Krallen schneiden, wer macht das?

  • Man merkt, man wird alt, wenn man plötzlich viel über ein Thema liest, das früher nie so aktuell war. Jedenfalls mein Empfinden.

    So geht es mir mit dem Krallen schneiden. Dass man das mal macht, wenn mehrerer oder einzelne Krallen zu lang sind, klar.

    Aber heutzutage scheint es Usus zu sein, regelmäßig Krallen zu schneiden. Ich muss gestehen, ich mache meinen Pferden regelmäßig die Hufe, habe abernoch nie eigenen Hunden die Krallen geschnitten.

    Wenn ich jetzt Bassam anschaue, finde ich die Krallen nicht zu lang, sondern im Gegenteil schön kurz abgelaufen.

    Aber vielleicht sehe ich falsch? Bitte um Aufklärung: Wer schneidet seinem Hund die Krallen und was sind die Gründe dafür?

  • Hier, einem unserer Jungs muss ich die Krallen schneiden. Er hat trotz langen Runden/viel Bewegung scheinbar ein so starkes Krallenwachstum dass es nötig ist. Beim anderen kontrolliere ich nur die Daumenkralle, der läuft sich (bei gleichem Pensum) die Krallen gut ab.


    Hab ich immer schon so bei meinen Hunden gehalten ungeachtet irgendwelcher Modeerscheinungen. Zu lange Krallen erzeugen Fehlhaltungen und auf lange Sicht Schäden am Bewegungsapparat. Darüber hat man sich - gefühlt- früher nicht soviele Gedanken gemacht.

  • Ist jetzt vielleicht etwas unglücklich fotografiert. Aber keine Kralle berührt bei Belastung den Boden. War auch bei meinen anderen Hunden so.

    Zu lang hätt ich natürlich auch gekürzt

  • Unter normalen Umständen werde hier auch keine Krallen geschnitten. Frau Hund läuft sie sich gut ab. Bei ihrer Mutter muss regelmäßig geschnitten werden, weil die scheinbar ein starkes Krallenwachstum hat und so gut wie ausschließlich auf weichem Boden rumläuft. Die Familie wohnt wirklich sehr sehr außerhalb.


    Wenn Tilli aufgrund ihrer Allergien aber länger mal Schuhe oder Booties tragen muss, dann lass ich das gern mal kontrollieren. Manchmal ist nix, sie hat die Krallen trotzdem irgendwie abgelaufen, oder es muss was ab, wie beim letzten Mal. Weil ich bei ihren schwarzen Krallen da etwas unsicher bin, gibts halt einen Termin beim Groomer und gut ist. Da wird bei Bedarf geschnitten, gefeilt und wenn nötig auch noch das Fell an den Pfoten geschnitten. Mach ich sonst immer selbst, aber wenn wir schon mal da sind, es sieht vom Profi nun mal besser aus.

  • Ich muss auch regelmäßig die Krallen schneiden, aber nur vorne.

    Das hat doch nichts mit Modeerscheinung zu tun, das hängt von mehreren individuellen Umständen ab. Wie viel Bewegung, auf welchem Untergrund, Pfotenstellung, schnelles/langsames Krallenwachstum, usw.


    Manche brauchen's, manche nicht. Was ich sagen kann: wenn die Krallen zu lang sind steigt das Risiko dass eine abbricht, oder noch schlimmer: einreißt/sich spaltet, was sehr schmerzhaft ist und den Hund u.U. für mehrere Wochen außer Gefecht setzt.

    Da stutzen wir lieber von Zeit zu Zeit.


    Die Krallen von Bassam sehen aber gut aus, da muss man echt nix dran machen. ;) :thumbup:

  • OK, danke, da habt ihr mich jetzt beruhigt. Rückblickend erinnere ich mich auch an den einen oder anderen Fremdhund, an dem mir zu lange Krallen aufgefallen sind. Waren aber nicht so viele. Eher mal, damals, riesige Wolfskrallen.

    Und bei den eigenen war das nie ein Thema.

    OK, Feilen bei Splitter ist logisch. Macht man bei Pferden auch

  • ich schneide und feile bei Lexy ca. 1 x im Monat - bei der wachsen die Krallen echt schnell :(

    Wenn ich das zu lange nicht mache, dann kringeln sich z.b. die Daumen und Wolfskrallen ein - und sie bleibt öfter damit wo hängen, als wenn die z.B. kurz gehalten sind.


    Das nachfeilen mache ich, damit die frisch geschnittenen Krallen nicht so scharf sind. Lexy spielt sehr körperlich - besonders mit den Pfoten und das kann bei ungefeilten Krallen schnell mal in aufgeschlitzte Unterarme enden.


    Abgesehen sind kürzere Krallen für unseren Holzfussboden auch besser, nicht das er nicht eh schon katastrophal aussieht, aber bei langen Krallen sind die Rillen im Fussboden die sie damit macht wenn sie mal wieder einen Raketenstart hinlegt eben nicht ganz so tief. 8)

  • Ich schleife bei drei von vier Hunden einmal in der Woche die Krallen. Der vierte hat durch seine optimale Zehenwinkelung immer kurze Krallen. Ich halte die Krallen bewusst sehr kurz und habe seitdem fast keine Krallenverletzungen mehr bei den verrückten Malis.

    Mir wären Bassams Krallen zu lang.

  • Ich kürze regelmäßig bei allen Hunden die Krallen. Sie laufen hier hauptsächlich auf weichem Boden. Gerade wenn die Hunde im Agility laufen müssen sie beim Auffußen die Pfoten ungehindert "abrollen" können, ohne dass zu lange Krallen dabei stören. Denn wenn das nicht funktioniert, sondern den Hunden unangenehm ist, dann verändern sie ihren Bewegungsablauf und dadurch kann es zu Problemen an ganz anderen Körperstellen kommen, z.B. durch Verspannungen von der Wirbelsäule aus gehend.


    Krallen sind nicht erst dann zu lang wenn sie beginnen die Zehen der Hunde in irgendwelche Richtungen zu drücken, weil sie im Stand den Boden berühren. Gerade als Reiter sollte man sich der Bewegungsdynamiken bewußt sein und was geringgradige Unterschiede in der Stellung der Hufe aus machen können. Bei den Krallen der Hunde ist das nicht anders, jede Kralle ist vom Aufbau her ein kleiner Huf. Nur dass der Hund nicht direkt auf diesen auffußt und sein Gewicht nicht vollständig damit trägt. Trotzdem können Krallen, auch bevor sie dem Laien zu lang vor kommen, die Dynamik des Bewegungsablaufes verändern und entscheidend dafür sein ob z.B. ein alter Hund Rückenprobleme bekommt oder nicht.

  • Ich schneide hier tatsächlich je nach Jahreszeit auch alle 4-6 Wochen (im Sommer wird der lehmige Löß hier hart wie Beton, im Winter laufen unsere Hunde eher auf Wackelpudding 😉), um mögliche Fehlbelastungen zu vermeiden