Hallöchen...
falls das Thema schon existiert, kann dieses auch gerne in den entsprechenden Fred verschoben werden.
Meine Frau und ich hatten vor kurzem das Thema Familienhund- sie ist strikt der Meinung, dass Joker keiner ist, bzw. Schäferhunde allgemein nicht und sie viel lieber einen Boxer hätte, weil die so "verspielt" sind. Nicht falsch verstehen: Sie liebt Joker und hat einen Teil seiner Entwicklung miterlebt- aber sie ist ein Boxermensch
Ja, ok: Joker ist kein großer Kuschler- er schmiegt sich mal eins 2-3 Minuten an mich und lässt sich kraulen aber das wars dann auch. Danach legt er sich zu meinen Füssen und ist glücklich. Und ja: Joker und Sohnemann führen eine friedliche Co-Existenz.
Ehrlich gesagt bin ich ganz froh darüber, dass ich nicht andauernd darauf achten muss ob eine Situation "kippt", weil es zu wild wird oder ähnliches. Wie schnell kommt es zum Abwehrschnappen oder Maßregelung des Hundes? Ein 2,5 Jahre altes Kind hat eben noch kein großes Verständnis für die Hundesprache und nimmt kleine Nuancen noch nicht so wahr (sind ja schon mit der eigenen Gefühlswelt überfordert ).
Interaktionen zwischen Kind und Hund werden immer von mir begleitet, da ich jederzeit eingreifen kann, wenn es doch zu viel werden sollte. Sohnemann darf Kommandos geben (Sitz, Platz, steh) und belohnen oder mal das Futter bzw. den Ball verstecken und Joker zur Suche losschicken. Er darf Jokers Frühstück fertigmachen und es ihm hinstellen unter Aufsicht, ebenso ist auch das Streicheln/ Ballwerfen nur unter meiner Aufsicht erlaubt.
Junior weiß, dass er in Jokers "Höhle" nichts zu suchen hat und der Futterplatz ebenso tabu ist. Wenn Joker mal wieder dekorativ in der Gegend rumliegt, geht er langsam an ihm vorbei, damit er ihm nicht auf die Pfoten/ Schwanz tritt. Der Hund wird nicht geärgert, weder am Schwanz noch an den Ohren gezogen oder überhaupt an irgendwas gezogen und es wird auch nicht gehauen, wenn man seinen Frust rauslassen will.
Ebenso gibt es für Joker Regeln: das Kind wird nicht nassgeschlabbert, das Kinderzimmer und dekorativ verteilte Spielzeuge sind tabu- immer! Futter wird vorsichtig aus der Hand genommen und das Kind wird nicht umgeworfen- sollte Herr Hund dezent genervt sein vom kleinen Wirbelwind, kann er sich jederzeit zurückziehen- in seine Höhle oder ins Schlafzimmer. Ich möchte meinem Sohn einen respektvollen Umgang mit Tieren beibringen und da helfen keine Videos von Kindern mit süßen Labbis/ Boxern/andere "niedliche" Hunderassen, die eigentlich nur am rumfiddeln sind und schleunigst aus der Situation genommen werden sollten, anstatt mit der Kamera draufzuhalten.
Ich lasse unbegleitete Interaktionen zwischen den Beiden einfach nicht zu, weil ich weiß, dass Joker in einer Konfliktsituation eher zu "fight" statt "fiddeln" neigt. Einige von euch wissen, dass Joker mit einigen Baustellen zu mir kam und viele mittlerweile davon Geschichte sind- aber auch nur weil ich ihn vorausschauend führe. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn er in einer Konfliktsituation doch mal Junior maßregeln würde, weil wir es zu "locker" sehen. Wenn ich sehe, wie viele Hunde und gerade auch DSH abgegeben werden wegen Schnappen nach Kindern, denke ich, dass ich mit meiner Linie nicht verkehrt fahre.
Wie denkt ihr über dieses Thema? Musste sich einer von euch mal zwischen Kind und Hund entscheiden? Meine Frau fährt da ne ganz strikte Linie: schnappt/beißt der Hund- kommt der weg. Gründe unerheblich. Ein Hund hat nicht zu schnappen/beißen. Ich hingegen würde mich immer fragen: warum ist es passiert und wie kann man dafür sorgen, das sowas nicht mehr vorkommt.