grade in DEM Punkt halt auch nur schlecht mit einem Mali zu vergleichen...
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Der Rüde, den ich hier vorgestellt hatte, hat übrigens ein neues Zuhause gefunden. Bei einer Familie mit Kind und Katz 😁
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Ganz klassisch - am Platz die Nr 1 Alltagserziehung 0.
Ich habe das ehrlich noch nie so erlebt. Noch nie. Grade die Hunde von hoch führenden Hundesportlern habe ich immer als super erzogen und geführt erlebt. Das mag vielleicht bei OG Königen zutreffen, aber diese Behauptung konnte ich bei überregional erfolgreich noch nie beobachten. Klar sind das nicht alles die top Hunde im Alltag, auch gerne genetisch, aber diese Extreme kenne ich nicht.
Stumpf hab ich Schäferhunde noch nicht erlebt, das seh ich öfter bei Retrievern. Und klar muss das nicht negativ sein, schon gar nicht wenn es mit wesensfest und nervenstark einhergeht, ich finde es nur eher ungewöhnlich. Aber vielleicht definieren wir stumpf anders.
Wie gesagt, es gibt viele Linien. Meine Labrador Hündin ist in der Ausbildung und Erziehung sehr fein und einfach. Manchmal sage ich, dass das gar kein richtiger Hund ist, die zählt nicht. Für einen meiner DSH könnte ich 5 von diesem Typ Labrador ausbilden und erziehen. Ist auch ein Hund bei dem es absolut keine Härte braucht. Ganz anders gelagert. Hätte ich einen Deutsch Drahthaar gekauft würde die Welt wohl wieder anders aussehen. Dafür bringt sie Jagdlich weitaus weniger Passion mit und eignet sich für viele Jagdarten auch nicht. Geländehärte ist kein Thema und sie hat absoluten Willen zu Bringen. Aber an wehrhaftem Wild wäre das die falsche Rassewahl. Da braucht es scharfe und triebige Hunderassen die dann auch nicht mehr so leichtführig sind.
Tja mein Belgier hielt auch nichts von Tierarzt. Generell nicht von anderen Personen die ihn berühren. Aber auch er hat es gelernt, ganz ohne "Kette hinter den Ohren", ganz ohne Härte.
Was sagt das nun?
Das sagt nur aus, dass Deiner anders tickt als meiner. Mehr nicht. Ist doch auch ok? Meiner ist da halt speziell, darfst mir ruhig glauben. Ganz extrem wurde das Verhalten mittels positiver Bestätigung oder locken. Er mag auch kein Geschirr anziehen. Warum auch immer (nein, der hat keine Schmerzen), ist Manipulation und damit tut er sich schwer. Anfangs wollte ich das nett lösen was dazu führte, dass er immer extremer wurde in seiner Abneigung. Gut wurde es erst als es ganz platt hieß „stell dich nicht so an“. Manche Hunde können sich gut reinsteigern wenn man sie lässt. Grade beim Mali sind so Extreme auch überhaupt nichts unnormales.
Wobei ich nicht nachvollziehen kann, wo genau das Problem liegt? Ist es so schwer nachzuvollziehen dass manche Hunde eben nicht alles für nen Keks, Aufmerksamkeit oder Bestätigung tun und eine gewisse Charakterstärke bzw. Triebbereiche mitbringen? Beim Tierarztbeispiel finde ich es dem Menschen gegenüber auch ziemlich unhöflich zu experimentieren. 35kg Malinois die nicht wollen und das gerne mit den Zähnen durchsetzen wollen würden gehören vernünftig gesichert und angeleint. Es mag auch niemand einen Maulkorb ins Gesicht geschlagen bekommen oder gar schlimmeres. Und grade bei sowas wie hochentzündeten und Schmerzhaften Ohren in die reingeschaut werden muss oder Augentropfen geht mir die Unversehrtheit des Tierarztes eindeutig vor. Da brauche ich keine Trainingsmarathons und rumprobieren. Haben wir sogar alles positiv aufgebaut. Das hielt bis zu dem Tag, wo die Augen kontrolliert werden mussten und die Tierärztin getropft hat. Danach war es für ihn vorbei, das war unangenehm und die Lösung heißt Aggression nach vorne.
Mit dem ist es auch keine gute Idee unfair zu werden, die Auseinandersetzung muss ich nicht haben. Er versteht eine Korrektur, aber wenn man da sinnlos unfair werden würde, wäre das echt gefährlich, das lässt er sich nicht bieten.
Davon ab: soweit ich mich entsinne war dein Belgier ein Groenendael, das sind zwar Belgier, aber grade in DEM Punkt halt auch nur schlecht mit einem Mali zu vergleichen...
Ist halt in der Tat einfach absolut nicht vergleichbar. Vor allem nicht wenn wir von BSD oder DKBS Zucht sprechen. Das ist dann nicht anderes wie die HZ und LZ beim DSH.
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Ist halt in der Tat einfach absolut nicht vergleichbar. Vor allem nicht wenn wir von BSD oder DKBS Zucht sprechen. Das ist dann nicht anderes wie die HZ und LZ beim DSH.
Die Malinois die ich kenne sind mit den Groenendael die ich kenne überhaupt nicht zu Vergleichen und auch für Hundesport nur sehr bedingt geeignet bevor ich einen Groenendael für den Hundesport kaufen würde, würde ich mir einen HZ aus VAxVA Verpaarung kaufen, die Malis sind da ganz anders viel sportlicheres Gebäude wesentlich mehr Trieb und im Alltag wesentlich schwieriger
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Zitat
Davon ab: soweit ich mich entsinne war dein Belgier ein Groenendael, das sind zwar Belgier, aber grade in DEM Punkt halt auch nur schlecht mit einem Mali zu vergleichen...
Genau die Malis der Züchterin waren in dem Bereich deutlich einfacher zu handeln 😁.
Ich wiederhole meine Frage- Was sagt uns das? Nichts, denn wir kennen Secans Mali nicht, genausowenig wie hier irgendwer meinen Groenibuben kannte. Diese Beispiele mögen nett sein, bringen uns in der Diskussion aber nur bedingt weiter. Es sind halt Individuen.
Schade find ich dass es anscheinend kein Ding zwischen "Härte" und "tottrainieren" bei manchen zu geben scheint. Kennen die Kinder auch nur "g'sunde Watschn" oder laissez faire?
Auf der Grundlage bringt es wenig weiter zu diskutieren, einfach weil es keine gemeinsame Grundlage gibt. Wenn alles was nicht (Achtung bewusste Übertreibung beiderseits) "Tritt in den Allerwertesten" gleich "Leckerli nachschmeissen" ist, dann fehlt hier echt die gemeinsame Basis um weiter zu diskutieren. Ich für mein Teil bin daher hier raus.
Sorry 5moony dass wir hier so abgeschweift sind. Wünsche alles Gute für die Suche.
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Ich wiederhole meine Frage- Was sagt uns das? Nichts, denn wir kennen Secans Mali nicht, genausowenig wie hier irgendwer meinen Groenibuben kannte. Diese Beispiele mögen nett sein, bringen uns in der Diskussion aber nur bedingt weiter. Es sind halt Individuen.
Du warst doch die, die mit "erhobenem Zeigefinger" Secans erklärt hat, dass DU für deinen beim TA genauso kritischen BLEGIER keine Kette hinter den Ohren gebraucht hast.