Sinn und Unsinn Nahrungsergänzung

  • Ich hab' für Ero nachdem er "übern Berg war" von Masterdog das "Muskel Perfekt" geholt, und muss sagen ich habe eine positive Wirkung gesehen.


    Er hat sehr schnell wiedee gut aufgebaut und steht jetzt körperlich besser da als VOR der Krankheitsphase.

    Normal bisher: 39kg

    Krankheitsphase: 36kg

    Aktuell: 40,5kg (natürlich in Kombination mit gezieltem Ausdauer- & Krafttraining... aber das haben wir vorher auch schon gemacht und haben nie die 40kg geknackt).


    Ist aber ehrlich kein Fett sondern wirklich Muskelmasse... ich wurde nun schon öfter von verschiedenen Leuten angesprochen, dass er allgemein körperlich und auch kraftmäßig "richtig gut dasteht".


    Ich hab' jetzt die Liste im Link nicht komplett durchgelesen, aber doch, ich meine das hat einen positiven Effekt und ich würde es empfehlen. ^^

  • Da ist Lysin drin, das könnte vielleicht der ausschlaggebende Punkt sein. Zu Arginin, Ornithin und Lysin sagt das Fazit der Liste: "Die Verabreichung der nicht essenziellen, isolierten Aminosäuren Arginin, Ornithin und Lysin, auch und gerade in dieser Kombination, ist eindeutig auf einen pharmakologischen Effekt hin ausgelegt, nämlich den der Wachstumshormonstimulation. Das Mittel dient daher der ursächlichen Beeinflussung der Beschaffenheit des Körpers. Somit hat es, insbesondere wenn es entsprechend beworben wird, eine arzneiliche Zweckbestimmung."

  • Also ich hab jetzt "Sport" von European Pet Pharmacy bestellt. Die enthaltenen Stoffe sollten nach meiner Recherche alle nachgewiesen wirksam sein. Auch unsere Physio hatte European Pet Pharmacy schonmal positiv erwähnt.

    Ob Quennie im Frühjahr dann aussieht wie der Terminator, werde ich berichten

  • Es ist richtig dass eine AUSGEWOGENE Ernährung i.d.R. alles enthält an Nährstoffen, die ein GESUNDER Körper benötigt. Also einer bei dem alles optimal funktioniert.


    Leider ist unsere Ernährung heutzutage nicht mehr ausgewogen, auch wenn viele Menschen denken dass sie sich ausgewogen ernähren. Zudem funktionieren die Körper sehr vieler Menschen halt eben nicht optimal, aus unterschiedlichen (teils natürlichen, teils erkrankungsbedingten, teils umweltbedingten) Gründen. Von daher können Supplementierungen von einzelnen Nährstoffen sehr wohl sinnvoll sein. Auch wenn man in der medizinischen Literatur immer wieder findet dass eine ausgewogene Ernährung i.d.R. alles enthält an Nährstoffen, die ein (gesunder) Körper benötigt. In der Medizin ist man sich ja nicht mal darüber einig was als "gesund" gilt, d.h. an welchen Parametern man das fest machen kann. Die "Normalwerte" unteres Körpers, von denen allgemein aus gegangen wird, sind ja dadurch entstanden dass man unzählige Werte durch Messungen gesammelt hat, und irgendwann hat man gesagt "ein Wert von X bis Y" ist normal = medizinisch unbedenklich. Ob das dann im Einzelfall tatsächlich immer so ist steht in den Sternen. Das geht ja schon los damit dass bei der Ermittlung solcher "Normalwerte" überproportional häufig die Werte von Männern berücksichtigt wurden (weil dafür gerne auch arbeitsmedizinsche Untersuchungsergebnisse mit heran gezogen wurden, und bis vor wenigen Generationen war es eher unüblich dass Frauen in großen Fabriken als Arbeiter tätig waren). Und ob das dann auch für Frauen alles so passt wird selbst von nicht wenigen Medizinern angezweifet (z.B. auch die Herstellerangaben zur Dosierung von Medikamenten).


    Fakt ist dass viele Menschen positive Erfahrungen gemacht haben bezüglich der Supplementierung ihrer Nahrung durch sog. Nahrungsmittelergänzungen. Und ja, häufig liegen keine handfesten Beweise durch wissenschaftliche Studien darüber vor dass das auch tatsächlich so ist. Genau wie bei vielen pflanzlichen Produkten, die dem Bereich der "Volksmedizin" zugeordnet werden. Weil die Durchführung solcher Studien extrem teuer wäre. Und ja, einige Supplementierungen (häufig durch Kombination mehrerer Nährstoffe) haben eine pharmazeutische Wirkung, genau wie viele Mittel aus der sog. "Volksmedizin". Genau deswegen nimmt man sie ja auch ein. Und die Pharmazeuten versuchen dann natürlich durchzusetzen dass der freie Verkauf derartige Präparate oder Lebensmittelergänzungen etc. verboten werden sollen. Weil es natürlich ihren Verdienst schmälert wenn z.B. jemand, anstatt (in Deutschland) apothekenpflichtige Schmerzmittel in einer Apotheke zu kaufen, einfach Weidenrindentee trinkt und dadurch den gleichen Heilungseffekt erzielt.


    Natürlich sind in dem Sektor der Nahrungsmittelergänzungen etc. auch viele Scharlatane unterwegs, die Geld verdienen wollen. Da muss man im Einzelfall halt immer abwägen, auf welcher Seite mehr gelogen wird: Auf der der Verkäufer, oder auf der der Pharmazeuten... Letztendlich hilft einem das Ausprobieren und der Versuch einer eigenen objektiven Beurteilung. "Geht es mir durch die Einnahme des Präparates X tatsächlich besser oder ändert sich nix?". Z.B. bei Vorliegen eines Diabetes Typ 2 kann man das ja durch eine engmaschige Überwachung des Blutzuckerspiegels durch Messungen machen, um festzustellen ob eine Supplementierung mit den Aminisäuren XYZ in Verbindung mit Mitteln der sog. Volksmedizin eine positive Wirkung bei einem haben oder ob kein Unterschied fest zu stellen ist. Und was bei mir der Fall sein kann, kann bei einem anderen Diabetespatienten anders sein (weil da ja auch noch ganz viele andere Faktoren mit rein spielen, wie Bewegung, wann und wie oft man isst, was die jeweilige Leber selbst an Glucose produziert usw.).


    Unter'm Strich: Immer einlesen in die jeweilige Materie, was es an Literatur zum jeweiligen Thema gibt. Nie NUR den Unternehmern, die einem das Zeugs andrehen wollen, oder NUR den Pharmazeuten glauben. Selbst ausprobieren und dann entscheiden. Egal ob es um Supplements für uns Menschen geht oder für unsere Tiere.


    Zum Muskelaufbau: Da hängt es auch mit davon ab welche Qualität die Proteinquellen in der täglichen Ernährung haben. Sind die optimal auf den Erhalt und Aufbau von Muskelmasse abgestimmt, dann sind derartige Supplements unnötig. ABER gerade im Tierfutter werden oft Proteinquellen verwendet die günstiger sind als solche die eine für den Muskelaufbau günstige Aminosäurenzusammensetzung haben. "Ernährungspapst" (für Hunde) Helmut Meyer schreibt in seinem Standardwerk "Ernährung des Hundes" dass ein Futterprotein die selbe Aminosäurenzusammensetzung haben sollte wie das Körperprotein, welches aufgebaut werden soll. Was bedeutet dass ein Hund in Wachstum oder Training vor allem Muskelfleisch benötigt, eine laktierende Hündin (über ihren Erhaltungsbedarf hinaus) Protein aus Milch oder Milchprodukten. Durch diese Art der Fütterung kann man die jeweilige Produktion von den entsprechenden Körperproteinen bestmöglichst unterstützen, weil dann alle notwendige Aminisäuren in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden.


    Aus Kostengründen werden in den allermeisten Fertigfuttern, aber auch in sog. BARF-Mischungen (durch Bindegewebe und Innereien) günstigere Proteinquellen eingesetzt, deren Aminosäurenspektrum dann nicht optimal ist für den AUfbau von Mukelproteinen. Von daher können entsprechend zusammengesetzte Supplements den Muskelaufbau durchaus unterstützen (im Zusammenhang mit einem entsprechenden Training). Z.B. von Happy Dog gab es mal ein Pulver welches wirklich dafür gesorgt hat dass die Hunde bei entsprechendem zusätzlichen Training besser Muskulatur aufgebaut haben als ohne Zufütterung dieser Futtermittelergänzung.

  • Ja die richtigen Supplemente helfen, aber wie weiß der Hundehalter was fehlt? Probieren ist nicht bei allen Makro- und Mikronährstoffen empfehlenswert. Und nach Meyer/Zentek haben durchaus viele Hunde kein Problem mit Mangel- sondern viel eher Überversorgung, die ebenso schädlich sein kann.


    Ob man rein nach Gutdünken supplementiert muss letztlich eh jeder selber wissen. Ich würde bei längerfristiger Supplementierung es jedenfalls mit dem TA des Vertrauens machen und ggf mit Befunden (Kot/Blut/Harn) begleiten.

  • Naja, die Bedarfswerte lassen sich ja ermitteln. Da ich relativ wenig Trockenfutter gebe, dafür zusätzlich Muskelfleisch, ergänze ich die Tagesration entsprechend.

    Dass es so gar keine Studien gibt zu diversen Nems, stimmt so auch nicht. Man kann das entsprechende Nem einfach bei pubmed eingeben, da werden einem meist viele Studien ausgespuckt.

    Bei Menschen gäbe es entsprechend Apps wie Chronometer, die einem Anhaltspunkte geben, wie es um die Grundversorgung aussieht.

    Und die bei den meisten ernüchternd.

    Theoretisch sollte beim Hund bei einem guten Alleinfutter der Grundbedarf abgedeckt sein ( darum heisst es ja Alleinfutter).

  • Es gibt aber Hunde (und Menschen) die einen höheren Bedarf als den sog. Grundbedarf haben. Ein durchschnittliches Alleinfutter ist auf den Bedarf eines "08/15-Begleit- und Spaziergehundes" ausgelegt (der i.d.R. eher zu wenig Bewegung erhält als zu viel). Hunde die aber wirklich viel körperliche Leistung erbringen, aber auch Hunde z.B. in der Rekonvaleszens, können aber einen höheren Bedarf haben. Und hat man ein schlecht zusammen gesetztes Alleinfutter erwischt können sich über einen längeren Zeitraum durchaus Mängel einstellen. Auchg ist der Bedarf an Nähr- und Vitalstoffen nicht das ganze Jahr über konstant, sondern kann wechseln.


    Ich selbst renne auch nicht wegen so etwas zum Arzt. Jetzt in der dunklen Jahreszeit nehme ich über mehrere Wochen zusätzlich Vit. D ein. Denke ich mal nicht daran verstärken sich einige gesundheitliche Problematiken. Was soll ich dann da großartig meinen Vit. D-Spiegel bestimmen lassen? Selbst wenn der noch innerhalb des sog. Normbereichs liegen würde, ich würde das Vit. D dann trotzdem einnehmen, weil ich die Erfahrung gemacht habe dass ich dann mit weniger Schmerzmitteln und Cortison auskommen kann.


    Bei meinen Hunden supplementiere ich z.B. in Phasen, in denen sie einen höheren Bedarf z.B. an Vit. C und Proteoglykanen haben (z.B. im Wachstum), ebenfalls prophylaktisch.

  • Genau darum ermittle ich den Bedarfswert. Der lässt sich durchaus für die Couchpotato wie für den Sportler errechnen. Und genau deshalb ergänze ich Magnesium, Vitamin E, B-Vitamine, Vitamin D bei meinem Hund.

  • Genau darum ermittle ich den Bedarfswert. Der lässt sich durchaus für die Couchpotato wie für den Sportler errechnen. Und genau deshalb ergänze ich Magnesium, Vitamin E, B-Vitamine, Vitamin D bei meinem Hund.

    Tja aber die Berechnung erfolgt wieder nach Formeln, die ja wieder am "Standard-Hund" ermittelt wurden - wie Waschbär ja weiter oben beschreibt- sprich die zwar den ungefähren Bedarf eines Hundes der Gewichtsklasse angeben, nicht aber den individuellen. Es ist wichtig vorallem bei selbst zubereiteten Mahlzeiten den Bedarf zu kennen, nur ob man damit wirklich alles abdeckt im individuellen Fall ist nicht klar. Und zeig mir einen Tierhalter der alles bis hin zu essentiellen Aminosäuren berechnet. Ist auch nur bedingt sinnvoll, da man ja noch eine weitere Schwachstelle hat - auch die Rohstoff sind nicht genormt 😉


    Und einen Mikro- oder Makronährstoff allein zu supplementieren kann - ohne die Mechanismen im Körper mit zu berücksichtigen kann völlig sinnlos sein.


    Ja klar kurweise gegeben braucht man wohl keinen (Tier) Arzt dazu, ich schrieb von langfristig.


    Dennoch finde ich es teils bedenklich, teils reine Geschäftemacherei. Nicht dass alle Supplemente schlecht wären, nein. Aber es ist einfach zu individuell, wird aber grade im Internet gern über einen Kamm geschoren (erinnere mich gut als plötzlich alle Chlorella in den Napf gepackt haben). Statt Supplement xyz zu geben wärs vielleicht sinnvoller abwechslungsreicher zu füttern als jahrelang das selbe Trockenfutter zu geben und um das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen (?) Supplement A/B/C dazu zu geben.


    Nochmal ich bin nicht generell gegen Nahrungsergänzung, nur gegen den Wildwuchs wo mittlerweile bei manchen gefühlt mehr Zusätze als Futter in den Napf kommen.

  • Wildwuchs entstammt ja meist Unwissenheit. Man hat gehört, dass Supplement xy gegen dies und jenes hilft.

    Aus diesem Grund halte ich es für unerlässlich, den Bedarfswert zu ermitteln und eventuelle Lücken dort zu ergänzen.

    Gibt ja mittlerweile kostenlose Bedarfs- und Menurechner, so ist das ganze nicht allzu kompliziert.

    Den ganz genauen Bedarf wird man wohl nie vollendet ermitteln können, das ist aber auch nicht nötig.

    Es sind meist gravierende Mängel im Grundbedarf, die sich über die Jahre in Probleme summieren können.

    Da aufs Geratewohl Chlorella zu geben, ist natürlich absoluter Unsinn, da gebe ich dir recht.

    Aber gerade bei jungen Hunden im Wachstum ist eine ungenügende Versorgung mit den Bedarfswerten oft mit gravierenden Folgen für muskuloskelettale System verbunden