Höhepunkt der Pubertät - Wann?

  • Heyho :)


    Mich würde interessieren, mit welchem Alter eure Hunde einfach komplett in der Pubertät gesteckt haben und man das am stärksten am Verhalten gemerkt hat.


    Ich habe bisher im Bezug auf Beschwerden über pubertäre Hunde meistens so 7, 8, 9 Monate gehört, wobei ich natürlich weiß, dass die um einiges länger geht. Trotzdem waren bei uns die Monate 7 bis 12 (und auch davor) eigentlich super entspannt was Pubertät angeht. Klar haben wir Baustellen, aber diese "Kommando plötzlich über Nacht einfach vergessen"-Symptomatik z.B. kam nie. Ausgetestet hat sie, aber nie wirklich stark.


    Jetzt ist sie knapp über ein Jahr, war das erste Mal läufig (wodurch sie echt wochenlang jetzt noch mal sooo viel entspannter, ruhiger und irgendwie erwachsener war). Und ich dachte mir schon so: "Ha, ab jetzt wird's nur noch NOCH besser!"


    War vielleicht etwas naiv von mir :S Seit ca. ner Woche ist sie (für ihre Verhältnisse) echt irgendwie anstrengend. Zuhause wird mehr gejammert weil Hund nicht weiß wohin mit sich, man sagt Hund er soll "auf dem Platz" warten, kommt zurück, und Hund sitzt direkt NEBEN dem Platz aus welchen Gründen auch immer, man sagt "bleib," kommt zurück, Hund bleibt zwar immer noch, aber plötzlich 2 Meter weiter rechts wo die Luft wohl besser ist. Selbst Dinge die sie ja eigentlich verstehen will (wie Freigabe bei nem Leckerli) scheinen plötzlich gar nicht mehr bei ihr anzukommen. Ist mir schon mehrfach passiert, dass nen Leckli vor ihr lag das sie wollte, ich 3x direkt zu ihr "okay" gesagt habe, und sie mich nur mit erwartungsvollem Blick weiter angestarrt hat. Davon dass Nase, Ohren und Hirn draußen grade überall sind, nur nicht bei mir, könnte ich auch Lieder singen. :S Rückruf war immer unser bestes Kommando, da stand die in 0,5 Sekunden stramm vor mir. Mittlerweile ist's mehr so ein: "Ja, ich komm dann gleich, lass mich aber noch kurz mal hier abchecken, ich glaube da hat wer hingepinkelt." Mir graut es schon davor, die Schleppleine wieder auspacken zu müssen.


    Interessiert mich wie es bei euch so war/ist!


    Ahja, und noch ein kurzer Nachtrag: Bisher war sie der verfressendste Hund, den ich je gekannt habe. Für nen Lecklerli (selbst wenn es nur Standardtrockenfutter war) hat sie echt alles gemacht. Ist jetzt auch anders ;( Alles was nicht gerade 3-Sterne-Chefkoch- Niveau ist, schaut sie plötzlich nur noch mit der Pobacke an. Da wird auch schonmal was wieder ausgespuckt. Und dann schaut sie mich immer mit diesem: "Hast du da nicht noch was besseres?"-Blick an ;(

  • lustig, genau die Sachen die Du erzählst hab ich hier auch gerade. Wenn sie am Platz warten musste und ich sie freigeben will, hockt sie da und guckt erwartungsvoll bis ich zum 3. Mal OK sage. Rückruf ähnlich wie bei Dir, kommt aber auf die Situation an, 50% kommt sie angeschossen, 50% kommt sie angedackelt.

    Ich habe den ersten Schub so mit 8-10 Monaten gemerkt, die erste Läufigkeit war mit 6 Monaten. So richtig schlimm war's aber nicht. Man hat mir gesagt, dass das so mit 13-14 Monaten dann nochmal kommt. Bin gespannt was noch für Antworten kommen.

  • So einen richtigen "Höhepunkt" kann ich rückwirkend betrachtet bei meinen Hündinnen gar nicht mehr definieren.


    Wir hatten eher immer mal so Intervalle, die letztendlich im zeitlichen Zusammenhang um die Läufigkeiten auftraten ... so ca. 8-6 Wochen vor bis ca. 4-6 Wochen nach ... und nach der 3. Läufigkeit waren bisher alle meine Hündinnen dann ziemlich "normal" (was man so als normal definieren kann 😉)

  • Das ist einfach total unterschiedlich - bei Hicks hab ich die Pubertät so nicht in Hühepunkten erlebt.

    Der ging da relativ easy durch.

    Henry dagegen (jetzt 9 Monate alt) hat vor knapp 3 Monaten mit Vollgas in die Pubertät gestartet.

    Das Hundehirn war sowas von verquirlt, da ging nix mehr, gar nix!
    Jetzt wirds so langsam wieder.

    Mal schauen ob das alles war.

  • Sie werden halt erwachsen, reifer, erfahrener, stärker, Dinge ändern sich, pendeln sich ein und der Hund festigt immer mehr sein Grundwesen (das geht das ganze Hundeleben lang so). Sie lassen sich nicht mehr so leicht beeindrucken und haben alle Fehlerchen und Nachlässigkeiten von Frauchen/Herrchen durchschaut und registriert, haben gelernt bis wohin die Konsequenz ausreizbar ist.


    Es ist sehr normal, dass der Futter"trieb" mit dem Erwachsenwerden nachlässt. Wenn man das verhindern oder hinauszögern will, muss man da konkret dran arbeiten.


    Ich glaube das beste ist, nicht überlegen ob das jetzt Pubertät oder sonstwas ist, sondern die Erziehung und/oder Ausbildung jeweils den Gegebenheiten anpassen, sonst rutscht man womöglich in eine Art "hach ja, ist die Pubertät, das geht vorbei" und das ist ein Irrtum.


    Ich habe festgestellt, man kann sich nie auf etwas ausruhen, man muss ein Hundeleben lang an den Fertigkeiten des Hundes arbeiten, immer wieder anpassen und üben, nachfragen, nachprüfen, abrufen. Zumindest wenn man eine gewisse Qualität in den Übungen sucht.

  • Bei meinen hab' ich die Pubertät nicht groß gemerkt, die hatten keine Hirnkapazität über für Blödsinn :D


    Aber was man gemerkt hat, kam wie die anderen schon gesagt haben, in Schüben. :)

    So bis ca. 2 Jahre.

  • Also so richtig vergleichen kann ich ja nur schwer, da ich Joy mit 10 Monaten aufgenommen habe während sie das erste Mal läufig war. Da hatte sie schon momente mit Tomaten auf den Ohren. Nach der ersten Läufigkeit erschien sie mir ,,erweckt‘‘, sehr energiereich, sehr auf Action aus.

    Kurz vor der zweiten Läufigkeit vor ein paar Wochen dann erst ein leichtes Energietief, sehr oft unruhig mit einem Blick der für meinen Partner und mich das gleiche hießen ,,was ist da mit mir los’‘, während der Läufigkeit wesentlich reaktiver bei Hunden, viel am schnüffeln, eher mit sich selbst als außen beschäftigt,

    andererseits daheim besonders Nähesuchend.

    Seit dem ist die wesentlich besonnener, gehorsamer, selbstbewusster, ernster und ich finde auch schlauer 😂 sie versteht und lernt schneller. gut, muss alles unheimlich viel auf einmal für sie gewesen sein, aber ich bin erstaunt wie sie sich weiter entwickelt, sie ist nun 14,5 Monate alt. es bleibt spannend 😂


    Ich freue mich schon wenn die Pubertät abgeschlossen ist 😂

  • Die letzten 2 Absätze unterschreib ich so!

    Egal wie leicht oder schwer die Pubertät gerade ist.

    Aufgestellte Regeln gelten weiterhin, auch wenn man manchmal einen Vorschlaghammer zum Eintrichtern nehmen möchte 8)

    Lass ich da jetzt alles schleifen, kommt die Quittung hinterher doppelt schwer!

    Ja und ausruhen, was ist das? ^^

  • Einen Rüden übernahm ich mit 8 Monaten, die Vorbesitzer hatten ihn als aufsässig beschrieben. Wahrscheinlich bedingt durch die Veränderung seines Umfeldes hatte ich 0 Probleme mit ihm, ein ganz toller fröhlicher gehorsamer Hund von Anfang an.

    Enzo schien überhaupt keine Pubertät gehabt zu haben, der war immer voll bei mir, ab ca. 3 Jahren fand er dann andere Rüden doof.

    Quintos Pubertät zog sich wohl von 9 Monaten bis 2 3/4 hin, richtig schönes gemeinsames Arbeiten kann ich erst in letzter Zeit feststellen. Es gab so eine Situation, er muss gerade ein Jahr geworden sein, da grillten wir mit mehreren Personen und 3 Hunden auf einem abgelegenen Grundstück, die Hunde sollten sich beim Essen einfach nur mal ruhig hinlegen. Auf einmal sah ich ihn in ziemlicher Entfernung in normaler Geschwindigkeit weglaufen, wie so ein pubertärer Wolf das Rudel verlässt um auf eigenen Pfoten zu leben... Wie gesagt, so richtig zusammen gewachsen sind wir erst in den letzten Monaten.

  • Bei meinen Herren (2 DSH und ein Labrador) habe ich die ganze Zeit auf die bockige pubertäre Phase gewartet, über die man liest, und es kam nix. Bei unserer Malteserin kam das als sie so um die 10 Monate alt war und angefangen hat sich an meinen Arm zu klammern und zu rammeln. Ich konnte den Arm in die Luft heben, und sie hing einfach dran wie ein Affe. Auch die Ohren funktionierten irgendwann nicht so gut und Sitz und Platz, oder ihren Namen kannte sie dann nicht mehr. Das hat sich dann aber nach ein paar Monaten gelegt, und im Grossen und Ganzen war Pubertät bei meinen eigenen Hunden nie so ein grosses Problem.


    Vor Jahren hatte ich eine 8 Monate alte DSH Hündin meiner Freundin für 3 Monate zum Training bei uns, weil sie mit ihr nicht mehr klarkamen und dachten es läge an der Pubertät. So Sachen wie auf die verbotene Couch springen und schnappen wenn man sie runterschicken wollte, an der Leine zerren wie ein Ochse, andere Hunde anpöbeln, Alles zerkauen und zerstören, Rückruf und jegliche Kommandos komplett ignorieren, etc. Ich weiss nicht ob Hundedamen vielleicht etwas sturer sind als Jungs in der Pubertät oder allgemein, aber mit viel Geduld, Disziplin und Training hat sie sich dann komplett gewendet und hat fast 14 Jahre ohne Probleme mit ihrer Familie gelebt, bis sie im letzten Jahr starb. Aber, als ich ihr Benehmen sah, als sie bei uns ankam, dachte ich mir kein Wunder, dass manche Besitzer komplett mit der Pubertätsphase überfordert sind. Ich habe einige Hunde für Freunde und Bekannte trainiert, aber im Vergleich dazu war ihr Benehmen eine reine Katastrophe.

  • . Nach der ersten Läufigkeit erschien sie mir ,,erweckt‘‘, sehr energiereich, sehr auf Action aus.


    So kommt es mir bei meiner auch gerade vor! Während er ersten Läufigkeit und die Wochen danach war sie erstmal total ruhig und entspannt und jetzte die letzten 2 Wochen habe ich mich echt gefragt... "Mache ich zu wenig mit dir? Zu viel? Woher kommt die ganze Energie?!"


    Sie ist immernoch ein allgemein super entspannter Hund und kommt zuhause sehr gut zur Ruhe, aber ich habe trotzdem das Gefühl, dass sie gerade am liebsten den ganzen Tag Action hätte. ^^


    Ich bin ja mit Hunden aufgewachsen, habe aber nie so krasse Schwankungen im Hundegemüt/Energielevel bemerkt.


    Wir trainieren jetzt wieder mehr die Grundkommandos und man kann immer noch super mit ihr arbeiten, aber wie sich manchmal anstarrt als würde ich Chinesisch reden macht mich schon irgendwie fertig (im Positiven) :D


    Ich: "Okay, (du darfst das Leckerli essen.)"

    Hund: " :| "

    Ich: "Hiwa, okay!"

    Hund: " :| :| "

  • Okay!! ^^

    Bei den Grauen ist es eher: wannsagtsies wannsagtsies wannsagtsies jetztsaghalt saghaltendlich mannjetztsagsdoch (Gedanken innerhalb 0,03 Sekunden). Dann sagt sie es (nach 1 Sekunde) und BAMMMM WUMMS KRACH ist das Leckerli weg und manchmal ist das Leckerli so schnell weg, dass der Blick sagt "häh, verdammt wo ist das Leckerli, jetzt hat sie mich doch glatt verarscht!"