Abbruch bei der Wesensbeurteilung

  • Secans Das Problem heute ist ja zusätzlich, das die Hemmschwelle inzwischen so niedrig ist das Du damit rechnen musst, das einer einfach ein Messer zieht und zusticht.

    Selbst ausgebildete Kampfsportler raten bei einer solchen Waffe: Renn!

    Es ist und bleibt einfach schwierig...


    Allerdings geht eines immer: 110 wählen...meist auch in der U-Bahn. Sachlage schildern, vielleicht noch "ich meine, ein Messer gesehen zu haben, bin mir aber nicht sicher" :)

    Glaubt mir, dann sind sie sehr schnell an der nächsten Haltestelle....

  • Wo hab ich denn was abgetan?

  • Die Diensthunde sollen dann weiterhin "nach vorne" gehen wenn man sich dem (Schein-)Täter nähert oder andersrum.

    Dabei sind doch Diensthunde das Produkt der Zuchthunde und sollen ohne Befehl doch auch nicht nach vorne gehen und rumgiften? Kann doch sein das war ein Missverständniss, Besoffener, menschlicher Tutnix mit grosser Klappe etc?
    Komisch das alles mit der Führerverteidigung...

    GENAU DAS kann im Einzelfall entscheidend dafür sein ob ein Diensthundeführer mit seinem Leben davon kommt oder nicht !!! Z.B. wenn er von mehreren Personen angegriffen wird, wenn er z.B. stürzt, ggf. sogar bewußtlos wird. Da muss ein Diensthund in Bruchteilen von Sekunden selbst entscheiden was zu tun ist, von diesem Entscheidungen häng dann ein Menschenleben ab.


    Diensthunde sind Diensthunde und Sporthunde sind Sporthunde !!! Im Gegensatz zum Sporthund lernt der Diensthund im Verlauf seiner Ausbildung den Figuranten nicht als Sozialpartner kennen, sondern als einen Feind. Der Sporthund beißt aus Beutetrieb in den Schutzarm des Figuranten, führt mit dem ein ritualisiertes Beutespiel durch. D.h. er hegt keine Beschädigungsabsicht gegen den Figuranten, der ist ein toller Spielkimpel. Der Diensthund hingegen beißt in entsprechenden Situationen aus einer Beschädigungsabsicht heraus. Wobei natürlich auch Diensthunde spielen. Aber nicht wenn sie als Schutzhund im Einsatz sind.


    Der Diensthund ist ein Einsatzmittel der Polizei. Und zwar die letzte Instanz vor dem Einsatz der Schusswaffe. Sie werden entsprechend geführt von ihren DHFn, teilweise auch mit Maulkorb, so dass es nur selten zu unerwünschten Zwischenfällen kommt.

  • Ich habe vor vielen Jahren bei der Messe Pferd + Jagd mal eine Vorführung mit Diensthunden gesehen. Das war extrem beeindruckend. Bei einem Teil saß der Diensthund neben seinem Diensthundeführer, der „Verbrecher“ stand rd. 5 m vor den beiden. Der Hundeführer war kurz „abgelenkt“, dies nutzte der „Verbrecher“, um den Hundeführer anzugreifen. Der hat gerade mal einen Schritt gemacht und schon hing ihm der Hund an den Klamotten.

    Der Hund hat also selbst entschieden, den Täter anzugreifen. Dies wurde anschließend auch so erklärt. Es wurde betont, dass die Hunde auch eigenständig arbeiten sollen und müssen.

    Es war wirklich eine tolle Vorführung.

  • Na eben! Aber die Wesensprüfung so wie sie hier stattfindet ist Zuchtvoraussetzung, also für alle DSH. Und da soll der Hund genauso verteidigen, sich danach aber wieder neutral verhalten.

    Ja, er soll ja nur auf die Bedrohung reagieren. Wird diese beendet dann soll sich der Hund wieder neutral verhalten. Diese Wesensbeurteilung gibt es in der Schweiz schon ewig. Trotzdem wimmelt es in der Schweiz nicht von Deutschen Schäferhunden die wahllos Menschen zusammen beißen.


    Der Rassestandard fordert: "Der Deutsche Schäferhund muss vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) gutartig sein, dazu aufmerksam und führig. Er muss Triebverhalten, Belastbarkeit und Selbstsicherheit besitzen, um als Begleit-, Wach-, Schutz-, Dienst- und Hütehund geeignet zu sein."


    Die Wesensbeurteilung in der Schweiz stellt sicher dass das diesbezügliche Instinktverhalten der Hunde intakt ist. Dass sie die Veranlagungen besitzen auf Bedrohung entsprechend zu reagieren. Aber dass auch die Regulatoren funktionieren dass sie nach Beendigung der Bedrohung wieder "runter fahren". Beides sind wichtige mentale Eingenschaften, und sie gehören untrennbar zusammen. Bei den Diensthunden kommt dann, sozusagen on top, eine entsprechende Ausbildung "oben drauf". Welcher bei der Wesensbeurteilung entsprechend Rechnung getragen wird.

  • Stell Dir mal vor, Du triffst unterwegs jemanden mit geistiger Behinderung der irgendwie rumfuchtelt und brüllt und Dein Hund geht los und beisst den zu Brei. Das will doch niemand.

    Ich würde vor allem nicht wollen auf jemanden wie Dich zu treffen, der in so einer Situation (wenn sein Hund auf eine für ihn vermeindliche Bedrohung aggressiv reagiert) offensichtlich einfach nur dabei steht und zu guckt, anstatt, wie jeder normale Mensch (egal ob Diensthundeführer oder nicht), den Hund dann einfach in den Gehorsam zu nehmen. 8)

  • Stell Dir mal vor, Du triffst unterwegs jemanden mit geistiger Behinderung der irgendwie rumfuchtelt und brüllt und Dein Hund geht los und beisst den zu Brei. Das will doch niemand.

    Ich würde vor allem nicht wollen auf jemanden wie Dich zu treffen, der in so einer Situation (wenn sein Hund auf eine für ihn vermeindliche Bedrohung aggressiv reagiert) offensichtlich einfach nur dabei steht und zu guckt, anstatt, wie jeder normale Mensch (egal ob Diensthundeführer oder nicht), den Hund dann einfach in den Gehorsam zu nehmen. 8)

    ja, das mach ich immer so, Quennie wär sonst zu teuer, die versorgt sich selber 8)

  • Keine Ahnung was man im Dienst braucht, aber wenn ein Diensthund einen dummen Besoffenen zu Brei beisst ist halt auch Erklärungsbedarf da.

    Hast Du schon mal Diensthunde irgendwo alleine, ohne ihre DHF, im Einsatz gesehen? Selbstverständlich werden diese Hunde durch ihre DHF geführt (zur Sicherung oft mit Maulkorb) und in ihrem Handeln angewiesen. Und deswegen werden dumme Besoffene nicht reihenweise zu Brei gebissen.


    ABER ist ein DHF nicht (mehr) in der Lage sich bei einem Angriff zu schützen, dann MUSS sein Hund, ohne zu zögern, selbst entscheiden was zu tun ist !!!

  • Also irgendwie schafft man es in Deutschland und Österreich ja auch gebrauchstüchtige Hunde zu züchten ohne Führerverteidigung in der Wesensprüfung.

    Die in der Schweiz gezüchteten DSH sind aber auch sehr gut. Und keineswegs in irgend einer Weise auffällig, diesbezüglich dass sie reihenweise Besoffene zu Brei beissen... 8)

  • Also irgendwie schafft man es in Deutschland und Österreich ja auch gebrauchstüchtige Hunde zu züchten ohne Führerverteidigung in der Wesensprüfung.

    Die in der Schweiz gezüchteten DSH sind aber auch sehr gut. Und keineswegs in irgend einer Weise auffällig, diesbezüglich dass sie reihenweise Besoffene zu Brei beissen... 8)

    Also sind wir uns einig, dass man auch ohne Führerverteidigung in der Wesensbeurteilung brauchbare Hunde hinzüchtet?

  • Also sind wir uns einig, dass man auch ohne Führerverteidigung in der Wesensbeurteilung brauchbare Hunde hinzüchtet?

    Jain. Nur weil andernorts die Messlatte für die mentalen Veranlagungen niedriger gelegt wurden und werden (damit mehr Hochtzucht"scherben" in der Zucht bleiben können :evil: :evil: :evil: ) bedeutet das nicht dass die Wesensbeurteilung, so wie sie in der Schweiz durchgeführt wurde und wird, nutzlos ist. Ich würde sie mir überall wünschen.

  • Also sind wir uns einig, dass man auch ohne Führerverteidigung in der Wesensbeurteilung brauchbare Hunde hinzüchtet?

    Jain. Nur weil andernorts die Messlatte für die mentalen Veranlagungen niedriger gelegt wurden und werden (damit mehr Hochtzucht"scherben" in der Zucht bleiben können :evil: :evil: :evil: ) bedeutet das nicht dass die Wesensbeurteilung, so wie sie in der Schweiz durchgeführt wurde und wird, nutzlos ist. Ich würde sie mir überall wünschen.

    Niemand den ich bisher hier in der Schweiz kennen gelernt habe, kein Züchter, kein DHF, kein Sportler, findet diese Führerverteidigung nützlich. Bisher hat noch jeder daran herumgemeckert. Das scheint ein Fall von "Auf der anderen Seite des Zauns ist das Gras immer grüner" zu sein.