Nach Beißvorfällen: Was könnte ein Hundeführerschein bringen?

  • Genau wie Du sagst, ist ja auch voll in Ordnung, wenn das so gelöst wird. Verantwortungsvoll halt.

    Ansichtssache. Ist es verantwortungsvoll einen Hund so schlecht zu sozialisieren/erziehen, dass man nur nachts damit auf die Strasse kann?
    Also ja, es ist verantwortungsvoller als das am Tag zu tun, aber so ganz optimal finde ich es nicht.

    Solange nur der HH ein Problem mit seinem Hund hat und Gefahr und Ungemach von anderen fern hält, ist es verantwortliches Handeln im Sinne des hier diskutierten Themas. Das Du das für Dich nicht als optimal empfindest, kann ich verstehen - wäre es für mich auch nicht.

  • Und dann denke ich n


    Das mag so sein, dass eine Begleithunde Prüfung Sinn machen würde, allerdings würde ich dann halt eher meinen Hund nicht anmelden, denn ich hab keinen Bock auf SV OG.

    Das Ablegen der BH ist nicht an die Mitgliedschaft eines Vereins gebunden. Bei uns gibt es auch immer mal wieder Menschen (und Hunde natürlich), die an der Prüfung teilnehmen, ohne im Verein zu sein.

  • Das Ablegen der BH ist nicht an die Mitgliedschaft eines Vereins gebunden. Bei uns gibt es auch immer mal wieder Menschen (und Hunde natürlich), die an der Prüfung teilnehmen, ohne im Verein zu sein.

    Bei uns in Bremen war das Ablegen der BH an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden.


    In der Hundeschule, in der wir waren, wurden keine Prüfungen abgenommen. Ich hätte in einen Verein eintreten müssen, um die Prüfung auch ablegen zu dürfen. Das wir mir zu doof. Eintreten, Prüfung machen und dann wieder austreten. Sorry, das finde ich nicht korrekt. Von daher haben wir zwar einige Wochen lange eine Kurs für die BH besucht und Harras und ich waren dann auch prüfungstauglich. Aber die Prüfung haben wir dann nie abgelegt.

  • Wie würde der Führerschein denn aussehen, so in unserer Vorstellung?

    Bei mir würde es schonmal mit dem Wort "einheitlich" anfangen. Wie ich mitbekommen habe, wird wohl sowohl beim Wesenstest wie auch beim aktuellen Modell des Hundeführerscheins in jedem Bundesland was anders gemacht. Und dass sich dann auch mehrere Fachleute aus verschiedenen Richtungen (Trainer, Tierärzte, Hundehalter, Veterinäre, etc.) zusammen setzen und was inhaltlich sinnvolles zusammenstellen. Dass jeder dieser mehreren Fachleute seine Live-Erfahrung mit reinbringt, damit es bei diesem Schein um Situationen und Probleme geht die real sind und nicht nur auf dem Papier vorkommen.


    Ich würde so vorgehen erstmal eine Art (online) Umfrage zu erstellen, wo z.B. Hundehalter erlebte Situationen mit anderen oder eigene Schwierigkeiten mitteilen können. Dass man Infos darüber sammelt bei welchen Themen es welchen Nachholbedarf gibt. "Mein Nachbar hält seinen Hund nur im Garten und geht nie Gassi, und der Hund bellt permanent" zum Beispiel.


    Im theoretischen Teil wären für mich die Grundlagen wichtig (Tierschutzgesetz, Grundbedürfnisse, Gefahrenvermeidung gegenüber anderen Hunden und Mitmenschen) und Mythen (wie "das regeln die unter sich") sowie das wichtigste zu Gesundheit (Abkühlung im Sommer, Magendrehung, giftige Lebensmittel, etc.) Und das dann auch so machen wie beim Autoführerschein, ab x Fehlerpunkten muss man Widerholen.


    Im praktischen Teil würde ich den Hund gewissen Alltagssituationen aussetzen, vielleicht auch aus den Situationen der Umfrage. Mensch kommt mit Hund an langer Leine entgegen. Bellender Hund, Fahrrad auf dem Gehweg, rennende Kinder. Also auch alles was man falsch machen kann als Testsituationen nutzen, weil es auch das ist was man dann an Fehlverhalten anderer Hundehalter im Alltag erlebt.

  • Bei Interesse, rechts stehen z.B. die Fragen

    Informationen zum Hundegesetz
    Nach dem Niedersächsischen Hundegesetzes müssen alle Hunde (über sechs Monate) im Zentralen Register gemeldet werden und Neuhundehalter*innen ihre Sachkunde in…
    www.ml.niedersachsen.de


    Und hier ein Beispiel was beim praktischen Teil gefordert wird:

    Sachkundenachweis
    Auf dem Hundeschulhof Gisela Janssen (Jever, Friesland) lernt Ihr Hund den perfekten Umgang mit Mensch und Umwelt. Freuen Sie sich auf spannende…
    hundeschulhof-friesland.de

    Etwas runterscrollen und dann auf die rote Schrift clicken


    Alles eigentlich machbar denke ich. Und schon nah an Sneaker Vorschlag


    Ich brauchte den nicht machen und habe mir tatsächlich auch noch keine Prüfung angesehen.

  • Was ist SKN und was ist TsD? Ehrliche Frage <3 :)

    SKN = Sachkundenachweis

    TsD = Trainieren statt Dominieren, sehr ideologisch geprägte Bewegung innerhalb der Hundetrainerausbildung, die sich massiv aggressiv für rein positive Ausbildung und Erziehung einsetzt.

    Man kann's aber auch schlechter investieren. Und so ist es halt mit Sachen die für alle gelten - manche bräuchten es nicht und müssen trotzdem. Ich hab z.B. jahrelang mit gewissen Geräten gearbeitet für die man seit diesem Jahr einen Sachkundenachweis machen muss für mehrere tausend Euro.

    Sehe ich anders und der Vergleich hinkt einfach stark.

    Für die Bedienung eines Gabelstaplers gibt es klare Regeln, gleiches für die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Fliegen eines Eurojets.

    Da gibt es keine Glaubensrichtungen, keinen Interpreatationspielraum.

    Und wenn ich 300€ an einen Trainer zahlen muss, der meinen Hund nicht einmal anfassen, geschweige denn trainieren dürfte, weil ich ihn für absolut unfähig halte, er aber der einzige ist, der die Genehmigung für die Durchführung der Theoriestunden ist, würd ich das geld sogar lieber verbrennen, dann hab ich wenigstens warme Finger davon.


    Das mag so sein, dass eine Begleithunde Prüfung Sinn machen würde, allerdings würde ich dann halt eher meinen Hund nicht anmelden, denn ich hab keinen Bock auf SV OG.

    Dann macht man die Prüfung halt in einem der dutzend anderen Vereine, wenn man keinen Bock auf SV hat.

    Gibt ja genügend Vereine ohne Rasseverband im Hintergrund, die sich nur auf Sport ausgerichtet haben.

  • TsD = Trainieren statt Dominieren, sehr ideologisch geprägte Bewegung innerhalb der Hundetrainerausbildung, die sich massiv aggressiv für rein positive Ausbildung und Erziehung einsetzt.

    Aaah, die "force free" Extremistenbewegung, die beim Hund kein Unbehagen verursachen dürfen aber gegen Menschen militant aggressiv mit Mistgabeln und Fackeln vorgehen.

  • Ja, bei weiterem Nachdenken fiel mir ein, während ich und die meisten angehenden IGPler eine BH mit Würde bestehen wollen, ist es im Gegensatz dazu den Haus- oder Ausstellungshundehaltern völlig egal, wie der Hund da durchgeschleift wird also hat so gesehen die BH wohl nicht den Wert den ich ihr anfangs gegeben habe.


    Während die einen die BH als kleine Prüfungssituation nutzen und den Hund darauf vorbereiten, auch eine ansehnliche Freifolge und Positionen haben wollen, machen die anderen es halt "irgendwie", Hauptsache der Hund haut nicht komplett ab oder kommt wenigstens wieder, bei der Freifolge.


    Meine Fehleinschätzung lag daran, dass ich die BH bisher immer nur mit IGPlern gesehen habe, das andere kenne ich nur vom Hörensagen. Aber auch da schien mir, dass die meisten mehr als 2 bis 3 Wochenenden geübt hatten.

    Hier habe ich mir selbst wiedersprochen, denn ich meinte ja vorher, dass es nicht auf die UO Leistung ankommt, sondern den gesamten Einsatz und Aufwand, den ein Hundehalter betreiben muss um ein bestimmtes Zertifikat zu erhalten.


    Deshalb, doch, die Begleithundprüfung wäre wohl eine geeignete Prüfung um auch als Hundeführerschein zu taugen. Es wäre einfach, vielleicht den einen oder anderen Punkt anzupassen eine Kleinigkeit hinzuzufügen, wie z.B. den einen oder anderen Vortrag durch den Trainer aber meiner Erfahrung nach, wenn HH erstmal in einem Kurs auftauchen, kriegen die den Mund vor lauter Fragen gar nicht mehr zu.

  • Wenn das Land OÖ das neue HHG evaluiert, dann könnte man evlt im Bezug auf vorgeschriebene Prüfungen Aussagen tätigen.

    Ab 1.12. müssen alle die einen Hund über 20 kg und 40 cm Schulterhöhe anmelden mind eine Hundealtagstauglichkeitsprüfung oder eben eine BH-VT vorweisen. Zusätzlich zum ohnehin schon lange geltenen Sachkundenachweis VOR Anschaffung des Hundes.

    Für gewisse Hunderassen auch einen Wesentest und auch einmal auffällig gewordene Hunde können wieder getestet werden und von der Maulkorbpflicht befreit werden.


    Wir sind mal gespannt.....

  • Wenn das Land OÖ das neue HHG evaluiert, dann könnte man evlt im Bezug auf vorgeschriebene Prüfungen Aussagen tätigen.

    Ab 1.12. müssen alle die einen Hund über 20 kg und 40 cm Schulterhöhe anmelden mind eine Hundealtagstauglichkeitsprüfung oder eben eine BH-VT vorweisen. Zusätzlich zum ohnehin schon lange geltenen Sachkundenachweis VOR Anschaffung des Hundes.

    Für gewisse Hunderassen auch einen Wesentest und auch einmal auffällig gewordene Hunde können wieder getestet werden und von der Maulkorbpflicht befreit werden.


    Wir sind mal gespannt.....

    Das ist eben das mit den Ausnahmen. Der Halter vom Hund mit über 20 Kilo muss x, y und z machen während die, die es mindestens genauso nötig haben, ohne irgendwas davonkommen. Es wird - wie bei den Rasselisten - wieder von Grösse, Gewicht oder Rasse abhängig gemacht. Der Dalmatiner muss folgen, der Rehpinscher kann fröhlich jedem in die Leine knattern. Das ist einfach sinnlos.

  • Das ist eben das mit den Ausnahmen. Der Halter vom Hund mit über 20 Kilo muss x, y und z machen während die, die es mindestens genauso nötig haben, ohne irgendwas davonkommen. Es wird - wie bei den Rasselisten - wieder von Grösse, Gewicht oder Rasse abhängig gemacht. Der Dalmatiner muss folgen, der Rehpinscher kann fröhlich jedem in die Leine knattern. Das ist einfach sinnlos.

    Zu 100% meine Gedanken eben 👍

  • Hinzu kommt noch, dass doch auch Züchter von kleinen Hunden die Prüfungen ablegen müssen. Warum also nicht die Halter von kleinen Hunden? Hund ist Hund. Und auch ein kleiner Malteser z. B. stammt letzten Endes vom Wolf ab (auch wenn man ihm das nicht mehr ansieht).

  • Eben nicht. Wenn es für alle gilt, trifft's auch alle. Im Gegensatz zu den Rasselisten.

    Problematisch ist eher dass jemand der einen Welpen haben will den auch kriegen wird, auch ohne Hundeführerschein, zur Not halt aus Tschechien Rümanien und Co aus dem LKW Transporter.

  • Da muss ich ja wieder unser Niedersachsen loben, alle Hundehalter egal ob Teacup Yorki oder Rottweiler müssen den Schein machen und nur auffällige Hunde werden überprüft und nicht bestimmte Rassen.


    Problematisch ist eher dass jemand der einen Welpen haben will den auch kriegen wird, auch ohne Hundeführerschein, zur Not halt aus Tschechien Rümanien und Co aus dem LKW Transporter.

    Deshalb das völlig misslungene Gesetz, dass Welpen 16 Wochen alt sein müssen um über die Grenze zu kommen. Sollte eigentlich den illegalen Welpenhandel aus o.g. Ländern stoppen, statt dessen werden die Käufer von gut gezüchteten Hunden ausgebremst.