Der Absturz des Gebrauchshundesports

  • An einem Hundeplatz auf dem ich kürzlich trainieren war, führt ein Radweg vorbei. Wir waren da also abends am üben, es waren 3 Malis und 2 junge DSH am Platz (der eine 1,5 Jahre und der andere war meiner). Es blieben immer wieder mal Leute stehen und haben zugeschaut. Was werden die sich wohl gedacht haben bei quiekenden Malis und schreienden Schäferhunden?

    Aus unserer Sicht hatten die Hunde einen Heidenspass, was sie zum Teil eben auch durch aufgeregtes Gequieke ausgedrückt haben. Aus Sicht der Zaungäste muss es ausgesehen haben als täten wir den Hunden weh - ich glaube nicht dass ein Mensch der mit Hunden nix am Hut hat zwischen aufgeregtem Gequieke und "quiiiiek, du bist mir auf den Fuss getreten" so richtig unterscheiden kann.
    So lange der Gebrauchshundesport vielfach "im Verborgenen" stattfindet, wird ihm für Otto-Normal etwas "verbotenes" anhaften. Ich habe 2 Tage gebraucht um herauszufinden wann und wo Prüfungen stattfinden, damit ich da mal gucken gehen kann. Warum macht man das nicht öffentlich, wirbt in der Lokalzeitung für die Veranstaltung und stellt ein paar Bierbänke hin, damit Leute die sonst nix besseres zu tun haben zugucken kommen können? Käme den Vereinen doch auch zugute wenn sie ne Wurst und ein Bier verkaufen können. Und Hündeler und nicht-Hündeler kämen ins Gespräch, da könnte man doch nebenher wunderbare Aufklärungsarbeit leisten. Geht aber natürlich nur wenn die Hundeleute auch mal den Schnabel aufmachen und nicht Eisblockartig herumstehen und ein grimmiges Gesicht machen.

  • ich denke das seht ihr ein bisschen verkehrt

    Um eine entsprechende Anzahl Hunde für den Dienst ( und das ist ja nicht nur Polizei /Militär) zur Auswahl zu bekommen braucht es die Zucht aus dem Sport auf BREITER Basis,also nicht nur hochgepuschte, Stromschlag-und Stachelhalsband-resistente Übertriebkracher mit kurzer Zündschnur als Zuchtpartner, denn wohin dann mit den Welpen die dann doch nicht für den Dienst von den Behörden aufgekauft werden.

  • ich denke das seht ihr ein bisschen verkehrt

    Um eine entsprechende Anzahl Hunde für den Dienst ( und das ist ja nicht nur Polizei /Militär) zur Auswahl zu bekommen braucht es die Zucht aus dem Sport auf BREITER Basis,also nicht nur hochgepuschte, Stromschlag-und Stachelhalsband-resistente Übertriebkracher mit kurzer Zündschnur als Zuchtpartner, denn wohin dann mit den Welpen die dann doch nicht für den Dienst von den Behörden aufgekauft werden.

    Ach, ich hab ja auch das Gefühl dass dieses Dienst-Argument so ein bisschen ausgelommelt ist. Wenn man sich anschaut wo die Behörden teilweise die Hunde her haben... Da gibt's Züchter die halt den nächstbesten Rüden mit kurzer Anfahrt zum decken draufsetzen. Mir wurde mal gesagt dass die Behörden (hier in der Schweiz) hauptsächlich billig kaufen wollen, also da kann es nicht so weit her sein mit "oooooh, wir brauchen aber diiiiese und jene Hunde und die müssen so und so sein und dieses bestimmte Mass an Trieb haben".

  • Ich kenne es auch nur so, das die Hunde in den Dienst gehen, die für den Sport nicht so gut geeignet sind, da die Behörden nicht soviel bezahlen. Zum Beispiel wegen gesundheitlicher Einschränkungen, die eine Zuchtzulassung unmöglich machen (Zahnfehler, Einhoder), oder Hunde mit schlechten Griffen, aber natürlich auch die durchgeknallten und Hunde ohne Papiere. Das da die besonders guten und harten Hunde aus den Würfen hingehen, halte ich für ein Gerücht, die gehen zu Sportlern, die sie am Besten im Sport gut präsentieren und so wieder Werbung für den Züchter machen.

  • ich denke das seht ihr ein bisschen verkehrt

    Um eine entsprechende Anzahl Hunde für den Dienst ( und das ist ja nicht nur Polizei /Militär) zur Auswahl zu bekommen braucht es die Zucht aus dem Sport auf BREITER Basis,also nicht nur hochgepuschte, Stromschlag-und Stachelhalsband-resistente Übertriebkracher mit kurzer Zündschnur als Zuchtpartner, denn wohin dann mit den Welpen die dann doch nicht für den Dienst von den Behörden aufgekauft werden.

    Ich finde das ist schon wieder so eine polarisierende Aussage. Auch finde ich, hat das niemand behauptet und es ist ausserdem Käse. Ich habe in den letzten Jahren die Gelegenheit gehabt, ein paar Hunde die auf Weltmeisterschaftsniveau trainiert sind, in Natura zu sehen und zu sehen wie die drauf sind* und die sind weit entfernt von hochgepuschten, stromschlag- und stachelhalsbandresistenten Übertriebkrachern mit kurzer Zündschnur. Also ehrlich, die Aussage nervt mich gerade ein bisschen. Es scheint eher so zu sein, dass Hunde mit starkem Nervenkostüm, die eben genau nicht überschiessende Kracher sind, gesucht werden.


    Aber ja, wie oben mit GeierWally schon festgestellt wurde, den Sport aufzuteilen in Sport und Spass und auf der anderen Seite Leistung und Zucht ist wahrscheinlich nicht möglich, ich hatte mir auch vor einiger Zeit schon mal überlegt wie das möglich wäre.


    *im Training als auch im Alltag und Malinois und DSH

  • Die hochgepuschten, stromschlag- und stachelhalsbandresistenten Übertriebkracher die ich bis jetzt gesehen habe, waren in meinen Augen ganz normal veranlagte Hunde, die durch die Ausbildung so gemacht wurden. Im Sport gewinnt man damit keinen Blumentopf, deswegen sieht man solche Hunde nicht bei erfolgreichen Sportlern, die gut ausbilden. Gute Nerven sind allerdings relativ, ein bisschen angekratzt ist für den Sport schon von Vorteil. Die ganz nervenstarken Hunde sind in der Unterordnung fast immer ein bisschen ausdruckslos.

  • normal veranlagte Hunde, die durch die Ausbildung so gemacht wurden. Im Sport gewinnt man damit keinen Blumentopf, deswegen sieht man solche Hunde nicht bei erfolgreichen Sportlern, die gut ausbilden

    kannst Du das nochmal für Dummies formulieren? Ich kapiere gerade nicht ob Du damit aussagen willst dass man im Sport keine hochgepuschten und wieder runtergestromten Hunde sieht oder ob Du aussagen willst, dass die gut ausbildenden Sportler das eben nicht machen und trotzdem erfolgreich sind

  • Doch, natürlich sieht man im Sport leider die hochgepuschten und wieder runtergestromten Hunde, auch bei erfolgreichen und bekannten Sportlern. Aber es ging ja um die komplett einwirkungsresistenten Hunde, die man auch mit Stachel und Strom nicht mehr beeindrucken kann. Die sieht man im Sport eher nicht , weil sie nicht führbar sind. Ich kenne ein paar solche Hunde und das sind alles normal gut veranlagte Hunde, die durch die schlechte Ausbildung dazu gemacht wurden.

    Ja, die Sportler die in meinen Augen gut ausbilden, bilden ohne Starkzwang aus und sind trotzdem erfolgreich, obwohl viele sagen, das wäre nicht möglich.

  • Ich denke halt und glaube dass das auch vom Ersteller des Videos so gemeint war, dass, wenn man Hunde nicht gewissen Belastungen aussetzt (Thema Resilienz) und beobachtet wie sie damit umgehen, bzw. ob sie damit umgehen können und das weder im Training noch im Sport testet und fördert, dann hat man halt auf lange Sicht keine Möglichkeit solche Kriterien bei der Zucht mit in Betracht zu ziehen. Das wahre Wesen, der Kern des Wesens, ist sicherlich besser oder gar überhaupt nur bei der Auseinandersetzung mit Belastung und Stress zu bewerten.

  • n ja, so mancher diensthund wurde schon vom tierheim rausgeholt (mali, dsh, rotti rtc..)weil die kriterien, dass es ein diensthund werden kann, ganz anders sind, als wie ein reiner sporthund.

    Nicht jeder diensthund ist als schutzhund für demos geeignet, dafür aber evtl als leichen- drogen-usw -hund.

    JvG sein dsh ging dann auch zur polizei, nachdem er mit ihm nicht mehr fertig wurde o er eben so stark wurde. Wünschenswerte eigenschaften für diensthunde.

    Die brauchen auch keine roten papiere, aber gesund müssen sie sein, damit die lange diensttauglich bleiben.

  • Also wenn ich mir diesen Faden hier als Laie so durchlese wundert es mich nicht, das der Gebrauchshundesport

    nicht mit einer Stimme und mit einer klaren Haltung nach außen kommuniziert. ^^