DSH Zucht im SV, früher und heute.

  • Auch in den 80ern gab es definitiv noch viel viel mehr DSH in den Haushalten. Ich habe in einem Siedlungsgebiet (aber ländliche Umgebung) gelebt und DSH liefen einem bei jedem Spaziergang über den Weg. In meinen direkten Nachbarshäusern gab es mindestens 3 reine DSH aber auch Riesenschnauzer und Dobermann.

    Ansonsten unzählige DSH Mischlinge. Zum Beispiel 2 extrem skurrile DSH x Dackel Mischlinge mit einem Körper nur leicht kräftiger als ein Dackel, Dackelbeinen und Schäferhundkopf😣😣

  • Wenn ich mich umhöre, dann war das auch so. So viel Auswahl gab es damals ja auch nicht, bei den Hunderassen. Deutsche Spitze waren auch sehr verbreitet, heute vom Aussterben bedroht.

    Anfang der 70er gab es in unserem kleinen Dorf noch sechs Spitze (Groß- und Wolfsspitz). Für zwei gab es keine Nachfolger, die vier anderen wurden nach ihrem Ableben alle durch Schäferhunde "ersetzt".

    Es gibt doch gerade heute wieder vermehrt Spitze.

    Zumindest Klein und Wolfspitz sehe ich oft.

    Beim Großspitz weiß ich es nicht.

    Zwerg- und Wolfsspitze gab und gibt es relativ viele. Wobei das beim Wolfsspitz mit darauf beruht dass 1997 die Rassen Wolfsspitz und Niederländischer (großer grauer) Keeshond zur Rasse Wolfsspitz zusammen gefasst wurden (was leider impliziert dass heute die Mehrheit der Wolfsspitze dem ehemaligen Keeshond-Typ entsprechen, und nicht mehr dem größeren und dunkleren "altdeutschen" Typ). Auch der Kleinspitz war bisher nicht ernsthaft in seinem Bestand bedroht. Auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen stehen aber der Mittelspitz (Kategorie II = "stark gefährdet") und der Großspitz (Katgegorie I = "extrem gefährdet"). Wobei der braune Farbschlag des Großspitzes zu Beginn des 21. Jahrhunderts als ausgestorben galt und es vom schwarzen Farbschlag da gerade mal noch 8 Hunde im zuchtfähigen Alter in allen europäischen FCI-Zuchtbüchern gegeben hat.

  • In den 80zigern habe ich mit dem Hundesport angefangen. Ich wohnte in einer Kleinstadt (40000 Einwohner ), in der gab es 3 Schäferhundvereine. In jedem Verein mindestens 2 Helfer. Der Gebrauchshundesport für den Normalo geht immer mehr den Bach runter. Ich war zwar mit meinem damaligen Rüden auch auf der LGA, aber in meinem damaligen Umfeld war das die Ausnahme. Die meisten in den Ortsgruppen wollten NUR Spaß haben, eine Prüfung bestehen, sich gegenseitig auch mal necken und einfach eine schöne Zeit verbringen.

    Heute sieht es ganz anders aus, Höher, Weiter, Schneller ist die Dewiese.

    Fluch und segen dank Internet !!

    Dort werden jede Menge Videos gezeigt (von Profis), wie es geht, einen Hund noch schneller zu machen, oder wie der Anbiss noch spektakulärer gemacht wird usw.

    Und sehr viele wollen dem nacheifern, werden frustriert, weil es der eigene Hund nicht hergibt. Ich überspitze jetzt einmal, diejenigen, deren Hunde wie ein Glöckchen laufen, sind die Kings. Die Anderen sind die frustrierten armen Teufel, die ein Seminar nach dem anderen besuchen müssen, damit der ausgebildete Hund zumindest in der OG hervorsticht.

    Wie die Profis ihr auswahrverfahren haben, wieviele Hunde sie nach kurzer Zeit wieder abgeben, oder welche technischen Hilfsmitter sie benutzen, mag eine Dunkelziffer sein.

    Fazit, der Gebrauchshundesport ist rückläufig, die Wege zu einer OG mit guten Helfer werden immer weiter. Mal in 5, oder 10 Minuten zum Hundeplatz fahren, das gab es nur früher. Der Aufwand ist mitlerweile dermaßen hoch geworden, zum Platz fahren, dort sich einreihen, viele Teilnehmer von überall her, 10 - 15 Minuten für die Unterortnung auf dem Platz, dann sich wieder einreihen zum Schutzdienst. Erst Kilometer schrubben, dann der hohe Zeitaufwand und die Fährte kommt ja auch noch dazu.

    Da muß man sehr enthusiastisch, das in der heutigen Zeit alles auf sich zu nehmen.

    Fazit, immer weniger Hundesportler, immer weniger Hunde werden gezüchtet. Selbst von hochdotierten Deckrüden, werden Welpen wie Sauerampfer überall angeboten und die Züchter sind froh, wenn sie dann irgendwo bei Privatpersonen auf dem Sofa, oder im Garten liegen. Es gibt viele Deckrüden mit 1000 Nachkommen und von denen haben 40-50 überhaupt eine Prüfung.

    Na ja, das sind halt nur meine Erfahrungen, die ich in den über 40 Jahren sammeln durfte.

  • FrankT. Dazu kommt der Trend, das die Leute sich immer weniger festlegen wollen. Das heutige Berufsleben ist anspruchsvoller, dichter und termingetriebener.

    Da will man am WE einfach auch mal schauen, wozu man so Bock hat.

    Darunter leiden heute alle Vereine, die anspruchsvolle, und auf Langzeit ausgelegte Sportarten oder Freizeitaktivitäten

    anbieten.

  • Fazit, der Gebrauchshundesport ist rückläufig, die Wege zu einer OG mit guten Helfer werden immer weiter. Mal in 5, oder 10 Minuten zum Hundeplatz fahren, das gab es nur früher.

    Ich bin sogar mit dem Radl damals zu meiner OG gefahren. War ganz gut, dann hatten wir gleich Training für die AD-Prüfung.

    Wir hatten wie bei euch, auch 3 OG's in der Umgebung und 40 km weiter weg, noch zwei.


    Die eine OG gibt es immer noch, aber es ist erschreckend, wie sich alles geändert hat.

    Früher hatten wir nur unsere Schäfis und das Training war eben nur UO, SD und Fährte und da hatten wir auch jede Menge Zeit füreinander und das machte auch Spaß, das "Miteinander".


    Heute tummeln sich dort sämtliche verschiedene Hunderassen samt Hundehalter mit verschiedenen Ansprüchen. Agility, Obedience, Hobbers, THS, IPG-Sport und dass diese Rechnung nicht aufgehen kann, ist eigentlich logisch. Die Plätze sind nicht größer geworden,, die einzelnen Sparten wollen auch den Platz und somit fehlt die Zeit für ein intensives Training mit den Schäfis.

    Die Ausbildungswarte sind auch nicht mehr so wie früher. Die Konkurrenz, nämlich die Hundeschulen schlafen auch nicht.


    Alles in allem, hatten wir eine verflucht schöne Zeit FrankT. Nur wir, mit unseren Schäfis.

  • Und sehr viele wollen dem nacheifern, werden frustriert, weil es der eigene Hund nicht hergibt.

    Das Problem ist da - gerade in der UO - zu 99% nicht, dass es der Hund nicht hergibt.

    Sondern dass der HF nicht die Geduld und Konsequenz hat, die einzelnen Übungen vernünftig durchzuarbeiten. Wie viele gute Hunde ich in den letzten Jahren gesehen habe, wo am Ende nur eine grade so mittelmäßige UO bei rausgekommen ist, einfach weil den Besitzern die Disziplin fehlte, kann ich gar nicht mehr zählen.


    Und so viel mehr gute Helfer, gab es früher jetzt auch nicht. Ja, es gab mehr Helfer, aber die Guten musste man auch als ich vor 30 Jahren angefangen habe, schon suchen. Nur weil es mehr Leute gab, die mit'm Arm auf dem Platz standen, war es nicht besser.


    Und ja, die OGs bieten oftmals mehr Sportarten an, aber da ist es eine reine Frage der Organisation, dass man das zur Zufriedenheit aller hinkriegt. Da muss der Vorstand halt dann auch mal wirklich arbeiten und planen, damit das reibungslos läuft.

    Bei uns am Platz trainieren IGP, Agility, Obedience, BGH, Rettungshunde und der "Zamperlkurs", dazu kommen noch regelmäßig die Diensthundeführer. Funktioniert einwandfrei, aber dafür müssen sich halt alle Beteiligten wie Erwachsene benehmen, sich an Absprachen halten und keinen Ego Trip fahren.


    Steht und fällt mit der Disziplin aller Beteiligten und daran mangelt es heutzutage leider immer mehr Hundehaltern und dann wird ein solches Zusammenspiel schwierig bis unmöglich und es gibt böses Blut im Verein und lange Gesichter, weil der Erfolg ausbleibt.

  • Heute sieht es ganz anders aus, Höher, Weiter, Schneller ist die Dewiese.

    Kann ich so gar nicht bestätigen. Hab im Umkreis einige OGs, wo niemand hoch hinaus möchte.


    Aber zerstritten sind trotzdem so einige, die ohne Ambitionen viel mehr als die mit. Hab viel mehr das Gefühl, dass es menschlich miteinander immer schwieriger zu werden scheint, als dass es an ehrlichem, sportlichen Ehrgeiz scheitert.


    Mal ehrlich, wer im IGP weiterkommen will, der tut das sowieso nicht alleine. So ein bissl Teamfähigkeit muss man dafür schon mitbringen.


    Obs mit Fremdsportarten klappt liegt genauso an den Menschen. Kenne genug OGs, da ist das ordentlich in die Hose gegangen, wieder welche da klappt es wunderbar und auch einige, die das gar nicht erst wagen wollen (und es finanziell auch nicht müssen). Wir bieten nur IGP an, hat für uns den Vorteil, dass wir trainieren können wann wir wollen. Bei uns darf jedes Mitglied jederzeit die Anlage nutzen und finanziell brauchen wir keine weitere, offizielle Sportart.

  • ECA Ist zwar schön dass ihr das alles so hinkriegt (vorstandschft) mit den vielen verschiedenenen sportarten u rassen, aber ob das schäfihalter die rein igp trainieren wollen, auch so sehen :/

    Mir wäre das zuviel, ist ja auch immerhin noch freizeit die man ohne auf die uhr schauen müssen, verbringen möchte.

  • ECA Ist zwar schön dass ihr das alles so hinkriegt (vorstandschft) mit den vielen verschiedenenen sportarten u rassen, aber ob das schäfihalter die rein igp trainieren wollen, auch so sehen :/

    Mir wäre das zuviel, ist ja auch immerhin noch freizeit die man ohne auf die uhr schauen müssen, verbringen möchte.

    Was wäre dir zu viel?

    Auch ohne andere Sportarten muss ich mich an Trainingszeiten halten, denn Ausbilder und Figurant sind nicht 24/7 abrufbar und gerade dann da, wenn ich lustig bin.

  • Der Aufwand ist mitlerweile dermaßen hoch geworden, zum Platz fahren, dort sich einreihen, viele Teilnehmer von überall her, 10 - 15 Minuten für die Unterortnung auf dem Platz, dann sich wieder einreihen zum Schutzdienst.

    ECA Lies doch nochmal bitte das von FrankT. und so stell ich mir das heutzutage auch vor.


    Viele Hunderassen, viele verschiedene Angebote und alle sollen z.B. am Samstag Nachmittag und Dienstag oder Mittwoch abends durchgeschleust werden. Das kann schon eng werden zeitlich gesehen und dass man z.B. nicht über die 20.00 Uhr Grenze hinausschiesst, muss es natürlich auch schnell gehen.


    Zu unserer Zeit trafen wir uns damals mit unseren Schäfis ausschließlich zu den SchH Übungen am HP.

    Als Beispiel Samstags 14.00 Uhr (Beginn Übungsbetrieb) und dann wurde mit der UO begonnen. Wer später kam, war halt dann auch der letzte. Wer ganz spät kam, hatte vllt. kein Glück mehr, dass er noch UO machen konnte, weil es ging ja dann gleich weiter mit SD. Da haben wir 15-20 Schäfis gehabt, allerdings pro UO sind immer zwei am Platz gewesen (1 legt ab, der andere arbeitet).

  • Viele Hunderassen, viele verschiedene Angebote und alle sollen z.B. am Samstag Nachmittag und Dienstag oder Mittwoch abends durchgeschleust werden.

    Sorry, aber diese Zeitrahmen sind einfach willkürlich gewählt.

    Denn nein, in den meisten Vereinen mit verschiedenen Sportarten werden nicht sieben Trainingsgruppen in zwei Tage gequetscht. Da hat unter der Woche jeder einen Abend und die am WE teilt man sich die Tage auf.

    Mir kann niemand erzählen, dass er eine so große Trainingsgruppe hat, dass er damit die alle vernünftig trainieren können Samstag von 08.00 bis 22.00 Uhr auf dem Platz stehen muss.


    Und jetzt mal ganz provokant gefragt, wie lange will man denn mit seinem Hund auf dem Platz stehen, damit man es sinnvoll findet? Also ich persönlich finde in der UO zwei Einheiten á 10 Minuten in der Regel vollkommen ausreichend. Mehr Zeit bedeutet so gut wie nie besseres Training.

    Das gleiche im SD.

    Zig verschiedene Übungen in jeder Trainingseinheit runterrattern ist einfach unsinnig.


    Und wie viele OGs haben heutzutage noch 20 Hunde, die IGP machen wollen im Training?

    Und da geht es auch schon wieder mit der Disziplin los. Wer ist nicht schafft, rechtzeitig zur UO aufzutauchen, macht bei uns halt auch schlicht keinen Schutzdienst. Ja, es ist ein Hobby und ja es ist Freizeit. Das gilt aber auch für alle anderen Anwesenden inklusive Ausbilder und Figurant.

    Nein, das bedeutet nicht, dass man immer von der ersten bis zur letzten Minute da sein muss (wobei ich es gerade bei den namhaften Ausbildern durchaus kenne, dass man da dann wieder heimfahren darf und auch nicht mehr zu kommen braucht, wenn das mehrfach vorkommt), aber eben doch etwas Rücksichtnahme auch auf die Vereinskollegen, Ausbilder und Figuranten und wenn man immer und überall klar macht, dass Sport und Training keine Priorität haben, darf man sich nicht wundern, wenn man selbst in der Priorität des Vereins abrutscht.

    Jeder erwartet immer, dass für ihn und seinen Hund alles bereit steht, selbst da aber ein wenig zum reibungslosen Ablauf beizutragen ist leider bei vielen dann zu viel verlangt.


    Und ja micht nervt es tierisch, wenn ich mir einen vollen Trainingstag ansehe. Bei uns sind es 13 Hunde in UO und SD wenn alle da sind und man könnte da locker Minimum eine Stunde Trainingszeit einsparen, wären die Leute pünktlich, müssten nicht erst noch fertigrauchen oder Gassigehen, obwohl klar ist wenn sie dran sind.

  • kommt halt immer drauf an, wie alt der dsh ist und ausbildungsstand und was gerade trainiert wird. Oder?

    Ich kann jetzt nicht bei einem jeden hund davon ausgehen, dass die uo "nur" 10 minuten andauert.

    Reagiert er bei begegnungsübungen, klappt die platzübung nicht usw.. wird man das durchziehen müssen, bis es klappt und ggf später nochmal reinholen, um zu sehen ob das zehnerl wirklich gefallen ist. Und das braucht eben zeit und geduld für alle beteiligten/anwesenden.

    Und ob es da nicht scheitert?


    Aber ist ja super, wenn ihr alles so gut mit sovielen sparten hinkriegt und über fehlende vereinsmitglieder kann da dein o so ein verein sich auch nicht beschweren.