Abbruch bei der Wesensbeurteilung

  • ich hatte einen Hund der hat sich von Fremden nicht anfassen lassen und hat das auch mit den Zähnen sehr deutlich gemacht und ich kann daher sagen, dass ich diesen Teil der Überprüfung der Unbefangenheit und des Sozialverhaltens für einen Zuchthund sehr wichtig finde


    der Hund sollte von sich aus so etwas aushalten können, dass er es später im Alltag nicht muss - weil wir es als Halter nicht zulassen, weil wir das nicht wollen das jeder unseren Hund anfasst ist ja dann nochmal was völlig anderes und glaubt mir das er es kann vereinfacht das Zusammenleben mit der Außenwelt um ein Vielfaches

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  • Nein, das gibt es hier in Deutschland nicht ... zumindest nicht im SV

    Doch. gibt es in D. schon noch.

    In der HGH-Prüfung wird nach dem Hüten geprüft ob der Hund an der Leine den Helfer verbellt.

    Dann gibts Verteidigungsbereitschaft ausgeprägt/vorhanden/nicht vorhanden.

    Hat beim Leistungshüten auch Einfluß auf die Platzierung zweier Teilnehmer mit gleicher Punktzahl aus dem Hütewettbewerb.

    M.Mn ist dies auch beim Hütewettbewerb nicht mehr zeitgemäß.

    Und so sieht das dann aus:

  • Sehr spannende Antworten, danke.

    Von toll finden hat ja keiner was gesagt, "dulden" reicht völlig.

    Im Beisein seines HF sollte sich ein Hund von einer neutralen Person dann grad schon noch anfassen lassen.

    Ja, verstehe was Du meinst. Ich glaube die Situation ist hier entscheidend, sprich "it depends".

    Im Alltag würde ich das anders sehen.

    Nur weil ich mit einem, dem Hund fremden Menschen auf der Straße
    beieinander stehe und mich mit ihm unterhalte, muss sich mein Hund von ihm nicht anfassen lassen "wollen".

    Er sollte ihn beim Versuch aber auch nicht schreddern, da bin ich total bei euch :D

    Aber meiden darf er...oder?

    Und wenn ich das richtig verstanden habe, geht es bei der Überprüft bez. Zucht nicht darum herauszufinden, ob der

    Hund Everybodys Darling sein kann, sondern ob er in grunsätzlichen Situationen ein Verhalten zeigt, welches man als

    "nicht gewünscht" beurteilt.

    Ein Russe, der auf seinem Gehöft irgendwo in der weiten Taiga alleine wohnt, würde gerade dieses Verhalten was wir nicht wollen, vermutlich als Prädikat "besonders wertvoll" bezeichen, aber wir hier im urbanen, dicht besiedelten Gebieten halt nicht.

    Tierarzt etc. würde ich in die gleiche Kategorie wie bei der dieser Prüfung einsortieren.

    Da wird es vom HF erwartet, das der Hund sich vom Tierarzt anfassen lässt.

    Das muss dann der Hund unterscheiden können.


    nette Den Hund den Du beschreibst stelle ich mir auch sehr problematisch vor...ich hatte so einen schwarzen Mali

    in meiner alten Nachbarschaft.
    Sehr hübsches Tier, aber völlig ausdrucksloses Gesicht, keine Regung, völlig neutrales Verhalten, wenn man normal vor ihm stand und sich mit seinem HF unterhielt. Aber immer einen Leder-Maulkorb auf.

    Irgendwann fragte ich Oleg, der öfter auf ihn aufpasste, mal danach. Die Antwort war: Karat kennt keine Eskalationsstufen.

    Wenn er entscheidet, nach vorne zu gehen, liegen halt Leichenteile auf der Straße...Hund oder Mensch, ist dann egal.

    Seinem Besitzer ist er treu ergebene und selbst Oleg, der ihn oft 1-2 Wochen am Stück aufpasste und mit ihm Fahrrad fuhr etc. weiß, wenn der Besitzer dabei ist, hat er nichts zu melden. Dann verhält sich der Hund, als wäre Oleg ein Fremder.

    Wir haben uns öfter getroffen und irgendwann war ich so vermessen zu glaube, das er mich ja jetzt schon kennt.

    Er schaute auch irgendwie lieber als sonst und wedelte mit dem Schwanz, was mich in meiner Meinung noch bestärkte und mich dazu verleitete, ihn nach Rücksprache streicheln zu wollen.

    Alter Falter...sowas schnelles hab ich noch nicht gesehen...dieser Hund war so reaktionsschnell und schoss auf meine Hand...ohne Getöse und pfeilschnell.

    Und so schnell die Situation da war, war sie auch wieder beendet...kurze Ansage und Ruck an der Leine, saß er wieder und schaute genau so ausdruckslos wie vorher. :rolleyes:

    Mit so einem Hund zu züchten stelle ich mir auch problematisch vor...

  • Kommt es nicht auch darauf an, wo gehütet wird?

    Wenn ich sehe, wo Leute heute mit ihren Instagram-Geschichten überall

    Photos machen und rumstapfen.


    Das ist doch auch eine gesellschaftliche Frage.

    Heute meint auch jeder, alles zu dürfen und wenn er Grenzen aufgezeigt bekommt, weil das Recht auf

    freie Entfaltung eines jeden halt auch dort endet, wo es das Recht eines anderen verletzt, rennt man zum Anwalt.

    Wenn ich beispielsweise mit meinem Schäfi auf dem Gehweg entlang gehe und mir kommt jemand entgegen, der

    dann zeternd die Straße wechselt und auf mich und meinen Hund schimpft, weil er da jetzt aus seiner Sicht nicht

    mehr hergehen kann, ist das aus meiner Sicht eine verkehrte Welt.

    Respekt ist keine Einbahnstraße.

  • In der HGH-Prüfung wird nach dem Hüten geprüft ob der Hund an der Leine den Helfer verbellt.


    Das wusste ich nicht 🤓


    Aber auf deinem Foto kommt das ja der klassischen Helferarbeit gleich, die man über die Beute auftrainieren kann.


    Ich schreibe mal noch für die Schweiz:
    Hier gibt es noch die sog. "Führerverteidigung". Der Richter kommt zunächst freundlich auf den HF zu, hier soll der Hund sich neutral verhalten. Dann "greift" der Richter den HF an und bedroht ihn mit einem Stock. Jetzt soll der Hund den HF verteidigen. Danach soll er sich dem Richter gegenüber wieder neutral verhalten. Wenn der Hund nicht verteidigt oder wenn er sich nicht wieder "abstellen" lässt, führt das auch dazu dass der Hund nicht besteht.


    Hier klingt es für mich nicht so, als ob der Richter ein auftrainiertes "Beute"hilfsmittel z.B Schutzarm dabei hätte.

    Natürlich kann man solche Situationen durchaus auch auftrainieren, aber die könnten ggf für manchen Typ Hund dann im Alltag auch problematisch sein z.B Fremder spannt neben mir an der Bushaltestelle Regenschirm auf 😳

  • Aber auf deinem Foto kommt das ja der klassischen Helferarbeit gleich, die man über die Beute auftrainiere

    Ja, das ist es ja auch, für die gekörten, also zum Körschutzdienst ausgebildeten HGH ist dies eine Spielerei.

    Es geht nicht um einen tatsächlich zu überprüfende Verteidigungsbereitschaft. Mehr Schein als Sein.

    Könnte man im heutigen Hütealltag auch gar nicht mehr gebrauchen.

  • ch für die Schweiz:
    Hier gibt es noch die sog. "Führerverteidigung". Der Richter kommt zunächst freundlich auf den HF zu, hier soll der Hund sich neutral verhalten. Dann "greift" der Richter den HF an und bedroht ihn mit einem Stock. Jetzt soll der Hund den HF verteidigen. Danach soll er sich dem Richter gegenüber wieder neutral verhalten. Wenn der Hund nicht verteidigt oder wenn er sich nicht wieder "abstellen" lässt, führt das auch dazu dass der Hund nicht besteht. Ob dann zwingend abgebrochen wird, weiss ich nicht.


    Das gehört übrigens zu den Dingen, die ich irgendwie nutzlos finde. Man will ja eigentlich keine Hunde mehr die ohne jedes Kommando plötzlich loslegen, nur weil da einer maulend auf den HF zukommt (mit oder ohne Stock).
    Dann soll der Hund bei der Schussprobe den Schützen suchen (ist das in D auch so?). Also er soll nicht nur schussfest sein, sondern auch nachgucken wo der Schuss herkam. Das ist ja schön und recht, aber später im Sport wäre es ziemlich bescheuert, wenn der Hund in der UO davonrennt um zu gucken, wer da rumballert. Und ich denke, auch bei der Polizei wird man nicht wollen dass ein Hund selbständig lostigert um Schützen zu suchen.

    Trifft das was da beschrieben wird für den Schweizer SV zu, man muss ja mittlerweile zwischen 100en Prüfugsordnungen unterscheiden?

  • ch für die Schweiz:
    Hier gibt es noch die sog. "Führerverteidigung". Der Richter kommt zunächst freundlich auf den HF zu, hier soll der Hund sich neutral verhalten. Dann "greift" der Richter den HF an und bedroht ihn mit einem Stock. Jetzt soll der Hund den HF verteidigen. Danach soll er sich dem Richter gegenüber wieder neutral verhalten. Wenn der Hund nicht verteidigt oder wenn er sich nicht wieder "abstellen" lässt, führt das auch dazu dass der Hund nicht besteht. Ob dann zwingend abgebrochen wird, weiss ich nicht.


    Das gehört übrigens zu den Dingen, die ich irgendwie nutzlos finde. Man will ja eigentlich keine Hunde mehr die ohne jedes Kommando plötzlich loslegen, nur weil da einer maulend auf den HF zukommt (mit oder ohne Stock).
    Dann soll der Hund bei der Schussprobe den Schützen suchen (ist das in D auch so?). Also er soll nicht nur schussfest sein, sondern auch nachgucken wo der Schuss herkam. Das ist ja schön und recht, aber später im Sport wäre es ziemlich bescheuert, wenn der Hund in der UO davonrennt um zu gucken, wer da rumballert. Und ich denke, auch bei der Polizei wird man nicht wollen dass ein Hund selbständig lostigert um Schützen zu suchen.

    Trifft das was da beschrieben wird für den Schweizer SV zu, man muss ja mittlerweile zwischen 100en Prüfugsordnungen unterscheiden?

    Das trifft für den SC (Schweizer Version des SV) zu.

  • Es geht nicht um einen tatsächlich zu überprüfende Verteidigungsbereitschaft. Mehr Schein als Sein.

    Könnte man im heutigen Hütealltag auch gar nicht mehr gebrauchen.


    Ja, das denke ich mir bei der "Verweichlichung" der 0815 Bevölkerung, die man ggf unterwegs so trifft.


    Über Sinn und Unsinn der unterschiedlichen "Überprüfungen" lässt sich ja in verschiedene Richtungen debattieren 🤓

  • und ohne kommando soll er nirgends hinrennen um mal zu kucken.. :D
    ich finde es ok,wenn der hund signalisiert,dass er fremde doof findet.. aber wenn der hf daneben steht und ne ansage macht, soll ja wohl ne chipkontrolle möglichsein.. was macht ihr denn beim tierarzt..den hund vorher sedieren?

    und diese art führerverteidigung finde ich schon sehr strange...

    Da halte ich meinen Hund fest, vermittle Vertrauen und es gibt je nach Intervention einen Maulkorb.

    Mein Hund lässt sich noch nicht mal ohne mich von meinen Eltern anfassen.

    Und ja solche Hunde gibt es.

  • Hund Everybodys Darling sein kann, sondern ob er in grunsätzlichen Situationen ein Verhalten zeigt, welches man als

    "nicht gewünscht" beurteilt.

    Ein Russe, der auf seinem Gehöft irgendwo in der weiten Taiga alleine wohnt, würde gerade dieses Verhalten was wir nicht wollen, vermutlich als Prädikat "besonders wertvoll" bezeichen, aber wir hier im urbanen, dicht besiedelten Gebieten halt nicht.

    Das eine schließt das andere doch nicht aus.

    Ero z.B. lässt sich problemlos von Fremden anfassen, aber wenn der daheim im Garten ist und du (als Fremder) versuchst dir da Zutritt zu verschaffen... ich glaub' nicht, dass du da mir nix, dir nix reinkommst.


    Das schätze ich persönlich an einem guten Hund... gutes Nervenkostüm, Selbstsicherheit, aber auch das Gespür für Situationen und das Vermögen diese auch mal selbstständig richtig einschätzen zu können.

  • Da halte ich meinen Hund fest, vermittle Vertrauen und es gibt je nach Intervention einen Maulkorb.

    Mein Hund lässt sich noch nicht mal ohne mich von meinen Eltern anfassen.

    Und ja solche Hunde gibt es.

    ja solche Hunde gibt es, aber man sollte mit solchen Hunden nicht züchten und deswegen gibt es ja die Wesensbeurteilung als Teil der Zuchtzulassung

  • Da halte ich meinen Hund fest, vermittle Vertrauen und es gibt je nach Intervention einen Maulkorb.

    Mein Hund lässt sich noch nicht mal ohne mich von meinen Eltern anfassen.

    Und ja solche Hunde gibt es.

    ja solche Hunde gibt es, aber man sollte mit solchen Hunden nicht züchten und deswegen gibt es ja die Wesensbeurteilung als Teil der Zuchtzulassung

    Natürlich nicht. Mich hatte nur dieses jeder Hund muss an sich rumgrabbeln lassen gestört.