Nach Beißvorfällen: Was könnte ein Hundeführerschein bringen?

  • Kann man es nicht so machen, dass alle Hunde erstmal Auflagen haben (kurze Leine zumindest) bis man als Halter bewiesen hat, dass man sich in der Öffentlichkeit vernünftig bewegen kann?

    Ne, gerade da nutzt man ja noch den angeborenen Folgetrieb. Also nicht in der Stadt, aber Wald und Wiese sind gerade in der Zeit doch wichtig für den zuverlässigen Rückruf und schult den Blick vom HF. Gut, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

  • die im Alltag Schwierigkeiten machen: Hundebegnungen, Menschenbegegnungen, Kaninchengehege, schreiendes Kind am Boden, Rückruf, Grundgehorsam, sowas.

    Mit innert Frist meine ich, für junge Hunde bis zu einem gewissen Alter muss die Prüfung abgelegt werden. Bei älteren Hunden z.b.innert 1 Jahr.

    Hunde"begegnungen" damit ist Kontakt gemeint, oder man läuft in 10m Abstand aneinander vorbei? Ein Hund muss ja nicht verträglich sein, damit es keine Schwierigkeiten gibt. Menschen"begegnungen" heißt, man läuft in 10m Abstand aneinander vorbei?


    Wenn mein Hund damit nicht klarkommt, gehe ich Menschen aus dem Weg, wechsle die Straßenseite, halten Abstand, etc. Wozu soll der Hund im Alltag zwingend mit engeren Begegnungen klarkommen müssen? Ebenso schreiendes Kind am Boden, ich halte Abstand und/oder gehe weg.


    Das mit 1 Jahr kannst du knicken, mein 1. Hund (BH Prüfung) hörte aufs Wort auch ohne Leine. Hat aber 8 Jahre gebraucht bis er fremde Menschen (die ihn nur ansehen brauchten aus Entfernung) nicht mehr beschissen fand. Wenn ich als Hundehalter solche Situationen vernünftig händeln kann, ist das kein Grund einem Hund der nie auffällig geworden ist solche Auflagen zu erteilen.


    Man sollte das schon auch an die Realität anpassen, es gibt z.B. auch Hunde die sowas nicht innerhalb von 1 Jahr hinbekommen. Klar leint man den Hund dann auch nicht ab, aber was soll ich so einem Hund dann einfach nur aus Prinzip einen Maulkorb aufdrücken.


    Die Leute die Ahnung haben und ihren Hund gut im Griff, und dazu bereit sind schon ältere Hunde mit psychischen (und teils körperlichen) Schäden die ggf. in ihrem Leben nie wieder "normale" Hunde werden zu adoptieren, denen sollte man es mit solchen Regelungen nicht auch noch zusätzlich unnötig erschweren.


    Oder genau so, wenn jemand bereit ist alte Hunde mit Einschränkungen zu adoptieren. Hätte ich dann ernsthaft meinem damals 10-jährigen Opi mit beginnender Demenz und Sehbehinderung einen Maulkorb aufdrücken sollen, weil es ihm gar nicht mehr möglich war, solche Anforderungen zu schaffen?

  • Ich verstehe dich. Es ginge aber eigentlich um eine Prüfung, die herausfinden soll, ob ein Hund ungesichert ( Beissvorfälle!) keine Gefahr darstellt. Für die anderen wäre ja so eine Prüfung auch zu bestehen, halt einfach gesichert. Die müssten dann halt auch im Alltag gesichert sein.

    All die Beissvorfälle wären sehr viel weniger schlimm ausgefallen, wenn die Hunde gesichert gewesen wären

  • Guckt mal hier:


    Wer ein Pferd begleitet (also reitet oder führt), muss über reiterliches Können bzw. die erforderliche körperliche Konstitution verfügen. Dazu gehört auch die richtige Ausrüstung (man kann z.B. mit Stallhalfter und Strick reiten, jedoch nicht mit ausreichender Sicherheit im Straßenverkehr) – § 28 StVO.


    Interessant, nicht? :/

  • Ich verstehe dich. Es ginge aber eigentlich um eine Prüfung, die herausfinden soll, ob ein Hund ungesichert ( Beissvorfälle!) keine Gefahr darstellt. Für die anderen wäre ja so eine Prüfung auch zu bestehen, halt einfach gesichert. Die müssten dann halt auch im Alltag gesichert sein.

    All die Beissvorfälle wären sehr viel weniger schlimm ausgefallen, wenn die Hunde gesichert gewesen wären

    Und was genau heißt jetzt gesichert. Maulkorb und Leine? Nur Maulkorb?

    Was für ein Maulkorb?

    Nur noch Grundstück und Zwinger?


    Was du meinst ist der Wesenstest, der wird aber erst gemacht nach Auffälligkeiten.

    Der Hundeführerschein soll ja für alle Hunde plus Halter gelten und zwar vor Auffälligkeiten. Zwei völlig unterschiedliche Dinge.

  • Richtig. Aber was machst du beim Führerschein mit Hunden wie von Sneaker beschrieben? Solche gibt's ja gar nicht so wenige. Die könnten damit erfasst werden bevor es zu Auffälligkeiten oder gar Beissvorfällen kommt.

    Oft ist es ja so, dass die Halter sich der Gefahr gar nicht bewusst sind, bis etwas passiert.

    Sowas habe ich gerade gestern erlebt.

    War auf dem Rückweg nach Hause mit dem Hund als ich von weitem etwas weisses sah. Nahm also meinen frei laufenden an die Leine. Das weisse entpuppte sich als optisches Potpourri zwischen Riesenpudel und Herdenschutzhund.

    An der Art, wie sein Frauchen den verzweifelt auf die naheliegende Wiese zerrte, praktisch auf die Leine kniete, den Hund in Panik fest knallte, gab mir genug Rückschluss, um gefasst zu sein. Als wir auf seiner Höhe waren, schoss der Hund mit ohrenbetäubendem Gebrüll nach vorne, die Frau fiel auf die Knie und beinahe hätte sie ihn nicht mehr halten können. Diesem Hund war in seiner Aggression ernst. Zum Glück war meiner nur still-verwundert, so dass wir uns ohne weiteren Zwischenfall aus der Gefahrenzone entfernen konnten.

    Aber sowas gehört in meinen Augen gesichert, zumal die Halterin körperlich nicht in der Lage ist, den zweifelsfrei fest zu halten.

    Muss man hier zuwarten, bis etwas passiert?

  • Bass23 dieses Szenario haben ganz viele Kleinhundehalter vor Augen, wenn der große Hund mal laut wird wie von dir beschrieben.

    Ich will dir nicht absprechen, dass der Hund dieser Frau ernst gemacht hätte, aber evtl. war es nur Show. Und solange gilt für mich halt, ich Lauf einen Umweg, so sehr mich das auch nervt.

    Haben wir hier auch nämlich eine Tibetdogge, wo ich wenn wir die treffen warten bis der Hund a weg ist, oder B der Halter mir zugerufen hat, dass der Hund angebunden ist.

    Ist für mich absolut ok.

  • Ich habe das auch schon viel erlebt und habe auch keine Angst. Aber, ist noch nicht lange her, da kam das in den Schweizer Medien: 2 Schäferhunde einer Hundetrainerin haben einen kleinen Hund zerfleischt.

    Das ist, was passieren kann, wenn jemand so einen Hund nicht halten kann. Man muss wirklich nicht zuwarten, bis es Passiert.

    Da würde so eine Prüfung enorm helfen.

    Die Leudtragenden, wenn die Medien sich echauffieren, sind ja im Endeffekt immer die falschen: die Gebrauchshundehalter und Gebrauchssportarten. Dann heisst es, hier werden die Hunde scharf gemacht.

    Meiner macht seit dem 4 Lebensmonat SD und bleibt in solchen Situationen absolut ruhig

  • 2 Schäferhunde einer Hundetrainerin haben einen kleinen Hund zerfleischt.

    Mir ist es vor 2 Jahren passiert, dass ich meine beiden an der kurzen Leine führte, einen links, einen rechts als um eine unübersichtliche Ecke eine Fußhupe kläffend auf uns zu raste. Ich rief noch Achtung und schaffte es sogar noch in die Halsbänder zu fassen. Das Mistvieh raste wie ein Derwisch um uns herum als zwei ältere Frauen durch rufen versuchten ihn zurück zu rufen. Es ist nichts passiert :!: Das ist aber genau so eine Situation der eine packt links der andere rechts und aus die Maus.

    Da denke ich aber auch, was geht in dem kleinen Hund vor...

  • Ich habe das auch schon viel erlebt und habe auch keine Angst. Aber, ist noch nicht lange her, da kam das in den Schweizer Medien: 2 Schäferhunde einer Hundetrainerin haben einen kleinen Hund zerfleischt.

    Das ist, was passieren kann, wenn jemand so einen Hund nicht halten kann. Man muss wirklich nicht zuwarten, bis es Passiert.

    Da würde so eine Prüfung enorm helfen.

    Die Leudtragenden, wenn die Medien sich echauffieren, sind ja im Endeffekt immer die falschen: die Gebrauchshundehalter und Gebrauchssportarten. Dann heisst es, hier werden die Hunde scharf gemacht.

    Meiner macht seit dem 4 Lebensmonat SD und bleibt in solchen Situationen absolut ruhig

    Die Medien nehmen so etwas auf, wenn Menschen angegriffen wurden und wenn wie in dem Fall aus Oberösterreich da irgendetwas in der Art SD gemacht wurde.


    Ansonsten was hat SD damit zu Tun ob dein Hund einem anderen eins auf die Mütze geben würde?

    Und woher soll Frau Meuer mit ihrem Pekinesen Mao das denn wissen, dass Frau Bass SD macht?


    Das was ich mir wünschen würde, ist gegenseitige Rücksicht, und dafür bräuchte es keinen Schein. Sondern einfache Logik.

    Erst gestern wieder, ich bringe meinen Hund kontrolliert, neben dem Weg ins Platz. Leine kurz und Co.

    Was meinst du wie der andere Hund vor bei geführt worden ist?

    Abgewandte Seite, möglichst flott, oder nah wuselnd?

  • Ich verstehe deinen Ärger. Aber auf solche Situationen muss man sich als Hundehalter gefasst machen.

    Die Situation hat man ja auch auf dem Hundeplatz und an Prüfungen.

    Irgendwo wird es immer mal eng oder es geht was schief und man muss eng aneinander vorbei.

    Und nicht jeder Hund mag das Leiden und das ist auch natürlich.

    Bei einem Test ginge es nur darum, herauszufinden, wie reagiert das Tier.

    Um dann zu entscheiden, ob es besser ist, den Hund künftig zu sichern oder nicht.

    Ich liebe Hunde und ich hatte in Vergangenheit auch solche Intolerante.

    Man kann die meisten dahingehend erziehen, dass sie sich in Anwesenheit des HF beherrschen. Wenn das nicht geht, sollte der Hund gesichert werden.