Züchter oder Vermehrer - Begrifflichkeiten

  • Damit's uns hier nicht langweilig wird, möchte ich doch anschliessend an die HZ/LZ-Diskussion gleich mal fragen wie genau ihr es so mit den Begrifflichkeiten nehmt.

    Wer ist Züchter, wer Vermehrer?

    Ich lese immer wieder dass im Zusammenhang mit "Hobby-ZÜCHTERN" oder Leuten, die ihre Hündin halt mal werfen lassen wollten, die keinem Rasseverband o.ä. angehören eben von "Züchtern" gesprochen wird.

    Ich war ja früher auch in Katzenforen unterwegs und da wäre man mit dem Besen vor die Tür gejagt worden :D Dort sieht man das sehr eng, was ich persönlich auch richtig finde.

    Für mich ist ein Züchter jemand, der dem Rasseverband des jew. Landes angehört und nach FCI-Standard züchtet. Mit allen zugehörigen Voraussetzungen und Papieren natürlich. Alles andere läuft für mich unter "Vermehrer".


    Wie seht ihr das?

  • auch die von dir genannten züchter können vermehrer sein..

    mit 4 hündinnen,die bei jeder läufigkeit belegt werden,kann man nicht mehr von zucht sprechen..

  • auch die von dir genannten züchter können vermehrer sein..

    mit 4 hündinnen,die bei jeder läufigkeit belegt werden,kann man nicht mehr von zucht sprechen..

    Naja, hier in der Schweiz gibt es Vorgaben, wie oft eine Hündin belegt werden darf. Ist das in Deutschland nicht so?

  • es gibt ein höchstalter und wenn sie mehr als 8 welpen wirft,muss /darf sie eine läufigkeit auslassen..

    Hm. Der VDH gibt vor, dass eine Hündin nicht mehr als 2 (im SV 3) Würfe innerhalb von 24 Monaten aufziehen soll.

    Wie auch immer - auch ein Vermehrer kann seine Hündin bei jeder Läufigkeit decken lassen und das ohne Höchstalter oder sonstige Vorgaben...

    Einmal editiert, zuletzt von GeierWally ()

  • Für mich ist ein Züchter jemand, der dem Rasseverband des jew. Landes angehört und nach FCI-Standard züchtet. Mit allen zugehörigen Voraussetzungen und Papieren natürlich. Alles andere läuft für mich unter "Vermehrer".


    Das ist wohl die Definition davon.


    Innerhalb dieser Definition gibt's gute und weniger gute.


    Habdkehrum gibt's bei denen, die du als "Vermehrer" bezeichnest auch solche, die sich gute und teils bessere Gedanken machen, als der "Züchter" und es gibt auch so manchen "Vermehrer", der seine Welpen so hingebungsvoll betreut, dass der sehr negativ besetzte Begriff "Vermehrer" irgendwie auch unpassend erscheint

  • Absolut. Nur weil's eine Zucht unter dem FCI ist, heisst das nicht automatisch dass auch verantwortungsvoll gezüchtet wird. Aber man hat die Garantie, dass gewisse Standards eingehalten werden, was man bei einem "Vermehrer" halt nicht hat. Klar können da die Eltern z.B. geröntgt sein - nur kann es da auch einfach der Dorftierarzt ausgewertet haben. Oder es können Eltern miteinander verpaart werden, die gar keine Zuchtzulassung bekämen weil sie z.B. Gebäudemängel, Farbmängel, Wesensmängel aufweisen. Da kann der "Vermehrer" es noch so gut meinen mit der Aufzucht...

  • ....für mich persönlich ist ein "Vermehrer" der Hündinnen belegen lässt, ohne Sinn und Verstand um potenziell viele Welpen zu bekommen.

    Um sich an diesen Welpen stark zu bereichern.

    Diese Welpen werden nicht sozialisiert, nicht tieräztlich vorgestellt, einen schrecklichen Zustand aufweisen sowie auch die Mutterhündinnen.

    Mit süßen Welpenbilder im Internet auftauchen vom Anbieter/Vermehrer.

    Dann irgendwo auf einem Parkpatz zum billigen Preis, gefälschten Impfpässen dem potentiellen "angeworbenen" Kunden unter die Nase gerieben werden.

    Der neue potenzielle Hundebesitzer, der die süßen Welpen im Kofferraum sieht, sich erweichen lässt um einen dieser Welpen ein doch schöneres Leben bieten will - sich somit einen kranken Welpen dann nach Hause nimmt. Wo dann der Welpe, da er zu früh von der Mutterhündin getrennt worden ist, leidet, krank wird oder schon ist mit Durchfall, Erbrechen und Fieber etc. Der frischgebackener neue Welpenbesitzer zum Tierarzt fahren muss und erfährt, dass der Welpe sehr, sehr krank ist und erlöst werden muss.

    Das sind für mich "Hundevermehrer" bzw. Geldvermehrer.

    Alles andere würde ich persönlich als doch "verantwortungsvollen Züchter" bennenen ob mit den entsprechenden Papieren oder ohne als sogenannte "Hobbyzüchter".

    Sofern diese ihre Hündinnen so belegen lassen, dass es für die Hündin kein Stress bedeutet, die Welpen tierärztlich vorgestellt werden, ihnen einen guten Start ermöglicht wird und tolle verantwortungsvolle Besitzer auf hoffentlich Lebenszeit gefunden werden.

    Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden sich an den Welpen zu bereichern. Das sind dann für mich verantwortungsvolle Züchter.

    Denn Zucht hat ja was mit aufzucht der Welpen zu tun von der Hündin und dessen Besitzern.

  • Ich glaub über sog. "Puppy mills" müssen wir gar nicht reden.

    Ich finde es nicht sonderlich "verantwortungsvoll", einfach mit irgendwelchen herum zu "vermehren", die auf keinerlei Erkrankungen getestet/geprüft wurden. Nur weil die Welpen mal einen Tierarzt gesehen haben und die Hündin beim belegen "keinen Stress" (in Anführungszeichen, weil das glaub immer Stress ist) hatte, finde ich das noch lange nicht ok.

    Und ich frage mich auch, warum es so etwas anrüchiges hat, wenn jemand der eine Hündin bis zur Körung gebracht hat, Geld für den Deckrüden bezahlt hat, sich wochenlang um die Welpen gekümmert hat, Geld dabei verdient. Ich glaube, wenn man sich mal ausrechnet, was allein die Hündin vom Kaufpreis bis zum ersten Wurf gekostet hat, erkennt man, dass ein Züchter da nicht den fetten Reibach macht. Und wenn ein Züchter mehrere Hündinnen dastehen hat, dann muss er die alle auch gekauft, ausgebildet und zur Körung gebracht haben. Da soll er doch auch was dran verdienen dürfen?

    Bei Pferdezüchtern gehen teilweise FOHLEN für zehn- oder gar hunderttausende weg.


    Da liegt mir der Verdacht, dass es ums Geldschneidern geht, bei einer "Hobbyzucht" schon näher. Denn das kann ne Hündin von weissgottwoher sein, die da vom Nachbarsrüden belegt wurde. Ohne Körung, ohne Ausbildung, ohne Nachweise über die Zuchttauglichkeit, ohne Gesundheitszeugnisse. Ist ja nicht so, dass diese Welpen für so wesentlich weniger verkauft werden als die von einem (Verbands-)Züchter.

  • Inka : DIESE Art von "Vermehrern" verdienen noch nicht einmal diese in diesem Fall zu harmlose Bezeichnung 🤐🤐🤐


    Da bin ich tatsächlich zu "extremistisch" für, da gibt's in meinem Wortschatz noch kein definiertes Schimpfwort, das der Bezeichnung einer solchen Person genüge täte 😅


    Edit: gilt in diesem Fall nicht nur für Hunde, sondern für jedes Tierchen.

  • Ich glaube, wenn man sich mal ausrechnet, was allein die Hündin vom Kaufpreis bis zum ersten Wurf gekostet hat, erkennt man, dass ein Züchter da nicht den fetten Reibach macht.


    Wenn du die kompletten Kosten und die Zeit hochrechnest, dann Zahlen die meisten DSH Züchter am Ende drauf.

    Ich für meinen Teil bin froh, wenn ich die Kosten für den Wurf wieder drin hab + wenn was übrig bleibt, dann investiere ich es sehr wahrscheinlich wieder in irgendeiner Form in die Hunde 😉

  • Zum bereits geschriebenen ist für mich auch ein guter züchter von dsh der, der vor dem decken der hündin die linien beider elterntiere überprüft. Nicht alles passt zusammen, nur weil dsh. Die inzucht alleine schon, wirft einige fragen auf, ob das passt. Das kostet zeit und mühe, aber wenn ich gesunde welpen haben möchte, muss ich mich auch darum kümmern. Und natürlich um vieles mehr (versorgung der mutterhündin während und nach der trächtigkeit usw..).

    Auf die schnelle einen wurf zeugen, ohne hirn und verantwortungsbewusstsein, fällt für mich unter den begriff vermehrer.

  • Wenn ich das bei meiner Züchterin so sehe glaube ich, bei einem richtigen Züchter muss schon sehr viel Idealismus dabei sein und weniger Gewinnstreben.

    Erst die Hündin bis zur Ankörung bringen, mit Ausstellungen und Ausbildung, dann den richtigen Deckrüden finden. Wenn es dann so weit ist alles stehen und liegen lassen um zum richtigen Zeitpunkt beim Rüden zu sein, alles ist häufig mit vielen Fahrtkosten und Übernachtungskosten verbunden.

    Dann sind die Welpen da und werden super auf ein Leben vorbereitet, im Haus, im Garten, Autofahren, Futter, Impfen, Wurmkuren. Dann das Drama mit Welpenkäufern, da gibt es schon sehr viele Idioten, die unglaublich viel Zeit stehlen und dann keinen Welpen bekommen, da einfach nicht geeignet. Dann hält sie viel Kontakt, leidet mit wenn einige das Lebensende erreichen, freut sich über sportliche Erfolge.

    Und dann gibt es seit Corona diese Vermehrer deren Welpen nicht mehr deutlich günstiger sind, die viele Hündinnen in Zwingern halten und ein oder zwei Rüden gleich dabei. Wenig Ausgaben, dafür viel Gewinn, kaum Zeit investiert und jeder der will und zahlt bekommt den Hund.


    Ich denke, da ist halt ein verantwortungsvoller Käufer gefragt, wie überall im Leben ;)

  • als guter züchter hat man es bestimmt nicht leicht und der verdienst ist auch nicht grad viel für einen welpen.

    Ich versteh es ehrlich gesagt nicht, warum die dsh nicht teurer werden.

    Verglichen mit einem labbi, ist der dsh echt günstig, obwohl da sovieles zu bewältigen ist, was beim labbi nicht der fall ist.