Aktuelle Philosphie der Öffentlichkeit über Hundeerziehung und die Folgen

  • Meine Erfahrung, hier ganz regional, ist, dass massiv Grenzen fehlen. Und die Hundetrainer hier vermitteln auch nicht, wie man eine Aversive Grenze setzt, sondern halten den Hilfesuchenden Vorträge darüber, wieso sie total gegen Strafe sind. Haben auf der anderen Seite aber lediglich Theoretische Lösungen, die praktisch überhaupt nicht funktionieren.


    Vielen Hundetrainern hier fehlt auch die breite, praktische und echte Ausbildungserfahrung. Viele Trainer*innen haben grade mal seit 4 oder 5 Jahren einen Hund der dazu nicht mal wirklich kompliziert war, beraten dann aber die Familie in der es schon Beißvorfälle gab.


    Es gibt zu viele Abgaben durch solche Trainer, wo die Hunde gar nicht so super schwierig sind, aber die Trainer einfach über ihren eigenen Horizont arbeiten - Selbstüberschätzung. Und grade verzweifelte Hundebesitzer greifen nach jedem Strohhalm.


    In wie weit eine Aversive Strafe Sinn macht, muss man immer schauen. Gibt ja auch genug Hundetypen die lassen sich von zum Beispiel Schmerzreizen erst recht in der Aggression aktivieren. Manchmal hilft auch nur noch Management und das zurechtrücken von Erwartungen an das Zusammenleben, weil wichtige Zeitfenster einfach verdaddelt wurden.


    Einen Hund abzugeben ist momentan unfassbar schwierig, wenn man da nicht hemmungslos ist.

  • Ein aversiver Reiz, ist eigentlich immer Schmerzhaft, oder unangenehm.

    Und schon wieder dieses rein positive Erziehung.

    Wenn man das macht, dann sollte man dazu aber auch stehen, dass man aversiv und eben auch Gewalt anwendet.

    Und schon wieder so ein bei manchen Rassen muss man .... machen, das selbe wie in diesem Artikel.

    Da komm ich aus dem Schleudertrauma kaum noch raus.

    Im Bekanntenkreis habe ich einen weichen Pudelmix, dem dringend Grenzen fehlen. Der Hund hat tatsächlich schon gebissen und die Besitzer stehen kurz vor Abgabe, weil sich bereits die Nachbarschaft beschwert und die Besitzerin Angst hat.


    Wir reden hier von zuckersüßen 11kg. Charakterlich sehr weich, für ihre Besitzer aber ein schwieriger Hund. Alles auch subjektiv. Aber eher unsicher, poliert sich gerne das Selbstbewusstsein über Aggressionsverhalten auf und irre klug und frech.


    Ein aversiver Reiz funktioniert hier wirklich außerordentlich gut, meiner Erfahrung nach kommt man damit grade bei harten Hunden eher an seine Grenzen. Grade Schmerzreize wirken bei gewissen Hunden eher aktivierend als hemmend. Und manche sind da absolut unempfindlich, wie Jagdterrier.


    Denke man muss da einfach stark differenzieren. Auch um was es geht. Ich verwende Strafreize in der Erziehung immer, wenn ich ein Verhalten hemmen möchte. Welcher genau kommt auf den Hund und das Verhalten an.


    Gewalt wendet dann auch die Mutterhündin an. Meine hat ihre Welpen beim säugen zum Beispiel leicht in den Kopf gebissen um ihnen zu erklären, wie stark sie säugen dürfen und wann es ihr wehtut. Da haben die auch durchaus geweint und gejammert, es aber verstanden. Erziehung war auch hier nicht frei von unangenehmen Dingen, in diesem Fall einem Schmerzreiz.

  • Gewalt wendet dann auch die Mutterhündin an

    Ich bekam bei Quinto bald täglich Videos von dem Wurf, das sollte auch beim Auswählen helfen. Mir kam er immer sehr abwartend vor und trotzdem bekam er irgendwie die meiste Haue von seiner Mutter, schade dass man das hier nicht einstellen kann um es genauer zu erklären. Auf jeden Fall ist er heute nicht mehr abwartend und mein erster Hund der schon mal einen drüber kriegt, wenn er wieder mal ausrastet. Dann schüttelt er sich, ist wieder ansprechbar und kein bisschen nachtragend. Alle meine anderen Hunde waren deutlich leichter zu beeindrucken und das auch nachhaltiger.

  • Gewalt wendet dann auch die Mutterhündin an

    Ich bekam bei Quinto bald täglich Videos von dem Wurf, das sollte auch beim Auswählen helfen. Mir kam er immer sehr abwartend vor und trotzdem bekam er irgendwie die meiste Haue von seiner Mutter, schade dass man das hier nicht einstellen kann um es genauer zu erklären. Auf jeden Fall ist er heute nicht mehr abwartend und mein erster Hund der schon mal einen drüber kriegt, wenn er wieder mal ausrastet. Dann schüttelt er sich, ist wieder ansprechbar und kein bisschen nachtragend. Alle meine anderen Hunde waren deutlich leichter zu beeindrucken und das auch nachhaltiger.

    Was ist Dein Fazit...ich kriege den Punkt nicht :)

  • Ich bekam bei Quinto bald täglich Videos von dem Wurf, das sollte auch beim Auswählen helfen. Mir kam er immer sehr abwartend vor und trotzdem bekam er irgendwie die meiste Haue von seiner Mutter, schade dass man das hier nicht einstellen kann um es genauer zu erklären. Auf jeden Fall ist er heute nicht mehr abwartend und mein erster Hund der schon mal einen drüber kriegt, wenn er wieder mal ausrastet. Dann schüttelt er sich, ist wieder ansprechbar und kein bisschen nachtragend. Alle meine anderen Hunde waren deutlich leichter zu beeindrucken und das auch nachhaltiger.

    Ich weiß was du meinst. Bei meiner Hündin hatte man auch, dass sie manche Welpen irgendwie auf dem Kiecker hatte. Aus was für Gründen auch immer, aber ich bin mir sicher, sie ist da klüger als ich und hatte ihre Gründe. Sie ist nämlich wahnsinnig sozial und bemüht mit ihren Welpen gewesen, sie hat da keinen Welpen grundlos gemaßregelt.

  • Einen Punkt zu Belohnungen in der Erziehung habe ich noch. Je nach Hundetyp wirkt Belohnung unheimlich pushend (ist ja so gewollt), das muss einem auch vom Handling liegen. Kenne nicht nur einen Hund der durch falsches Belohnen unheimlich aufgemacht wurde im Alltag und wo genau das Gegenteil bewirkt wurde.


    Ja, da kommt dann oft „Aber damit schadet man dem Hund doch nicht“. Natürlich tut man das. Diese Aufregung ist gar nicht selten ein Abgabegrund, weil es sie Besitzer irgendwann überfordert.

  • Hängt meiner Erfahrung nach auch mit dem Nervenkostüm zusammen. Grade Hütehunde finde ich da prädestiniert. Bei meinem Mali lassen die Nerven auch gerne mal zu wünschen übrig und da ist es dann doch auch häufig so dass man sagt: „Nicht gestraft ist Lob genug“. Der hat’s aber auch nicht so mit Frust und dann potenzier sich das gefühlt auch etwas.

  • Und wo genau ist jetzt das Problem einen 11 kg Fliegenschiss vom Beißen abzuhalten.

    Glaube nicht, dass man das mit Härte machen muss.

  • Je nach Hundetyp wirkt Belohnung unheimlich pushend

    Genau, durch Obedience wird man da schon echt geschult ^^ Mal so ein Beispiel, ein Dalmatiner hat bei Regen die Ablage nur im Schwebezustand gemacht. Also hat die HF im Sommer ein Stück Wiese unter Wasser gesetzt und ein Stück trocken gelassen. Für Platz im Trockenem gab es Trockenfutter, für Platz in der Pfütze besten Pansen. Der Hund schmiss sich später regelrecht in den Matsch...


    Ansonsten ist es bei Quinto genauso, durch Ball ( auch versteckt in der Rückentasche) wird er nervös, unkonzentriert und fiepig, so trainiere ich nur alleine, wenn ich den Schwerpunkt auf Geschwindigkeit lege.

    Durch Trainingswurst oder-käse bekomme ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit gerade wenn auch andere Hunde mit dabei sind und wir z.B. Fußarbeit machen. Für alles ruhige, wie Ablage etc. und so beim Spaziergang gibt es Kekse.

    Nicht gestraft ist Lob genug“.

    Nicht ganz so, aber meine Malihündin fand damals Kekse als störend, mit ihr machte ich Agility, dass war selbstbelohnend, die Kekse spuckte sie wieder aus.

    Mit Enzo war es ähnlich, der ging im Obedience und später im RO so in seiner Aufgabe auf, da störte ihn Belohnung zwischen durch , zum Ende war allerdings der Ball gerne gesehen :saint:

  • Was ist Dein Fazit...ich kriege den Punkt nicht :)

    Das der kleine Welpe von seiner Mutter zu sehr "abgehärtet" wurde, vielleicht manchmal nicht verstanden hat, warum er eine drüber bekam und irgendwann dachte, das gehört zum Leben dazu. Vielleicht zu menschlich gedacht :/

  • Und wo genau ist jetzt das Problem einen 11 kg Fliegenschiss vom Beißen abzuhalten.

    Glaube nicht, dass man das mit Härte machen muss.

    Für mich hört es sich doch so an, dass man Grenzen setzen soll und nicht Gewalt. Und der Pudelbesitzer denkt, dass Grenzen setzen Gewalt ist und damit das Ganze eskaliert ist.

    Wie bei ganz vielen Kindern heutzutage, im Elternhaus werden keine Grenzen gesetzt und Kindergärten und Schulen müssen das ganze ausbaden.

  • Und wo genau ist jetzt das Problem einen 11 kg Fliegenschiss vom Beißen abzuhalten.

    Glaube nicht, dass man das mit Härte machen muss.

    "Aversiver Reiz" ist nicht gleichzusetzen mit "Härte". Wenn du den kleinen Scheisser ganz cool am Schlafittchen packst und sich auskeifen lässt, jedesmal wenn er glaubt einen auf dicke Hose machen zu müssen, dann setzt du "aversive Reize", das ist jetzt aber nicht gerade "Härte".

  • Was ist Dein Fazit...ich kriege den Punkt nicht :)

    Das der kleine Welpe von seiner Mutter zu sehr "abgehärtet" wurde, vielleicht manchmal nicht verstanden hat, warum er eine drüber bekam und irgendwann dachte, das gehört zum Leben dazu. Vielleicht zu menschlich gedacht :/

    Das finde ich einen super interessanten Gedanken. Die Mutter meiner Hündin war wohl auch nicht zimperlich mit ihren Welpen und alle Hunde, die ich aus dem Wurf heute noch sehe sind auch "nicht zimperlich". Mag natürlich dann auch über die Vorfahren kommen, aber die Idee dass die Mutter da einen gewissen Grundstein legt, finde ich spannend.