Sinn und Unsinn Nahrungsergänzung

  • Ich stehe dem Thema "Nahrungsergänzung für den Lifestyle" SEHR skeptisch gegenüber. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass ich etwas dagegen hätte, gewisse Nährstoffe bei einem Mangel oder in Phasen grösserer Belastung (in unserem Fall jetzt, weil ich mit Quennie Ausdauertraining begonnen habe), zu zu geben.

    ABER: Ich sehe in meinem beruflichen Umfeld ganz viel Geld um irgendwelche Pillen und Pülverchen herumfliessen und höre die entsprechenden Verkaufsargumente dazu. z.B. die Mär vom nährstoffarmen Obst und Gemüse. Oder die von Vitamin xy, das plötzlich gegen Krebs, Hämorrhoiden, brüchige Haare, Verstopfung, Pickel, Falten und Blähungen helfen soll wie nichts zuvor. In diesem Bereich geht's schon um einen grossen Markt und um Marketing-Skills.


  • Aber gerade bei jungen Hunden im Wachstum ist eine ungenügende Versorgung mit den Bedarfswerten oft mit gravierenden Folgen für muskuloskelettale System verbunden

    Und genau deswegen möchte ich dass so ein Mangel gar nicht erst entsteht, so dass er irgendwie messbar wäre. Weil ich ja genau diese Situation vermeiden möchte.

  • Grundsätzlich füttere ich premium Trockenfutter und wechsele ca. 1 x im Jahr die Sorte und den Hersteller.


    Bei jungen Hunden einfach irgendetwas dazu füttern sollte auch nicht unbedacht erfolgen. Unsere Züchterin empfahl unbedingt im ersten Jahr Kalzium zuzufüttern. Enzo hatte dann am weichen Bauch eine kleine harte Ablagerung. Es stellte sich heraus, dass es einfach ein zuviel an Kalzium war und ich Glück hatte, dass die Ablagerung an einer sichtbaren Stelle stattfand und nicht etwas an einem inneren Organ.


    Ansonsten gibt es bei meinen alten Hunden mit beginnender Athrose Grünlippmuschel dazu.


    In der Zeit als jeder meinte unbedingt barfen zu müssen hatten im Verein unglaublich viele Hunde Schilddrüsenprobleme. Der Körper toleriert sehr lange Mangelernährung bevor die ersten Anzeichen sichtbar werden. Dies soll jetzt nicht grundsätzlich gegen Barfen sein, nur wenn dann auch bitte mit Verstand.



    PS. Hochleistungsfutter benötigen z.B. Schlittenhunde nicht für 1 - 2 x Hundeplatz die Woche

  • Unsere Züchterin empfahl unbedingt im ersten Jahr Kalzium zuzufüttern.

    Bestes Beispiel was leider häufig passiert. Füttert man bereits ein Alleinfuttermittel dann sollte kein Kalzium mehr ergänzt werden. Ganz anders wenn man selbst zubereitet (egal ob kochen oder Barf), da muss man entweder Knochen füttern oder Ca/P supplementieren.


    Nur seit dem Barf-Hype ist ein eigener Markt entstanden für Menschen die meinen "viel hilft viel". Was letztlich grundverkehrt ist.


    Ja wer frisch füttert muss sich informieren und supplementieren. Wer lieber Alleinfuttermittel gibt ist gut beraten regelmäßig zu wechseln, gern Trocken und Dose. Wird oft nicht gemacht weil "das verträgt er ja so gut", "bei Umstellung bekommt er Durchfall" etc. Fakt ist keine Ration egal ob fertig oder selber zubereitet kann alle Nährstoffe abdecken ohne nicht auch in einem Bereich in die Überversorgung zu gehen. Und das gleicht man am Besten durch Abwechslung aus. Hunde werden auch robuster wenn man sie an Abwechslung gewöhnt. Ja bei kranken Tieren sieht es anders aus, aber gesunde sollten Abwechslung kennen.


    Supplemente bei Frischfutter, als Kur oder bei besonderem Bedarf (Training, Trächtigkeit etc...) haben ihre Berechtigung. Aber dauerhaft einfach nur so, wär nicht meine Empfehlung.