Absolute Wesenschwäche


  • Klingt total einleuchtend.

    Was macht man jetzt als Züchter, wenn "der Kunde" nach 6-12 Monaten mit einem Hund vor der Tür steht und sagt:"Sei mir nicht böse, aber der hier ist kaputt!"

    Ich meine das tatsächlich ernst. Und ich spreche jetzt nicht von Schuld.

    So eine Diskussion soll das jetzt nicht werden. Es ist ja dann für alle Beteiligten schwierig.
    Gibt es einen Punkt für Dich als Züchter wo Du sagen würdest "ok, da ist echt irgendwas schiefgelaufen, trotz aller Sorgfalt und da steckt man dann nicht drin" und was macht man dann?

  • 2. nein ich hätte meinen Hund nicht gekauft, und nein ich kaufe auch deshalb mir keinen BBS mehr

    Moment nicht von einem auf alle schließen!

    Das die weißen mit dem Nervenkostüm öfter Schwierigkeiten haben, durfte ich schon erfahren Kathy.

    ich finde das schade, ich finde sie toll, hätte auch gerne wieder einen, aber mein Vertrauen ist dahin.

    Vor Loki hatte ich eine weiße Dame aus dem Tierheim, deswegen ein neuer weißer.

    Aber ich will nicht nochmal einen so ängstlichen Hund.

  • Hmmm, zu den zuchttechnischen Dingen hat Waschbär ja bereits alles gesagt.


    Ich persönlich glaube ja tatsächlich meist an das Gute im Menschen und kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass ein Züchter "absichtlich" wesensschwache Hunde züchtet.


    Wie sind denn die Wurfgeschwister so geartet?


    Ich spreche deinem Hund die Mängel erstmal nicht ab, gebe aber zu bedenken, dass natürlich jedes negative Erlebnis mit dem Hund dein Vertrauen in diesen erschüttert und man irgendwann dann schon mit der Grundhaltung an den Hund geht, dass eh nix funktioniert.


    Man kann noch so gut versuchen diese Unzufriedenheit abzustellen, aber der Hund spürt sie dennoch und so gerät man in eine "hausgemachte Abwärtsspirale".


    Ich hatte einige Jahre einen sehr lieben Mieter, der Diensthundeführer bei der Bundeswehr war und dort einen Mali-Rüden und eine DSH-Hündin im Wachschutz und der Sprenstoffsuche führte.


    Die DSH-Hündin ging im Privatbereich von ihm geführt bei allem nach vorne, was atmete.

    Führte ich die Hündin spazieren, war die lammfromm und entspannt.

    Selbst der erfahrenste Hundeführer macht halt nix gegen eine latente Erwartungshaltung. 🤷‍♀️


    Generell rechne ich es ja jedem hoch an, wenn man seinem Tier UNTER ALLEN UMSTÄNDEN ein schönes Leben bieten möchte.


    Dennoch finde ich es zuweilen erschreckend, dass "dem Hund" dabei oftmals ein viel höheres Verpflichtungsgefühl entgegen gebracht wird, als dem Menschen.


    Wenn ich nach einiger Zeit in einer Beziehung merke, dass mein Partner eine höhere Belastung für mich ist, als dass er mir guttut, dann trenne ich mich bestenfalls im Guten von ihm und schaffe somit die Vorraussetzung für einen hoffentlich guten Neustart für beide Seiten.


    Wieso sollte es nicht ggf. für einen Hund auch etwas Positives haben, wenn man ihm ein für ihn geeigneteres zu Hause findet und somit den Leidensdruck auf beiden Seiten ggf. maßgeblich reduziert?


    (Alle hier die mich und meine Einstellung kennen, sollten wissen, dass dies kein leichtfertiger Rat ist ... aber ja: es gibt nunmal manchmal diese Hunde, zu denen man wieso auch immer keine richtige Beziehung aufbauen kann oder, die aus welchen Gründen auch immer vielleicht nicht so in unser Leben passen wie wir das erwartet haben)

  • Das die weißen mit dem Nervenkostüm öfter Schwierigkeiten haben, durfte ich schon erfahren Kathy.

    Das sagt "man" ihnen wohl auch ein bisschen nach. Jedenfalls hab ich das schon öfter gehört.

    naja das hier auf die schnelle gefunden und es passt leider häufiger.


    Der junge Schäferhund kam im März 2024 zu uns ins Tierheim.

    Er ist ein junger, quirliger Hund, dem noch nie so wirklich gezeigt wurde, wie das Leben auf dieser Welt eigentlich abläuft.

    Die meisten Legenden weisen darauf hin, dass Merlin auf die Welt gekommen sei, um ihr Schaden zuzufügen. Dass er von Grund auf Böse sei.

    Unser Zauberer hingegen denkt, dass die Welt es ganz auf ihn allein abgesehen hätte:

    Ruhe und Aushalten waren anfangs noch Fremdwörter für ihn; mit viel Training, welches allerdings gerade bei so einem jungen Schäferhund sehr personenbezogen abläuft, haben wir Merlin aber trotzdem schon ein bisschen die Welt und ihre Vorteile zeigen dürfen.

    Durch seine durchaus genetisch veranlagte personenbezogene Art, kann Merlin bei nicht konsequenter Führung sozialmotiviertes Verhalten zeigen.


    Detailseite - Tierschutz Lübeck und Umgebung e.V. (tierschutz-luebeck.de)

    Ebenso zeigt der der junge Mann Tendenzen dazu seine Ressourcen gegenüber Artgenossen und Fremden genauso zu verteidigen, wie Merlin seine Geliebte Dame des Sees.

    Merlin ist ein junger, sensibler Typ, der noch unfassbar viel lernen kann und muss. Mit der richtigen Führung und konsequenter Erziehung und viel Training kann aus dem kleinen Schäfermann ein richtig großer Hund werden.

  • ich kann mir nicht helfen Korbi, aber ich habe da jetzt ganz spontan an bachblüten gedacht.

    Grosses vielleicht, aber könnte von einem erfahrenen therapeuten verschrieben, evtl etwas bewirken.

  • Was macht man jetzt als Züchter, wenn "der Kunde" nach 6-12 Monaten mit einem Hund vor der Tür steht und sagt:"Sei mir nicht böse, aber der hier ist kaputt!"

    Ich meine das tatsächlich ernst. Und ich spreche jetzt nicht von Schuld.

    So eine Diskussion soll das jetzt nicht werden. Es ist ja dann für alle Beteiligten schwierig.
    Gibt es einen Punkt für Dich als Züchter wo Du sagen würdest "ok, da ist echt irgendwas schiefgelaufen, trotz aller Sorgfalt und da steckt man dann nicht drin" und was macht man dann?

    Ich verstehe jetzt nicht genau worauf Du hinaus willst. So wie Du das schreibst geht es um einen Sachmangel gemäß Güterkaufrecht. In dem von Dir angegebenen Zeitrahmen müsste der Käufer gerichtsfest beweisen können dass der Sachmangel bzw. die Ursache für diesen zum Zeitpunkt der Übergabe des Hundes an ihn bereits vorgelegen hat. Zudem müsste im Kaufvertrag ein bestimmter Zweck stehen, für welchen der Käufer den Hund erworben hat, und für den er aufgrund des aufgetretenen Sachmangels nicht verwendbar ist (was kaum ein Züchter in seinen Vertrag schreiben würde, sprich eine Gewährleistung auf mentale Eigenschaften).


    Abgesehen von der kaufrechtlichen Seite gehen Züchter ganz unterschiedlich mit der Situation um wenn ein Käufer mit seinem Hund, aus welchem Grund auch immer, nicht zufrieden ist. Ich persönlich würde immer versuchen für den betreffenden Hund die beste Lösung zu finden, ihn ggf. zu mir zurück zu nehmen. Es gibt aber auch Konstellationen/Situationen, in denen das für den betreffenden Züchter nicht in jedem Fall möglich ist. Andere Züchter verfahren eher so nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" und interessieren sich nicht dafür was mit den von ihnen gezüchteten Hunden passiert, wenn sie (aus welchem Grund auch immer) nicht beim Züchter bleiben können.

  • Pepper

    Also.....- der Züchter schiebt die Schuld auf mich.....in ALLEM.........

    Ich muss dazu sagen, es gibt bei den Geschwistern und auch bei der Verwandtschaft diverse Ausfälle......und das wurde ihm auch mitgeteilt.....natürlich wird darüber schön geschwiegen.......

    Wir haben u. a. beidseitig schwere HD und ED........davon sind einige betroffen........

    Nachdem ich ihn wg. der schweren HD informiert hatte und die Bilder geschickt hatte, kam gar nichts mehr......

    Ich hab ihn dann angerufen.......und war ziemlich stinkig - nun, er hätte mir einen "Ersatz" gegeben.....

    Habe ihm erklärt, dass ich aus so einer Zucht KEINEN Ersatz haben möchte......- und den Hund deshalb nicht zurückgebe, weil ich weiß, was dann passiert....

    Das ist eine endlose Geschichte.......

    Bei HD/ED gibt es immer diese Spaltung.......entweder Vererbung oder "falsche Fütterung" bzw. "falsche Haltung"......- von daher wäre es rechtlich sowieso schwierig.......

    Da wäre man tatsächlich mit Autoimun besser dran, da kann Dir nämlich KEINER die Schuld zuschieben (als Bsp. Keratitis).....

  • Abgesehen von der kaufrechtlichen Seite gehen Züchter ganz unterschiedlich mit der Situation um wenn ein Käufer mit seinem Hund, aus welchem Grund auch immer, nicht zufrieden ist. Ich persönlich würde immer versuchen für den betreffenden Hund die beste Lösung zu finden, ihn ggf. zu mir zurück zu nehmen. Es gibt aber auch Konstellationen/Situationen, in denen das für den betreffenden Züchter nicht in jedem Fall möglich ist. Andere Züchter verfahren eher so nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn" und interessieren sich nicht dafür was mit den von ihnen gezüchteten Hunden passiert, wenn sie (aus welchem Grund auch immer) nicht beim Züchter bleiben können.

    Ja, danke, darauf wollte ich hinaus, deshalb hatte ich extra geschrieben, das es nicht um eine Schuldfrage gehen soll.


  • Bei HD/ED gibt es immer diese Spaltung.......entweder Vererbung oder "falsche Fütterung" bzw. "falsche Haltung"......- von daher wäre es rechtlich sowieso schwierig.......

    Nein, das ist rechtlich nicht schwierig. Schon seit längerem wird in Rechtsprozessen beim Vorliegen einer HD oder ED davon ausgegangen dass bereits zum Zeitpunkt der Übergabe des Hundes an den Käufer die Ursachen für den betreffenden Sachmangel in Form einer diesbezüglichen genetischen Veranlagung vorgelegen haben.


    Wobei es in einem Rechtstreit aber auch immer mit darum geht zu welchem Zweck ein Hund lt. Kaufvertrag erworben worden ist und ob und in welchem Umfang der vorliegende Sachmangel diesen Nutzungszweck beeinträchtigt. Deswegen können Gerichtsurteile unterschiedlich ausfallen. Es gibt Fälle in denen der Käufer den Rechtstreit verliert. In vielen Fällen erhält er einen mehr oder weniger großen Anteil des Kaufpreises zurück erstattet. Und kann ein Züchter nicht nachweisen in Bezug auf den aufgetretenen Sachmangel "nach bestem Wissen und Gewissen" gezüchtet zu haben, dann kann er über seine gesetzliche Gewährleistungspflicht hinaus noch zu Schadensersatz verurteilt werden.