Zur Ruhe kommen, aber wie?

  • Axman Jetzt hab ich deine erste Antwort überlesen, am Handy ist es leider etwas unübersichtlich.


    Ich bin ja jetzt nicht generell gegen die Box, aber ich hab keinen Platz im Wohnzimmer, eine Box zusätzlich hin zu stellen. Großer Hund braucht große Box! Da wäre evtl noch mit Leine eine erste Option.


    Abends hab ich sie bisher noch nie so wirklich auf die Decke geschickt. Eher mit Nein gearbeitet, wenn sie mich zu sehr bedrängt hat einfach weg geschoben und nein gesagt.

    Aber hauptsächlich hab ich sie einfach ignoriert, in der Hoffnung, dass sie durch mein Desinteresse aufhört.

  • Hallo, ich hänge mich hier mal dran da ich mit Tara ähnliche Themen habe.

    Wir haben den Fokus irgendwie anfangs zu sehr auf „Bindung“ gesetzt und die Ruhe vergessen und haben jetzt auch so ein Exemplar, das aufspringt, sobald ich mich bewege.

    Die Tipps hier sind schonmal super hilfreich. 😊


    Wenn ich Zeit habe (sollte aber mehr den Fokus drauf legen) richten wir uns auch gaaanz langsam fürs Gassi gehen und manchmal gehts dann halt nur einmal die Straße hoch und runter, Pipi und Leinenführigkeit üben und wieder rein. Oder wir stehen ein paar Minuten am Eck und beobachten ruhig ein paar Leute. 😄


    Drinnen und im Garten machen wir gerne Suchspiele, sei es ein Spiele, Futter in einem Karton etc. oder gestern ein Schneeball im Schnee 😄

  • Du darfst nicht vergessen, dass die mentale Arbeit für deinen Hund auch sehr anstrengend ist. Es ist nicht einfach, sich immer wieder zurückzunehmen, das erfordert nachdenken, mit- und umdenken. Und braucht geistige Energie.

    Nach einer Schularbeit ist man körperlich nicht gefordert und trotzdem meistens platt.

    Wenn du sie beharrlich und ruhig immer wieder auf ihren Platz führst und darauf bestehst, dass sie diesen erst wieder nach deiner Aufforderung verlassen darf, ist auch das anstrengend. Je nachdem, woe lange es dauert, bis sie merkt, es geht nun nicht mehr so, wie sie sich das vorstellt.


    Tag X beginnt heute. Dein Haus, dein Hund, deine Regel, die DU und nicht der Hund bestimmt und aufstellt. Sich ständig aufdrängen und in den Mittelpunkt stellen ist nicht mehr. Sich nicht darauf einlassen und ihr im Gegenzug zeigen, was genau du dir jetzt von ihr vorstellst und erwartest. Ich würde es auch nicht zulassen, dass sie dir auf Schritt und Tritt nachläuft und sie wieder zurückschicken. Sehr ruhig aber sehr bestimmt und konsequent.

  • So, am PC tu ich mir deutlich leichter.


    Ich hab jetzt gestern ein wenig genau drüber nachgedacht, da es ja gestern Abend wieder ganz easy war. Sie hat sich ins Hundebett verkrümmelt und geschlafen. Wir waren nachmittags wieder länger draußen und vorallem wieder in der Au, dort gibt es ja viele Wege und ich laufe da möglichst immer abwechselnd mal diesen mal jenen. Somit haben wir immer wieder "neue" Wege mit interssanten Gerüchen.

    Aber Auslastung war das jetzt auch nicht übertrieben viel. Kopfarbeit in dem Sinn von Training gar nicht. Trotzdem war sie drinnen ganz ruhig.

    Im Gegensatz zum Vortag, ABER hier war ja einfach der Tag auch anders. Das war glaub ich, an diesem Tag, der ausschlaggebende Punkt warum sie so überdreht war. Ich war nachmittags nicht zu Hause, wo ich doch eigentlich an dem Tag nicht weg bin, war Abends außer Haus, was auch nicht der Regel entspricht und das war zuviel für sie.

    Ist zwar verständlich, aber es ist ja nicht so, dass sie ganz alleine den ganzen Tag im Haus gesessen wäre, also braucht sie sich nicht so austicken.


    Aber nun zum Training:

    Vorgestellt hätte ich mir das in etwa so: Wenn sie so nervig wird, schicke ich sie auf die Decke, dort bleibt sie bis.....???? Das ist jetzt noch für mich die Frage. Eigentlich bis sie ruhiger wird. Aber was ist wenn ich ihr dann das Freikommando gebe? Ich wecke sie ja dann sozusagen wieder auf.


    Sie darf ja von mir aus mal ankommen und mich zum Spielen auffordern, hab ich Zeit gehe ich drauf ein, wenn nicht schicke ich sie mit Nein weg. Kommt sie dann immer wieder, gehts auf die Decke.

    So mal mein Plan.

  • Aber was ist wenn ich ihr dann das Freikommando gebe? Ich wecke sie ja dann sozusagen wieder auf.

    Mach ein „Spiel“ daraus, ruhiges Verhalten wird mit ruhigen Gemeinsamkeiten belohnt.

    Kuscheln, Massage, ruhiges Streicheln, Suchspiele, Aufgaben, bei denen sie sich konzentrieren muss und ganz wichtig, auch deine Ansprache soll ruhig bleiben.


    Wenn die Maus weiss, wenn ich meinen Hintern mal ruhig halten kann, gibt es danach sofort wieder Action, kann sie sich ja auch schwer zurücknehmen. Wir alle kennen die Sache mit der Vorfreude😉


    Ganz ruhig auflösen wenn du merkst, dass sich entspannt hat. Nicht sofort, aber sie soll auch nicht entscheiden, so, jetzt hab ich mich genug entspannt.


    Wenn sie zum Überdrehen neigt ist Action kontraproduktiv. Meiner Erfahrung nach.

  • Wenn es das Kommando Decke gibt, dann muss!!! das immer zwingend auch aufgelöst werden. Ansonsten bleibt der Hund nur solange auf der Decke, solange er möchte. Was ja nicht Sinn der Aktion ist.


    Wenn ich das Verhalten bei uns betrachte, wenn es rausgehen soll, ist das aktuell im Vergleich zu einem Jahr vorher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Vorher: Quengeln, rumspringen, fiepen und ab durch die Tür mit Karacho.

    Heute: ich mache mich ganz ruhig fertig, Schuhe, Jacke, Mütze, Leine. Je ungeduldiger der Hund, desto langsamer meine Bewegungen. Der Hund wird nicht beachtet und auch nicht angesprochen(versteht er eh nicht). Kommandos wie bleib oder jetzt raus nur mit Körpersprache. Durch die Haustür gehe immer immer immer ich als erster. Nachdem die Pforte zur Straße aufgemacht wurde, wird immer immer immer erst so eine halbe Minute gewartet. Danach erst gehts los. Bis dahin habe ich kein Wort gesprochen. Das ganze hat bei uns so etwa 2 - 3 Monate gedauert. Dafür läufts jetzt wirklich gut.

  • Mir wäre es ja lieber sie bliebe dann auch noch liegen, aber kann halt selbst entscheiden wo. Sie liegen ja überall, mal hier mal dort. Je nachdem wies gerade passt.


    Ich probier das einfach mal so, sehe schon wie es sich entwickelt und wie sie drauf reagiert.


    Nein Action darfs danach nicht geben, sonst gibts den selben Effekt wie beim rausgehen. Das Gummieringerl spannt sich und spannt sich...... Und danach ist es schlimmer als vorher.


    Beim rausgehen hat die Decke ja auch den Sinn, dass wir uns ungestört anziehen können, ohne ständig Angst haben zu müssen von einem wild gewordenen Schäferhund niedergemäht zu werden. Wir haben leider keine Eingangshalle, sondern nur ein schmales Vorhaus, da steht man sich schnell gegenseitig im Weg. ^^ Da soll dann der Hund wenigstens aufgeräumt im Hundebett liegen.

  • Aber das ist für mich kein Unterschied ob mit oder ohne Tür. Ohne Türe ist man mehr gefordert und muss natürlich mehr sofort klären, mit Türe macht das erstmal die Tür, aber wenn das Ziel ist irgendwann mal die Tür offen lassen zu können, wird dann die Diskussion auch kommen.


    Ohne Konflikte wirds nicht klappen.

    Ja, ich habe es verstanden, du willst es ohne Box machen, aber nur zur Erklärung ein paar Worte.


    Es macht natürlich einen grossen Unterschied ob mit oder ohne Tür.


    Da du noch nie mit Box gearbeit hast, wie kannst du wissen/sagen, dass dann irgendwann mal Diskussionen kommen?


    Zum letzten Satz stimme ich zu, ohne Box mit dem entsprechenden Training wird es zu Konflikten kommen, aber das scheint von der Allgemeinheit als ganz Normal angesehen zu werden.


    Das Thema Box trifft bei mir einen Nerv, weil das idiotische Verbot von Boxen geht in die gleiche, heuchlerische, esoterische Schublade mit den anderen Themen, wie Schutzdienst verbieten etc.


    Ein gutes Boxentraining im Welpenalter und Probleme wie die hier beschriebenen entstehen gar nicht erst. :) <3

  • Wenn es das Kommando Decke gibt, dann muss!!! das immer zwingend auch aufgelöst werden. Ansonsten bleibt der Hund nur solange auf der Decke, solange er möchte. Was ja nicht Sinn der Aktion ist.


    Wenn ich das Verhalten bei uns betrachte, wenn es rausgehen soll, ist das aktuell im Vergleich zu einem Jahr vorher ein Unterschied wie Tag und Nacht. Vorher: Quengeln, rumspringen, fiepen und ab durch die Tür mit Karacho.

    Heute: ich mache mich ganz ruhig fertig, Schuhe, Jacke, Mütze, Leine. Je ungeduldiger der Hund, desto langsamer meine Bewegungen. Der Hund wird nicht beachtet und auch nicht angesprochen(versteht er eh nicht). Kommandos wie bleib oder jetzt raus nur mit Körpersprache. Durch die Haustür gehe immer immer immer ich als erster. Nachdem die Pforte zur Straße aufgemacht wurde, wird immer immer immer erst so eine halbe Minute gewartet. Danach erst gehts los. Bis dahin habe ich kein Wort gesprochen. Das ganze hat bei uns so etwa 2 - 3 Monate gedauert. Dafür läufts jetzt wirklich gut.

    Ja klar muss das Kommando aufgelöst werden, darum geht es mir ja.

    Nur wie ich das genau handhabe, daran muss ich mich herantasten.

  • Versteh mich nicht falsch, es ist keine negative Einstellung zur Box. Meine Hunde liegen auch mal eine Weile im Auto in der Box und haben es deswegen nicht schlecht. Es ist für sie ganz normal und sie fühlen sich darin wohl. Also nein es liegt nicht an der Box an sich.

    Wenn Fina nicht schon so schwerhörig wäre und Silvester heuer so entspannt, hätte ich schon im Hinterkopf gehabt, die Autobox ins Haus zu stellen, weil sie sich darin wohl fühlt und offensichtlich sicherer. Sie geht bei Stress gerne ins Auto.


    Wir müssen glaub ich mal definieren was wir unter Konflikten verstehen. Konflikt entsteht ja schon dadurch, dass sie jetzt mit mir Spielen will, ich aber nicht. Heißt für mich, es besteht kein Unterschied, ob ich sie in die Box schicke, oder auf die Decke. Es besteht ja schon der Konflikt.

    Diskussion entsteht bei uns jetzt auch nicht ob sie jetzt mal auf die Decke geht oder wahlweise in die Box (wenn ich eine hätte), das würde sie machen. Aber die Frage ist dann wie lange würde sie das aushalten. Dann wären wir wieder im Konflikt, weil sie entscheidet ich stehe jetzt auf, ich aber gegenteiliges verlange. Sie würde sich nicht weigern wieder den ursprünglichen Platz einnehmen, aber ich müsste es von ihr verlangen. Ist das nun schon eine Diskussion oder nicht?


    Ich würde aber trotzdem gerne die Methode mit der Box kennen lernen. Ich stelle mir das nur ähnlich vor wie auf die Decke schicken, nur das ich eben die Box als Rückzugsort wähle. Das sie dort lernt ruhig zu werden und dann sich wieder frei bewegen darf, wenn das geklappt hat.

  • Also ich schicke Hicks nicht auf die Decke - wenn er los hibbelt breche ich das Anziehen ab und setze mich auf´s Sofa.


    Will er durch die Bude brettern, schränke ich ihn nur körperlich ein, ohne Kommando.

    Da muss er nichtmal auf eine Decke, sondern nur seine Energie runterfahren.

    Passt er nicht auf, blocke ich ihn solange bis er mit mir Kontakt aufnimmt und runtergefahren ist, dann nehme ich meinen körperlichen Druck weg.

    Und ja am Anfang gibt es dann halt Ruhetraining statt Gassi!

    Er ist auch mal nur noch vor die Haustür zum Pinkeln gekommen, dann war Ende, weil er es anfangs halt noch nicht geschafft hat schnell runterzuregeln.

    Die sind danach geistig total platt.

    Die Umstellung ist nicht leicht für den Hund.


    Wir haben seit Henry eine Box im Wohnzimmer stehen - Hicks liebt Boxen und da entspannt er mal so richtig.

    Ich hab es aber auch von Welpe an mit ihm geübt, die Tür war aber nie zu - es ist einfach seine Ruhehöhle und eine große steht bei mir im Schlafzimmer in der er am liebsten pennt.

    Bei der vom Wohnzimmer ist die Tür meistens zu, aber nicht versperrt, aber nur wegen Henry, damit er Hicks in Ruhe lässt.

    Wenn Hicks raus will zB zum Trinken, dann macht er das und inzwischen schön langsam.

    Die Tür fliegt nicht mehr in hohem Bogen auf.

    Weil dieses zuviel an Energie schieb ich sofort wieder in die Box zurück ^^

    Ruhe und niedriges Energielevel dürfen sich frei bewegen und das muss ich nicht auflösen, weil ich kein Kommando gebe.

    Ich nehme nur meine körperliche Begrenzung weg.


    Bei uns wird drinnen gar nicht gespielt. Das geht weder vom Platz her, noch ist das bei 4 Hunden möglich.

    Und wenn dann würde ich aktuell nicht sie entscheiden lassen, wann gespielt wird.

  • Das kann ich fürs Raus gehen gut umsetzen. Das würde bei uns wohl auch klappen. Nur mit dem Nicht raus gehen muss ich dann irgendwas finde, irgendwann muss sie ja mal raus. :/

  • Wenn das mal einen Tag weniger ist, ist das kein Drama.
    Das ist dann halt mal ein paar Tage mehr geistige Auslastung und zum lösen kann man sie am Halsband kurz rausnehmen.


    Gleiches gilt übrigens im Kofferraum, aussteigen ist nur wenn drinnen ordentliche Zurückhaltung herrscht.

    Sonst sitzt Hund halt mal ein paar Minuten länger im Auto. ;)


    Da das meistens nicht weit vom Haus steht, kann man Hund ja auch zum Auto rausnehmen - wenn er dann am Gassiort langsam und gesittet ausgestiegen ist und gewartet hat, bis das Auto verschlossen ist.

    Kann er ja ne Runde toben gehen.

    Die ist dann halt neben dem Ruhetraining anfangs etwas kürzer.

    Aber wenn man es konsequent durchzieht dauert es nicht so lange und ist für den Hund auch leichter umsetzbar.

    Weil er weiß, dass das ab jetzt einfach so ist.

  • Aussteigen aus dem Auto ist kein Problem. Das haben wir aber auch von Anfang an geübt. Hab ja beide in einer Box und da darf immer nur der raus, der beim Namen genannt wird. Und auch nur nach einem OK, weil ich ja die Leine erst sicher dran haben muss, je nachdem wo wir sind.

    Gerade im Training kommt die eine rein und die andere raus, heißt ich muss die Boxentüre öffnen können ohne das gleich 2 Hunde raus stürmen.

    Das klappt gut.

    Nur der Weg zum Auto raus könnte spannend sein. Überhaupt hab ich schon daran gedacht grundsätzlich nur mehr an der Leine zur Tür raus gehen. Das dieses raus stürmen unterbunden wird.