Jagdtrieb voll entflammt

  • jetzt hatte sam im laufe dieses jahres ein paar mal erfolgserlebnisse mit der jagd auf 1x rehkitz, 1x wildhase und letztens war dann der sch... perfekt, als ich einen ball im gelände warf und dabei wohl einen hasen damit traf, der natürlich aufsprang und dann ging die jagd los, über felder und über eine strasse wo autos kamen.

    Jetzt ist nur noch gehorsam beim gassi, kein freilauf mehr angesagt, nur noch flexi. Und viel training, das ich täglich steigern möchte.

    Seit 2 tagen ziehe ich das jetzt konsequent durch. Aber ich brauche eben steigerungen. Hat jemand eine idee?

    Ich hab mir schon überlegt, irgendwo ein plüschtier in die wiese zu setzen (ohne dass es sam vorher sieht) und dann mit absolutem gehorsam daran vorbeizugehn.


    Ob das aber was bringt?

  • Ich glaub nicht, dass der Hund sich für ein Plüschtier interessiert.


    Sam reagiert nur auf Sicht oder auch auf Spuren? Wenn auf Sicht, würde ich an Impulskontrolle und Gehorsam arbeiten. Das geht erstmal problemlos mit Spielzeug.


    Also konkret: Spielzeug fliegt, Hund muss ruhig sitzen bevor es eine Freigabe gibt und Blickkontakt aufnehmen. Freigaben kommen grundsätzlich nur auf Blickkontakt. Und nicht immer auf den ersten, dann fängt er an die Freigabe zu bestellen. Anfangs gut mit Schlepp absichern, im Idealfall kommt er NIE mehr zu einem Ziel ohne deine Freigabe.


    Dann so Spielchen wie Hunde ablegen, Spielzeuge oder Futter drüber und dran vorbei werfen.

    Hund absetzen, Spielzeug in die Mitte werfen, auf die andere Seite gehen und abrufen, und er darf das Spielzeug nichtmal anrüssseln unterwegs.

    Bei Fuß laufen und Spielzeuge fliegen drüber und vorbei.

    Spielzeug fliegt, du gibst frei, überlegst es dir anders und rufst zurück. Dann bist du schon bei aus vollem Lauf auf ein Ziel abrufen.


    Dann würd ich Wildgehege/Schafweiden/Geflügelgehege suchen und den ganzen Kram dort wiederholen.


    Schäferhunde reagieren oft auf Bewegungsreize, da ist ein nichtmal riechendes Stofftier nicht der Hit.

  • Ich hab mir schon überlegt, irgendwo ein plüschtier in die wiese zu setzen (ohne dass es sam vorher sieht) und dann mit absolutem gehorsam daran vorbeizugehn.


    Ob das aber was bringt?


    Das wird nicht viel bringen, weil das Jadgverhalten durch die sich bewegende Beute ausgelöst wird UND allein der Vorgang des Hetzens einen enorm selbstbelohnenden Charakter für den jagenden Hund hat ohne, dass er überhaupt einen Beuteerfolg haben muss.


    Rein evolutionstechnisch gesehen macht das auch total Sinn, denn die wildlebende Verwandtschaft würde verhungern, wenn sie bei 1-2 Misserfolgen direkt die Flinte ins Korn werfen würde.

  • Du könntest versuchen einen festeren Rückruf aufzubauen. So dolle üben, dass der Rückruf beinahe eine unbewusste reflexhafte Reaktion des Hundes auslöst. Denkbar wäre, das auf ein Pfeifensignal aufzubauen. Das könnte dadurch dass es etwas Neues ist, bei einem älteren Hund noch gut funktionieren.


    Die Beschreibung für den Übungsaufbau ist lang, da ich mit Alma daran üben wollte könnte ich demnächst Video davon machen.


    Man muss sich bewusst sein, dass bei älteren Hunden, die schon "straffällig" geworden sind, eine Rehabilitation zum Thema Jagd ohne den Einsatz verbotener Hilfsmittel sehr schwer werden kann.


    Als erlaubte Hilfe wäre evtl auch der Einsatz eines Vibrationshalsbandes denkbar. Damit hätte man wenigstens eine leichte körperliche Einwirkung auf Distanz und mehr Chancen den Hund aus seinem Tunnel rauszuholen sofern er noch am Eingang des Tunnels ist.


    Das muss aber alles pingelig sorgsam strukturiert über wahrscheinlich Monate hinweg aufgebaut sein und es darf keine Fehler oder weitere Vorfälle geben.

  • Danke Tay, deine tipps lesen sich super. Er reagiert eigentlich auf beides. Nimmt er eine spur auf, dann kann ich ihn abrufen, weil ich es rechtzeitig sehe. Sieht er einen hasen aufspringen, wie letztens, reagiert er nicht mehr.


    aber jetzt hab ich wieder zeit und kann mich auch wieder voll auf ihn konzentrieren und auf gute tipps von euch.


    Was schon echt geschleift hat die le monate, war das training (nur noch schnell gassirunden wg meiner mama). Schäfi ohne training, werden einfach zu selbstläufern und das glaube ich, ist mir passiert.

    Langsam eingeschlichen, auch zuhause, dass es immer öfters 2 kommandos brauchte usw...

  • Hinzufüg:

    Ich stimme Tay und Wuesti zu, "langweiliger" Gehorsam wird wahrscheinlich nicht effektiv sein.


    Tay s Ansatz geht schon in die Richtung die ich meine, aber ich würde auf jeden Fall einen Übungspartner hinzunehmen, denn auch beim Training darf es zu Null Komma Null Zero fehlerhaften Übungen kommen, wie z.B. beim Abrufen aus dem Lauf zu einem fliegenden Spielzeug. Da wird UNBEDINGT eine Hilfsperson gebraucht, die das Spielzeug kontrolliert und ein ungewolltes Ergreifen dieses, verhindern kann!!!

  • Oh, nochwas.

    Die Wahl des Spielzeuges ist auch wichtig. Ich kann mich nicht erinnern wieviel Spieltrieb Sam hat. Evtl. nach hochwertigen Spielsachen suchen, mit Echtfell etc. Anfangen aber mit weniger hochwertigen Spielsachen oder Futter. Wie gesagt: Keine Fehler!!!!!

  • so ein vibrationshalsband könnte ich mir auch vorstellen, dass das sinn macht. Aber ob ihn das noch im tunnel erreichen würde?

    Ich hab von den dingern überhaupt keine ahnung. Kann mir aber vorstellen, dass ein trieb erst einmal gezeigt werden muss, um es einsetzen zu können. Heisst aber auch, dass ich eine spur o einen hasen brauche. Oder??

  • so ein partner lebt nur leider in spanien Axman ;) und hier in der nähe weiss ich grad niemanden, der das wirklich ohne fehler einschl. Verständnis für schäfis, auf die reihe bringen könnte ;(

    Wie lieb von dir <3 Ich kann dir nicht sagen wie gerne ich dort wäre, buhuuu ;(


    Der Partner muss keinerlei Kenntnis haben, also Ehemänner eignen sich auch ^^ Der Partner muss nur im Falle eines Nichtfolgen des Hundes das Spielzeug/Futter unzugänglich machen. Z.B. Topf oder Eimer drüber stülpen, Spielzeug unter der Jacke verschwinden lassen.


    Mit Axel habe ich das als er klein war geübt geübt geübt in allen Variationen, das war das Wertvollste von der ganzen Ausbildung. Mit Alma hab ich es verpennt aber ich greife das Thema jetzt auf. Sie muss da noch einiges nachholen. :saint:

  • so ein vibrationshalsband könnte ich mir auch vorstellen, dass das sinn macht. Aber ob ihn das noch im tunnel erreichen würde?

    Ich hab von den dingern überhaupt keine ahnung. Kann mir aber vorstellen, dass ein trieb erst einmal gezeigt werden muss, um es einsetzen zu können. Heisst aber auch, dass ich eine spur o einen hasen brauche. Oder??

    Das muss man pingelig in den Aufbau eines Kommandos/Pfeife einbauen, sonst nützt es nichts. Es ist nur ein klitzekleines zusätzliches Signal direkt am Hund aber es hat keinerlei "überzeugende" Einwirkung

  • Meine ersten 4 Hunde reagierten nur auf Bewegungsreize, meist mit vorherigen kurzen Anzeichen die es zu lesen galt. Hier konnte ich den Freilauf verantworten, da es fast nie zum jagen kam (ich glaube tatsächlich niemanden, der behauptet das sein Hund noch nie gejagd hat). Wobei es hier auch um den Jagdansatz mit Abbruch nach ein paar Metern geht und nicht um langes verfolgen.

    Quinto ist tatsächlich der erste Hund der aktiv sucht sowohl nach Bewegung wie auch Geruch(sspur), der wird nie ohne Leine im Wald laufen.


    Vor langen Jahren habe ich mal versucht mit Hilfe eines Sprühhalsbandes der Hündin das kläffen am Gartenzaun abzugewöhnen. Tatsächlich gab es anfangs Erfolge, später hat sie das ignoriert, kurz genießt und dann in das alte Muster verfallen.


    Noch viel früher, brachte jemand seinen Hund zu einer Hundeschule, wo dem Hund ohne Besitzer per Tele das jagen abgewöhnt werden sollte. Anfangs bekamen die Besitzer das Teil mit nach Hause. Hatte der Hund das Teil um, jagte er nicht , lief er nur mit normalen Halsband war er wieder weg. Das zu dem immer wieder gerne gedachten Gedanken, einmal kurz abgewöhnen...

  • Maline, im Wald würde ich unsere Hunde auch nie laufen lassen. Sam sowieso nicht.

    Zum einen sind unsere Jäger hier scharf und zum anderen finde ich, dass die Hunde da auch gut an der Leine aufgehoben sind. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden (können).


    Quinto ist tatsächlich der erste Hund der aktiv sucht sowohl nach Bewegung wie auch Geruch(sspur), der wird nie ohne Leine im Wald laufen.

    Ist Quinto auf dem Feld schon mal ein einem Hasen oder Reh hinterher?

    Hatte der Hund das Teil um, jagte er nicht , lief er nur mit normalen Halsband war er wieder weg.

    Man muss den Hund aber auch punktgenau erwischen mit so einem Vibrationshalsband oder damals mit einem Tele? Dazu muss er ja ansetzen und loslegen. Oder wie wurde ihm das beigebracht?


    Ich glaube, dass Impulskontrollen wie Tay das beschrieben hat, man schon viel (mehr) ausrichten kann, weil ich dazu kein Wildtier bzw. keine Spur brauche.

  • Anfangs bekamen die Besitzer das Teil mit nach Hause. Hatte der Hund das Teil um, jagte er nicht , lief er nur mit normalen Halsband war er wieder weg. Das zu dem immer wieder gerne gedachten Gedanken, einmal kurz abgewöhnen...

    Früher hat man noch nicht genau gewusst wie es gemacht werden muss damit das nicht passiert. Auch mit dem Tele wäre es kein "kurz mal abgewöhnen" sondern ein methodisches Training, man hätte einfach nur noch ein zusätzliches Argument das für mehr Klarheit beim Hund sorgt. :)