Jagdtrieb voll entflammt

  • langsam schaffen es unsere bauern hier, den letzten mais und das hohe gras zu mähen, so dass es bzgl wild, viel übersichtlicher wird und ich sam nun wieder öfter von der flexi lassen kann.

    Aber die le wochen haben sehr viel gebracht, was den aufgefrischten gehorsam und seine aufmerksamkeit mir ggü betrifft.


    Heute war ich echt mal wieder stolz auf mein schäfitier, als wir mitten in der pampa einen mann in der wiese liegend, sahen. Sam liess ihn keine sekunde aus den augen und als dann ca 30m weiter noch kleinere 2 kinder am bach standen, sah er immer wieder zu dem mann zurück und zu den kindern. Ich schätze, da hat sich ein papa ein päuschen gegönnt...

    Wachsam ist sam ja echt und in so einer gegend wo wir heute waren...

  • Ich glaube nicht, dass ich diesen voll entflammten Jagdtrieb jemals in Griff bekomme.

    Der sitzt jetzt wohl tief im Innersten.

    Am Freitag sah Sam im Acker irgendetwas aufblitzen und aus meinem Platz Kommando, wurde ein Speed. Es war dann zwar nichts und er kam auch sofort zurück, aber es hat mir gezeigt, dass ich ihm nur noch an sehr ausgewählten Strecken, Freilauf gönnen kann.


    Die Flexi bleibt wohl jetzt immer unser Begleiter.


    Letztens habe ich mich mit einem Jäger unterhalten den ich recht gut kenne. Ich klagte ihm mein Leid, dass dieses Jahr wohl die Wildhasen überall sind. Er meinte dann, dass es dieses Jahr besonders schlimm ist und viele abgeschossen werden müssen.

  • Das blöde ist ja auch, dass es schlimmer wird, wenn er immer mal wieder ein Erfolgserlebnis hat.


    Da bei uns die Wildschweine jetzt schon überall sind, bleibt Quinto schon über ein Jahr an der Leine und scheint noch nicht an Depressionen zu leiden....Seit ich mich selbst damit abgefunden habe, habe ich auch kein schlechtes Gewissen mehr dem Hund seine Freiheit zu nehmen. Regelmäßig trainiere ich mit ihm auf einer Wiese in der Zeit ist er dann voll bei mir und kann rennen. Ich longiere meistens, das ist körperliche und geistige Auslastung und Konzentration, dabei noch ein wenig Fußarbeit. Zuhause wirkt er danach sehr zufrieden. Wenn es nicht so matschig ist fahren wir noch Rad. Zuhause üben wir Tricks und regelmäßig Hupla rundet alles ab ;)

  • hm... das liest sich ja alles eher ernüchternd muss ich sagen ^^

    Ich würde sagen ich bin mit Mila noch gerade so auf der Klippe. Sie ist jagdlich schon sehr ambitioniert.

    Wenn sie auf eine frische Fährte kommt, ist sie frührt förmlich durchgedreht. Das hat sich, aber durch Training und ich denke auch ein bisschen das Alter (sie ist bald 3 Jahre) ganz gut normalisiert, sie ist zumindest abrufbar.

    Es gab natürlich trotzdem auch schon die klassche Hasen Situation, ich gebe sie auf einer Wiese freudig in den Freilauf und sehe, das der Hase direkt neben uns sitzt und natürlich in dem Moment durchstratet. Da war dann natürlich alles zu spät, sie hat den Hasen hin und her durchs Tal gejagt, bis er es geschafft hat sie an einem Bach auszutricksen.

    Ich konnte sie aber auch schon von der Verfolgfung von so drei oder vier Rehen, die direkt vor uns über den Weg geschossen kamen abrufen, wobei ich heute noch nicht wirklikch glauben kann, dass das geklappt hat.


    Heute waren wir mal wieder unterwegs und haben einen Hasen auf der Wiese gesehen, da sie an der Schleppleine war, war ich irgendwie locker drauf und habe ihr das ok gegeben, dass wir hingehen, wir haben uns im Laufschritt genährt, der Hase ist natürlich weggehoppelt, Mila wollte natürlich durchstarten und ich hatte den Plan irgendwie noch nicht so 100 % durchdacht und einfach Milas Namen, statt einem Kommando gerufen, sie hat auf dem Absatz kehrt gemacht und glücklicherweise hatte ich auch eine super Jackpot Bestätigung dabei, die ich ihr dann geben konnte. Wir sind dann noch weiter in die Richtung und sie durfte da noch ein bisschen das Unterholz untersuchen.

    Ein Reh haben wir dann später auch noch gesehen. Allerdings war das auf der anderen Seite eines mittelgroßen Baches. Da war sie natürlich auch geladen, aber konnte ja nichts machen (wegen Bach und Schleppleine). Ich habe mal einfach so getan, als hätten wir damit das Reh zu verjagen schon eine mega Heldentat verübt, sie hat sich auch wirklich erstaunlihc schnell wieder runter reguliert.

    Bis jetzt habe ich auch eher versucht es konsequent zu unterbinden, aber ich bin es leid ständig komplett gegen ihre Instinkte anzukämpfen.


    Hat vielleicht jemand Erfahrung mit solchen Umlenkversuchen?

    Bzw. den Jagdinstinkt irgendwie einzubinden ins Training?

  • ich hatte letztens beim Revieren auf der nahen Obstwiese leider den Hasen übersehen ... tja nach dem vierten Apfelbaum wurde es dem zu bunt und Lexy kam ihm zu Nahe und so sprang er aus der Deckung auf und davon und Lexy ihm fröhlich hinterher ... ich hatte in soweit Glück, dass sie "nur" 200m weit kam und dann den Hasen verloren hat ... aber ärgern tuts mich trotzdem, dass alles was wir unternehmen in Richtung Anti-jagd Training letztlich auch keinen Abruf bei sowas bringt.


    Aber wir haben zumindest stückchenweise immer mehr Ruhe bei der Sichtung von Wild - also ganz sinnlos sind unsere Übungen auch nicht. Ich lasse sie jeden Wildwechsel anzeigen und lobe fürs ruhig bleiben und seh zu, dass ich es hinbekomme, das wir diesen Teil des Jagens nämlich das Beobachten gemeinsam machen. Ich geh dann langsam zu ihr, wenn sie im Wildwechsel steht, nehme die Leine immer kürzer und so stehen wir dann gemeinsam bis ich merke sie wird ruhiger und erst dann gehen wir weiter. Ich merke, wenn ich das öfters mache, um so ruhiger kann sie Wild anzeigen und bleibt ansprechbar. Aber flüchtendes Wild - da ist der Reiz einfach zu groß - da will sie hinterher.

    Aber ruhiges Anzeigen wird immer belohnt.

  • Ja also die Hasen gehen mir auch echt am meisten auf die Nerven... Man sieht sie kaum, bis man selbst oder der Hund halbwegs drauf steht und dann hoppeln sie los... Ich denke die wollen auch gejagt werden 😅

  • Sam hat heute zum ersten Mal nach langer Zeit in einer Wiese wieder eine Spur aufgenommen. Die Hasenzeit hat also wieder begonnen. Leider. Er brauchte auch zwei laute Kommandos bis er mich hörte und wieder zurückkam. Also wieder Flexi den ganzen Weg dann dran.


    Ich hatte jetzt über den Winter gehofft, dass sich sein Jagdtrieb wieder legt. Aber nachdem er heute da gleich mit Nase runter und im Speed los ist, weiß ich, dass sich das wohl nie mehr legt. Sch....


    Benji als Labrador, müsste ja eher einen Jagdtrieb haben und der hat auch eine Supernase, aber den interessiert das nulla, nulla.

  • Das ist deprimierend, wenn man schon hofft, dass es sich etwas gelegt hat und dann ganz schnell eines besseren belehrt wird. Ich war auch gerade nochmal in der beginnenden Dämmerung auf einer Wiese am Waldrand.

    Also entspannt ist anderes. Aber mit Leine konnte ich sie übezeugen, dass ein Spiel mit mir auch möglich ist. Was Spaß macht ist zum Glück auch immer eine Frage der Möglichkeiten ^^

  • Heute waren wir mal wieder unterwegs und haben einen Hasen auf der Wiese gesehen, da sie an der Schleppleine war, war ich irgendwie locker drauf und habe ihr das ok gegeben, dass wir hingehen, wir haben uns im Laufschritt genährt, der Hase ist natürlich weggehoppelt, Mila wollte natürlich durchstarten und ich hatte den Plan irgendwie noch nicht so 100 % durchdacht und einfach Milas Namen, statt einem Kommando gerufen, sie hat auf dem Absatz kehrt gemacht und glücklicherweise hatte ich auch eine super Jackpot Bestätigung dabei, die ich ihr dann geben konnte. Wir sind dann noch weiter in die Richtung und sie durfte da noch ein bisschen das Unterholz untersuchen.

    Ein Reh haben wir dann später auch noch gesehen. Allerdings war das auf der anderen Seite eines mittelgroßen Baches. Da war sie natürlich auch geladen, aber konnte ja nichts machen (wegen Bach und Schleppleine). Ich habe mal einfach so getan, als hätten wir damit das Reh zu verjagen schon eine mega Heldentat verübt, sie hat sich auch wirklich erstaunlihc schnell wieder runter reguliert.

    Bis jetzt habe ich auch eher versucht es konsequent zu unterbinden, aber ich bin es leid ständig komplett gegen ihre Instinkte anzukämpfen.


    Hat vielleicht jemand Erfahrung mit solchen Umlenkversuchen?

    Bzw. den Jagdinstinkt irgendwie einzubinden ins Training?

    Meine Taktik bei allen meinen Hunden bisher war, dass sie von Beginn an immer in meinem Einwirkungsradius bleiben müssen. Ich lasse sie NIE weiter weg. Es gibt da so einen bestimmten Radius, wenn man ein bisschen beobachtet, kann man feststellen, ab welcher Distanz der Hund ausserhalb des Radius ist und ich nicht mehr sein Bezugs- und Angelpunkt bin.


    Meine jungen Hunde laufen aus diesem Grund quasi das komplette 1. Jahr NIE ohne Leine, es sei denn wir sind in einem umzäunten oder sonst wie begrenzten und überschaubar grossem Gelände.


    Ich benutze mein Rückrufkommando NIE wenn ich nicht 100% sicher bin, dass sie kommen.


    Wenn ich einen Hund hätte, der schon jagdmässig ein bisschen "in den Brunnen gefallen ist", würde ich eine 20m Schleppleine benutzen allerdings nicht ohne vorher einige Dinge in anderer Umgegung pingelig trainiert zu haben.


    Dinge wie: Lässt sich mein Hund von seinen Interessen bedingungslos und ohne zu zögern abrufen? Volle Futterschüssel mit Brathähnchen? Lieblingshundekumpel aus dem Spiel? Herrchen mit Ball oder lustige Beute schwenkend und aufmunternd rufend? Nachbars Katze? Meine rennenden und den Hund rufenden Kinder? Usw. Ich würde das auf z.B. ein Pfeifensignal konditionieren. Es muss sowas von sitzen, dass der Hund auf dem Absatz reflexhaft kehrt macht und nicht nachdenkt.


    Dann würde ich anfangen das Trainierte im Gelände auf die entsprechenden Trigger anzuwenden. Immer mit der langen Schleppleine. Die Schleppleine sollte möglichst nicht zum Einsatz kommen, sondern nur zur Sicherung dran sein. Eine laaange Zeit der pingeligen Beobachtung meines Hundes müsste jetzt folgen, ich dürfte NIE den Einsatz verpassen.


    Bedürfnisbefriedigung würde ich möglichst über Fährte und das weitere Hundesporttraining abdecken. Auch im Schutzdienst geht es ja um genau solche Dinge. Hunde in hohen Trieblagen kontrollieren zu können.


    Dies ist nur eine stichworthafte Aufzählung von Punkten die ich für wichtig halte und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Thema Jagdverhalten ist ein Fass ohne Boden und in sehr vielen Fällen mit legalen Mitteln nicht zu kontrollieren. Oft heisst es deshalb eben ein Leben lang an der Leine gehen. Ist aber nicht schlimm, der Hundesport bietet schon eine gute Auslastung, bisschen schwimmen dazu und feddisch.

  • Ja das sind schon so einige Punkte, einige haben wir Recht sicher abgedeckt, bei dem ein oder anderen ist es noch ein bisschen wackelig.

    Zum Glück läuft sie mittlerweile echt schön am der Leine 😆


    Ich werde weiter versuchen häufiger in der Dämmerung am Waldrand unterwegs zu sein, an der Schleppleine, suchen und anzeigen kann sie dann, weglaufen nicht und wenn sie einigermaßen ansprechbar ist versuche ich sie zum spielen zu animieren. Mal schauen wie es sich unter der Reizlage entwickelt, ich habe die Hoffnung, dass sie merkt, dass sie eh nicht jagen kann und dafür dann mit mir vorlieb nimmt :)

  • wobei ich halt echt sagen muss, dass ich die erfahrung gemacht habe bzw gerade mit sam mache, es voll auf den typ hund selbst drauf ankommt, ob jäger o nicht.


    alle meine hunde, die ich bisher hatte, durften bereits von kleinauf in den freilauf. Und keiner war deswegen ungehorsam, kam nicht zurück, oder machte halligalli. Das ist halt training u erziehumgssache.

    Ein ganzes jahr lang den hund ab welpenalter anzuhängen, nur damit er in meinem radius bleibt, hätte ich vllt bei sam tun sollen, wenn ich 5 jahre zuvor gewusst hätte, dass er ein jäger wird. Alle anderen waren ja keine jäger.

    Auch benji ist keiner und läuft von kleinauf frei.


    Ob ich mit ständigem anleinen damit den jagdtrieb, der erst mit 5 jahren voll entflammt ist, verhindert hätte? Ich glaube nicht.

  • ps: was ich jedoch aus der erfahrung mit sam gelernt habe ist, dass ich seine mäusejagd von anfang an hätte unterbinden müssen (und der hat schon früh begonnen). Das glaube ich, hat den jagdtrieb gefördert.

  • same here..Meine wachsen praktisch ohne Leine auf. Und haben alle von ganz klein auf jede Menge Begegnungen mit Katzen, Wild, Hühnern etc. Lässt sich gar nicht vermeiden, da Hase und Reh und Fuchs auf dem eigenen Land und in der Umgebung jeder Bauernhof mindestens 15-20 freilaufende, überraschend auftauchende Kleintiere hat. Der Vorteil ist, dass man so von jung auf viel Übungsmöglichkeit hat, ob man will oder nicht.

    Der Vorteil von dem Kleinvieh ist, dass es im Gegensatz zum Wild normalerweise nicht km wegläuft, sondern auf den nächsten Baum, hinters Haus etc.

    Da kann ich blitzschnell hinterher und dann gibt's eine Sanktion, dass dem Hund anders wird.

    Ist nicht nett, gibt dem Hund aber lebenslange Freiheit.

    Und die Sanktion muss schon so ausfallen, dass er bei der nächsten Versuchung es lieber bleiben lässt.

    Ist beim Junghund einfacher, der lässt sich noch mehr beeindrucken.

    Bei mir steht wirklich auf unerlaubt davonpesen quasi die Todesstrafe.

    Die Gewichtung dieses Vergehens muss dem Hund klar gemacht werden.

    Und damit will ich niemanden angreifen, sondern nur erklären, warum ich hier so resolut bin.

    Bin nämlich ein gebranntes Kind und habe als Jugendliche einen Tervueren mit eingefleischtem Jagdverhalten bekommen, der an den Folgen dann gestorben ist.

    Sowas will ich nie wieder erleben.

    Wenn es schon manifestiert ist, bleibt nur die Schleppleine.

    Und ja, ich weiss, wie schnell das passiert und man einfach mit Pech noch falsche Verknüpfungen ( Ball/ Hase) bekommen kann.

    Das ist dann wirklich unglücklich und grosser Mist für Hund und Halter

  • Ich muss dazusagen, dass mein Garten 13500 Quadratmeter gross ist und meine Hunde deshalb von Anfang an "Freilauf" haben ohne dass es wirklich Freilauf ist.


    Ausserhalb davon gehen sie an der Leine bis sie gross sind. Punkt. Ich bin ziemlich sicher, dass ich das nicht bräuchte, weil meine Hunde nach kurzer Zeit an mir kleben und mich als ihren Orientierungpunkt ansehen und auch draussen ständig Rücksprache halten. Trotzdem. Leine dran.


    Weil, ich will nicht sanktionieren, ich will keine Konflikte zwischen mir und meinem Hund in dem jungen Alter und ich will ihnen nicht etwas geben, dass ich ihnen dann irgendwann womöglich wieder nehmen müsste nachdem schon was vorgefallen ist, das führt zu VIEL mehr Frust und schlechten Gefühlen beim Hund und ist daher für mich nicht nicht die richtige Denkweise (für MICH). Hinterher korrigieren müssen ist für mich immer die weitaus unelegantere Lösung. Ich will nicht meinem Hund beibringen, dass ich immer HINTERher bin, ich will dass er weiss, dass ich immer mindestens 1 Schritt VORAUS bin.


    Ja, Mäusejagen und buddeln im allgemeinen lasse ich meine Hunde nicht. Weil ja, Mäusejagen ist jagen.


    Punkt Nummer 1 um Jagdverhalten "bekämpfen" zu können ist die absolute Orientation des Hundes an seinem HH/HF im Gelände auch bei grosser Ablenkung.


    Axel hat einen recht ausgeprägten Jagdinstinkt, trotzdem kann ich ihn überall frei laufen lassen und das wird sich vorraussichtlich nie ändern.


    Alma mit ihrem übertriebenen Beutetrieb und Verfolgetrieb kann ebenfalls draussen frei laufen, seit sie ca 1 Jahr alt war.


    Meine Jagdhunde damals sind auch frei draussen gelaufen. Kamen immer sofort auf Ruf. Die haben allerdings gejagt, hier im Garten, weil wir Kaninchen auch im Garten haben. Trotzdem waren sie immer abrufbar und konnten draussen freilaufen, auch wenn ich zu Pferde unterwegs war. (1 Bracke und 1 Pointer). Der Braque hat mir immer wieder junge Kaninchen apportiert, die waren total unversehrt.