Der Absturz des Gebrauchshundesports

  • Ich habs auch gesehen, aber nicht fertig angesehen. Mir hat der Satz mit den grandiosen Erfolg für den Tierschutz gereicht.


    Schade, ich fand den Rütter ehrlicherweise in gewissen Dingen nicht schlecht. Aber das er gegen Hundesport ist, ist mir bekannt. Hätte er sich nicht dazu geäußert, wäre ich ihm treu geblieben, aber so. Ein Follower weniger.

  • Ich habs auch gesehen, aber nicht fertig angesehen. Mir hat der Satz mit den grandiosen Erfolg für den Tierschutz gereicht.


    Schade, ich fand den Rütter ehrlicherweise in gewissen Dingen nicht schlecht. Aber das er gegen Hundesport ist, ist mir bekannt. Hätte er sich nicht dazu geäußert, wäre ich ihm treu geblieben, aber so. Ein Follower weniger.

    Ich glaub, damit kann er als Multimillionär leben.

  • Ich habe gestern den Fehler gemacht und mir den Rütter zu dem Thema angehört.

    Ohgottohgottohgott


    Es fängt schon mit der emotionalen vorurteilüberschäumenden Psychoschiene an. Er spielt ein paar Videoclips ein, von Knut Fuchs und Sebastian Schäfer ein, die als Musik Hardrock gewählt haben und lässt darüber abfällige Worte und Gesichtsausdrücke nach dem Motto "wer solche Musik hört muss ja aus der untersten Schublade kommen, besoffen Motorrad fahren und sich vor der Bar prügeln".


    Dann geht er auf die einzelnen Punkte der Verordnung ein und und auf die Worte der Petition und lässt seinen Krampf und hirnverzerrten Schwachsinn los.


    Er zitiert seine MEINUNG und tut so als spräche er über Fakten. "Die ganzen Beissunfälle werden endlich weniger werden" (glatt gelogen wie wir wissen), "Diensthunde sind natürlich nicht betroffen....." <X etc.


    Besonders witzig finde dich folgende Aussagen:

    Zitat 1: "Experten wie Udo Gansloser, der natürlich nichts mit dem Hundesport zu tun hat, haben gesagt, dass Schutzhundesport gefährlich ist, etc......" :D :D

    Also für Herrn Rütter ist ein Experte einer der mit der Materie nichts zu tun hat?? Also jemand der Zahnheilkunde studiert hat kennt sich aus mit Neurochirurgie und andersherum?? Der Zahnarzt ist darúberhinaus in der Lage spezifische Verhältnisse der Neurochirurgie zu beurteilen, bzw. zu verurteilen und kann den Neurochirurgen sagen was sie alles falsch machen??


    Zitat 2: "Brauchen wir 2025 überhaupt noch Diensthunde/Polizeihunde?"


    Das erinnert mich so an "Brauchen wir 2025 überhaupt noch militärische Verteidigungsfähigkeit/Bundeswehr/Aufklärer/Flugzeuge etc ?" :D :D


    Dann auch wieder der Exkurs über die Zucht dieser völlig überkandidelten Hunde, die sind alle durchgedreht und für ein Leben in der Gesellschaft nicht geeignet, deshalb sieht man solche nie im Park.

    Zitat "Warum kann man die nicht einfach normaler züchten?" (wir erinnern uns an die sooo brav gezüchteten Schönheitsmalinois und Tervueren)


    Er behauptet, dass seine Hundeschulen voll mit ausgemusterten völlig durchgedrehten Ex-Schutzhunden sind. Echt? Wo? Noch niemals kam jemals ein solcher Hund in irgendeiner der Sendungen, wohl aber lauter durchgeknallte Hunde sämtlicher Rassen und keiner davon macht je Hundesport. (Dann bräuchten sie nämlich keinen Hundeprofi)


    Er lässt wieder seine Sprüche über "Machtgehabe über den Hund demonstrieren", "Machtbesessenheit". Er benutzt Worte um auszudrücken was er mit Machtgehabe meint, die treffen absolut ebenso auf einen HF in Obedience zu! "Du rennst jetzt in dieses Viereck dahinten wie vom Teufel gejagt und wartest welches Kommando ich dir gebe" :/


    Das hatte ich gestern schon geschrieben und wollte es evtl. nicht abschicken.


    Im gleichen Zusammenhang habe ich mich über "In-Group" und "Out-Group" Verhalten von Menschen in Sozialen Medien informiert und es ist tatsächlich so, wie ich schon dachte. Dieses Verhalten ist gefährlich und Wissenschaftler sehen Probleme für unsere Gesellschaft dadurch. Influenzer und Politiker nutzen diesen psychologischen Schwachpunkt schamlos aus und schaffen absichtlich Polarisierung und Spaltung um möglichst viral zu gehen und sich in verschiedener Hinsicht zu bereichern.


    Ich finde, man sollte sowas verbieten. ;) 8)

  • der Satz "warum sieht man die nicht in Parks und ansonsten da draussen" - ja der ist mir auch extrem aufgestossen und im Prinzip alles andere was und wie er es sagt auch

    bei mir ist er schon sehr lange unten durch - aber er hat leider eine Reichweite und mit Ignorieren tut sich meiner Meinung nach der Sport keinen gefallen. Das funktioniert doch auch schon bei Fehlverhalten bei Hunden nicht :D

  • was mir so durch den kopf geht ist, was jetzt mit den ganzen würfen passiert,die in österreich schon liegen oder noch kommen.. es wird sich doch jetzt keiner einen hund für den igp-sport anschaffen, wenn der verboten ist?

    und nein,rallye-obe und hoopers sind kein ersatz für igp ;)

  • Was ich mich aber Frage: wie sieht Herr Rütter im Park oder sonst wo draussen ob der Hund Schutzdienst macht oder sonst irgend einen Hundesport??

    Ja, das ist ne gute Frage. Ich würde sagen die Antwort ist, weil alles auf Vorurteil Vorurteil Vorurteil, Nichtwissen, Halbwissen und ideologischer subjektiver Meinung basiert.


    Man könnte auch sagen, Leute die Hundesport betreiben verstehen meistens besser, dass sie einen HUND haben und was ein Hund ist und braucht bzw. nicht braucht. Sie gehen deshalb nicht viel in Hundeparks spazieren, weil sie ihren Hunden bessere und schönere Freizeitgestaltung gönnen als der typische Hundeparkler (Vorurteil), der zu faul ist und andere Hunde treffen muss, damit sein Hund "sich austoben" kann (Vorurteil).


    Hundesportler gönnen vielleicht ihren Hunden Auslauf in weitem Gelände, vielleicht mit Fahrrad, vielleicht beim Fährte machen, vielleicht zum Schwimmen in Seen und Flüssen und herumspringen und klettern in Berg und Wald und der Park reicht ihnen nicht.

  • es wäre sicherlich interessant zu wissen, wieviele beissvorfälle es bisher bei hunden gab, die im ipg sport geführt wurden (mit sd).

    ich weiss keinen einzigen, der dann in der presse schlagzeilen machte.

    Wisst ihr einen?

  • Was ich mich aber Frage: wie sieht Herr Rütter im Park oder sonst wo draussen ob der Hund Schutzdienst macht oder sonst irgend einen Hundesport??

    Ich hab mich auch schon gewundert ob Hundesportler neuerdings mit Schildern um den Hals rumrennen und ob ich das übersehen hab ^^

  • Sie gehen deshalb nicht viel in Hundeparks spazieren, weil sie ihren Hunden bessere und schönere Freizeitgestaltung gönnen als der typische Hundeparkler (Vorurteil), der zu faul ist und andere Hunde treffen muss, damit sein Hund "sich austoben" kann (Vorurteil).

    Naja, das haben wir ja an anderer Stelle mal diskutiert.

    Das ist zum Teil genau so wie Du sagst, weil man glaubt, das gehört zum "Hund sein" dazu und man will das seinem Hund gönnen.

    Viele können allerdings auch gar nicht erkennen, was da u.U. abläuft, weil sie weder das Verhalten ihres, geschweige das der anderen Hunde im Dogpark richtig lesen können.

    Zur Wahrheit gehört m.E. aber auch, das einigen Sporthunden auch die soziale Reife fehlt, so einen Dogpark Besuch sozialverträglich handeln zu können.

    Und das ist nicht abwertend gemeint.

    Ich glaube das wurde im Faden zur Alltagstauglichkeit thematisiert.

    Es kostet viel Aufwand seinen Hund so sozial und umweltverträglich in Bezug auf andere Hunde zu formen, das das rein zeitlich oft nicht drin sitzt, wenn man im Hundesport was erreichen will.


    Dann hat man halt einen Spezialisten und keine Allrounder, und das darf auch so sein.


    Und das heißt nicht, das es nicht besondere Hunde gibt, die von ihrer Veranlagung beides können.

    Die sind halt nur viel seltener.

  • es wäre sicherlich interessant zu wissen, wieviele beissvorfälle es bisher bei hunden gab, die im ipg sport geführt wurden (mit sd).

    ich weiss keinen einzigen, der dann in der presse schlagzeilen machte.

    Wisst ihr einen?

    Ich muss Mal gucken gehen, irgendwo geistert so eine Studie rum oder es ist glaub ich viel mehr eine Masterarbeit mit einer Statistik über Beissvorfälle nach "Verwendung" des Hundes. Also Sporthund, Familien bzw Begleithund, Wachhund....


    Aber ich weiß nicht mehr wo ich die gefunden habe.

  • Zur Wahrheit gehört m.E. aber auch, das einigen Sporthunden auch die soziale Reife fehlt, so einen Dogpark Besuch sozialverträglich handeln zu können.


    Ist das so?


    Oder ist es vielleicht auch so, dass viele mittlerweile in Mode gekommene Rassen und die Zuchtselektion auf reine Äußerlichkeiten dazu geführt haben, dass diese weniger bzw nicht mehr in der Lage sind artspezifisch zu kommunizieren und teilweise aufgrund nichtmehr vorhandener oder "verstümmelt" gezüchteter Merkmale oftmals gewisse "Eskalationsstufen" gar nicht mehr kommunizieren können?


    Für mich stellt sich da oftmals nicht unbedingt die Frage danach, ob mein Hund nicht genügend sozialisiert ist, sondern vielmehr danach, ob er nun unbedingt 5 Fremdsprachen lernen muss, um dann als "genügend sozialisiert" zu gelten

  • Was ich mich aber Frage: wie sieht Herr Rütter im Park oder sonst wo draussen ob der Hund Schutzdienst macht oder sonst irgend einen Hundesport??

    Ich hab mich auch schon gewundert ob Hundesportler neuerdings mit Schildern um den Hals rumrennen und ob ich das übersehen hab ^^

    Och mein Nachbar hat da sowas am Auto kleben.

    Und er geht nie, wirklich nie mit dem Hund im Viertel, oder bis zum Wald.

  • aufgrund nichtmehr vorhandener oder "verstümmelt" gezüchteter Merkmale oftmals gewisse "Eskalationsstufen" gar nicht mehr kommunizieren können?

    Das ist mit Sicherheit auch ein Punkt. In meinem Umfeld haben allerdings die wenigsten eine kuppierte (schreibt man das so?) Route.


    Und natürlich "muss" der Hund keine 5 Fremdsprachen lernen. Er sollte aber erkennen können, ob da gerade ein unsicherer Tierschutzhund auf ihn zugeschossen kommt, der kurz vor ihm abstoppen wird - oder ein HSH, der durchzieht, wenn nicht sofort eine Beschwichtigung gesendet wird.


    Und das meinte ich oben mit Aufwand. Einen Hund so zu sozialisieren, das er das alles kann bedeutet viel Arbeit und Zeit. Ich weiß das, weil das mein Schwerpunkt ist. Gleichzeitig habe ich einen Hund, dessen Anlagen mir da nicht noch zusätzlich Steine in den Weg gelegt haben. Ich bin sehr dankbar dafür.


    die Zuchtselektion auf reine Äußerlichkeiten dazu geführt haben, dass diese weniger bzw nicht mehr in der Lage sind artspezifisch zu kommunizieren

    Das kannst Du dann auch umdrehen.

    Nämlich das anders herum Linien gezüchtet werden, die so ein hohes Trieblevel & Nervosität haben, das selbst wenn sie wollten, ohne menschliche Kontrolle gar keine, der Situation/dem Gegenüber angepasste Interaktion möglich scheint.

    Die Einsatzbandbreite nimmt mit zunehmender Spezialisierung ab.

    Das sind jetzt sicherlich Extreme die ich hier beschreibe, aber die werden von Rütter & Co. halt in die Öffentlichkeit getragen und es gibt kein Gegengewicht in Form von Verbands-Lobbyarbeit die zeigt, wie Sporthunde toll eingebettet in Familien mit Kindern leben z.B.


    Ich nehme mich da nicht aus.

    Wenn ich den ganzen Tag Videos auf Youtube sehe, wie schiesswütige Amis mit Großkaliber auf alte Autos ballern, sind auch bei mir Vorurteile schnell bei der Hand, obwohl der Großteil der Waffenbesitzer in den USA vielleicht sogar bewusst und verantwortlich mit dem Thema umgeht.