Der Absturz des Gebrauchshundesports

  • Viele wollen kommen, sofort als erstes drankommen beim Training, und danach nichtmehr auf dem Platz stehen um den anderen zuzugucken (und was zu lernen) sondern lieber in der Wirtschaft ne Limo trinken gehen (oder auch gleich wieder heim fahren).

    Die hast du überall ... und manche müssen das Vereinsleben eben auch erst lernen, weil sie es schlicht und ergreifend nicht kennen.


    Wenn sie wenigstens ne Limo trinken, kommt halt wenigstens der ein oder andere Groschen in die Kasse.


    Man muss ja in diese Leute nicht sooooo viel Herzblut stecken wie in die, die den Verein am 💩 halten 😉


    Oftmals wird Neulingen aber bereits schon genau diese Haltung entgegen gebracht ohne, dass sie überhaupt die Chance haben sich zu beweisen

  • Man muss ja in diese Leute nicht sooooo viel Herzblut stecken

    Jahaa, mach' das mal, dann fühlen sich ganz viele ganz schnell ungerecht behandelt und ziehen eh wieder beleidigt von dannen zum nächsten Verein.

    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht. Solche gibt es immer und überall, wird es auch immer geben.

    Ist aber gefühlt mehr geworden und da kann ich die Vereine dann halt auch verstehen.


    Eine Chance sollte aber natürlich jeder Neuling kriegen.

  • die den Verein am 💩 halten 😉

    am scheissen? :D


    Oftmals wird Neulingen aber bereits schon genau diese Haltung entgegen gebracht ohne, dass sie überhaupt die Chance haben sich zu beweisen

    Richtig. Ich wurde bei einer OG gekonnt 4 Stunden lang ignoriert. Keine Chance mit jemandem ins Gespräch zu kommen, aber immerhin durfte ich atmen.
    Wenn Du als Neuling 3 Monate gewartet hast dass die Winterpause vorbei ist (das war aber auch wieder ein harter Winter!) und du mit deinem Junghund endlich zum Training antraben darfst, dankbar und froh darüber bist, voller Freude da hin fährst und dann mit 10 Eisblöcken 4 Stunden lang rumstehst, ist das irgendwie nicht so förderlich für die Bereitschaft sich einzubringen, den Teamgeist und den Spass am gemeinsamen Training.

    Dass man mir einen roten Teppich ausrollt und mir Champagner serviert hatte ich jetzt nicht erwartet, aber so ein klitzekleines Gefühl des Willkommen-Seins wäre echt toll gewesen :D

  • GeierWally danke, dass du das was ich meinte so gut auf den Punkt gebracht hast.


    Es wird meiner Meinung nach von vielen langjährigen IGPlern vergessen, dass die ihr Wissen auch irgendwann einmal vermittelt bekommen haben 😉

  • es gibt ja durchaus sehr viele Linien die total angekratzt und auf Beute gepolt sind, die kann man meist wunderbar "ohne alles" ausbilden. Aber das geht dann halt oft wieder auf Kosten anderer (monmentan) relevanter Kriterien (s.o.) und des Nervenkostüms.

    Die meisten Hunden kann man ohne Stachel und E-Gerät für Schutzdienst ausbilden aber bei einigen, wie du schon schriebst, kann das schwierig werden.


    Aus diesen Formulierungen könnte man schon schließen, das du der Meinung bist, das es Hunde gibt, die man für den Sport nicht ohne ausbilden kann, um so besser wenn ich das falsch verstanden habe :)

  • In welchen Zusammenhang können diese Geräte das? Spontan fällt mir da Jagdverhalten ein.


    Solange man keine eigenen Erfahrungen (ob nun selbst verwendet oder live gesehen) hat, kann man vieles gar nicht beurteilen. Da muss man sich auf das hörensagen verlassen und auf die Erfahrunge von anderen.

    Die meisten Hilfsmittel werden halt dann eingesetzt wenn es Fehler in der Ausbildung gab. Zumindest im Reitsport. Das man aber nun mal gewisse Hilfsmittel benötigt um mit dem Pferd zu kommunizieren, ist nun mal Fakt. Das man diese Hilfsmittel auch falsch ein setzen kann, ebenfalls. Siehe Gerte, hier hat man auch eine gute Parallele zum Hundesport, auch dort kann sie eingesetzt werden um den Hund zu verdeutlichen in welcher Position man ihn sehen will. Ihm erklären, schau das hätte ich gerne von dir. Aber dabei muss ich dem Hund nicht eine drüber ziehen, nur weil er zu weit vorne ist, optische Begrenzung reicht, oder mal kurz antippen, wenns nicht gesehen wird.

    Aber man kann natürlich den Hund auch in die Position prügeln die man gerne hätte. Liegt aber dann nicht am Hilfsmittel, sondern an dem der es einsetzt.

    Aber gewisse Hilfsmittel sind nun mal nicht ohne Schmerzen zu verwenden, ein Stromschlag schmerzt und zwar immer, es mag vielleicht gewisse Situationen geben, wo es Vertretbar ist um schlimmeres zu verhindern, das mag ich gar nicht bestreiten, aber halt dann als Notlösung und letzte Chance, wenn alles andere versagt. Damit einen Ausbildungsweg zu bestreiten, geht aus meiner Sicht gar nicht.

    Die meisten Hunde wollen ja mitarbeiten, die wollen ja alles richtig machen, die wollen ja gelobt werden. Sofern man es ihnen richtig erklären kann, was man den gerne hätte. Und hier muss auch meiner Meinung nach die Zucht wieder ansetzen. Hunde auch darauf selektieren, dass die Arbeitseinstellung die richtige ist. Ein Hund der gar nicht mit seinem Hundeführer zusammenarbeiten will, ist im Gebrauchshundesport falsch.


    Hinzufüg: ein großes Problem sehe ich auch darin wie oftmals in den OGs mit Interessierten, Neulingen etc umgegangen wird bzw. "nicht umgegangen wird" 😉

    Wenn ich jetzt nur den Schutzdienst ins Auge fasse, ich wüsste gar nicht wo ich da wirklich hin soll, wenn ich das machen möchte. Gut es gibt einen Verein in der Nähe die das Anbieten, wie die aber auf Neulinge reagieren, weiß ich nicht. Aber so wirklich Werbung macht eigentlich kein Verein mit Schutzdienst.


    Aber hier im Forum hat mal jemand gefragt, wegen eines älteren Hundes und Schutzdienst anfangen bzw rein schnuppern. Da wurde dann das Argument gebracht, also wenn man sich nicht sicher ist, ob man das machen möchte, dann soll man es gleich lassen, weil der Helfer sich nicht für so lala Trainings her gibt, etc. Genauso wenig der Trainer seine konstbare Zeit opfert für jemand, der ja gar keine Ahnung hat. Tja, also wenn ich jetzt sage, ich weiß nicht ob sich mein Hund dafür eignet, hab ich gar keine Chance, weil von vorne herein gesagt wird, nö wenn du dir nicht sicher bist, machen wir das gar nicht.

    Ich verstehe diese Argumente ja auch, aber woher soll dann der Nachwuchs kommen? Quereinsteiger haben somit gar keine Chance in den Sport zu kommen.


  • Aber gewisse Hilfsmittel sind nun mal nicht ohne Schmerzen zu verwenden, ein Stromschlag schmerzt und zwar immer, es mag vielleicht gewisse Situationen geben, wo es Vertretbar ist um schlimmeres zu verhindern, das mag ich gar nicht bestreiten, aber halt dann als Notlösung und letzte Chance, wenn alles andere versagt.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Freund von Stachel, Tele usw. - aber ich habe so ein Tele im letzten Seminar mal an mir ausprobiert. Der Schmerz ist ein "Witz" ... im Gegensatz zum permanenten ziehen und rucken und zerren an der Leine.


    Der Trainer hat das so klar und deutlich erklärt, dass ich letztendlich nix schlimmes mehr am Einsatz von z.B. Stachel finden kann - vorausgesetzt, es wird RICHTIG eingesetzt. Und dazu bedarf es eben viel mehr Trainer, die das auch wirklich können. Es ist kein REISSEN am Stachel ... es ist ein "zupfen" mit 2 Fingern.


    Mein Hund hat schon einige heftige Leinenrucks bekommen ... ich behaupte: Das ist viel viel schlimmer, als 2 x kurz mit Stachel zu zupfen.


    Und NEIN - ich setze trotzdem keinen beim Training ein.

  • Da wurde dann das Argument gebracht, also wenn man sich nicht sicher ist, ob man das machen möchte, dann soll man es gleich lassen, weil der Helfer sich nicht für so lala Trainings her gibt, etc.


    Ja, wenn der HF sich nicht sicher ist, ob ER das machen möchte, dann muss ER sich da auch erstmal im Vorfeld drüber klar werden.


    Tja, also wenn ich jetzt sage, ich weiß nicht ob sich mein Hund dafür eignet,


    Ob sich der Hund dafür eignet kann man durchaus auch einigermaßen einschätzen ohne Schutzdienst gemacht zu haben ... wenn sich während des Trainings ein anderes Bild ergibt, dann ist das natürlich ärgerlich, aber zumindest nicht "Schuld des HFs wegen mangelnder Motivation seinerseits".


    Dieses Ganze "hmmmm, ich weiß ja nicht" kannst du ja auch auf z.B die UO übertragen.


    Wenn du da zum Training kommst und sagst: "ich weiß ja nicht, ob das was für uns ist" wird sich der Trainer dir gegenüber wohl auch anders verhalten als bei einem: "hey, ich hab voll Bock, lass uns gemeinsam einen Weg finden, dass mein Hund und ich das rocken"


    Im Gegensatz zum (guten) Schutzdiensthelfer gibt's UO Trainer allerdings noch wie Sand am Meer

  • Wenn ich jetzt nur den Schutzdienst ins Auge fasse, ich wüsste gar nicht wo ich da wirklich hin soll, wenn ich das machen möchte. Gut es gibt einen Verein in der Nähe die das Anbieten, wie die aber auf Neulinge reagieren, weiß ich nicht. Aber so wirklich Werbung macht eigentlich kein Verein mit Schutzdienst.


    Das rührt wahrscheinlich daher, dass es zu wenig Helfer gibt und die OG's, in denen ordentlicher SD gemacht wird, ohnehin schon so voll sind, dass man z.T. bis 22/23 Uhr warten muss, bis man dran ist. Und sorry .... ich steh um 5 auf. Ich brauch dann nicht noch länger warten ...


    Lösung: Wir brauchen mehr Helfer - die ihr Handwerk richtig verstehen. Will bloß keiner mehr machen ....

  • Bitte nicht falsch verstehen, ich bin kein Freund von Stachel, Tele usw. - aber ich habe so ein Tele im letzten Seminar mal an mir ausprobiert. Der Schmerz ist ein "Witz" ... im Gegensatz zum permanenten ziehen und rucken und zerren an der Leine.


    Sag es doch wie es ist: es ist nichtmal ein "Schmerz", sondern ein leichtes "Kribbeln" ... jeder Stromzaun um eine Pferdeweide hat mehr "wumms"


    Mein Hund hat schon einige heftige Leinenrucks bekommen ... ich behaupte: Das ist viel viel schlimmer, als 2 x kurz mit Stachel zu zupfen.


    Danke, dass du auch das zur Sprache bringst.


    Trotzdem bin ich froh, dass ich bei Amalou keines der Hilfsmittel benötige.


    Aber ja: es gibt sie, diese Hunde bei denen die korrekte und auf ein Mindestmaß reduzierte Anwendung dem HF einiges an grauen Haaren spart und das durchaus auch im Bereich der Alltagserziehung

  • es gibt ja durchaus sehr viele Linien die total angekratzt und auf Beute gepolt sind, die kann man meist wunderbar "ohne alles" ausbilden. Aber das geht dann halt oft wieder auf Kosten anderer (monmentan) relevanter Kriterien (s.o.) und des Nervenkostüms.

    Die meisten Hunden kann man ohne Stachel und E-Gerät für Schutzdienst ausbilden aber bei einigen, wie du schon schriebst, kann das schwierig werden.


    Aus diesen Formulierungen könnte man schon schließen, das du der Meinung bist, das es Hunde gibt, die man für den Sport nicht ohne ausbilden kann, um so besser wenn ich das falsch verstanden habe :)

    Ich bin nicht sicher, ich glaube du hast Zitate von verschiedenen Leuten zusammengetan? Es ist schwierig zu sehen wo das hingehört. Unter jedem Beitrag unten links sind die grossen Gänsefüsschen, damit fügt man den Text mit Nennung des Autors in das Feld des Beitrags ein, den man gerade schreibt. Das erscheint dann da wo der Cursor sich gerade befindet.


    Der zweite Absatz könnte von mir sein. Und der war so gemeint wie geschrieben. Bei einigen Hunden kann es schwierig werden wenn der Hundeführer/Trainer nicht top ausgebildet ist und das passende Team dahinter steht. Ich nehme an du schliesst Stachel und E-Gerät aus (ich auch), aber Negative Verstärkung tolerierst du? Rein über Positive Verstärkung/Negative Strafe einen, sagen wir mal, ernsten Hund, mit mässigem Beutetrieb in Schutzdienst auszubilden wäre, finde ich, eine Meisterleistung. Ich sage nicht unmöglich aber braucht ein SEHR SEHR versiertes, erfahrenes TEAM (HF, Helfer, Assistent) wo alle an einem Strang ziehen und bereit sind viiiiiieeel nachzudenken.


    In welchen Zusammenhang können diese Geräte das? Spontan fällt mir da Jagdverhalten ein.

    Ja, zum Beispiel. Auch für einen verlässlichen Rückruf. Und z.B. bei den typischen Leuten, die es nicht schaffen sich für den Hund ausreichend interessant zu machen. Hunde die schlecht über Futter oder Beute motiviert sind, die nicht personenmotiviert sind und einges mehr.


    Die meisten Hilfsmittel werden halt dann eingesetzt wenn es Fehler in der Ausbildung gab. Zumindest im Reitsport.

    Und das ist halt schon der falsche Gedanke (also nicht von dir hoffe ich). Jeder glaubt halt, dass ein E-Gerät oder Stachel dafür benutzt wird um zu "bestrafen". Ist einfach falsch.


    Sich auf Hörensagen zu verlassen ist etwas, das ich einfach nicht verstehen kann. Das geht nicht in meinen Kopf. Man muss sich doch wenigstens ein Minimium mit etwas auseinandersetzen, hinterfragen und sich neutral informieren bevor man eine Meinung raushaut, die dann im Endeffekt ja gar nicht die eigene Meinung ist, sondern die von anderen.




    Gerade habe ich gesehen, dass während ich das schrieb (immer mal bisschen über 2 Stunden hinweg :D ) sind etliche Beiträge nachgewachsen.