Wie bringe ich 2 Hunde dauerhaft zusammen? Bitte um Tipps

  • Moin liebe Leute,

    Ich bin neu hier und auch neu was Schäferhunde anbelangt.

    Mein Chihuahua funktioniert 1a aber ich habe vor ein paar Monaten einen deutschen Schäferhund übernommen, um den sich mehr schlecht als recht gekümmert wurde.

    Der arme wurde oft tagelang angekettet und so gut wie nie ausgeführt.

    Ich gehe seit einigen Monaten 2x täglich mit ihm raus und trainiere ihn, er ist sehr schlau und wir sind crazy in Love.

    Meinen Chihuahua mag er nicht aber das ist auch nicht schlimm weil der Schäferhund dauerhaft im großen Garten wohnt und der Chihuahua bei mir im Haus.

    Zur Info, ich lebe in Serbien, hier laufen die

    Dinge anders.

    Wenn alles klappt kommt nächste Woche eine Schäferhündin dazu, weil ich denke, das mein großer eine Freundin braucht. Sind ja schließlich Rudeltiere.

    Außerdem habe ich vor auch die Hündin zu trainieren, zu meinem Schutz. Wie gesagt, die Dinge laufen hier anders.

    Sie ist knapp 5 Monate alt und der große 5 oder 6 Jahre.

    Ich habe noch nie 2 Hunde vergesellschaftet und bin von Natur aus eher ängstlich, dass sie sich streiten und beißen könnten. Natürlich kriegt der große erstmal einen Maulkorb angezogen aber sie müssen beide zusammen im Garten wohnen.

    Wie mache ich es am besten? Ich will nicht durch meine Ängstlichkeit eine negative Stimmung erzeugen.

    Bin über jeden Ratschlag für die Zusammenführung dankbar.

    Edit: natürlich hab ich mir schon Infos aus dem Netz eingeholt aber ich bin ja nicht immer im Garten um ggf dazwischen zu gehen.

    Schonmal lieben Dank für Eure Antworten.

  • also ich würde einen ordentlichen überdachten Doppelzwinger mit jeweils einer Hütte drin in den Garten stellen und als erstes den Rüden in sein Abteil gewöhnen bevor ich die Hündin dazu hole.

    Die Hunde sollten Sichtkontakt zueinander haben.

    So kannst Du schon mal beobachten wie der Rüde auf die neue Hündin reagiert, und umgekehrt, und entsprechend die weiteren Schritte der Vergesellschaftung der beiden vollziehen.

    Das heißt natürlich nicht dass die Hunde 24 Stunden im Zwinger hocken!!!

    Auf keinen Fall würde ich die 2 unbeaufsichtigt alleine im Garten lassen, selbst dann nicht wenn Du meinst dass sie beste Freunde geworden sind.

    Die Zwingerlösung empfehle ich auch für den Fall dass es nicht 2 beste Kumpels werden, so kannst Du dich dann auch sorglos mit den beiden einzeln beschäftigen/Gassi gehen/trainieren. Wenn die Hündin läufig wird erleichtert das auch das Management

    In D. gibt es z.B. von der Firma Bromet tolle Zwingeranlagen, sowas findest Du in Serbien sicher auch.

  • Ich stelle mir ehrlich gesagt das Ganze am Anfang ohne dauerhafter Aufsicht etwas schwierig vor.

    Ist der Hund kastriert bzw. wenn er so schlecht gehalten wurde in irgendeiner Form aggressiv gegenüber anderen Hunden?

    Bitte nicht falsch verstehen aber ich finde diese Aussage "hier laufen die Dinge anders" etwas schwierig.

    Das impliziert irgendwie dass die nicht fachgerechte Haltung der Tiere so in Ordnung geht.

    Gerade auf dem Balkan, muss man leider so sagen, grenzt die Haltung der Haustiere mMn teilweise Tierquälerei.

    Was meinst Du damit dass die Hündin dich beschützen soll?
    Wenn Du deinen Hund "abrichten" willst kann natürlich das soziale Verhalten gegenüber anderen Hunden/Menschen auch geschädigt werden.

    So etwas würde ich wirklich nur unter professioneller Begleitung machen.

    Einen ähnlichen Gedanken hatte ich bei meinem Schäferhund Anfangs auch gehabt und hatte auch die Möglichkeit über einen Ausbilder (Polizei) ein dementsprechendes Training zu machen.

    Er hat mir aber klipp und klar gesagt, dass der Hund dann als Familienhund etc. weniger taugen wird.

    Nach den ganzen Ausführungen (auch über das Training) habe ich den Gedanken sehr schnell verabschiedet.

  • Ich stelle mir ehrlich gesagt das Ganze am Anfang ohne dauerhafter Aufsicht etwas schwierig vor.

    verabschiedet.

    Ohne dauerhafte Aufsicht bzw. Trennungsmöglichkeit nicht nur etwas schwierig sondern unmöglich und unverantwortlich!

  • Ich verstehe was mit "hier laufen die Dinge anders" gemeint ist. In Deutschland glaubt man im allgemeinen, dass so wie die Dinge in Deutschland laufen ist es korrekt und wie es überall woanders läuft ist es falsch.

    Das ist aber meist nicht so, woanders läuft es meist einfach nur anders.


    Ich glaube nicht, dass wir es hier mit einem Bauern aus dem hintersten, tiefsten Serbien zu tun haben, sondern mit einer Person, die sich um das Wohlergehen ihrer Hunde kümmert, sonst wäre sie gar nicht hier zum Forum gekommen mit der Frage.


    Hier werden Hunde auch immer noch als Wach- und Schutzhunde "ausgebildet", was meistens darin besteht, dass man die Hunde nicht mit Fremden sozialisiert und dann das natürliche Misstrauen noch ein bisschen anheizt. Hunde können durchaus zwischen Menschen und Hunden im eigenen Haushalt und Fremden unterscheiden. Da muss man halt dann damit leben, dass man den Hund wegsperren muss, wenn Besuch oder Lieferungen etc. kommen, wobei wir wieder beim Zwinger wären.


    Um zu wissen, wie man den älteren Hund gut mit einem jungen Hund sozialisiert, @Katja83 , müsste man wissen, wie der ältere Hund überhaupt drauf ist, was andere Hunde angeht oder überhaupt wie er ist. Ist der Chihuahua Rüde oder Hündin, wie alt, wie verhält er sich gegenüber dem grossen Hund?

  • Ich finde die Grundvoraussetzungen eigentlich gar nicht so Schlecht. Wie äußert sich denn das "nicht mögen" von dem Schäfi zu dem Chi?

    Ich fürchte, richtig tolle Tipps kann dir keiner geben, weil wir ja den älteren Hund nicht kennen. Ich denke es hilft nur, unter Aufsicht und gesichert zusammen bringen und anschauen wie beide sich verhalten, erst dann kann man abschätzen ob das klappt, also ob das junge Ding sich entsprechend verhält und ob der Rüde ein vernünftiges Sozialverhalten gelernt hat und nicht zuletzt ob die beiden sich sympathisch sind.


    Auf jeden Fall würde ich eine ganze Weile warten bevor die beiden unbeaufsichtigt sind. Oder eben (mindestens einen) Zwinger.


    Ich finde auch schon, dass es eine Rolle spielt, wie gesellschaftlich mit Hunden umgegangen wird und die Haftungsfrage ist dort auch eine andere. Ich war dort Freunde besuchen, und selbstverständlich war der Wachhund scharf, und zwar richtig - ich konnte das Grundstück nur betreten, wenn die einzigen Personen die das konnten den Hund vorher an die Kette gelegt hat. Völlig anders als man es hier machen würde, aber ich kann nicht sagen dass der Hund schlecht behandelt wurde (mit seinen Menschen hat der auch gespielt und gekuschelt), und wer ungefragt aufs Grundstück ging, hätte definitiv Löcher gehabt. Hier darf ein Wachhund ja nur anschlagen, was ich auch richtig finde, aber es spielt halt schon eine Rolle wie die Umgebung ist. Dass es dort durch die Pragmatischere Sicht auf Tiere auch misshandelte Tiere gibt, klar, aber das ist eben nicht zwangsläufig der Fall und hat mit der Frage jetzt nichts zu tun, ich glaube die Aussage bezog sich vor allem aufs dauerhafte draußen leben und die Idee den Hund als Schutz zu nutzen, was in Deutschland ja problematisch ist.

  • Moin und lieben Dank für die Antworten.

    Doppelzwinger klingt sehr gut.

    Aber der große ist nicht aggressiv, ist auch an Kinder gewöhnt und macht auch mit anderen Hunden keine Probleme. Mir geht's da echt mehr um meine eigene Ängstlichkeit.

    Er hat ein super Potential aber das wurde leider nicht gefördert.

    Er ist wirklich unglaublich liebenswert und verdient nur das Beste.

    Doppelzwinger ist denke ich die Lösung 😃

    Lieben Dank.

    Und wegen dem beschützen, ich gehe gerne nachts spazieren, ist mir aber ohne großen Hund verboten wurden. Und mit dem großen traue ich mir das sich nicht zu, darum soll die kleine von Anfang an richtig trainiert werden 😉

    Und ja, es ist echt krass wie es hier ist, manche sperren ihre armen Hunde in kleine Zwinger aber die meisten sind sehr gut zu ihren Hunden .

    Wir haben an jeder Ecke petshops und eine extrem gute und günstige tierärztliche Versorgung.

    Ich wohne allerdings auch auf den tiefsten Land, hab nicht Mal ne Hausnummer. Hier brauchst jeder mind einen Hund um Haus und Hof zu beschützen.

    Lg

  • Edit: der Chihuahua hat rumgeprollt, da war ich leider zu nachsichtig. Seitdem ich klare Regeln aufgestellt habe gibt's auch kein gebelle oder Gemecker mehr. Aber schon wegen dem Größenunterschied will ich die beiden nicht zusammen lassen. Beides kastrierte Rüden. Und ich denke auch dass Eifersucht eine Rolle spielt. Der große kommt generell mit anderen großen unkastrierten klar.

  • Mit "Bauer aus dem hintersten, tiefsten Serbien" meinte ich die mental-kulturelle Einstellung :) ;) Bei uns sagt man zu solchen extrem traditionellen Spaniern, die mental noch im vorletzten Jahrhundert leben "de la España profunda", frei übersetzt, hinterstes, tiefstes Spanien.

  • Grundsätzlich würde ich das 1. Treffen Außerhalb des eigenen Grundstückes machen, den großen an der Leine, die andere Person die Hündin an die Leine und erst einmal spazieren gehen. Bemerkt ihr das es gut funktioniert geht ihr gemeinsam in den Garten mit Leine , läuft es immer noch gut, könnt ihr eventuell schon mal ableinen.

    So habe ich es damals bei meinem 5 jährigen Rüden und der 2 jährigen Hündin gemacht. Einmal nach ein paar Wochen haben sie sich kurz gefetzt und anschließend 10 Jahre gemeinsam im Haus gelebt.

    Wichtig ist nur, der Rüde wird bevorzugt, er ist es ja der sein Revier und sein Frauchen mit jemanden teilen soll. Dauerhaft würde ich die Hündin dann allerdings kastrieren, könnte mir nämlich größere Probleme vorstellen, wenn bei der Läufigkeit fremde Rüden zu Besuch kommen...

  • Axman  @Katja83 sollte meinerseits in keinster Form irgendwo abwertend gemeint sein. Komme ursprünglich auch aus den ehemaligen YU-Staaten (wobei es mit der Sprache ziemlich hapert).

    Du musst da gar nicht ins tiefste Serbien fahren, in Porec habe ich einen einzelnen Jagdhund in einem kleinen Zwinger mit einer winzigen Hundehütte gesehen. Der war da Tag und Nacht eingesperrt und das im Sommer bei ziemlicher Hitze... Wäre so in D undenkbar, ich fahre praktisch jedes Jahr ans Meer und bin da schon sehr oft entsetzt wie teilweise die Hunde gehalten werden.

    In dem Ort in dem ich die letzten Jahre immer hingefahren bin werden zum Beispiel 4 Jagdhunde in so einer Barracke festgehalten und werden dann 3 oder 4 mal im Jahr wenn es auf die Wildschweinjagd geht raus gelassen.

    Auf angekettete Hunde achte ich da schon gar nicht mehr.

    Hier wäre eine europäische Standardisierung der artgerechten Haltung / Tierschutzes wirklich sinnvoll.