Der Fall Arian und die Spürhunde

  • Das hat mich damals schon gewundert.

    Ich habe ja keine Ahnung vom Mantrailen, aber das bei nicht entsprechender Wetterlage quasi 0 Chancen sind überrascht mich doch.

  • oder die Leiche lag halt noch nicht da. Wenn Hunde ein Päckchen Kokain, mehrfach luftdicht verpackt und mit einer Flasche Parfüm übergossen, finden können, fällt es mir schwer zu glauben dass sie eine Leiche bei Regen nicht finden.

  • Also ich sehe das etwas anders...


    Ich bin jetzt sicherlich auch kein Profi in dem Sinn und Flummi z.B. hat sicherlich noch mehr Erfahrung als ich, aber meiner Erfahrung nach gibt es zwar "schweres" und "einfaches", aber kein "unmögliches" Wetter.


    Und dass bei einer "so groß angelegten Suche die Fehlerquote sehr gering" ist, halte ich für großen Quatsch.


    Zunächst muss man eine Unterscheidung zwischen Mantrailern und Flächensuchhunden machen.

    Bei den Mantrailern werden häufig zwei oder gar drei Hunde vom selben Punkt aus angesetzt, wenn (wichtig!) gesichert ist, dass die VP dort zuletzt war.

    Gibt es mehrere Ansatzpunkte, kommt es darauf an, wie viele Hunde ich zur Verfügung habe. Es ist immer eine Sache des Abwägens, ob der Hinweis, den ich habe, es wert ist, dass Ressourcen genutzt werden.


    Habe ich gar keine Ansatzpunkte, und das Gelände gibt es her, setze ich Flächensuchhunde ein.

    Jeder Hund bekommt ein Gebiet zugewiesen. Das wird abgesucht. Findet der Hund nichts, ist die Sache damit erledigt. Da geht danach in der Regel kein zweiter Hund mehr rein. Im Gegenteil, wenn der Hund noch fit ist, wird er unter Umständen noch in eine zweite Fläche geschickt (eher selten, weil fehleranfällig, wenn der Hund müde(r) ist).

    In aller Regel habe ich mehr Gebiet als Hunde.


    Und (das steht auch im Artikel, dass das ein Problem ist): die meisten Flächenhunde sind auf lebende Menschen konditioniert. Wenn die VP tot im Gebiet liegt, kann es sein, dass der Hund das gar nicht anzeigt. Im Gegenteil, es kann sogar zu Meideverhalten kommen, was etwas ist, das ich als HF und/oder Helfer nicht zwangsläufig mitbekomme, weil es u.U. sehr subtile Zeichen des Hundes sind.


    Ich möchte dem Herrn in dem Artikel gar keinen Vorwurf machen, ich schätze, diese unklaren Informationen hängen eher damit zusammen, wie seine Aussagen zusammengefasst und gekürzt wurden.

  • Wir haben bei Regen auch getrailt, also möglich ist es schon, nur die Frage ist immer die Dauer dazwischen. Frische Spuren sind bei Regen kein Problem, aber werden die Spuren älter und es regnet mehrfach wirds schwirig.


    Aber was ich nicht ganz verstehe, ist warum die Mantrailer die Spur nicht frisch finden. Das Kind wird vermisst gemeldet und wenn dann unverzüglich Hunde eingesetzt werden, müssten die, die Spur ja weiter verfolgen können. Dafür trainiert man ja! Aber das sind Profis, die wissen was sie tun, hoffentlich!


    Die Leiche dann finden wird insofern schwer, weil die ja nicht nach Spuren suchen. Da muss das Gebiet direkt durchsucht werden und da würde ich eher an die Möglichkeit denke wie auch GeierWally, da war die halt noch nicht da, als dieses Gebiet durchsucht wurde.


    Kinder bewegen sich ja nicht linear, die wollen nicht von a nach b, sondern sehe da was, laufen nach links, sehen da was laufen nach recht, betrachten ewig einen Schmetterling und laufen dem nach. Das macht es dann so schwirig Kinder zu verfolgen. Authisten dann erst recht. Die Leben in einer anderen Welt und nehmen alles etwas anders wahr. Der kreuzt unter Umständen x mal seine eigenen Spur, irgendwann wirds für den Hund dann auch schwirig. Dann noch die Umwelteinflüsse und dann die Zeit, die das verblassen der Spur mitbringt.

  • Andere Variante: das (tote) Kind wurde erst später dort abgelegt.


    Das einzig Positive an der Sache, so schrecklich es auch ist: die Eltern haben endlich Gewissheit.

  • Wir machen es zwar jetzt auch nicht Profimässig aber es war damals große Thema bei uns. Das größte Problem ist wohl neben dem Wetter auch das suchhunde meist zuspät zum einsatz kommen und vorher schon Tausende Menschen über die Spuren gelaufen sind und es somit den Hunden schon recht schwer macht.

  • Nicht nur die Dauer bis die Hunde überhaupt alarmiert werden, sondern auch, dass ja parallel zick andere Menschen suchen. Feuerwehr, Polizei etc und alle laufen in dem Suchgebiet herum.


    Angeblich wird Fremdverschulden ausgeschlossen.

  • ich sehe die sache mit den mantrailern mittlerweile sehr kritisch.. es gibt podcasts über einen krimifall,da haben diese superhunde angeblich nach drei jahren noch eine spur gefunden, inklusive rücksuche.. und da finden die nicht mal ein kind,das seit ein paar tagen unterwegs ist?

    in einem anderen fall wurde angeblich ein spur nach ein paar monaten noch von einem haus ins andere gefunden.. aber ein kind? naja..

  • Dieser Bericht ist meiner Meinung unseriös. Denn die wichtigste Information fehlt nämlich.

    Was für ein "Spürhund" wurde denn eingesetzt? (Ich mag den Begriff Spürhund nicht....Flummi ist nämlich auch ein Spürhund, sie kann sprühen wenn man ihr auf die Pforte tritt ;) )


    Alles was gesagt wird, kann nur bewertet werden wenn diese Information da sind, da jeder Suchhund anders funktioniert.

    Wie KleineMama schon schreibt, die Unterscheidung zwischen Mantrailer, Rettungshund-Fläche und Leichenspürhund ist hier wichtig.


    Ein Flächenhund z.B. wird zu 99% bei einem Leichenfund nicht so anzeigen, wie bei einem Lebendfund. Die Hunde zeigen in der Regel ein komplett anderes Verhalten durch die Verunsicherung , viele jammern/fiepen ganz leise., das kann aber auch jedes andere Verhalen auslösen. Das kann natürlich dann von dem HF auch fehlinterpretiert werden. Leichensuche ist aber auch nicht seine Aufgabe!!!

    Auserden, keiner kann wissen ob sich das Kind zum Zeitpunkt der Suche überhaupt im Suchgebiet aufgehalten hat.


    Ein Leichensuchhund zeigt wiederum nicht wirklich eine lebende Person an.

    Zum Mantrailer möchte ich mangels Erfahrung nichts sagen. ;)


    aber meiner Erfahrung nach gibt es zwar "schweres" und "einfaches", aber kein "unmögliches" Wetter.

    Das sehe ich genauso!

    Mit ein paar kleinen Einschränkungen.

    1. Wenn man nicht bei jedem Wetter trainiert, kann es der Hund auch nicht bei jedem Wetter. ;)

    2.Extreme Hitze und sehr hohe Luftfeuchtigkeit bei Null Wind. Das sind Bedingungen, wo man einen Hund nur zur bedingt einsetzen kann. Da es schließlich und ergreifend lebensgefährlich für den Hund werden kann! Kurze Suchen (5min) zum abklären eines unklaren Befundes ja... Aber niemals ein großes Suchgebiet!


    Dann noch ein Punkt was micht stört! Da wurde angeblich mehrfach gesucht, sehr wahrscheinlich auch mit Hundertschaften der Polizei. Der Landwirt wird auch da gewesen sein, wie könnte er sonst wissen, dass da mehrfach gesucht wurde? Also ganz viele Menschen hätten finden können!

    Und jetzt wird hier auf den Hunden rumgekolpft? =O


    Hinter jedem Suchhund steht ein Hundeführer oder eine Hundeführerin! Und ihr dürft mir eines glauben. NICHTS ist schlimmer als die Suche nach einem Kind! Das ist emotional so unfassbar schwer! Ich habe es selbst erlebt. ;(

    Ich bin mir GANZ SICHER, dass hier KEINER, der an der Suche beteiligt war nicht 180% gegeben hat :!: und sichjetzt, nicht selbst einen Kopf macht.

    Brauchts dann noch solche Berichterstattung?

  • Mich hat das auch deshalb interessiert, weil meine neue Hündin Gamba die beste Nase hat von allen sechs DSH, die ich bisher hatte, und da waren schon zwei richtig gut, aber mit Blick auf dieses Langstockhaar-Trüffelschwein denn doch eher Waiserknaben. :)

  • Endlich wird es mal ausgesprochen! Ich habe nie verstanden, warum man das Kind, das sich offenbar ja nur per pedes fortbewegt hat und das nicht weiter als 3 km, mit gut ausgebildeten Spürhunden nicht finden "konnte"....