DSH aus LZ, HZ oder Hybrid (Mischung LZ/HZ)?

  • Mich würde es sehr interessieren, was ihr für Erfahrungen gemacht habt, mit euren DSH aus den verschiedenen Linien.


    Die aus der Leistungszucht, Hochzucht oder der Mischung aus Leistungszucht und Hochzucht.


    Letztere finde ich persönlich hochinteressant, da ich mit meinem HZ (Sam) Erfahrungen mache, die mit meinen beiden früheren DSH (da waren die Linien noch nicht getrennt) gleich Null vergleichbar sind.


    Ich schreibe da jetzt rein von der Lernwilligkeit, Ehrgeiz, Typ, Trieb, Leistungswille, Ausdauer usw...


    Hat überhaupt schon jemand von euch einen Mischtyp (LZ/HZ)?

  • auch die dsh ohne papiere gehören da natürlich auch dazu.

    Einfach nur mal, um die einzelnen dsh vergleichen zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von Luna () aus folgendem Grund: Ausdrucksweise

  • Meine Denna ist eine Mischung zwischen HZ und LZ. Ihre Mutter hat volle SV (CEPPA) Papiere und vorzüglich auf Ausstellung (oder was das ist) und ihr Papa ist ein LZ Rüde aus dem gleichen Haushalt aber über ihn weiss ich nichts.


    Denna war und ist lernfreudig und interessiert aber sie hat nicht genug Trieb um sich z.B. auf ein Spiel, zergeln mit einem Spielzeug oder so, einzulassen. Sie hat, als sie klein war Fussgehen ganz nett gelernt (macht sie heute noch), hat einen sehr guten Rückruf, Sitz, Platz und Gib Laut.


    Mit ihr in Richtung Hundesport zu denken wäre, naja, sehr zäh, obwohl sie, als sie jung war auch viel Energie hatte.


    Sie ist sehr lernfähig, schnelle Auffassungsgabe und will gefallen aber ihr Engagement/Einsatz (commitment) ist bei weitem nicht auf LZ Niveau. :)

  • Meine Cleo war und unser Da Vinci ist aus reinen LZ-Linien.

    Ich bewundere und liebe den "Arbeitseifer" und die "Eigenständigkeit" dieser Linien.

    Etwas müßig empfand und empfinde ich bei diesen Hunden das kontinuierliche "auslasten müssen", damit diese Hunde im Privatbereich ausgeglichene und angenehme Begleiter sind und sich nicht selbst einer "Aufgabe" verschreiben, die dann ggf. aus menschlicher Sicht etwas unangemessen ist 🤪

    Auf dem Platz ist der Arbeitseifer natürlich ein Träumchen, wobei ich persönlich es immer etwas anstrengend empfinde diese Hunde in wirklich hohen Trieblagen zuverlässig unter Kontrolle zu halten.


    Dann hatte ich meine HZ-Hündin Kylat.

    Obwohl sie aus reinen HZ-Linien stammte, hatte sie einen sehr ausgeprägten Spiel- und Beutetrieb, war aber zeitgleich so führerweich, dass sie schon auf der Grasnarbe gekrochen ist, wenn ich ein "nein" auch nur etwas zu scharf ausgesprochen habe.

    Ihre Ausbildung zur IPO1 war zwar recht gut möglich, aber irgendwie auch immer ein "Drahtseilakt", weil sie so leicht zu beeindrucken war.

    Dafür war sie im Privatbereich absolut unkompliziert und wäre wohl auch ohne eine "Aufgabe" zeitlebens ein netter, unauffälliger Hund gewesen.


    In diesen ersten 10 Jahren mit DSH habe ich auf den Hundeplätzen viele tolle Hunde aus LZ und HZ kennengelernt.

    Ich habe aber auch viele Hunde aus LZ kennengelernt, die vom Nervenkostüm und vom Trieb so angekratzt waren, dass "ein normales Zusammenarbeiten und Zusammenleben" mit diesen Hunden Schwierigkeiten gemacht hat.

    Auch habe ich viele Hunde aus HZ kennengelernt, deren Nervenkostüm sehr zu wünschen übrig ließ, die "so triebtot" waren, dass sie gar nicht mehr zur Zusammenarbeit auf dem Platz motivierbar waren, die total lose und überwinkelt waren.


    Für mich haben beide Extreme nichts mit dem DSH zu tun, den ich aus meinen frühen Kindheitstagen kannte und beide Extreme haben für mich auch nichts mit einem guten "Familien- und Gebrauchshund" zu tun.


    Deshalb habe ich mich dazu entschlossen "Hybride" zu züchten.


    Das "Ergebnis" ist in Amalous Faden ja bereits beschrieben.


    Ich persönlich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, denn ich habe Hunde erhalten, die im Privatbereich angenehm und unauffällig sind, auch wenn wir hier mal eine zeitlang 5e gerade sein lassen, die auch von "DSH-Anfängern" ohne nennenswerte Probleme gehandelt werden können, die aber auf dem Platz auch ohne übermäßige Motivation auszubilden sind und auch in hohen Trieblagen sehr gut ansprechbar bleiben.


    Ich denke aber auch, dass es bei der "Hybridzucht" (wie es eigentlich überall in der Zucht gängig sein sollte), extrem wichtig ist sich bei der Auswahl der Zuchttiere zu einem maßgeblichen Teil auch auf den Charakter der Hunde zu konzentrieren und darauf zu achten, dass sich die Charaktereigenschaften möglichst gut ergänzen.

  • Soll der Schäferhund denn ein "Familien- und Gebrauchshund" sein oder ein "Gebrauchshund"?

    Ich hab ja nun echt keine Ahnung weil ich eben den ersten eigenen Hund und damit auch den ersten Schäferhund und den ersten Schäferhund aus LZ habe. Aber ich habe das Gefühl, dass ganz viel "im Auge des Betrachters" liegt. Darin, was man sich vorgestellt hat und wie "resilient" man als Hundebesitzer ist. Bzw. was man so tolerieren will und was nicht.

    Unsere Hündin stammt aus einer Zucht, die ein bisschen "berühmt berüchtigt" ist. Ja, die ist sehr triebig und zäh wie altes Leder und sie lässt sich nicht den Schneid abkaufen. Aber ICH finde sie einfach lieb und freundlich. Sie kommt halt schnell in ein "Gehudel" und springt, schnappt in die Luft oder macht sonst irgendein aufgeregtes Zeug, wenn was los ist. Aber damit lebe ich und finde das auch nicht schlimm, so lange sie nichts "Böses" im Sinn hat. Bisher hab ich das Gefühl, ich kann mich drauf verlassen dass sie niemanden fressen will. Man kann bei ihr alles unheimlich gut in einen "Job" verwandeln. Z.B. keine fremden Chihuahuas fressen - da leg ich sie zwischen meine Beine und dann ist die Aufmerksamkeit bei mir, weil sie Bock hat was zu arbeiten und dementsprechend keine Zeit auf einen kläffenden Bodensurri zu reagieren.

    Klar ist sie für viele Leute "zu viel" - wie oft hab ich schon auf mein "Du, lieber nicht, die springt Dir ins Gesicht!" ein "ach, das macht mir nix, ich kenn das" gehört (und geglaubt) und dann musste ich doch die Leute retten, weil sie eingeschüchtert am Boden sassen, während mein Welpe sich einen Ast gefreut hat?
    Vermutlich ist das alles Ansichtssache - ich bin jedenfalls zufrieden und würde mir weder einen HZxLZ noch einen HZ kaufen, das wär mir einfach zu wenig.

  • Natürlich ist das alles Ansichtssache und ich persönlich werde da mit Sicherheit auch niemanden "missionieren", denn ich finde, dass definitiv jede DSH-Linie und darüber hinaus jede Gebrauchshund-Rasse und auch jede andere Hunderasse, ja sogar jede Hundesportart ihre Daseinsberechtigung hat, denn an der Basis möchten wir doch irgendwie alle das selbe: mit einem von uns (oftmals sehr bewusst) ausgewählten Hund möglichst harmonisch zusammenleben und ihn optimalerweise artgerecht auslasten.


    Der Rahmen, den wir uns dafür stecken, der ist natürlich so individuell wie wir alle selbst.

  • Natürlich ist das alles Ansichtssache und ich persönlich werde da mit Sicherheit auch niemanden "missionieren", denn ich finde, dass definitiv jede DSH-Linie und darüber hinaus jede Gebrauchshund-Rasse und auch jede andere Hunderasse, ja sogar jede Hundesportart ihre Daseinsberechtigung hat, denn an der Basis möchten wir doch irgendwie alle das selbe: mit einem von uns (oftmals sehr bewusst) ausgewählten Hund möglichst harmonisch zusammenleben und ihn optimalerweise artgerecht auslasten.


    Der Rahmen, den wir uns dafür stecken, der ist natürlich so individuell wie wir alle selbst

    Die Frage, die ich mir bei jeder LZ/HZ-Diskussion nur immer wieder stelle ist: Wenn jemand einen lustigen, aktiven, halbgrossen Hund will um wandern zu gehen, auf irgendwelche Rallyes zu gehen oder halt einfach einen netten Begleiter zu haben der bellt wenn nachts einer einbricht - braucht der zwingend eine Gebrauchshunderasse oder tut's da vielleicht auch ein Labbi aus einer Showlinie oder meinetwegen auch ein Schäfi aus einer Showlinie?
    Wenn man "gesunde" Schäferhunde will, könnte man der Showlinie doch auch einfach ein gesundes Gebäude zugestehen. Braucht's eine "dritte" Linie, bei der's mal so und mal so rauskommt? Reicht für eine Rasse nicht eine Show und eine Leistungslinie um die Leute genug zu verwirren?

  • Wuesti ich philosophiere hier übrigens nur so ahnungslos vor mich hin, weil ich 1. diskutieren will und 2. die Ansichten spannend finde und die Diskussion anregen will. Beziehe das bitte nicht auf Dich persönlich oder so :) Vor einem Jahr hätte ich "hier" geschrieen, wenn mir einer einen HZxLZ angeboten hätte ;)

  • Vor einem Jahr hätte ich "hier" geschrieen, wenn mir einer einen HZxLZ angeboten hätte ;)

    Das ist eine glatte Lüge!!! :D :D :D


    Ich hab' dich vor ziemlich genau einem Jahr als du aif der Suche warst auf den Mischwurf aufmerksam gemacht, aber du hast da schon gesagt, du willst die volle Dröhnung. :D 8o


    ____________________________________


    Meine Erfahrungen bezüglich des HZ/LZ Wurfes habe ich an anderer Stelle ja schon geschildert.

    Ich finde den Wurf gelungen, und störe mich nicht daran, wenn Jemand sowas macht... schließlich hab' ich ja auch meinen Rüden dafür "hergegeben". War/ist einfach auch ein sehr spannendes "Experiment" für mich.


    Allerdings wär's mir persönlich auch zu" wenig" und auch ich frage mich, wozu man das unbedingt braucht, bzw. im großen Stil züchten sollte (passiert eh nicht, aber gefühlt wünschen sich das Viele).


    Wenn man einen aktiven aber doch irgendwo moderaten Familienhund will, warum MUSS es dann ein (LZ) DSH, Mali, Herder, etc. sein?

    Tut's da nicht auch eine der vierhunderdrölfzig anderen FCI Rassen?


    Ich kauf' doch auch keine Bulldogge und jammere dann rum, dass die so faul sind, man mit denen kein IGP machen kann, und dass die Züchter doch bitte aufwachen und diese Hunde aktiver und triebiger züchten mögen. :S

  • Nunja, ICH möchte ja keinen aktiven, netten, mittelgroßen Hund für Rallys, sondern einen DSH, mit dem ich im IGP-Bereich gut arbeiten kann und der noch dazu charakterlich so geartet ist, dass ich nicht ständig aufpassen muss wie ein Schießhund, damit mein LZ-DSH nicht ausversehen im Privatbereich im Trieb so hochdreht, dass er meine 1-jährige Tochter über den Haufen rennt oder sie schreddert, weil sie sich oder eins ihrer Spielzeuge zu schnell bewegt 🤔


    Es gibt übrigens auch bei vielen anderen Hunderassen Hybride, auch bei den Retrievern, die ja irgendwie auch ursprünglich "Gebrauchshunde", wenn auch in anderen Bereichen waren.


    Generell bin ich aber der Meinung, dass sich die "Gebrauchstüchtigkeit" einer Rasse und ein dennoch "familientaugliches" Wesen nicht gegenseitig ausschließen.


    Für mich macht die Mischung den Hund

  • Versteh ich nicht ganz. Ich als Anfänger hätte mir keinen LZ-DSH hergetan, wenn ich kleine Kinder hätte. Aber es leben doch genug davon in Familien oder bei Polizei-HF zuhause in der Familie.

    Bei Quennie hab ich lang gedacht "um Gottes Willen, stell Dir vor Du hättest jetzt ein kleines Kind!" weil die so irre war. Aber dann ist mir eingefallen, dass wir das für die Katzen ja auch "abgestellt" haben. Warum soll das nicht für die Kinder auch gehen?
    Bzw. wenn ich kleine Kinder hab - hab ich dann Bock und Zeit für Hundesport?

  • Versteh ich nicht ganz. Ich als Anfänger hätte mir keinen LZ-DSH hergetan, wenn ich kleine Kinder hätte.

    Das Kind hab ich vor etwas mehr als einem Jahr erst bekommen ... die DSHs leben hier schon deutlich länger 🤣 ... und ich bin auch sehr froh, dass der LZ schon 2,5 Jahre alt war, als das Kind kam ... umgekehrt hätte ich mir wahrscheinlich einen stabilen Dachbalken gesucht 🤪

    Bei Quennie hab ich lang gedacht "um Gottes Willen, stell Dir vor Du hättest jetzt ein kleines Kind!" weil die so irre war. Aber dann ist mir eingefallen, dass wir das für die Katzen ja auch "abgestellt" haben. Warum soll das nicht für die Kinder auch gehen?

    Natürlich geht das, aber es ist beim Hybrid meiner Erfahrung nach mit deutlich weniger Aufwand und "Unfall-Potential" verbunden, weil er im Trieb nicht direkt so hochdreht.

    Bzw. wenn ich kleine Kinder hab - hab ich dann Bock und Zeit für Hundesport?


    Klar, immerhin hatte ich ja auch vor dem Kind schon Bock auf Hundesport und eine kleine "Mama-Auszeit" schafft doch erst das nötige "Ventil", um danach wieder gelassen allen Mama-Pflichten nachzukommen 😁

    Praktischerweise hat das Kind auch noch einen Vater, der selbst Hundesportler ist und das Kind, das seit dem 10. Lebenstag 2x wöchentlich mit zum Hundeplatz kommt, bespaßt während ich auf dem Platz bin

    Einmal editiert, zuletzt von Wuesti ()

  • ja, und wer hat das, wenn er auf der Suche nach einem Schäferhund ist? Für wen ist das? Hier schlagen ja auch ab und zu Leute auf, die sich einen Schäferhund "mit geradem Rücken und in schwarz" wünschen, aber bitte im Goldie-Format.

    Also Du hast die Erfahrung, Du bekommst das hin. Aber wer sonst?
    Der Schäferhund ist grundsätzlich halt eine Gebrauchshunderasse und kein Gesellschaftshund. Wollen wir nicht vielleicht die Leute wieder (allgemein, nicht nur bzgl. Hunden) darauf sensibilisieren, dass sie eine Verantwortung tragen, statt ihnen alles abzunehmen?