E-Halsband, "Tele Tac" - Neue Studie über den Einsatz, Erfolg und Folgen des Gerätes

  • Wie wir wissen gibt es einige Studien aus den letzten Jahrzehnten, die den Einsatz von E-Halsbändern, Tele Tac, als ausgesprochen schädlich für den Hund (bzw. das Tier) deklarieren. Diese Studien zeigen, dass der Einsatz von Elektroschocks zu teilweise schweren Nebenwirkungen beim Tier führten und abgesehen davon kein besseres Trainingsresultat erzielten als das Training durch rein positive Verstärkung/Belohnung.


    Die Hundetrainer und Vertreter der Zwangfreien Hundeausbildung, Rein Positiv Training, (Force Free) beteuern immer wieder, dass Hunde in allen Sparten, Situationen und Problematiken durch rein Positive Verstärkung verlässlich und langzeitwirkend trainiert und/oder rehabilitiert werden können. Nicht nur das, es heisst auch, Hunde könnten durch rein Positive Verstärkung BESSER und nachhaltiger trainiert/rehabilitiert werden.


    Zu den obigen Studien muss man wissen, dass in den Versuchsreihen tatsächlich starke ElektroSCHOCKS zum Einsatz kamen. Hierzu kann ich euch einen Link zu Podcast mit Personen geben, die selbst Studien durchgeführt haben und aus erster Hand berichten, wie diese abliefen. Die Elektroschock-Halsbänder wurden zudem nicht von geschultem Personal benutzt sondern von zufällig für die Testreihen zur Verfügung stehenden Personen/Hundeführern, bzw. Forschern.


    Vor kurzem hat man beschlossen, dass eine weitere Studie notwendig sei, die unter heutigen Hundetrainings Umständen und Voraussetzungen stattfinden sollte. Mit Fachpersonal zum Thema Hundeausbildung und Erfahrung im Umgang mit E-Halsbändern sowie Fachpersonal mit Erfahrung im Thema Positive Verstärkung.


    Das Ergebnis war wie zu erwarten:


    Comparison of the Efficacy and Welfare of Different Training Methods in Stopping Chasing Behavior in Dogs
    Controversy surrounds the efficacy and welfare implications of different forms of dog training with several studies asserting that electronic shock collars…
    www.mdpi.com


    Disclaimer: Ich befürworte keinesfalls E-Halsbänder für jedermann. Jedoch denke ich, dass deren Einsatz durch die Hände von geschulten, speziell dafür zertifizierten Trainern eine Bereicherung in der Hundeausbildung sein könnte. Ich bin überzeugt, dass dies zu mehr Wohlbefinden (Hund, Halter, Gesellschaft) und Freiheit bei vielen Hunden führen könnte.


    Gerne übersetze ich später die Zusammenfassung der Studie.

    :) <3

  • Ich bin überzeugt, dass dies zu mehr Wohlbefinden (Hund, Halter, Gesellschaft) und Freiheit bei vielen Hunden führen könnte.

    Ich bin überzeugt, dass in erster Linie Wissen über Hund und Hundeansprüche zu mehr Wohlbefinden und Freiheit führen würde. So lange in jeder Gruppe Hundehalter noch so viele Trottel rumlaufen die sich zu fein sind, sich mal mit ihrem Tier zu beschäftigen, werden Sachen wie Tele und Stachel in der breiten Masse mit Sicherheit NICHT fachgerecht eingesetzt werden und sind daher absolut zu recht verboten.

    Ich glaube dass es Leute gibt, die sowas sehr sinnvoll einsetzen können und auch, dass es für manche Hunde schonender ist als andere, erlaubte Methoden. Aber es gibt im Gegensatz zu diesen Leuten vielfach mehr Idioten, die ihre Hunde einfach gern lieber grillen als sich Mühe und Arbeit zu machen und sich mit Ausbildungsmethoden auseinander zu setzen.

  • Ich bin auch kein Fan vom E-Halsband. Aber ich habe mir damals trotzdem diese Studie oder Arbeit (ich meine, TiHo Hannover) durchgelesen, bei der stand, dass Abbruchsignale für den Hund stressiger sind als die Einwirkung von Stachel und Tele. Wollte ich nicht wahrhaben, aber stimmliche Abbruchsignale sind für den Hund wahrscheinlich persönlicher und daher vielleicht stressiger.


    Ich denke, es ist wie überall mit HILFSmitteln: Man kann sie als Hilfe nutzen, wenn sie feinfühlig und emphatisch angewendet werden. Oder man kann großen Schaden damit anrichten.

  • Es gibt für mich nur drei Gruppen wo ich den Einsatz nach voll ziehen kann, egal was auch immer für Fadenscheinige Gründe angeführt werden sollen um das schön zu reden.

    Polizei/ Bundeswehr und Jagd ansonsten Nada Nientes sonst niemand.

  • ch bin überzeugt, dass in erster Linie Wissen über Hund und Hundeansprüche zu mehr Wohlbefinden und Freiheit führen würde. So lange in jeder Gruppe Hundehalter noch so viele Trottel rumlaufen die sich zu fein sind, sich mal mit ihrem Tier zu beschäftigen,

    Das wird eben NIE passieren. Wir können nicht darüber reden wie der Erziehungszustand der Hunde idealerweise wäre wenn..... . Es werden immer immer in jeder Gruppe Hundehalter so viele Trottel rumlaufen. 🤷🏼‍♀️


    Es werden immer mehr Hundeschulen gebraucht und das liegt mMn nicht nur an mehr Hunden. Die Problematiken mit den Hunden heute werden immer schwieriger.


    In Finnland, wo schon seit Ewigkeiten alles verboten ist, beschweren sich immer mehr Tierärzte über unerzogene oder verzogene Hunde und renommierte Hundetrainer weigern sich, mit Hunden an instinktbezogenen Stark-Problemen zu arbeiten, da durch erlaubte Trainingsmethoden keine Aussicht auf Rehabilitation besteht und den Hundehaltern nur unendliche (teilweise jahrelange) Trainingseinheiten aufgebrummt werden, die am Ende zu keinem oder nur einem mangelhaften Erfolg führen.


    egal was auch immer für Fadenscheinige Gründe angeführt werden sollen um das schön zu reden.

    Könntest du die fadenscheinigen Gründe genauer erklären? Was genau meinst du mit schön reden? :)

  • In Finnland, wo schon seit Ewigkeiten alles verboten ist, beschweren sich immer mehr Tierärzte über unerzogene oder verzogene Hunde und renommierte Hundetrainer weigern sich, mit Hunden an instinktbezogenen Stark-Problemen zu arbeiten, da durch erlaubte Trainingsmethoden keine Aussicht auf Rehabilitation besteht und den Hundehaltern nur unendliche (teilweise jahrelange) Trainingseinheiten aufgebrummt werden, die am Ende zu keinem oder nur einem mangelhaften Erfolg führen.

    Ich bezweifle aber stark, dass das daran liegt dass Tele und Stachel verboten sind. Dort wird es sein wie hierzulande: Hinz und Kunz kauft sich irgendeinen Hund und weiss damit nichts anzufangen. Es ist meiner Meinung nach schlicht zu einfach, einen Hund zu bekommen. Da sind wir dann wieder beim Hundeführerschein.


    Und puh - die Trottel wird es immer geben, ja. Aber so haben die meisten Trottel immerhin keinen Drücker in der Hand.

  • Ich meine, das man egal was für Punkte gefunden werden, nichts für den Einsatz von Stromschlägen spricht. Zumindest für mich ist und bleibt das Tierquälerei.

    Fadenscheiniger Grund: Hund kann nicht vor einen Zug laufen, da er durch das tolle Halsband nicht Jagd.

    Und warum sollte die Stimme des Besitzers den Hund unter Stress setzen? Davon abgesehen wird der Rückruf mittlerweile über Pfeifton beigebracht.

  • Das verspricht ja wieder eine hitzige Diskussion zu werden 😎


    Ich bin weder ein besonderer Befürworter noch ein besonderer Gegner der E-Geräte.


    Beim Einsatz sollte man meines Erachtens nach genau abwägen welchen Typ Hund ich damit trainiere und alle weiteren Trainingsmöglichkeiten vorher ausschöpfen.


    Fadenscheiniger Grund: Hund kann nicht vor einen Zug laufen, da er durch das tolle Halsband nicht Jagd.

    Davon abgesehen wird der Rückruf mittlerweile über Pfeifton beigebracht.

    Das kannst du bei einem wirklich passionierten Jäger vergessen und hast dann entweder die Möglichkeit zeitlebens nur gesicherten Freilauf zu ermöglichen und ansonsten nur gesichert zu führen ... oder man überlegt sich, dass ein Einsatz von Hilfsmitteln dem Hund letzten Endes mehr Freiheit und ein artgerechtes Leben ermöglicht

  • Rückruf ist aber was anderes als ein Abbruchsignal.

    Ich hatte das nur als ein Beispiel gewählt. Es fiel mir einfach als erstes ein. Wir hatten hier ja mal einen User mit Mali, der unter anderem damit argumentiert hatte pro Tele.

    Wie gesagt beruflich bei Behörden und den entsprechenden Hunden wo alles wirklich sitzen muss ist das für mich ok.

  • Und warum bitte sollte man sich einen wirklichen Jagdhund kaufen, wenn man selber nicht Jagen geht?

    artgerecht Wuesti, was machen dann die Menschen die in einem Nationalpark leben?

    Da dürfte eigentlich gar kein Hund freilaufen!

  • Wie gesagt beruflich bei Behörden und den entsprechenden Hunden wo alles wirklich sitzen muss ist das für mich ok.

    Das finde ich immer irgendwie ein "mittelgutes" Argument. Ich denke, gerade bei Behörden ist man teilweise schon noch ziemlich hinterher, was die Ausbildungsmethoden angeht und dank solcher Akzeptanz von Hilfsmitteln bei Behörden, muss man sich da auch nicht weiterbewegen. Nicht, dass ich behaupten will man könnte einen Diensthund tiptop ohne Hilfsmittel ausbilden (das weiss ich schlicht nicht), aber ich bin sicher man könnte auch Diensthunde heute zumindest teilweise "anders" ausbilden.

  • Hmmm, es gibt aber auch Dinge, die in Privathand einfach zu sitzen haben wie z.B der Rückruf/Abbruch des Jagens oder ist es bei einem jagenden Privathund weniger schlimm, wenn sich folgende fiktive Kette ergibt:


    A geht mit ihrem DSH spazieren. DSH ist passionierter Jäger und deshalb dauerhaft angeleint.

    In einem unaufmerksamen Moment springt ein Reh vor beiden her.

    A rutscht versehentlich die Leine aus der Hand und ihr Hund hetzt das Reh Richtung Bundesstraße.

    Ein Autofahrer weicht im Reflex aus und fährt ein Kind auf dem Weg zur Bushaltestelle an


    ....