Willkommen im Forum, und Du hast schon super Ratschläge hier bekommen. Ich bin schon gestresst nachdem ich Deine Beiträge gelesen habe, weil Du gestresst bist, und genau das überträgt sich auf den Hund.
Ein paar Punkte, die mir durch den Kopf gingen, als ich Deine Beiträge sah: Ich würde an Deiner Stelle erstmal tief durchatmen und überlegen, was Dir mit Deinem Hund Spass macht und versuchen mich darauf zu konzentrieren, soweit es geht. Wenn er nicht gut mit Rückruf ist, nicht von der Leine lassen. Wenn er gerne Kot frisst, Augen offen halten und sehen, dass er keine Gelegenheit dazu bekommt. Wenn er andere Hunde anmotzt, würde ich erstmal versuchen irgendwo Gassi zu gehen, wo keine oder wenig andere Hunde sind, etc. Ich würde mich hinsetzen und eine Liste mit Dingen machen, die Du bei Deinem Hund verbessern willst, und eine Liste von Dingen, die Du als Hundehalter verbessern willst.
Zu Deinem Punkt, dass ein kleinerer Hund oder eine andere Rasse vielleicht besser für Dich wären, da stimme ich Dir gar nicht zu, weil alle Hunde Konsequenz und Regeln brauchen. Kleinere Hunde sind nicht einfacher nur weil ihre Bisse weniger Schaden anrichten. Es ist auch schade zu denken, dass Konsequenz und Strenge schlecht sind, weil selbst in der Kindererziehung muss man konsequent und streng sein, weil es sonst in die Hose geht.
Ich bin sehr konsequent mit meinen Hunden wenn es um Regeln geht im und ausser Haus, aber es wird auch viel geschmust und geküsst und die müssen nicht dauernd strammstehen wie die Orgelpfeifen. (Ja, ich bin so eine, ich schlecke meine Hunde quasi dauernd ab. ) Aber, Regeln sind Regeln, und die gelten für Mensch und Tier im Haus und werden eingehalten. Vielleicht liegt es an meinem Wesen, aber DSH sind die Rasse für mich, die am einfachsten zu erziehen sind. Ein ruhiger Halter mit klaren Regeln und Erwartungen wird immer mehr erreichen, als einer der wütend ist und schreit.
Mein älterer DSH, Dexter, hat mir mehr über Hundeerziehung beigebracht als jeder Trainer oder jedes Hundebuch. Wir hatten von Anfang an eine Bindung, und er hat bei mir jede Bewegung und jeden Gesichtsausdruck analysiert, um zu wissen, was ok ist und was nicht. Das hatte ich noch nie bei meinen vorherigen Hunden erlebt, und ich habe dann angefangen ihn ebenfalls zu beobachten und auf seine Signale zu reagieren. Deswegen sage ich immer, Dexter hat sich von alleine erzogen, weil er anhand meiner Körpersprache wusste, was ich von ihm wollte oder nicht wollte, ohne dass ich den Mund aufmachen musste. Es hat mir aber auch gezeigt, wieviel Kommunikation mit Hunden einfach über Körpersprache erfolgt, was man als Mensch gar nicht bemerkt.
Dann kam Tony, und ich dachte mir, bestimmt sind alle DSH so wie Dexter, und Tony zu erziehen wird super einfach, aber, wie Du selber in meinen Beiträgen lesen kannst, war das dann doch nicht der Fall. Tony ist jetzt ein fantastischer Hund, aber er hat mich auch oft in den Wahnsinn getrieben. Es hat 2 Jahre gedauert, bis er zuverlässig war, wenn er draussen mal Hasenkaviar findet. Er lässt es jetzt in Ruhe, während ich ihn früher mit Kraft vom Naturbuffet wegzerren musste.
Als letzten Punkt, würde ich Dir raten mal durchs Forum zu lesen um zu sehen, welche Schwierigkeiten wir alle mit underen Hunden haben oder gehabt haben. Viele hier haben sehr viel Erfahrung, haben ihr Leben lang Hunde oder sogar DSH gehabt, machen Hundesport, etc., und trotzdem gibt es immer wieder Dinge, wo wir Hilfe brauchen und andere Mitglieder um Ratschläge bitten.
Für Jemanden, der nicht streng zu seinem Hund sein kann, bist Du sehr streng mit Dir selber. Egal ob das Dein erster oder zehnter Hund ist, Du wirst trotzdem Fehler machen. Atme mal tief durch, und überlege Dir gut, ob Du Deinen Hund behalten willst/kannst oder nicht. Wenn Du ihn behalten willst, dann gibt es Hilfe mittels Trainer, und hier können wir Dir ebenfalls helfen, mit unseren Erfahrungen oder auch wenn Du nur mal Dampf ablassen willst. Wenn nicht, dann kann Dein Hund vielleicht ein Zuhause finden, bei Jemandem, der mehr Erfahrung hat, und dann brauchst Du Dich auch nicht schlecht zu fühlen.