Intelligenz unserer Hunde

  • ja das mit dem Beobachten und nachmachen kenne ich auch

    Dolly konnte Türen aufschliessen an denen ein Schlüssel steckte ...bei Lexy reicht es die Türklinken zu verstellen und die abzuschliessen bei denen das nicht geht, bei Dolly musste der Schlüssel zusätzlich noch abgezogen werden

    das alles brauchte man beim Dalmi nicht, der hätte nie und nimmer eine Tür von alleine aufgemacht


    allerdings hat er durch beobachten gelernt, dass man Himbeeren ja selber vom Strauch pflücken kann und nicht warten muss bis Frauchen einem was anbietet, netterweise mag Lexy keine Himbeeren und so lässt sie diese hängen :)

  • Da gibt es ja ganz interssante Versuche mit Wölfen, wie die an Futter kommen. Die können genau wie Ero gut beobachten, kombinieren und umsetzen. Auch gemeinsam.


    Der Versuch war so in etwa, ein Brett mit links und rechts Seilen wurde so durch einen Zaun geschoben, dass die Wölfe nur wenn sie zusammen helfen, also gleichzeitig links und rechts ziehen, damit das Brett unter dem Zaun heraus kommt. Darauf lag natürlich gutes Futter.


    Ich kann mich leider nicht mehr erinnern wie lange die Wölfe brauchten um heraus zu finden wie sie an das Futter kommen, aber zuerst hat tatsächlich ein Wolf versucht dran zu kommen, hat relativ schnell verstanden ohne Hilfe gehts nicht, hat sich die Rudelmitglieder geholt und zusammen haben sie dann das Brett hervor gezogen und das Futter verspeist.


    Ich glaube das bei den Haushunden diese Fähigkeiten oft etwas eingeschlafen sind, weil sie ja nicht benötigt werden. Futter wird ja serviert und sonst ist auch nicht viel los.

    Fina ist so gesehen auch intelligenter als Kiara, aber die hat eben mehr Ruhe. Kiara steht sich selbst im Weg, weil sie zu hektisch und ungeduldig ist und dann zusätzlich ein Hasenfuß.

    Sie hat keine Zeit zu beobachten und probieren geht nicht, weil sie sich dann davor fürchtet, was sie auslöst. Zb Tür aufdrücken, Fina kann Türen öffnen. Kiara nicht. Sie ist mit dem Gedanken schon längst vor der Tür, als das sie beobachten würde wie ich die Türe öffne, würde sie es selbst ausprobieren würde sie sich erschrecken, wenn sich die Türe plötzlich bewegt. Obwohl sie dann trotzdem so ist, dass sie wieder hin geht, also einmal erschrecken ja, aber man guckt sich das dann doch nochmal an. Also Kiara würde einfach bei allem doppelt so lange brauchen. :D :D


    Aber wenn sie es irgendwann mal schafft ihre ADHS unter Kontrolle zu bekommen, hätte sie Potential. Ich hatte gerade vor kurzem mal eine Begebenheit, die mir um nichts in der Welt jetzt einfällt, wo ich mir dachte, der Hund ist echt nicht blöd.

  • Das erinnert mich an den Kleinkinderwitz:

    "Mein Kind war so klug, es konnte schon mit 11 Monaten gehen" Antwort: "Ah wirklich? Meins war viel klüger. Es hat sich mit 4 noch im Buggy schieben lassen" 8o


    Später mehr, muss weg

  • Wirklich interessant zu lesen, was wir alles als intelligent oder weniger intelligent einstufen.


    Auch inwiefern Selbstständigkeit und Eigeninitiative oder "mein Mensch macht das für mich" da mit reinspielen. Bzw. sagt man ja oft, Nerds wären unsozial und nicht gerade praktisch veranlagt oder eigenständig.


    Ist vieles vielleicht mit Interesse, Charakter und Talent zu erklären? Gibt es überhaupt Intelligenz in der Art wie wir uns das vorstellen? Ab was fängt "Dummheit" an?


    Noch eine Anekdote:

    Einer der Jungen, die ich in Betreuung hatte antwortete auf die Frage: "Warum hast du beim Intelligenztest nur 79 Punkte erreicht? -> "Ja Mann, was erwartest du??? Die Prüferin hatte geile Titten!"


    Also vielleicht auch eine Frage der Prioritäten? :D

  • Ich glaube das bei den Haushunden diese Fähigkeiten oft etwas eingeschlafen sind, weil sie ja nicht benötigt werden. Futter wird ja serviert und sonst ist auch nicht viel los.

    Oder haben sie sich nur verändert? Ist es weniger klug, wenn man den Menschen als Mittel zum Zweck einsetzt? "Hey komm, mein Knochi ist unter dem Sofa, kannste es mal hochheben?" :)


    Sporthunde müssen oft für ihr Futter arbeiten nur eben auf andere Weise. Ich denke, wenn man Hunde vor solche Aufgaben setzen würde, wie die Wölfe in der Studie, würden es zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

  • Ich glaube das bei den Haushunden diese Fähigkeiten oft etwas eingeschlafen sind, weil sie ja nicht benötigt werden. Futter wird ja serviert und sonst ist auch nicht viel los.

    Oder haben sie sich nur verändert? Ist es weniger klug, wenn man den Menschen als Mittel zum Zweck einsetzt? "Hey komm, mein Knochi ist unter dem Sofa, kannste es mal hochheben?" :)


    Sporthunde müssen oft für ihr Futter arbeiten nur eben auf andere Weise. Ich denke, wenn man Hunde vor solche Aufgaben setzen würde, wie die Wölfe in der Studie, würden es zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

    Ja verändert trifft es sicher auch! Die Ansprüche verändern sich eben. Hat dem Hund früher eine praktische Strategie zum Erfolg = Futter geführt, ist es heute vielleicht ein Blick, oder ein gewisses Verhalten.


    Hunde haben ja im Gesicht Muskelpartien um die Augen, die bei Wölfen nicht vorhanden sind, damit sie mehr Gesichtsausdrücke zur Kommunikation verwenden können. Ich hab da mal einen Bericht gelesen, wo vermutet wird, dass sich diese Muskelpartien bei Hunde zur Kommunikation mit Menschen ausgebildet haben. Der Wolf braucht die nicht, da er nicht mit Menschen kommunizieren muss.


    Ich glaube Intelligenz kann man an der Möglichkeit zu lernen festlegen. Was der Hund dann erlernt ist nur eine Darstellung der Intelligenz, gibt man den Hund keine Möglichkeit zu lernen (Kettenhunde, Hunde die nur in Zwingern gehalten werden...) wird er nichts vorweisen können, dass seine Intelligenz unterstreicht. Aber das heißt nicht, dass er nicht Intelligent ist.

    Nimmt man zwei Hunde mit der selben Ausgangssituation, versucht diesen das selbe zu lernen, kann man am Ende feststellen welcher Hund nun intelligenter ist.


    Nachdem der Mensch aber überall rein pfuscht und mit Zucht gewisse Dinge dann trotdem selbst zu Verantworten hat, würde ich schon auch sagen, dass über die Jahrzehnte gewisse Dinge verloren gehen. Ob das dann ein Verlust der Intelligenz ist, oder diese einfach nur anderweitig zum Ausdruckt kommt, könnte man diskutieren.

    Aber vergleicht man Gebrauchshunderassen mit Rassen die zu reinen Begleithunden geworden sind, hat man schon Unterschiede in deren Auffassungs- und Lernbegabung.

    Golden Retriever sind glaub ich da ein gutes Beispiel. Früher als Jagdhund eingesetzt, müssen sie heute nur mehr schön und nett sein. Ich glaube hier kann man schon sagen, diese Rasse wurde dumm gezüchtet.

    Vergleiche dazu einen Border Collie, der immer noch als Hütehund zum Einsatz kommt. Oder eben auch Schäferhunde, die immer noch als Sporthund gezüchtet werden.

    Aber selbst hier hat man ja dann die Unterscheidung von Hochzucht und Leistungszucht. Der Sportler nimmt sich einen LZ gezogenen Hund. Der Trieb ist natürlich das eine, diese Hunde bekomme ich durch ihre Denkweise leichter (oder erst überhaupt) zu dem Ergebnis, dass ich anstreben. Aber sie lernen auch schneller, damit sie zu ihrem Ziel gelangen und sie wurden selektiver in diese Richtung gezüchtet. Man will ja einen Hund der nicht nur von seinem Trieb beherrscht wird, sondern lernt diesen zu kontrollieren.


    So meine Überlegungen zu dem Thema.

  • Hallo!

    wie schnell ein Hund neue Befehle lernt, befolgt und selbstständig etwas tun kann. Mein Hund hat zum Beispiel einen Lieblingsball, manchmal verstecke ich ihn und bitte ihn, ihn zu finden. Auch wenn ich verärgert bin oder weine, kommt Jack auf mich zu und schaut mir in die Augen und da ist so viel Mitgefühl in diesen Augen, aber er kann einfach nicht sprechen)))

    Selbst wenn mein Mann oder ich nach der Arbeit nach Hause kommen, steht er schon vor der Tür und weiß, dass wir spazieren gehen. Es gibt viele verschiedene Situationen, das Schreiben würde lange dauern))

    Ich habe keine anderen Tiere, also habe ich niemanden, mit dem ich ihn vergleichen kann

  • Nimmt man zwei Hunde mit der selben Ausgangssituation, versucht diesen das selbe zu lernen, kann man am Ende feststellen welcher Hund nun intelligenter ist.

    Genau das glaube ich eben nicht. Kann man überhaupt die Ausgangssituation so 1 zu 1 reproduzieren, dass sie für jeden Probanden identisch ist? Wer ist der Trainer für die Probanden? In welchem mentalen und physischen Zustand ist der jeweilige Proband in jedem einzelnen Training? Welche Motivation hat jeder einzelne Proband für genau DIESE Übung?

    Aber vergleicht man Gebrauchshunderassen mit Rassen die zu reinen Begleithunden geworden sind, hat man schon Unterschiede in deren Auffassungs- und Lernbegabung.

    Golden Retriever sind glaub ich da ein gutes Beispiel. Früher als Jagdhund eingesetzt, müssen sie heute nur mehr schön und nett sein. Ich glaube hier kann man schon sagen, diese Rasse wurde dumm gezüchtet.

    Vergleiche dazu einen Border Collie, der immer noch als Hütehund zum Einsatz kommt. Oder eben auch Schäferhunde, die immer noch als Sporthund gezüchtet werden.

    Aber selbst hier hat man ja dann die Unterscheidung von Hochzucht und Leistungszucht. Der Sportler nimmt sich einen LZ gezogenen Hund. Der Trieb ist natürlich das eine, diese Hunde bekomme ich durch ihre Denkweise leichter (oder erst überhaupt) zu dem Ergebnis, dass ich anstreben. Aber sie lernen auch schneller, damit sie zu ihrem Ziel gelangen und sie wurden selektiver in diese Richtung gezüchtet.

    Golden R. aus der Leistungszucht sind hier wiederum die, die alles andere als dumm sind. Und das ist eben wieder (zum grossen Teil?) der (An)trieb. Die Motivation.


    Ich denk halt immer, damit ein Hund lernt, muss er halt auch lernen WOLLEN und da unterscheiden sich Hunde sicherlich auch ähnlich wie Menschen, in ihren Interessen und Neigungen, Temperament.


    Ein unabhängiger Hund wird wohl eher die Dinge gerne selbst in die Hand nehmen und Probleme alleine lösen, sofern er die Motivation dazu hat, weil er am Ergebnis interessiert ist, bzw. das Ergebnis für ihn das Lohnende ist.


    Ein sehr menschenorientierter Hund wird eher versuchen den Menschen an der Problemlösung zu beteiligen.


    Wir wissen auch nicht unbedingt, was das Lohnende fúr den einzelnen Hund ist. Das Endziel (was wir glauben, das das Endziel ist) oder die Aktivität die zum (vermeintlichen) Endziel führt?


    So als (hinkender) Vergleich: Du hast zwei LZ Schäfis, Hund 1 ist total geil auf Futter, Hund 2 ist nur beutemotiviert, findet Futter langweilig. Wenn du beide genau gleich trainierst, mit Futterkroketten, welcher Hund wird garantiert schneller lernen? Jep, Hund 1! Ist der also intelligenter?


    Kennt ihr den Ausdruck "hach, das hat er (der Hund) seinem Trainer geschenkt"

    Bezieht sich auf Hunde, die irgendeine Übung nach extrem kurzer Zeit schon fehlerfrei abwickeln können. Viel schneller als 90% aller anderen Hunde. Das ist Talent und Veranlagung, gepaart mit Motivation, denn oft gelingt dieses "schenken" nicht bei allen Übungen.


    Naja, so sind noch weitere Gedanken von mir.

  • Das Problem ist hier, dass wir es mit individuellen Lebewesen zu tun haben. Da kann man sowieso nie ganz exakt vergleichen. Zumindest nicht 1:1 da braucht es einen großen Probandenkreis. Zumdem muss man dann trotzdem einzelne Parameter an das jeweilige Idividuum anpassen, eben dein Beispiel ob Futterorientiert oder Beuteorientiert.