Jagdtrieb voll entflammt

  • Das suchen nach Spuren hab ich im Ansatz unterbunden, mittlerweile hat sie aufgehört sie zu verfolgen. Sie registriert jede Wildspur, das seh ich genau an ihrem Verhalten,

    Kann ich absolut bestätigen. Ich sehe gleich an Axels Verhalten wenn es warme, interessante Spuren gibt. Wird sofort von mir unterbunden mit der fiesen Drohung "lass das oder du kommst an die Leine"


    gehört vllt bei axel schon zur normalität, dass da ständig kaninchen usw des wegesrandes kreuzen :/ dann hat er mal bock drauf und dann wieder nicht. Ist ja auch auf die dauer anstrengend zu jagen.

    Das ist leider nicht der Fall, jagen wird nie langweilig, wäre wohl auch nicht im Sinne des Erfinders. :)


    ch würde sagen einen Hund mit entsprechenden Jagdtrieb kann man das nicht abegewöhnen. Man kann nur lernen damit zu leben. Sowohl selbst den Hund entsprechend lesen und reagieren, als auch beim Hund eine gewisse Impulskontrolle aufbauen, aber aus einem jagtambitionierten Hund einen absoluten Antijagthund zu machen, halte ich mittlerweile für ausgeschlossen.

    Das ist zweifellos so! Der einzige Weg führt über Kontrolle und Training und ja, auch dass der Mensch es erkennen muss.


    Als Axel klein war hatte ich mich bei einem Online-Trainingsprogramm von Susan Garrett angemeldet, welches seit vielen Jahren sehr erfolgreich stattfindet. Es heisst "Recallers" (Rückruf). Es besteht aus aufeinander aufbauenden Übungen, insgesamt 40 verschiedene, die auch in sich in Stufen unterteilt sind. Der Kurs geht über diese 40 Übungen hinweg, zusätzlich mit "Bonusübungen". Wenn man mal 1 Woche pro Übung rechnen würde, hätte man einen bomben Rückruf nach 40 Wochen!. Jedoch braucht man für Übungen halt auch teilweise länger als 1 Woche bis es richtig sitzt.


    Damit will ich nur aufzeigen, wie gross der Aufwand ist um einen vernünftigen Rückruf beim Hund zu erarbeiten. Und mit 40 Wochen und all den super durchdacht aufgebauten Übungen ist das Thema auch immer noch nicht beendet.

  • An die Schlepp oder Flexi.


    Das erste Reh, dass Kiara vor die Nase gelaufen ist, war Pech. Direkt vor der Haustüre, da war sie gerade mal 6 Monate, läuft das da direkt vor uns über die Straße. Und der kleine Hund hinten nach, der Große hat nur geguckt.

    Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht. Sie ist zwar nicht weit gelaufen, aber doch ohne Rücksicht auf Verluste vom "Rudel" weg. Ab dann gings los.

    Klar ist das Veranlagung. Ich hab sogar mit der Züchterin in Vorfeld zufällig über das Thema Jagdtrieb gesprochen und sie hat 3 Hündinnen von denen 2 ohne Probleme auch im Wald laufen können, aber eine gar nicht. Das ist zufällig Kiaras Mutter. ^^

    Aber so ein Hund erfordert eben ein anderes Freilaufmanagement, als ein Hund wie Fina. Auch die ist mir in jungen Jahren ein, zwei mal hinter einem Reh her. Aber die konnte ich sehr schnell sogar im Lauf noch abrufen. Wir haben halt viel Wild in der unmittelbaren Umgebung. Würden wir in der Stadt wohnen, wäre das Problem vermutlich kaum bis gar nicht vorhanden.

    So muss man halt damit umgehen lernen. Ich mach im Grunde auch das selbe wie du, Gegend anscannen und sobald der Hund entsprechend reagiert an die Leine. Aber das muss man lernen.

  • Xorro, der Vorgänger von Sam, war komplett anders als Sam. Überhaupt keinen Jagdtrieb. Null. Der schleckte sogar damals die Eidechse ab und holte mich, dass die bei uns in der Wohnung ist. Der war sowas von sozial mit allen. Andere Hunde, Kinder usw...Vom Kindergarten hatten sie mich damals gefragt, ob ich mit ihm kommen würde, dass die Kids einen Schäfi kennenlernen können.


    Ich glaube schon auch, dass das auch an den Genen liegt, verglichen mit Xorro.


    Aber bei Sam war es auch so, dass es voll blöde Zufälle waren, dass der Jagdtrieb geweckt wurde und er da aber auch voll triebig ist.

    Im Frühjahr diesen Jahres begann dieser ganze Sch...:

    Einmal lag ein Rehkitz im Gebüsch am Bachrand. Keiner hatte es vermutet und ein jeder ist erschrocken, als es plötzlich aufsprang und davonraste und Sam sofort nix wie hinterher. So schnell konnte ich gar nicht reagieren. Aber auf mein Brüllen drehte er dann um.

    Ein weiterer dämlicher Zufall war dann ein paar Monate später, dass er am Rande vom Mais superschnell eine Spur aufnahm und weg war er, mitten durch den Mais. Er kam dann zwar wieder, aber das hat schon 5-10 Minuten gedauert. Da wurde glaube ich, der Jagdtrieb echt geweckt.

    Und der dämlichste Zufall aller Zeiten war, dass ich mit dem Ball, auf den er ja sowieso schon ganz freudig gewartet hatte, ich dann beim Wurf entweder den Hasen damit traf oder direkt daneben aufschreckte.

    Aber da ging dann so richtig die Post ab.

    Auch da hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet.

  • Eine ähnlich Geschichte wie ihr mit dem Ball, hatte ich auch mit Kiara und der Nachbarkatze! Allerdings war ich da so mega stolz auf sie.

    Ich hab den Ball über die Wiese geworfen und Kiara ist regelrecht über den Kater gestolpert, der sich in das Gras gedückt hatte. Der ist natürlich wie die Feuerwehr auf und davon. Kiara war aber so überrascht, dass da plötzlich eine Katze aus dem Nichts aufgetaucht ist, und sie ja eigentlich voll auf den Ball fixiert war, dass sie auf mein "wo ist der Ball?" sofort den Ball zu suchen anfing, den sie durch den Kater aus den Augen verloren hatte.


    Mit zunehmendem Alter bekommt sie aber immer mehr Impulskontrolle, dass sie bei mir die Nachbarkatzen in Ruhe lässt. Man merkt ihr zwar an wie viel ihr das Abverlangt, aber sie hält es aus. Ist sie aber mit meiner Tochter unterwegs, darf die nicht ohne den Hund angeleint zu haben, beim Nachbarhof vorbei gehen. Irgendeine der vielen Katzen ist sicher zu sehen und da gilt dann das Motto: Katzen gehören doch auf Bäume!? Ordnung muss schließlich sein!


    Aber wenn man so genau das Thema durchleuchtet, machen wir fast täglich Antijagdtraining. Beim Nachbarhof kommen wir täglich vorbei und da heißt es Katzen in Ruhe lassen. Rehe sehen wir auch sehr regelmäßig, da ist sie zwar an der Flexi, aber sie hat sie vor Augen wie sie da über die Wiesen und Felder hüpfen und sie kann nicht hinten nach! Sie läuft da auch nicht in die Leine, klar ist mehr Zug drauf als normal, aber sie wirft sich nicht mit vollem Gewicht in die Leine. Aber ich kann auch sagen, der Hund bekommt in so einer Situation Gänge! Die tänzelt dahin, sehr elegant. :D

    Heute waren wir an der Donau spazieren, aber im Nachbarort, ich nutz die Wartezeit während der Musikstunde meiner Tochter um mal ein wenig andere Wege zu erkunden. Hat sich da eine Katze erdreistet vor uns die Straße entlang zu laufen. Kiara natürlich auf 180! Hinterhand tief, Vorhand ganz leicht aus der Schulter. Jedes Dressurpferd würde vor Neid erblassen. :D :D

  • das liest sich aber schon super Kathy, dass die impulskontrolle da greift.

    Die nachbarskatzen sind bei uns auch ein rotes tuch. Eine davon ist mit einem grossen schwarzen hund gross geworden. Hund lebt nicht mehr katze sucht die nähe zu grossen dunklen hunden und sucht sich ausgerechnet sam aus. Sie sitzt dann auch manchmal am wiesenrand, genau ggü von unserem garten. Nur eine kleine strasse trennt sie dann. Sam bekommt dann fast einen koller und mietze putzt sich ganz ausgiebig und geniesst seine volle aufmerksamkeit :D

  • jetzt hatte sam im laufe dieses jahres ein paar mal erfolgserlebnisse mit der jagd auf 1x rehkitz, 1x wildhase und letztens war dann der sch... perfekt, als ich einen ball im gelände warf und dabei wohl einen hasen damit traf, der natürlich aufsprang und dann ging die jagd los, über felder und über eine strasse wo autos kamen.

    Ja, das ist sehr ärgerlich. Oft reicht eine Kleinigkeit und alle Arbeit war zunächst umsonst. Der Nachbar meines Landhauses hält einen Emu, der ihm ausgebüxt ist, ausgerechnet in meinen Garten. Ich wusste das natürlich nicht, weil das Gelände sehr groß ist; Gamba aber nutzte die Einladung zur Jagd. Bevor ich merkte, dass da etwas im Gange war; hatte sie ihn minutenlang gehetzt und auch gestellt und ordentlich zugesetzt. Also Freude und "Jagderfolg"; da konnte ich bei Null wieder anfangen; nachdem sie sonst draußen alles Wild zwar nicht ignoriert hat, aber sich beim ersten Zucken abrufen ließ. Gott sei Dank hatte ich es nach einiger Zeit mit der Schleppleine wieder im Griff; aber ihr Naturell ist auch anders.

  • Ja, das ist sehr ärgerlich. Oft reicht eine Kleinigkeit und alle Arbeit war zunächst umsonst. Der Nachbar meines Landhauses hält einen Emu, der ihm ausgebüxt ist, ausgerechnet in meinen Garten. Ich wusste das natürlich nicht, weil das Gelände sehr groß ist; Gamba aber nutzte die Einladung zur Jagd. Bevor ich merkte, dass da etwas im Gange war; hatte sie ihn minutenlang gehetzt und auch gestellt und ordentlich zugesetzt. Also Freude und "Jagderfolg"; da konnte ich bei Null wieder anfangen; nachdem sie sonst draußen alles Wild zwar nicht ignoriert hat, aber sich beim ersten Zucken abrufen ließ. Gott sei Dank hatte ich es nach einiger Zeit mit der Schleppleine wieder im Griff; aber ihr Naturell ist auch anders.

    Aaaah, das ist ja zum Haare raufen!! Wer kann denn mit sowas rechnen? Plötzlich rennt ein Emu im eigenen Garten rum :huh:

  • Ich bin momentan nur noch mit der Flexi unterwegs und empfinde es als sehr beruhigend, dass er keine Chance hätte, nur ein kleines bisschen zu jagen. Selbst seine Lust auf den Mäusesprung, habe ich ihm untersagt.

    Ich habe ihm die le. Monate viel zu viele Freiheiten gelassen und kaum mehr Gehorsamsübungen eingebaut und das war ein großer Fehler. Er hatte damit die Chance, sich seine Abwechslung selbst zu suchen und das war dann letztendlich das Jagen.

    Jetzt trainiere ich täglich wieder mit ihm (auch Impulskontrollen baue ich überall mit ein) und zusätzlich wird an der Flexi gearbeitet (sobald wir an Acker- oder Wiesenrändern vorbeikommen - wo sich gerne die Wildhasen aufhalten, rufe ich ihn immer wieder ab).

    Ich habe den Eindruck, dass ihm das sehr gut tut und ihm auch gefällt. Sam wirkt ruhig und ausgeglichen.


    Das wird noch so einige Zeit in Anspruch nehmen. Aber nach diesen Erlebnissen, mache ich das gerne.

  • Das ist ja auch ein Riesenmist Yorick und sehr ärgerlich.

    Gut dass Du mit der Schleppleine dann wieder so einiges geradebiegen konntest.


    Ich hoffe dass die Impulskontrollen, Gehorsamsübungen und die Flexi so einiges wieder geradebiegen. Aber so ganz glaube ich, werde ich das nicht mehr rausbringen.

  • Ich finde das ist eine gute Idee, Luna ! Dass er die Abwechslung bei dir finden kann ist bestimmt der richtige Weg. :) :)

  • Tiere im Tierpark sind hinter Zäune und deshalb eher gruselig. :D


    Nein, das hat natürlich nichts mit den Zäunen zu tun. Aber Kiara findet die Tiere im Tierpark eher komisch. Die kommen so nahe ran und laufen gar nicht weg. Da geht sie lieber mit Abstand vorbei. Aber wehe sie würde das Damwild in freier Natur davon laufen sehen....