Abbruch bei der Wesensbeurteilung

  • Sag ich ja auch nichts gegen.

    Nur ob dein Hund wirklich dich nicht verteidigt, wenn du bewusstlos bist weißt du ja nicht.

  • Nur ob dein Hund wirklich dich nicht verteidigt, wenn du bewusstlos bist weißt du ja nicht.

    Stimmt, ich war ja auch noch nicht bewusstlos. 😉

    Ich gehe aber davon aus das er das nicht tut. Dazu müsste er andere Menschen erst einmal als Bedrohung klassifizieren.

    Das musste er noch nie und hat er auch nicht gelernt.


  • Warum echauffierst Du Dich dann darüber dass sich ein JUNGhund bei einer Wesensbeurteilung, während DU (!!!) ihn fest hälst, derart von DIR händeln können lassen muss dass eine andere Person den Chip auslesen, ihn messen und bei Rüden die Hoden kontrollieren kann ohne Gefahr laufen zu müssen dass sie gebissen wird? Und dass eine andere Person mal hinten die Leine hält während DU DEINEN Hund nach vorne auf ein Beuteobjekt fokusierst bzw. eine andere Person mit Deinem Hund ein Beutespiel betreibt sollte für Deinen Hund (rassebedingt) ebenfalls kein Problem darstellen (falls doch gehört er keinesfalls in die Zucht).


    Wenn Dein Hund bereits ausgewachsen ist gehört er nicht zur Zielgruppe für die Wesensbeurteilung. Selbstverständlich kann er auch älter diese Beurteilung nachholen, wenn er für die Zucht zugelassen werden soll. ABER dann sollte er auf einem entsprechenden Ausbildungslevel stehen und somit dadurch händelbar sein. Wie willst Du denn sonst die anderen Anforderungen mit ihm erfüllen für die Zuchtzulassung??? (Messen und vor allem Chip auslesen muss er bis zur Zuchtzulassung noch oft über sich ergehen lassen...). Fakt ist dass es sich bei der Wesensbeurteilung im SV um eine JUNGHUNDbeurteilung geht (damit eher das Grundwesen der Hunde beurteilt werden kann und weniger ein hohes Ausbildungslevel). Und wenn ein Hundeführer seinen Hund in dem Alter schon nicht händeln kann, so dass durch den Hund keine anderen Personen (und auch Hunde) ernsthaft gefährdet werden, dann wird das in höherem Alter, wenn der Hund mental stark geworden ist, erst recht nix mehr...


    Und träum weiter davon dass es Dir immer möglich sein wird einen Hund sein ganzes Leben lang von nur einem einzigen Tierarzt behandeln lassen zu können, den er von Welpe auf kennt. Gerade in Notfällen, wenn der Hund i.d.R. gestresst ist, nicht selten starke Schmerzen hat, seine Wahrnehmung beeinträchtigt sein kann usw., kannst Du froh sein wenn Du überhaupt rechtzeitig einen notdiensthabenden Tierarzt erreichst. Und den hat Dein Hund im Regelfall dann noch nie in seinem Leben gesehen.



  • Erstens habe ich mich nicht echauviert.

    Zweitens und jetzt zum wiederholten Mal,

    Wenn ich dabei bin, kann ein Tierarzt alles machen!

    Ich weiß ehrlich nicht was daran so schwer verständlich ist, dass ich das mehrmals erklären muss.

    Drittens, kennt mein Hund einen Maulkorb und würde den auch tragen im Notfall.

    Und viertens hier wo ich wohne kennt man irgendwann auch die anderen Tierärzte.

    Aber ja du hast Recht und ich hab meine Ruhe, passt.

  • Mein Hund lässt sich noch nicht mal ohne mich von meinen Eltern anfassen.

    Und ja solche Hunde gibt es.

    Ja, es gibt gewisse Kaliber die auch nicht immer einfach zu führen sind. Aber es geht hier ja um Zuchtvoraussetzungen und selbst komplizieren Hunden kann man das verklickern, dadurch werden die ja nicht gleich zum Tut-Nix. Gehorsam ändert ja nichts am Grundwesen. Und wenn das nicht möglich ist, dann gehören sie einfach nicht in die Zucht. Darum geht es hier ja.

  • Zitat

    Du hattest in Kontext zum Thema Wesensbeurteilung geschrieben: "Mich hatte nur dieses jeder Hund muss an sich rumgrabbeln lassen gestört."


    Im Alter von 9 bis knapp 13 Monaten sollte nun mal jeder Hund (explizit gesagt jeder Deutsche Schäferhund, denn nur allein um die geht es bei der Wesensbeurteilung im SV) von seinen Halter derart händelbar sein dass eine weitere (dem Hund nicht bekannte) Person in der Lage ist unbeschadet den Zahnstatus kontrollieren, den Hund vermessen, den Chip auslesen und bei Rüden die Hoden kontrollieren zu können. Bis auf Letzteres muss sich der Hund dabei ja noch nicht einmal von der Person, die diese Tätigkeiten ausführt, anfassen lassen.


    Selbst bei entsprechend ausgebildeten Dienstschutzhunden ist dieses Procedere im Rahmen der Zuchtzulassung üblich. Und ich kenne keinen DHF der dabei seinen Hund nicht händeln konnte.


    Kann ein Hundehalter seinen Hund in solchen Situationen NICHT derart händeln dass niemand durch den Hund gefährdet wird, dann gehört der weder in den Dienst noch in den Sport noch in die Zucht. Entweder weil der Hund 'ne Macke hat. Oder weil dem Hundeführer die notwendige Sachkunde fehlt. Und nein, der Hund MUSS sich ja auch gar nicht von einer fremden Person anfassen lassen !!! Er kann dann schlichtweg nur die Wesensbeurteilung nicht weiter absolvieren... That's all...

  • Ach Waschbär und Harz2024 , ich denke ihr redet ein wenig aneinander vorbei.

    Ja, ein junger Hund bei der Wesensbeurteilung sollte sich wie oben angeben anfassen lassen. Wenn mit ihm gezüchtet werden soll, muss die Wesensbeurteilung ohne Beanstandung oder gar Abbruch ablaufen.


    Was und wie jeder selbst mit seinem Hund machen lässt, sollte jeder Hundehalter, der mit seinem Hund keine Zuchtambitionen hat selbst entscheiden.


    Das Waschbär als Züchterin z. T. aufgrund ihrer Erfahrungen eine andere Sichtweise hat als Harz2024 mit seinem Hund ist doch klar.

  • Ich denke immer noch ganz gerne an Crazys WB zurück und gucke mir auch gerne ab und an die davon Videos an. Crazy hat für den einen oder anderen Lacher gesorgt (war wahrscheinlich nicht anders zu erwarten ^^ )


    Besonders gefreut hatte mich damals der Satz unter Bemerkungen: "Sehr gute Beziehung zur Hundeführerin" und eine Bemerkung des Richters nach der WB.


    Ich fand es damals schon interessant, wie unterschiedlich die Hunde bei der WB waren. Einige sehr selbstbewusst, andere deutlich unsicher, vor allem bei dem Höhenaufstieg. Wenn das einige vorher nicht geübt hätten, wären die Hunde da nicht drauf gegangen (und einigen Hunde hätte eine Bürste vorher auch gut getan).


    Würde ich jetzt einen Welpen suchen, würde ich mir definitiv angucken, wie die WB bei den Eltern und deren Geschwistern war. Bei der Wurfschwester einer mir bekannten, recht unsicheren Hündin ist z. B. bei deren ersten WB wegen Unsicherheit ein Abbruch erfolgt. Deshalb finde ich die Beurteilungen schon recht interessant.

  • Wenn das einige vorher nicht geübt hätten, wären die Hunde da nicht drauf gegangen (und einigen Hunde hätte eine Bürste vorher auch gut getan).

    Eine Freundin von mir kaufte sich einen Hovawart und fuhr dann brav zue WB, weil die Züchterin das gerne wollte. Der Hund hat auch so gerade bestanden und war wohl der einzige, der vorher nicht geübt hat. Eigentlich hätte ich von einer Züchterin erwartet, dass sie ihren Leuten vorher schon mal sagt, was auf sie zukommt.

    Allerdings ist so eine WB doch nur realistisch, wenn vorher NICHT geübt wird, wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist.

  • Allerdings ist so eine WB doch nur realistisch, wenn vorher NICHT geübt wird, wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist.

    Das stimmt.

    Ich bin damals ziemlich unbedarft da hin gefahren. Die hatten einen Termin vorher zum Üben angesetzt und das war eher für meine Nerven als für Crazy ^^ Ich wusste ja so fast gar nicht, was auf uns zukommt.


    Lediglich das Messen auf der Plattform war schon ganz gut, das mal zu Üben. Wir haben das bei dem Termin einmal gemacht und man hat dann bei der WB gemerkt, dass sie sich daran erinnert hat und bei der WB dadurch entspannter war als bei dem Übungstermin.


    Ich denke, wenn man so etwas zum ersten Mal mitmacht wie offenbar deine Freundin, dann ist es schon gut, bei einem Übungstermin mitzumachen, damit man selbst weiß, was auf einen zukommt und dann vielleicht auch selbst weniger nervös ist.

  • Wenn das einige vorher nicht geübt hätten, wären die Hunde da nicht drauf gegangen (und einigen Hunde hätte eine Bürste vorher auch gut getan).

    Eine Freundin von mir kaufte sich einen Hovawart und fuhr dann brav zue WB, weil die Züchterin das gerne wollte. Der Hund hat auch so gerade bestanden und war wohl der einzige, der vorher nicht geübt hat. Eigentlich hätte ich von einer Züchterin erwartet, dass sie ihren Leuten vorher schon mal sagt, was auf sie zukommt.

    Allerdings ist so eine WB doch nur realistisch, wenn vorher NICHT geübt wird, wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist.

    Wenn Du einen Hund hast der mit einem eher unterdurchschnittlichen Beutetrieb gesegnet ist, und/oder mit einem eher unterduchschnittlich belastbarem Nervenkostüm, dann kannst Du üben so wiel Du willst... Am Tag X, in einem fremden Umfeld und einer dem Hund nicht bekannten "Auftragsperson", mit welcher der Hund ein Beutespiel betreiben soll, und nach und nach gesteigerten Anforderungen an den Spiel-/Beutetrieb und die nervliche Belastbarkeit des Hundes, wird Dein Hund nicht z.B. auf dem Wackelbrett stehen und von der Auftragsperson massiv sein Spielzeug einfordern. Oder im ihm unbekannten Vereinsheim, in dem möglicherweise geraden voller Mittagsbetrieb ist und an allen Tischen gegessen wird, bei dieser Ablenkung ausdauernd nach seinem Spielzeug suchen, während ihm ein Blechnapf fast ins Kreuz geworfen wird. Und wenn ein Hund Probleme hat auf wackeligem Untergrund auf höherer Ebene zu laufen, dann kannst Du das vielleicht mit sehr sehr viel Üben in einem dem Hund bekannten Umfeld kaschieren. Aber dort wo der Hund fremd ist wird er nicht offen und frei auf und über wackelige Bierzelttische spazieren.

  • Allerdings ist so eine WB doch nur realistisch, wenn vorher NICHT geübt wird, wenn man jetzt mal ganz ehrlich ist.

    Jein.

    Vieles kann man einfach auch nicht wirklich üben in der Zeit, wenn es da am Grundwesen mangelt.

    Außerdem ist es mMn auch schlicht und ergreifend notwendig, da bereits im Vorfeld auszusortieren, wen man da überhaupt zur WB schickt.


    Das Gespann, um das es mir hier ging, hätte ich zB nie fahren lassen, wären die damals schon bei mir im Training gewesen. Dass ein Hund mit so mangelhafter Führung durch die Besitzer, mit deutlichem Aggressionsverhalten in beunruhigenden Situationen keine Chance hat, da vernünftig durchzukommen, wäre jedem Beteiligten nach etwas Training klar gewesen.

    Da macht es dann in meinen Augen Null Sinn, solche Teams zur Überprüfung zu schicken, sie blockieren nur einen (oftmals heiß begehrten) Startplatz und bringen Risiken für die Prüfer mit sich. Und Erfahrungsgemäß sind negative Erlebnisse mit dem Hund in der Anfangsphase gerade bei Ersthaltern nicht gerade förderlich für die Beziehung zum und das Vertrauen in den Hund.

  • Ich schreibe es mal hier dazu, weil das der aktuellste Faden bzgl. Wesensbeurteilung ist:
    Heute habe ich wieder mal "unseren" Polizisten getroffen. Der ist DHF bei der Polizei Zürich und besucht hier öfter mal seine Eltern und ist dann auf unserer Gassirunde anzutreffen. Ich habe ihn gefragt ob es für die Diensthunde in der Schweiz auch eine Wesensprüfung gibt und wie die abläuft. Gibt es im Rahmen der Diensttauglichkeitsüberprüfung, läuft auch mehr oder weniger gleich ab mit verschiedenen Gegenständen, Geräuschen, Schussprobe etc. Auch die Führerverteidigung gibt es. Der Ablauf bei der Wesensprüfung für "alle" (also alle die das machen wollen, hauptsächlich für die Zucht) ist: Richter kommt, Hand geben, Hund soll neutral sein. Dann geht er weg, kommt mit einem Stock aggressiv auf den HF zu, Hund soll verteidigen. Danach soll der Hund sich dem Richter gegenüber wieder neutral verhalten. Dieser letzte Teil fällt für die Diensthunde weg, was ich spannend finde. Die Diensthunde sollen dann weiterhin "nach vorne" gehen wenn man sich dem (Schein-)Täter nähert oder andersrum.

    Dabei sind doch Diensthunde das Produkt der Zuchthunde und sollen ohne Befehl doch auch nicht nach vorne gehen und rumgiften? Kann doch sein das war ein Missverständniss, Besoffener, menschlicher Tutnix mit grosser Klappe etc?
    Komisch das alles mit der Führerverteidigung...