Intelligenz unserer Hunde

  • Wie beurteilt ihr die Intelligenz eures Hundes?

    Welches Verhalten, Reaktionen oder sonstiges klassifiziert ihr als intelligent, bzw. nicht so intelligent?

    Wer mehrere Hunde (oder Katzen ;) ) hat, wie beurteilt ihr Verhalten eurer Tiere im Vergleich?


    Ich schicke das mal als Start und hoffe, dass wir eine nette Diskussion darauf aufbauen können.

    :) <3

  • Spannendes Thema! 8)

    Mich hat Joy erstaunt als sie meine Aufmerksamkeit erhaschte, dann zu meiner Handtasche (die ich nur trage, wenn wir Auto fahren) ging, diese mit der Nase berührte und dann mein Bein angestupst hat, um mir zu zeigen, dass sie gern raus möchte.

    Allgemein finde ich es intelligent, dass sie mich anstupst und dann irgendwo hin leitet, wo sie etwas möchte. "Frauchen ich brauche dich HIER um XYZ..."

    Nicht so intelligent oder vielleicht geduldig/neugierig ist sie bei Kong-artigen Spielzeugen. Da schleckt sie einen Moment dran rum und gibt dann auf... ^^ vielleicht ist sie auch nicht bereit Gewalt anzuwenden 8o Aber das ist wohl Auslegungssache?! :/

  • Boss weiss an meinem Schuhwerk ob er mitkommen kann oder nicht.

    Nur wenn ich Stiefel anziehe, oder bestimmte Turnschuhe bei Schönwetter, wartet er darauf, dass es losgeht.

    Nehme ich andere Schuhe geht er sofort rein und legt sich auf seinen Platz.

    Oder die Hundejacke, dann weiss er auch Bescheid.

  • mh, sagt nicht jeder er hat den klügsten Hund? :D


    Ich finde Lexy durchaus nicht ganz unintelligent (im Vergleich zum Dalmatiner). Fest mache ich es an Ihrer Bereitschaft mit mir Sachen zu lernen und diese auch sehr schnell lernen zu können. Ich lieb das an ihr. Ebenso die Bereitschaft sich an Lebensumstände anzupassen oder sich auf neue Umgebungen einzustellen. Kurz nach ihrem Einzug bei uns damals, hatten wir eine große Veränderung, die hat sie super gut mitgetragen und auch die Urlaubsreisen mit ständig wechselnder Umgebung usw. macht sie super mit.


    Andererseits halte ich sie ziemlich oft für ganz schön blöd, weil sie manchmal vor lauter Impuls und Trieb diesem nachgibt, ohne nachzudenken und der Kopf den Rest Ihres Körpers einfach hinterherschleift - egal ob sie sich dann dort irgendwo verletzt

    Bei ihr kann man nie sicher sein, dass sie sich nicht irgendwo runterstürzt, wenn sie unten was interessantes sieht und dieses kopflose Verhalten halte ich für wenig intelligent.


    Auch beim wachsam sein, ist sie zwar die schnellste, aber nicht unbedingt die schlaueste.

    Der Dalmi hat schon am Auto welches in den Hof fuhr, erkannt wer kommt und sich entsprechend verhalten. Lexy dagegen ist so dämlich und schlägt sogar an, wenn wir uns innerhalb des Hauses auf unterschiedlichen Etagen bewegen. Sie hört irgendein Geräusch und macht Krawall ohne genau hinzuhören ob das Geräusch nicht "bekannt" ist und damit gar nicht nötig wäre anzuschlagen. 8) Hier merkt man deutlich wenn sie müde wird, dann kann sie sich nicht mehr konzentrieren und dann ist sie "nur wachsam" ohne nachzudenken.

  • Schwierig... Muss man mal länger drüber nachdenken.


    Ich sag immer Kater Ares sei hohl. Aber der macht eigentlich gar nix Dummes. Der sieht einfach aus als ob ihm die Sonne durch die hohle Birne scheint :D
    Ysera halte ich für ziemlich intelligent - oder zumindest sehr kompetent wenn es um Sozialkontakte geht. Sie geht sehr empathisch mit Senior Krümel um und interagiert auch mit Quennie am meisten und am Besten. Die Kater ignorieren sie eigentlich nur, Ysera stiftet sie manchmal zum Blödsinn machen an und weist sie dann in ihre Schranken, wenn sie zu trampelig wird.

    Und Krümel konnte schon immer unglaublich gut seinen Willen durchsetzen. Der ist einfach extrem hartnäckig. Wenn Krümel schmusen will wird geschmust und wer nicht will, dem tackert er sich mit den Krallen im Nacken fest und bleibt da hängen. Früher hab ich manchmal auch "Hütchenspiele" mit ihm gemacht, da hat er zuverlässig das Futter gefunden und "Sitz" hat er sich auch mal beibringen lassen. Ob er jetzt besonders intelligent oder einfach verfressen ist - wer weiss? :)

    Ja und Quennie ist halt ein Schäferhund. Ist der jetzt schlau weil er schnell und viel lernt oder dämlich weil er alles macht was man ihm sagt :D

    Jonte zum Beispiel macht auch viel, wenn man ihm was zu futtern vor die Nase hält. Aber wenn man das Futter nicht rausrückt und die Übung etwas exakter von ihm verlangt, kann's auch passieren dass der einen samt Futter stehen lässt und sich wieder in sein Nest legt und pennt. Ist der jetzt blöd weil er die Übung nicht richtig ausführt oder schlau weil er sich sagt "für das bisschen Futter mach ich hier nicht den Clown" :D

  • Es gibt ja verschienene Arten von Intelligenz.

    Für mich ist Intelligenz aber immer mit wahrnehmen verbunden.

    Wenn mein Hund sich auf mich einstellen kann, muss er dafür Zusammenhänge erkennen können.

    Wenn er zum Beispiel nach einiger Zeit merkt, das "nur den Schlüssel nehmen" nicht immer bedeutet, das es für ihn raus geht. Es müssen noch andere Faktoren und Verhaltensweisen dazu kommen.

    Natürlich "versteht" er nicht, das ich den Schlüssel brauche, um wieder ins Haus zu kommen, nachdem wir rausgegangen sind.

    Sonst würde er ja zurück zum Auto laufen, wenn ich den Hausschlüssel dort liegen gelassen hätte. 😁

    Auch um die soziale Klaviatur im Umgang mit anderen Hunden zu spielen, bedarf es meiner Ansicht nach einer Art sozialer Intelligenz.

    Ein Doodle, der immer nur lustig spielt, hat das m.E. nicht.

    Die Intelligenz die man Boarder Collies oder Aussis nachsagt, hat Pepper definitiv nicht.

  • Ich glaube nach wie vor, dass die meisten Menschen Hunde unterschätzen.


    Klassische Beispiele, Arwa schaut zu einem leeren Kong, dann zum Tiefkühlfach und dann mich - sie hätte gerne, dass ich ihr einen vollen Kong gebe. Sie weiß, wann ich sie mitnehme und wann nicht, an der Art wie ich mich bewege. Sie bittet mich ihr zu folgen, bringt mich zum Futterbeutel und schaut dann zum Napf, falls ICH zu doof bin zu bemerken, dass es 18 Uhr ist.


    Weniger klassisch: Hunde können ihre Menschen bis zu 3 Tage im Voraus warnen, wenn sich Anfälle anbahnen. Und suchen den effektivesten Weg, das zu kommunizieren, dh wenn sie auf eine bestimmte Weise nicht verstanden werden, dann suchen sie eine andere und merken sich die, die funktioniert hat. Sie bringen ihre Menschen ohne Training nach Hause und hindern sie am rausgehen, wenn sie sich Sorgen machen. Eine Hündin, die das nie gelernt hat, läuft seit sie bei ihrem neuen Menschen ist (vorher nie vorgekommen) bei jeder Straße vor deren Beine und blockt sie. Steigt der Stress, springt sie sie an und zieht sie nach Hause.


    Ich glaube, dass wesentlich mehr Hunde, als deren Menschen meinen, irgendwelche solcher Fähigkeiten haben und nicht verstanden werden, weil der Hund darf das natürlich alles nicht, der muss einfach hören. Gibt aber auch Hunde denen es vollkommen Wurst ist, wenn Frauchen unterzuckert.

  • Mir kam die Frage auf, weil ich so grosse Unterschiede zwischen meinen Hunden feststelle bei einigen Dingen.

    Um es vorweg zu nehmen: Natürlich ist Axel der intelligenteste Hund der Welt. Ever. :D :D ;)


    Und ja, ich bin ebenfalls der Meinung, dass man Intelligenz in verschiedene Teile spalten muss. Eine allgemeine Intelligenz gibt es so nicht, finde ich.


    Wenn man Intelligenz an Lernfähigkeit (zusammen mit dem Menschen) fest macht, steht dem auch wieder dagegen, dass man Lernen lernen muss und ein Hund, der schon als Welpe Lernen gelernt hat, ist einem Hund der nie Übungen gemacht hat, meilenweit überlegen. Also ist das Intelligenz oder erlerntes Verhalten? Oder verschwindet vorhandene Intelligenz oder "verdummt" ein Hund, wenn man ihm keine Lernkonzepte beibringt?


    Dann kommt hinzu, dass Intelligenz/Lernfähigkeit offenbar mit Motivation verbunden ist. Wenn die Motivation fehlt, etwas bestimmtes zu lernen, ist das dann Unintelligent? Ja und nein, oder könnte man sagen, dass der fehlende Wille zu lernen schon auf weniger Intelligenz hindeutet?


    Ist Intelligenz vielleicht eine gute Merkfähigkeit? Oder kommt es da halt auch darauf an um was es geht, also das Thema das man sich merken soll? --> Motivation


    Hier meine beiden Laborratten (in dieser spezifischen Gedankenstudie) sind Axel und Alma. darauf basierend, dass Alma sooo viel mehr Übung braucht als Axel, bis es einigermassen verstanden ist. Dann hat sie eine enorme Merkfähigkeit, d.h. das einmal gelernte sitzt so fest, dass es fast wie Stereotypie ist und andere, neue Tendenzen haben quasi keinen Andockpunkt mehr im Hirn.


    Sie hatte aber nicht die Schulung von klein auf, die Axel hatte. War also nie in der Grundschule, bzw. hat diese erst spät und dann unregelmässig durchlaufen.


    Axel hingegen ist unglaublich lernfähig und kriegt sehr schnell 2 und 2 zusammen aber alles ist abhängig von der Motivation, in diesem Falle zu viel Motivation, so dass es dadurch ebenfalls zu Fehlern kommt.


    Ich finde das Thema eigentlich unheimlich, weil, ganz viele, total ähnliche Erfahrungen konnte ich mit den Jugendlichen machen, die ich hier jahrelang betreut habe. Thema "was Hänschen nicht lernt". Und Hänschen sollte möglichst noch Windeln tragen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Axman ()

  • Was heißt eigendlich " Intelligenz beim Hund ?"

    Meine Shiva zB. wollte vom Anfang an immer gefallen. Sie hat alle Prüfungen die es gibt, sie wollte es mir immer recht machen. Ihre gasammte Ausbildung war relativ leicht. Heißt das, sie ist Intelligent ????

    Bei Shiva würde ich sagen, sie hat etwa den optimalen Trieb. In der Ausbildung behielt sie mehr die Übersicht und bei der Signalkontrolle (Hörzeichen), das hatte mehr etwas von Informattionscharekter. Sie hatte schnell gelernt.

    Mein Rabauke, Jungspund Harvey ist ganz im Gegenteil gelagert. Er steht im maxiemalen Trieb. Sein Erregungszustand fährt sofort hoch, das führt bei ihm sehr schnell zu Kontrollverlust. Die Signalkontrolle (Hörzeichen) bekommt bei ihm einen ganz anderen Charakter. Sein überschwengliches Verhalten führt dazu, dass er sehr viel mehr lernen muß, sich selbst zurück zu nehmen um an sein Ziel zu kommen. Dadurch lernt er viel langsammer, das heißt, in sehr viel kleineren Schritten.

    Ich kann also echt nicht sagen, welcher meiner Hunde intelligenter ist.

  • Das war genau mein Gedanke, als ich dein Eingangsposting gelesen habe:

    Wenn man Intelligenz an Lernfähigkeit (zusammen mit dem Menschen) fest macht, steht dem auch wieder dagegen, dass man Lernen lernen muss und ein Hund, der schon als Welpe Lernen gelernt hat, ist einem Hund der nie Übungen gemacht hat, meilenweit überlegen. Also ist das Intelligenz oder erlerntes Verhalten? Oder verschwindet vorhandene Intelligenz oder "verdummt" ein Hund, wenn man ihm keine Lernkonzepte beibringt?

    Und trotzdem gibt es offensichtlich intelligentere und weniger intelligente , weil A.J. und Ero ja beide von Welpenbeinen an auf gleiche Weise das lernen gelernt haben...


    Ich finde Ero im Vergleich zu A.J., dem Dackel meiner Mutter und auch Homer, meiner ehemaligen Dogge unheimlich intelligent.

    Aber nicht, weil er am Hundeplatz besser lernt (da war A.J. schneller), sondern weil ich seine Gabe Beobachtungen anzustellen, Zusammenhänge zu erkennen und menschliche Handlungen umzumünzen und selbst nach zu ahmen sehr beeindruckend finde.

    Vielleicht lacht sich da ein Bordercollie-Besitzer ins Fäustchen, keine Ahnung. Aber ich persönlich habe das noch nie live bei einem Hund gesehen.


    Beispiele:

    1. Wir haben im Garten ein Hühnerhäusschen, da ist die Türe mit einem einfachen angenagelten drehbaren stück Holz zu verschließen. Man muss das Holz also um 90° von "quer" auf "längs" drehen, damit die Tür aufgeht. Montiert ist das ganze oben links, auf ca. 140cm höhe.

    Ab und an bekam Ero im Garten ein Hühnerei, aber nie direkt aus dem Stall raus. Immer aus dem Körbchen welches auf dem Terrassentisch ca. 15m vom Häuschen entfernt, stand. Er hat aber natürlich das eine oder andere Mal gesehen, wie ich da rein und raus gehe, und dass beim rausgehen Eier im Körbchen sind.
    Eines Tages habe ich ihn beobachtet, wie er durch den Garten stiefelte, an der Tür vom Hühnerhaus unten am Spalt schnupperte... dann guckte er die Türe von oben bis unten an, und gefühlt hat man richtig gesehen wie die Zahnräder im Kopf ratterten. Er stellte sich dann schlussendlich auf 2 Beine und hat mit den Vorderpfoten gezielt an dem drehbaren Holzstück oben LINKS rum gepfötelt, bis er es geschafft hatte, das zu drehen. Er ging sofort runter, schubste mit der Schnauze die Türe auf, und verschwand im Stall. Keine 15 Sekunden später kam er rausgewieselt mit einem Ei in der Gosch. Frisch aus dem Nest stibitzt... am nächsten Tag musste ich einen Metallriegel für diese Türe kaufen. ^^


    2. Er kann (zugegeben, mit einer Portion Gewalt :D) solche Babygitter die man in Türrahmen klemmt, aufmachen. Als ich noch recht frisch mit P. zusammen war, hat Ero bei ihm daheim aus einer Schublade in der Küche ein Leckerchen bekommen.

    Leckerchentüte wurde dann in Tupperdose mit Klickverschluss verpackt, in die Schublade gelegt, Schublade zu, aus der Küche raus, Küchentüre zu. Ins Wohnzimmer rein, Babygitter an der Wohnzimmertüre zu gemacht.

    Es war Abend, der Hund hat dann geschlafen. Etwa 2 Stunden später stand Ero im Wohnzimmer auf, und machte sich völlig selbstverständlich auf den Weg: Er murxte das Babygitter mit der Pfote auf, ging in den Flur, machte dann die Küchentüre auf, ging in die Küche, zog die Leckerschublade auf, holte die Tupperdose raus, schleppte sie aus der Küche raus in den Flur, dort friemelte an der Dose rum, bis der Klickverschluss aufging und der Deckel runter fiel. Dann hat er sogar noch die Leckerchen aus der offenen Tüte geschüttelt und die so gefressen, Tüte war weitestgehend unversehrt.


    3. Ebenfalls bei P. daheim: Hund steht auf, stellt fest "ich muss pinkeln", macht die Wohnungstüre auf, geht auf den Hausflur, macht die Haustüre vorne dran auf, geht um die Ecke raus in den Garten zum pinkeln. Einfach so alleine...
    :|



    Da kann ich dann auch nicht schimpfen oder eingreifen, weil ich das so beeindruckend finde.

    Seitdem sind sämtliche wichtigen Türen versperrt... nicht, dass einer rein kommt, sondern, dass der Hund sich nicht ständig verselbstständigt. :D


    Neben Türen und Schubladen kann er auch Reißverschlüsse (z.B. von Rucksäcken die irgendwo rumstehen) öffnen.

    Was er auch gelernt hat: Man kann Jackentaschen von unten/innen mit den Schneidezähnen ganz vorsichtig anfressen, dann purzeln aus dem entstandenen Loch die Leckerlies raus... :rolleyes:


    Alles selbst gelernt durch beobachten und nachahmen wohlgemerkt. So einen Schmu habe ich dem nie beigebracht. :D



    A.J. hingegen hat diese Beobachtungsgabe und Fähigkeit Dinge so zu kombinieren gar nicht. Die stehen regelmäßig Beide vor dem angelehnten Gartentor. Beide wollen raus. Ero macht öfter direkt neben A.J. das Tor auf (zieht es mit der Pfote zu sich her) und schlüpft durch den Spalt, das Tor fällt immer gleich wieder direkt hinter Ero in die angelehnte Ausgangsposition zurück. A.J. hat schon oft genau gesehen, was passiert war, aber er hat's bis heute nicht gecheckt, dass er auch mal mit der Pfote da dran rumprobieren könnte und vielleicht denselben Erfolg wie Ero haben könnte. Der arme A.J. rennt dann einfach immer ganz hektisch und hysterisch fiepsend vor dem Tor im Kreis, bis ich komme und es für ihn aufhalte... ^^ <3