Aktuelle Philosphie der Öffentlichkeit über Hundeerziehung und die Folgen

  • Ich muss tatsächlich zu stimmen das rein positiv arbeitende Schulen meist zu wenig Hintergrund wissen weitergeben obwohl es eigentlich vorhanden ist und als Hundebesitzer kann man sich auch informieren. Also ich finde zb der IBh klärt gut und verständlich auf und wenn man sich da umschaut und wirklich sucht , stehen auch Möglichkeiten geschrieben wie man mit unerwünschtem verhalten umgeht. Der IBh bietet auch den Hundeführerschein an , dieser in vielen Bundesländern anerkannt ist, dies geschieht nur positiv und mit ersatzhandlung. Wir zb machen den gerade und ich finde es echt toll wie auf Körpersprache eingegangen wird und wie sie erklärt wird. Ist nicht ganz meine eigentliche Erziehungsart, da ich gerne beides verbinden. Also körpersprachliches arbeiten / welches beim ibh negativ gesehen wird. Sowie Keksen bis zum umfallen , ach und es ist nicht nur keks. Belohnung kann auch buddeln etc sein . Ich war mal in einer Probestunde im Verein und die haben die UO soooo sooo toll mit richtig viel Spaß für beide Also Hund und Halter aufgebaut.ich sah da mal andere Wege als " nur " Futter vor die Nase und los. Dann habe ich beim schutzsport zugeschaut und mir ist alles vergangen . Ja ich weiß. Die , die es betreiben wissen das es nur um Beute etc geht. Aber wie man da im hohen trieb mit seinem Hund eventuell umgehen muss war nicht meines.

    Naja jedenfalls finde ich eine Kombi von positiv wie naja sagen wir mal negativ super. Natürlich ohne jemals körperlich in form von Gewalt Unterdrückung etc zu verwenden .

  • Das Problem ist für mich, dass eigentlich kaum sachlich über die Verwendung von positiver Strafe (Hinzufügen eines unangenehmen Reizes) gesprochen wird. Für die einen ist es Tierquälerei, viele andere wenden sie nicht korrekt und verständlich für den Hund an und dann ist eine zielführende Diskussion fast nicht möglich.

    Ich für mich habe die Erfahrung gemacht, wenn der Hund das System versteht und es korrekt angewandt wird, dann ist es für den Hund weder beängstigend noch unnatürlich, sondern eine Kommunikation, die er sehr gut versteht und auch braucht, um sich und sein Verhalten einordnen zu können.

    Der Hund muss doch wissen, was nicht erwünscht ist und was er falsch gemacht hat. Und das melde ich ihm mittels eines aversiven Reizes im direkten Zusammenhang mit seinem Verhalten zurück.

    Je nach Hund kann der aversive Reiz ja sehr fein gesetzt werden (und macht sich durch den vorgeschalteten Negativmarker/Warnwort im Verlauf der Erziehung in den meisten Situationen überflüssig).

    Wie gesagt, ich würde mir wirklich wünschen, daß der faire und angemessene Einsatz positiver Strafe in den Hundeschulen vermittelt würde.

    Ich finde, manches Verhalten ist anders kaum in den Griff zu kriegen. Dann bleibt man immer im Management hängen oder der Hund versteht einfach nie, was er falsch macht oder lassen soll.

    Obwohl ich mittlerweile die Tendenz sehe, dass die "rein positive Erziehung" (rein über positive Verstärkung erwünschten oder Umlenkung unerwünschten Verhaltens) von vielen bereits wieder hinterfragt wird, einfach weil sie im Gesamtbild bei vielen Hunden nicht wirklich funktioniert. Und im Extremfall unregulierbare und bei manchen Rassen gestresste oder sogar "gefährliche" Hunde produziert.

  • Ein aversiver Reiz, ist eigentlich immer Schmerzhaft, oder unangenehm.

    Und schon wieder dieses rein positive Erziehung.

    Wenn man das macht, dann sollte man dazu aber auch stehen, dass man aversiv und eben auch Gewalt anwendet.



    Und schon wieder so ein bei manchen Rassen muss man .... machen, das selbe wie in diesem Artikel.

    Da komm ich aus dem Schleudertrauma kaum noch raus.

    Einmal editiert, zuletzt von Harz2024 ()

  • Ein aversiver Reiz soll eine Positive Strafe sein.

    Positive Strafe bedeutet nicht, dass die Strafe etwas positives für den Hund ist. Sondern, dass bei dieser Form von Strafe etwas hinzugefügt wird. Wie z.B einen Leinenruck.

    Beim negativen Strafen wir etwas weggenommen. Das ist z.B der Fall, wenn man das Spielen mit dem Hund abbricht, weil er Beißt und zwickt. ( Beißhemmung beim Welpen)

    Positiv und negativ ist hier wie in der Mathematik zu sehen. Als Plus bzw. Minus.

    Nicht im Sinne von Gut bzw. Schlecht.

  • In form eines positiv auftrainierten abbruchsignal bekommt man jeden Hund dazu seine jetzige Handlung zu unterlassen und der Hund bekommt dadurch trd die Meldung ( nicht erwünscht) sollte man danach ein alternativ Verhalten anwenden und ordentlich belohnen wird dieses erwünschte Verhalten vermehrt gezeigt. Da ist es eigentlich total egal ,welche Rasse man vor sich hat. Es gab bisher kein Verhalten, welches ich erlebt habe , was so nicht abzubrechen war. Selbst im Notfall gäbe es noch den auftrainierten geschirrgriff etc .Man hat schon so einige Werkzeuge dem Hund zu zeigen was richtig und falsch ist ohne ihn mit positiver Strafe zu dransalieren. Es dauert halt alles etwas länger, da alles auftrainiert,statt mit sonstigen Strafen zu korrigieren.

  • Ein aversiver Reiz soll eine Positive Strafe sein.

    Positive Strafe bedeutet nicht, dass die Strafe etwas positives für den Hund ist. Sondern, dass bei dieser Form von Strafe etwas hinzugefügt wird. Wie z.B einen Leinenruck.

    Beim negativen Strafen wir etwas weggenommen. Das ist z.B der Fall, wenn man das Spielen mit dem Hund abbricht, weil er Beißt und zwickt. ( Beißhemmung beim Welpen)

    Positiv und negativ ist hier wie in der Mathematik zu sehen. Als Plus bzw. Minus.

    Nicht im Sinne von Gut bzw. Schlecht.

    Nur das hier von aversivem Reiz gesprochen wurde, mit Markerwort!

    Und sorry da reden wir jetzt nicht vom Ruck an der Leine.

    Ich bin nicht gegen Strafe, aber schön reden geht für mich nicht

  • du denkst zu sehr in schwarz oder weiss und bei Strafe hast du offensichtlich nur Gewalt im Kopf

    Schmerz ist eine Komponente eines aversiven Reizes aber nicht gleichzusetzen als alleinige Wirkungsweise,

    es reicht z.B. situationsbedingt (!) auch schon völlig aus einen Schritt auf den Hund zuzugehen und Raum einzunehmen - dem Hund ist das unangenehm und er wird als Reaktion eine Vermeidung zeigen - völlig schmerzfrei und löst auch kein Trauma beim Hund aus ;)

    und wer noch nicht mit seinem Hund laut geschimpft hat, werfe gern den ersten Stein :!:

    das hat nix mit schön reden zu tun, sondern mit differenzierter Auseinandersetzung

  • du denkst zu sehr in schwarz oder weiss und bei Strafe hast du offensichtlich nur Gewalt im Kopf

    Schmerz ist eine Komponente eines aversiven Reizes aber nicht gleichzusetzen als alleinige Wirkungsweise,

    es reicht z.B. situationsbedingt (!) auch schon völlig aus einen Schritt auf den Hund zuzugehen und Raum einzunehmen - dem Hund ist das unangenehm und er wird als Reaktion eine Vermeidung zeigen - völlig schmerzfrei und löst auch kein Trauma beim Hund aus ;)

    und wer noch nicht mit seinem Hund laut geschimpft hat, werfe gern den ersten Stein :!:

    das hat nix mit schön reden zu tun, sondern mit differenzierter Auseinandersetzung

    Wie gesagt ich bin nicht gegen Strafe, aber Schimpfen und aversiver Reiz, sind für mich zwei völlig unterschiedliche Dinge.


    ,,Aversive Reize sind Reize, die eine Vermeidungsreaktion auslösen, wie Schmerz, Angst, dessen Beendigung ein Verstärkendes Ereignis für die Reaktion ist, die das Entkommen ermöglicht hat." ( Spektrum.d3/lexikon/psychologie/aversiver-reiz/1852)

  • Ein aversiver Reiz ist z. B. auch ein Schnauzgriff, den ich bei Crazy auch schon mal anwende(n muss).


    Angst hat sie dabei definitiv nicht, Schmerz auch nicht (so fest drücke ich nämlich nicht zu), aber es unterbindet ein Verhalten, in das sie sich sonst reinsteigert.


    In form eines positiv auftrainierten abbruchsignal bekommt man jeden Hund dazu seine jetzige Handlung zu unterlassen

    Das bezweifle ich sehr. Bei weichen Hunden klappt das vielleicht. Aber ich keine einige Hunde, bei denen das nicht klappen wird.

  • ja wissen wir das du das gleichsetzt, aber es ist per Definition eben nicht so

    Deine Interpretation: Aversiver Reiz = Schmerz

    Definition: Vermeidungsreaktion auslösend (der Reiz als Schmerz ist dabei ein Beispiel im Spektrum der möglichen Reize)


    Das ist leider das Problem bei ganz vielen Diskussionen und auch leider in der Kommunikation mit unseren Hunden auch oft er Fall - das viel zu undifferenziert gleichgesetzt wird.


    Für Dich ist Schimpfen was völlig anderes als ein Schmerzreiz setzen (ist es in der Praxis für mich auch), aber rein von der Zugehörigkeit ist es eben auch ein aversiver Reiz!


    Die Frage beim Hundetraining ist doch wo/wann setzte ich positive /negative Verstärkung/Strafe ANGEMESSEN ein.


    Und ja es muss auch möglich sein über "manche Hunde brauchen" zu reden, denn das ist notwendig um das Maß dessen was angemessen ist irgendwie zu differenzieren. Einen Hund zu schimpfen dessen Schwanz eh schon unterm Bauch hängt ist unangemessen - einen Hund zu schimpfen der grad voller Tatendrang und mit freudiger Körpersprache das Sofa zerlegt eben nicht.

  • Ich habe nie gesagt, man soll nicht Strafe einsetzen, aber ein Markerwort und danach aversive Strafe ist für mich eben kein du hast des gefälligst sein zu lassen.

    Und dann kommt das, aber bei Hund x der ist so hart, da musst du ....

    Aber dann kommt wieder Leinenruck und andere Kleinigkeiten als Beispiel fürs aversive Vorgehen.

  • Ich hatte übrigens nur verucht (wertungsfrei) den Unterschied zwischen positiver und negativer Strafe zu erklären. ;)

    Und sorry da reden wir jetzt nicht vom Ruck an der Leine.

    Und genau dass finde ich Definitionsachse. Für mich sind Leinenrucke auch schon aversive Reize. ;)

    Ich bin nicht gegen Strafe, aber schön reden geht für mich nicht.

    Dein "schön reden" suggeriert immer eine Tierschutzrelevante Komponente. Du weißt aber doch gar nicht, wie der andere den Begriff definiert.

    Wie gesagt ich bin nicht gegen Strafe,

    Den Spieß könne man auch mal umdrehen.

    (Der Begriff "Strafe" kann man nämlich auch sehr weit dehnen. ;))

    Es gibt vielleicht Menschen, die sich bei dem Ausdruck vorstellen können, du würdest deinen Hund mit Füßen treten...


    Hat dir das (hier) schon mal jemand unterstellt? Ich glaube nicht.


    Du aber, nimmst es dir ständig raus, mit der alleinigen Begründung "es triggert mich"...

    Vielleicht, haben aber andere Menschen, auch nur eine andere Definition für manche Begriffe. Wie gesagt, für mich ist ein Leinenruck auch ein aversiver Reiz. ;)

  • Aber dann kommt wieder Leinenruck und andere Kleinigkeiten als Beispiel fürs aversive Vorgehen.

    NEIN!

    Es kommt eben nicht als Ausrede.

    Sondern um dir aufzuzeigen das wie Nette es so schön sagte:

    ja wissen wir das du das gleichsetzt, aber es ist per Definition eben nicht so

    Danke übrigens nette , für dieses sehr tollen Post!

  • das ist so wie wenn du sagts ein Apfel ist kein Obst weil es ein Apfel ist 8)

    Du sagts Dein Schimpfen ist kein aversiver Reiz weil es keine Schmerzen verursacht. Per Definition ist Schimpfen aber ein aversiver Reiz. Auch ohne das hier ein Schmerz eingesetzt wird.


    Ich finde das ist ein Teil des gesellschaftlichen Problems - man versteift sich auf eine Verallgemeinerung eines Teilaspektes oder einer Übertreibung innerhalb eines Verhaltens und setzt es gleich. Was eine echte Auseinandersetzung mit Themen schwieriger macht.


    Wenn du statt dessen einsehen würdest, dass auch Du aversive Reize einsetzt wie z.B. schimpfen, Raum einnehmen, den Hund festhalten und ggf. auch mal an der Leine ziehen, dann würde man eine Grundlage haben in der man über die Dosis der aversiven Reize bzw. der Unterschiedlichkeit der Reize sprechen könnte. Das wäre aus meiner Sicht wesentlich zielführender.