Pubertät, Leinenführigkeit

  • Gehst du denn nur an der Leine mit ihm laufen? (Titel lautet ja Leinenführung) oder hast du im Freilauf diese Probleme nicht?

    Er ist auch viel im Freilauf. Kommt ein anderer Hund,rufe ich ihn ab, was auch bisher noch immer klappt. Leine ich ihn dann an und will an dem Hund vorbei laufen, geht das Theater los

    Zieht er an der alleine zum anderen Hund?

    Könntest Du ihn ohne Leine "bei Fuß" am anderen Hund vorbei führen?

    Das habe ich bisher nicht ausprobiert, denke aber, dass schaffen wir nicht. Seltsam ist es, dass es auf dem Hundeplatz alles klappt und er die anderen Hunde ignoriert

  • Zum Thema "auf dem Hundeplatz funktionierts": ich weiß von mir selbst, dass ich auf dem Hundeplatz entspannter bin. Es ist i.d.R. ein Zaun drum, die Leute/Hunde kenne ich meistens bzw. nehme an, dass die ähnlich ticken wie ich und meist ist auch noch ein Trainer anwesend. Diese Entspanntheit spürt auch mein Hund und benimmt sich auch entsprechend entspannter.

  • Es hat mMn weniger mit der eigenen Entspanntheit auf dem HP zu tun, sondern damit, dass im freien Gelände oft das (plötzliche) Auftauchen eines Hundes den grössten Reiz darstellt. Auf dem HP sind andere Hunde die ganze Zeit anwesend.


    Deshalb funktionieren Social Walks auch so gut, weil da der o.g. auslösende Reiz fehlt.


    Vorgestern kam mir auf dem Weg ein Mann mit einem Boxer und einer Dogge entgegen (angeleint). Ich bin vom Fahrrad abgestiegen, und habe Axel auf die Seite genommen, bin denen entgegenspaziert, Axels "Lass den" Kommando gesagt, und vorbei. Dann bin ich umgedreht und dem Mann und den Hunden hinterhergegangen (ca. 10m Abstand). Da hat Axel überhaupt kein Problem damit.


    Um das noch deutlicher zu machen: Wenn er seine Freundin (Nachbars Hündin, Malinois/Labrador-Mischung) trifft, stellt er jedes Mal alle Nackenhaare auf und Körperspannung. Begrüssung und alles ist dann aber entspannt und freundlich. Oder wenn wir vom Gassi zurückkommen und mein Mann ist mit den anderen Hunden unten am Weg, vor dem Tor = Nackenhaare etc.

  • Ich glaube, das hängt schon alles zusammen. Reiz, Gewohnheit = Sicherheit usw.


    Grundsätzlich hängt es m.E. einmal an der Souveränität und Erfahrung des Hundes, wie weit ihn äußere Dinge bzw. unvorhergesehene Situationen überhaupt beeinflussen. Daraus resultiert das Reaktionspotential, das der Hund hat.
    Und jetzt kommt noch dazu, ob er sich in einer sicheren, ihm bekannten oder in einer, für ihn potentiell unsicheren Umgebung befindet und in welcher Rolle er seinen Besitzer dort sieht.


    Vergleich das mal mit einer Person, die im Umgang mit Menschen nicht sehr sicher ist.

    Da ist es doch ein großer Unterscheid, ob man bei den Nachbarn zum Geburtstag eingeladen ist, die man schon lange kennt, oder ob man auf eine öffentliche Silvesterparty geht, wo man nur fremde Leute trifft.

    Bei letzterem wird man ziemlich angespannt sein, wohingegen man bei den Nachbarn entspannt sitzt weil man weiß, hier wird man nicht mit Unbekanntem konfrontiert.