Motivationsbremsen im Training oder liegt es am Hund?

  • Ich glaube, in einen älteren Hund diese Grundhaltung noch reinzukriegen wäre, falls überhaupt möglich, ein Riesenaufwand und würde eine Umstellung des kompletten Alltags bedeuten. Z.B. Ausschalten jeglicher Verstärker, die der Hund ausserhalb von Trainingseinheiten bekommen könnte.

    das kann ich ansatzweise nachvollziehen, hatten wir in abgeschwächter Form mal während einer Woche im Seminar und ich muss sagen, das würde definitiv an mir scheitern - das halte ich nicht durch

    und entspricht nicht meiner Zusammenlebvorstellung und ist mir dann das ganze auch nicht wert


    Wenn Lexy einen guten Beutetrieb hat, könnte man wahrscheinlich über Frustration ein bisschen mehr Dynamik rausholen. D.h. mehr Trieb auf die Belohnung aufbauen, so dass sie mehr verinnerlicht, dass sie intensiver arbeiten muss um zur Belohnung zu kommen und gleichzeitig mehr "Willen" hat, die Belohnung zu ergattern. Das ist ein Prozess und es beinhaltet eine Methode/Technik.

    Der Trainer hat damals folgendes probiert: Hund ist angeleint und wird mit der Beisswurst heiss gemacht, ohne dass sie diese erreichen kann .... hat nicht funktioniert - sie hatte schon verinnerlicht, irgendwo angeleint sein heisst Ruhe geben und dann steht sie zwar in der leicht angespannten Leine und jammert, aber das wars auch schon

    Und man selber steht wild fuchtelnd mit der Beisswurst vor ihr und macht sich zum Horst :D


    Auch wenn sie keine Lust (oder zu viel Frust und es fehlt der Wille das zu erreichen?) hat dann muss man den Einsatz erhöhen und der ist manchmal eben echt anstrengend hoch :D



    Die anderen Sachen, insgesamt, du hast doch einen Haufen Übungen und Tricks, die Lexy so super kann!! Da können nicht viele mithalten.

    Ja das stimmt und darüber bin ich auch echt dankbar und froh, dass sie diesen ganzen Quatsch mit mir mitmacht und ich bin megahappy, dass sie da auch Spass daran hat. Ich bin gern mit Ihr unterwegs und lasse mir neue Sachen einfallen für sie und gehe fast immer mit einem Lächeln und einem guten Gefühl aus unseren Trainings raus.


    Ich möchte nochmal sagen, dass ich mich grundsätzlich in keinster Weise beschweren will. Lexy ist für uns ein großes Glück und wirklich ein Goldschatz. Und es ist ja nicht so als wäre sie immer und überall eine lahme Ente. Ne sie ist immernoch ein DSH/Mali Mix mit Power so ganz grundsätzlich.

  • Ganja ist ein Tervueren aus LZ, ihr Papa ein Mali aus LZ, also ganz nah am Mali. Ich hab jetzt nur den Vergleich zu DSH aus Hochzucht, wobei Boss der motivierteste all meiner vorherigen Schäfis und auch immer begeistert bei der Sache ist.

    Die grösste Herausforderung für mich waren zwei Dinge: 1. Das Energielevel von Anfang an unter Kontrolle zu bringen und sie sich nicht immer weiter hochschaukeln lassen, das war echt nicht einfach, da ein Mittelmass zu finden, und 2. Sehr genau auf meine Ausbildungstechnik zu achten, da durch die immense Arbeitsbereitschaft und Hibbeligkeit sich sonst ganz leicht ungewollte Fehler einschleichen. Da musste ich viel klarer und sehr genau sein mit meiner Körperhaltung, Schulter und Oberkörper, das war auch nicht leicht.


    Andererseits sind es genau diese Leistungsbereitschaft und Schnelligkeit, die der Hammer sind. Mittlerweile weiss ich genau wie Stop und Go bei Ganja funktionieren und es klappt einwandfrei.

    Genau das habe ich mit dem Vergleich Rennwagen vs Limousine gemeint.

    Natürlich kann man mit einem Rennwagen viel geiler um die Kurven zischen, es erfordert aber auch eine sehr hohe Präzision beim Lenken und Gasgeben.


    Wir haben hier eine sehr hübsche junge Mali Hundin in der Nachbarschaft und muss sagen, das habe ich so noch bei keiner anderen Hunderasse gesehen (außer vielleicht bei einem total durchgeknallten Terrier 🤣)

    Die Hündin ist nie "in Ruhe". Sie tänzelt, dreht sich um sich selbst während sie neben ihrem Besitzer her läuft. Ich finde dieses Energie-Level sehr beeindruckend. Man bekommt einen wagen Eindruck, was mit so einem Hund alles möglich ist, wenn er in den richtigen Händen ist. Rennwagen eben.

    Mich würde es aber auch total überfordern, da bin ich ganz ehrlich.

  • Ich verstehe dich zu gut.

    Zu Chainas BH hieß es nei der Auswertung man hat gesehen das sie es mir zu liebe macht aber es nicht ihr Thema ist sie war froh als sie im die ablage durfte und dieses zog sich bis heute im der unterordnung durch. Den Bereich mochte sie nie und tat es für mich alle anderen Disziplinen beim Ths fand sie super. da war gemug abwechslungdrin aber dieses bloße Schemalaufen war fast immer unser manko. Selbst im Ro was wir zum Schluß gemacht hatten war der weg zwischen den schildern extrem lang für uns.

    Jetzt mit Sky sieht man einfach den Unterschied die hat bock zum arbeiten und macht das weil es ihr Spaß macht und sie sich ausleben kann da braucht es fast kein zutun von mir. Es reicht ein kurzes hey wollen wir was machen und schon ist der Schalter an und sie freut sich.


    So verschieden sind sie und ich finde es da durchauslegitim einen anderen Hund mit ins boot zuholen. So nimmst du euch vielleicht auch etwas Druck der grad unbewusst euch beide hemmt

  • Du siehst das schon richtig, finde ich. Wenn wir unseren Hund angucken und sehen, dass er glücklich ist, Spass hat und gern unseren Blödsinn mit uns macht, haben wir dann nicht alles richtig gemacht? Sofern man nicht auf Prüfungen gehen will, zählt doch eh nur der eigene Maßstab! (und manchmal auch wenn man auf Prüfung gehen will, hüstl hüstl)

    Thema Zweithund wann? Ich persönlich denke da nicht zuletzt auch an mein eigenes Alter, vor allem wenn es doch nochmal ein fetziger Hund sein soll, mit dem man einiges vorhat.

  • hier mal ein video wo ich mich bei unserem Training gefilmt habe:

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    ich bin schon der Meinung das ich mit meiner Art dazu beitrage, dass ich sie Bremse und sie oft nicht so überschwenglich mitmacht wie ich es mir wünschen würde

    ich suche den Fehler erstmal bei mir ...

    Ich finde es löblich, dass du den Fehler bei dir und nocht beim Hund suchst!


    Ich habe mir jetzt mal deine Videos angeschaut, und vorallem das letzte auf dem Hundeplatz hat mir gut gefallen.

    Ich finde von deiner Art, dem handling und timing her, war das ein Qualitativ sehr gutes Training.

    Du hast ein System, stellst den Hund ein, du löst ihn auf, die bestätigst dynamisch und herzlich.


    Dein verbales Lob ist nicht so übertrieben überschwänglich, im Sinne von laut oder gekreischt (so wie bei mir - muss es auch nicht, hahahah :D ) aber gut als solches zu erkennen und vom Hund anzunehmen...


    Ehrlich gesagt bin ich grade noch verwunderter, dass Lexy ihres Zeichens DSH x Mali da SO nicht drauf anspringt. Aber da sueht man mal wieder: Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Beim "drumrum" musste ich schmunzeln. Die hat da halt echt kein Bock drauf. ^^


    Behalte deine herzliche, dynamische aber dennoch auch unaufgeregte Art zu trainieren und bestätigen unbedingt bei. Bei nem "normalen" Arbeitstier ist das genau das richtige und ich glaube dass du mit dieser Art einen typischen Mali mit entsprechend Bumms ganz toll ausbilden können wirst. :)

  • liebe Nina, ganz lieben Dank für Deine sehr netten Zeilen :love:



    dabei fällt mir ein, ich könnte das ganze auch echt mal ganz andersrum betrachten - ich könnte auch sagen, der Versuch Lexy eben nicht zu einem nervös hibbeligen Arbeits Junkie zu erziehen war ein voller Erfolg auf ganzer Linie :D

  • Malis haben nicht automatisch mehr Aktivität, ich hab ja einen und kenne da genug faule Säcke.


    Meiner hat Spaß an der Unterordnung neigt aber sehr zum vokalisieren, da muss ich immer den Daumen drauf haben.

    Außerdem war die Fußarbeit echt arbeit und alles andere als aus dem Lehrbuch.


    Ich glaube am besten ist es, wenn man die Elterntiere kennt und so in etwa erahnen kann, wie viel Power man bekommt. Dann ist auch egal ob DSH oder Malinois.


    Meine Rica bringt da schon mehr Aktivität in der Unterordnung mit.