DSH und Kinder- Erfahrungen

  • Hallöchen...

    falls das Thema schon existiert, kann dieses auch gerne in den entsprechenden Fred verschoben werden.


    Meine Frau und ich hatten vor kurzem das Thema Familienhund- sie ist strikt der Meinung, dass Joker keiner ist, bzw. Schäferhunde allgemein nicht und sie viel lieber einen Boxer hätte, weil die so "verspielt" sind. Nicht falsch verstehen: Sie liebt Joker und hat einen Teil seiner Entwicklung miterlebt- aber sie ist ein Boxermensch :)


    Ja, ok: Joker ist kein großer Kuschler- er schmiegt sich mal eins 2-3 Minuten an mich und lässt sich kraulen aber das wars dann auch. Danach legt er sich zu meinen Füssen und ist glücklich. Und ja: Joker und Sohnemann führen eine friedliche Co-Existenz.


    Ehrlich gesagt bin ich ganz froh darüber, dass ich nicht andauernd darauf achten muss ob eine Situation "kippt", weil es zu wild wird oder ähnliches. Wie schnell kommt es zum Abwehrschnappen oder Maßregelung des Hundes? Ein 2,5 Jahre altes Kind hat eben noch kein großes Verständnis für die Hundesprache und nimmt kleine Nuancen noch nicht so wahr (sind ja schon mit der eigenen Gefühlswelt überfordert ^^ ).


    Interaktionen zwischen Kind und Hund werden immer von mir begleitet, da ich jederzeit eingreifen kann, wenn es doch zu viel werden sollte. Sohnemann darf Kommandos geben (Sitz, Platz, steh) und belohnen oder mal das Futter bzw. den Ball verstecken und Joker zur Suche losschicken. Er darf Jokers Frühstück fertigmachen und es ihm hinstellen unter Aufsicht, ebenso ist auch das Streicheln/ Ballwerfen nur unter meiner Aufsicht erlaubt.

    Junior weiß, dass er in Jokers "Höhle" nichts zu suchen hat und der Futterplatz ebenso tabu ist. Wenn Joker mal wieder dekorativ in der Gegend rumliegt, geht er langsam an ihm vorbei, damit er ihm nicht auf die Pfoten/ Schwanz tritt. Der Hund wird nicht geärgert, weder am Schwanz noch an den Ohren gezogen oder überhaupt an irgendwas gezogen und es wird auch nicht gehauen, wenn man seinen Frust rauslassen will.

    Ebenso gibt es für Joker Regeln: das Kind wird nicht nassgeschlabbert, das Kinderzimmer und dekorativ verteilte Spielzeuge sind tabu- immer! Futter wird vorsichtig aus der Hand genommen und das Kind wird nicht umgeworfen- sollte Herr Hund dezent genervt sein vom kleinen Wirbelwind, kann er sich jederzeit zurückziehen- in seine Höhle oder ins Schlafzimmer. Ich möchte meinem Sohn einen respektvollen Umgang mit Tieren beibringen und da helfen keine Videos von Kindern mit süßen Labbis/ Boxern/andere "niedliche" Hunderassen, die eigentlich nur am rumfiddeln sind und schleunigst aus der Situation genommen werden sollten, anstatt mit der Kamera draufzuhalten.


    Ich lasse unbegleitete Interaktionen zwischen den Beiden einfach nicht zu, weil ich weiß, dass Joker in einer Konfliktsituation eher zu "fight" statt "fiddeln" neigt. Einige von euch wissen, dass Joker mit einigen Baustellen zu mir kam und viele mittlerweile davon Geschichte sind- aber auch nur weil ich ihn vorausschauend führe. Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn er in einer Konfliktsituation doch mal Junior maßregeln würde, weil wir es zu "locker" sehen. Wenn ich sehe, wie viele Hunde und gerade auch DSH abgegeben werden wegen Schnappen nach Kindern, denke ich, dass ich mit meiner Linie nicht verkehrt fahre.


    Wie denkt ihr über dieses Thema? Musste sich einer von euch mal zwischen Kind und Hund entscheiden? Meine Frau fährt da ne ganz strikte Linie: schnappt/beißt der Hund- kommt der weg. Gründe unerheblich. Ein Hund hat nicht zu schnappen/beißen. Ich hingegen würde mich immer fragen: warum ist es passiert und wie kann man dafür sorgen, das sowas nicht mehr vorkommt.

  • Ich finde das klingt super, wie ihr das macht.

    Meinen Hund könnte ich mir jetzt wo sie erwachsener wird durchaus mit Kindern vorstellen, aber die Welpenzeit wäre die reinste Katastrophe gewesen

  • mein jüngster hund hat im alter von 9 wochen meine damalige 1,5 jhrige nichte 2 mal aufs kreuz gelegt...

    ein jahr später kam es nochmal zu einer unschönen situation, die aber zu keinem vorfall geführt hat.

    kinder ab 12 sind sicher, drunter werden sie als beute betrachtet..so denke ich..

    auf der straße werden sie fixiert, wenn sie sich kindgerecht benehmen.. übers futter bekomm ich ihn größtenteils auf mich fixiert.

    wieso weshalb warum er so ist weiß ich nicht, ich hätte mich gefreut wenn er und meine nichte zusammen entspannt im gleichen garten sein könnten..

  • Wir haben hier am Hof aktuell 5 DSH, von denen 4 NICHT mit Kindern aufgewachsen sind.


    Alle 5 kommen gut mit unserer Tochter (jetzt 1,5Jahre alt) aus und ich muss mich bei keinem der Hunde auch nur ansatzweise sorgen, dass dem Kind "böswillig" was getan wird.


    "Unfälle" können natürlich mit jedem Tier immer passieren.


    Ich denke, dass es hier auch wieder vielmehr auf den Typ Hund als auf die Hunderasse ankommt

  • Ich denke, dass es hier auch wieder vielmehr auf den Typ Hund als auf die Hunderasse ankommt

    Denke ich auch. Als mein Sohn 4 war bekamen wir einen 8 Monate alten Schnauzermix, beide waren ein Herz und eine Seele, es kam nie zu problematischen Situationen. 5 Jahre später kam eine 2jährige Malinoishündin dazu, auch hier gab es mit meinem da 9jährigen Sohn nie irgendwelche Probleme, selbst Besucherkinder wurden immer freundlich behandelt. Beide Hunde kannten Kinder bevor sie zu uns kamen.

    Zu meinem jetzt 3jährigen Mali könnte man mit Sicherheit keine kleinen Kinder nehmen, durch seinen unglaublichen Jagdtrieb sieht er rennende, bobbycarfahrende und dann noch kreischende Kinder tendenziell als Beute an. Und ein Zusammenleben nur über permanente Kontrolle und Gehorsam wird nicht funktionieren.

  • ein WSS ist zwar kein DSH, aber durchaus ein SH mit stolzen 60cm Wristhöhe und 30kg Gewicht... Joy ist allerdings handzahm und weiß trotz ihres jungen Alters mit Kindern vorsichtig umzugehen. Sie ist aber auch der Charaktertyp "Schaaf".... ich finde deinen Umgang vorausschauend und respektvoll und richtig. Du kennst deinen Hund am besten.

  • ich finde auch, du machst das ganz super.

    Meine kinder (2 söhne) sind auch mit schäfis aufgewachsen und es gab nie irgendein problem.

    Aber ich musste hauptsächlich meinen kindern, respekt vor den schäfis beibringen.

    Als sam kam, waren beide söhne schon fast erwachsen. Ihm traue ich nicht so ganz, wenn ein kind weglaufen würde, ob da nicht der jagdtrieb ausbricht, denn der ist bei ihm eh schon latent vorhanden.

    Wo kleine kinder sind, bleiben wir stehn und ich frage die mütter, ob es ihnen was ausmacht, ob wir uns einwenig wg schäfi kurz unterhalten können. Die sind immer ganz aufgeschlossen und machen gleich mit.

    Letztens war ein kleinkind mit dreirad für ihn mega interessant. Da fragte ich die mama, ob kind vor uns ein paar mal auf und ab fahren könnte. Damit war das thema dann für sam erledigt.

  • interessantes Thema 8)


    damals: Senta (türlich DSH-Dame), gehörte in den Haushalt meiner großen Schwester und war die perfekte Nanny... teilweise zu perfekt ;) sie maßregelte meine Nichten und verbat sich ähnliche Verhaltensweisen von den eigentlichen Eltern ^^ d.h., wenn meine Schwester ihre Kinder zur Ordnung rufen wollte, stand Senta vor den Kindern und verteidigte diese. Später zog ein Boxer-Rüde in diesen Haushalt... dieser Hund hatte eine Zerstörungswut, die selbst Fiasko verblüfft hätte und biss auch gerne mal zu...Katastrophe 🙈


    Terry liebte Kinder... allen voran meine jüngste Nichte ...

    Sie lies sich nicht alles von den Kids meiner anderen Schwester gefallen, wäre aber für diese durchs Feuer gegangen.


    Donna wurde von meinen damals 14-jährigen Zwillingsneffen und der 9-jährigen Nichte "desensibilisiert" 😁 fremden Kindern war sie meist freundlich gesonnen ... wenn nicht, hatte es immer einen Grund (kennt ihr Arschloch-Kinder?!)


    Fiasko ist für kleinere Kinder zu wild... das hat das Nachbarskind mit ständigem ärgern am Zaun super hingekriegt X( jetzt werden kleine Jungs also als gleichgesinnte Draufgänger angesehen, Mädchen findet er supi zum Knutschen 🤷‍♀️ er macht also Unterschiede.


    so weit meine Erfahrungen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Fiasko ()

  • Ich finde es prima wir Du das machst und so sollte es sich meiner Meinung nach auch gemacht werden.


    Ansonsten sehe ich es wie Wüsti - es kommt auf den Typus Hund an und nicht auf die Rasse.

    Und ich hab die Erfahrung, dass es auch einen Unterschied macht ob es die eigenen Kinder der Familie sind oder fremde Kinder.

    Mein Sohn hat mit dem Dalmi laufen gelernt und ihn als Stehhilfe genutzt, er war Kopfkissen und Tobepartner zugleich, die 2 haben im Sommer zusammen in der Wiese gelegen und im Winter im Schnee getobt. Natürlich hat der 30kg Hund den Kleinen auch mal umgeschmissen, aber er hat ihn auch beschützt - wenn die Aussiehündin-Freundin meinte den Kleinen als Schaf hüten und in die Beine zwicken zu wollen beim spielen auf der Wiese - da hat der Dalmi aber alles gegeben um sein Familienmitglied davor zu schützen. Aber Fremdkinder waren leider (so wie alle anderen fremden Menschen) Zeitlebens ein Problem für den Dalmi.

    Die danach folgende Schäferhund Mix Hündin liebte alle Kinder abgöttisch und man musste aufpassen, dass sie nicht in den Kinderwagen von vorbeilaufenden Leuten reinkroch und das Kind abschlabberte. Die größte Freude war für sie in einem Haufen Fussballspielender Kinder zu sein :love:


    Lexy DSH-Mali mit Jagdtrieb und dem Typus "erst reagieren und dann nachdenken" und immer wieder auch sehr sehr rumpelig/körperlich - die ist bei Kindern ehern desinteressiert vorsichtig und ignoriert diese meistens. Fussball spielende Kinder sind völlig uninteressant. Das Verwandtenbaby was in einer Babytrage mal hier ins Haus getragen wurde, das wurde ganz ganz vorsichtig beschnuppert und dann wurde davon Abstand gehalten. Ich glaube schon, dass es auch für sie kein Problem wäre würde hier noch ein kleines Kind wohnen.


    Das immer mal was passiert - umschubsen, oder auch mal nen Pfotenkratzer oder nen Zahn abbekommen beim spielen - das kann meiner Meinung nach vorkommen - müssen beide lernen vorsichtig miteinander umzugehen. (aber wir sind hier ehern etwas körperlicher unterwegs und meine Kinder waren auch keine rohen Eier)

    Ich finde es schwierig zu sagen "da kommt der Hund sofort weg" - man sollte es meiner Meinung nach schon im Gesamtkontext sehen wie die Situation war und was der Grund ist.


    Ich hatte die Frage nach Hund oder Kind nie, der Hund bleibt und es gibt Regeln im Zusammenleben - Punkt.

    Aber ja wenn der Hund eine ernsthafte Verletzungsabsicht den Kindern gegenüber hätte, dann wäre die Situation sicherlich anders zu bewerten.

  • Ich würde das was du schreibst zu 100% unterschreiben Black Jack Joker

    Auch den Part mit "falls er mal schnappt immer gucken warum" finde ich absolut fair und korrekt sofern das Schnappen nicht ausgeartet ist.


    Ich finde es gibt nichts besseres für ein Kind als früh schon zu lernen wie man andere respektiert, die Grenzen anderer einhält und Freiräume zugesteht. Alles Dinge, die in der heutigen Zeit scheinbar immer mehr verwaschen.

  • Fina war zimlich genau ein Jahr als meine ältere Tochter zur Welt kam. Sie war immer vorsichtig und hat auch schob mal den Kinderwagen bewacht. Sie lag immer in der Nähe des Kinderwagens wenn meine Tochter drin schlief, egal wo ich war. Ansonsten war sie immer bei mir. Die beiden haben zusammen Ball gespielt, kaum das meine Tochter laufen konnte und ein pipsiges, aber entschiedene "Aus", einer 1 jährigen galt mehr, als wenn meine Mama ihr den Ball abnehmen wollte. Es wurde auch nicht auf das Spielzug gegangen, sobald es die Kleine in der Hand hatte. Genauso wie sämtliche Essensdinger tabu waren, solange man es nicht angeboten bekommen hat. Die beiden haben etliche Kekse, Semmeln etc miteinander geteilt. Aber es wurde nie aus der Hand des Kindes gefressen, wäre ja praktisch auf Schnauzenhöhe erreichbar gewesen.

    Ich kann mich auch nicht erinnern, das Fina mal ein Kind aus Versehen umgeschmissen hätte und auch wenn Kinder sie streicheln wollten hat sie immer ganz still gehalten. Deshalb war sie auch so beliebt bei allen Kindernr rund herum.


    Kiara ist da das krasse Gegenteil. Sie hat ja nichts böses im Sinn, aber sie kann ihre Kraft und Schnelligkeit nicht kontrollieren. Da sie ja generell gerne Küsschen verteilt und bei kleinen Kinder ganz besonders, weil sie ja so schön die gleiche Größe haben, wird schon mal mit Karacho auf die Nachbarskinder los gebrettert und vor lauter Verzückung das Gesicht abgeschlabbert. Findet aber unser Nachbarmädel gar nicht toll. Und weil ja die Mama dazu auch noch freudig begrüßt werden muss, dreht man sich mit Schwung einmal um die eigene Achse und ist dann ganz entsetzt, weil das süße, kleine Mädchen da jetzt schreiend am Boden sitzt. Dann merkt sie wieder das sie jetzt was angestellt hat und sieht ganz betröppelt drein.

    Also nein kleinen Kinder sind für Kiara nicht geeignet.

    Ich glaube aber zum Teil ist es auch Gewohnheit, hätten wir noch ein kleines Kind im Haus, hätte sie von Anfang an den Umgang mit ihnen gelernt und zwar täglich. Mittlweile weiß sie, dass sie nicht zu kleinen Kindern hin darf und das man da vorsichtig sein muss. Letztes hat die 3 Jährige Tochter meines Cousins mit ihren herum getüdelt und da hat sie ganz still gehalten während sie sie gestreichelt hat. Nur mit den Augen herum geschielt, weil sie sich nicht mal getraut hat den Kopf zu drehen. Spielzeug nimmt sie aber auch nicht aus den Fingern der Kinder, da ist sie auch ganz vorsichtig.


    Zum einen ist es Charaktersache und zum einen auch ein gewisser Teil an Gewohnheit. Der Hund lernt mit Kindern in Haus die Regeln für den Umgang genauso wie auch die Kinder lernen wie man mit ihnen umgeht.


    Wenn natürlich dann andere Faktoren mit dazu kommen, wie älterer Hund und Schmerzen, dann muss man eh Vorkehrungen treffen. Meine Freundin hatte das bei ihrer Schäferhündin. Als ihr Sohn ins Krabbelalter kam, war die Hündin schon etwas betagt und hatte halt auch das eine oder andere Wehwehchen. Sie fands daher nicht mehr so toll von einem kleinen Krabbelkäfer in ihrer Ruhe gestört zu werden und hat das einmal deutlich zu verstehen gegeben ohne jetzt das Kind zu schnappen, aber sie legte klar, sie will Ruhe. Also hat meine Freundin die beiden auseinander gesperrt, was bei ihnen zu Hause halt auch bautechnisch gut möglich war. Der Hund hatte einen eigenen Bereich, aber trotzdem immer in hör und teilweise Sichtweite der Familie, aber halt ohne vom Kind belästigt zu werden.

    Also das Rigorose einmal schnappen und Hund muss weg finde ich grenzwertig, der Hund teilt sich damit ja nur mit. Man muss da schon unterscheiden warum und in welchem Kontext das passiert ist. Im Normalfall ist bei so einem Schnapper, außer der Schreckmoment, nichts passiert.

  • Also hat meine Freundin die beiden auseinander gesperrt, was bei ihnen zu Hause halt auch bautechnisch gut möglich war. Der Hund hatte einen eigenen Bereich, aber trotzdem immer in hör und teilweise Sichtweite der Familie, aber halt ohne vom Kind belästigt zu werden.

    Ich hätte da noch eine Idee wie man einem Hund einen kindersicheren Platz bieten kann, wo er trotzdem nicht "rausgesperrt" werden muss. :D :D

    ...... husch und weg :saint:

  • Also hat meine Freundin die beiden auseinander gesperrt, was bei ihnen zu Hause halt auch bautechnisch gut möglich war. Der Hund hatte einen eigenen Bereich, aber trotzdem immer in hör und teilweise Sichtweite der Familie, aber halt ohne vom Kind belästigt zu werden.

    Ich hätte da noch eine Idee wie man einem Hund einen kindersicheren Platz bieten kann, wo er trotzdem nicht "rausgesperrt" werden muss. :D :D

    ...... husch und weg :saint:

    Nö da wird er nur eingesperrt. ;)