Nach Beißvorfällen: Was könnte ein Hundeführerschein bringen?

  • aber auch wenn es nicht ihre Schuld war, war es zumindest ihre Verantwortung

    Und nur darum geht es.

    Ob der Hund krank, schlecht sozialisiert oder scharf gemacht wurde, kann man im Rahmen der Ursachenforschung später klären.

    Fakt ist erstmal, das ein anderes Lebewesen zu Schaden gekommen ist.


    Bitte werft daher Haftung und Schuld (im Sinne von Strafrecht Harz2024 ) nicht durcheinander.

    Bei Haftung geht es nur um den Schaden des Opfers und man haftet auch, wenn man nicht direkt die Schuld an der Tat selbst trägt (z.B. durch Besitz).


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hund der bislang nie, wirklich nie ein Anzeichen gezeigt hat, dass er derart ernst auf Artgenossen los geht dann auf einmal so ein Verhalten zeigt. Aus dem Nichts heraus. Dass Anzeichen übersehen wurden, sei es aus Unwissenheit heraus oder einem das menschliche Ego einen Streich spielt, man doch etwas zu optimistisch ist, was den Gehorsam der eigenen Hunde angeht, vermag ich nicht zu sagen und maße mir auch nicht an darüber ein Urteil zu fällen.

    So sehe ich das auch.

    Aus dem Nichts kommt so ein Verhalten nicht.

    Das war ja kein Tackern..


    Aber in einem Punkt hat Harz2024 natürlich Recht. Wir können nur beurteilen, was da beschrieben wird.


    Unglaublich auch, dass man offenbar gesunde Hunde einfach so einschläfern lassen darf??

    An der Stelle bin ich auch gestolpert.

    Erstmal wird nur beschrieben, das ein Hund angegriffen hat, nicht beide.

    Dann werden beide eingeschläfert.

    Das riecht förmlich nach "dem Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", sprich da muss vorher bereits etwas vorgefallen sein (Annahme).

  • Was bei mir mit solchen Vorgaben aneckt ist der Absolutismus. Hunde die aus (ggf. irreparablen) Psychischen Gründen solche Vorgaben nicht schaffen würden, der Halter aber trotzdem die Fähigkeiten zeigt den Hund in der Öffentlichkeit verantwortungsbewusst so zu führen dass Gefahren vermieden werden, gibt es keine Indikation dem Hund trotzdem dann aus Prinzip lebenslang Auflagen zu erteilen.


    Es reicht doch schon, dass Hunde bestimmter Rassen pauschal Auflagen bekommen, da braucht man doch nicht auch noch Hunden außerhalb der Rasselisten die aufgrund fähigen Umgangs keine Gefährdung darstellen auch noch Auflagen erteilen.

    Dass ich z.B. freiwillig innerorts mit Maulkorb und kurzer Leine, in Gegenwart anderer Menschen und Hunde Fuß und situativ ausweichend unterwegs bin, sollte bei so einem Test auch die Befähigung zur Gefahrenvermeidung zeigen. Der Unterschied ist aber: Es sind keine Auflagen. Wenn ich irgendwo in der Pampa mit 1,2 KM Sicht in alle Richtungen unterwegs bin und nichts los ist, kann ich den Hund (situativ einschätzbar) auch mal an der Flex, Schleppleine oder sogar auch mal ohne Maulkorb führen.


    Wenn man die Fähigkeiten hat das sicher einzuschätzen und nicht zu unterschätzen geht das. Auch wenn er an den Maulkorb gewöhnt ist, freut er sich mal ohne schnüffeln zu können oder mal mehr Bewegungsradius zu haben. Sowas geht aber nicht mehr, wenn man sagt Auflagen für alle die den Test nicht bestehen, dann hat man nicht mehr die Wahl. Obwohl es keine realistische Notwendigkeit gibt.


    Wenn so ein Test, was ja nicht das Thema wäre und ich da auch guten Gewissens mitmachen würde, dann bitte so dass die Kombination aus Hund+Halter individuell beurteilt werden. Dass es eben nicht pauschal heißt "Hund muss dies und das können" sondern "Halter muss dies und das können" (Gefahrenvermeidung, Vorausschauen, Körpersprache lesen, Konfliktvermeidung, etc.)


    Es ist doch nahezu egal was der Hund macht, sofern der Halter dazu in der Lage ist das gefahrenvermeidend zu regeln/händeln. Erstmal körperlich (bekomme ich den Hund notfalls gehalten) und darüber hinaus durch meinen eigenen Umgang mit diversen Situationen.


    Vielleicht kann man einem Halter dann durchaus Vorgaben mitgeben, die aber nicht pauschal als Maulkorb und kurze Leine, sondern die tatsächlichen Schwierigkeiten betreffend.

  • @Sneaker , da sprichst du mir zu 100 % aus der Seele.


    Nur leider fehlt es da an den entsprechenden Menschen, die vor Ort das Hund-Halter-Team auch realistisch und objektiv beurteilen können.


    Wir hatten 3x Besuch von jeweils 2 bis 3 Herrschaften vom Ordnungsamt, weil neunmalkluge Nachbarn uns angeschwärzt hatten. Die Ordnungsamtbediensteten wollten noch nicht einmal ins Haus kommen und das angebliche Untier persönlich in Augenschein zu nehmen. Und dass ich das furchteinflössende Tier zu den Herrschaften nach draußen bringe, wollten sie auch nicht.


    Und bis auf eine Ausnahme, haben die Entscheider dort im Amt keine Ahnung von Hunden bzw. speziell von Schäferhunden geschweige denn von deren Körpersprache.