Zur Ruhe kommen, aber wie?

  • Jetzt muss ich mal ein Thema ansprechen, dass ich bisher etwas Vernachlässigt habe, aber sich mittlerweile zu einem Problem auswächst.


    Im Haus zur Ruhe kommen.


    Kiara ist ja ein sehr temperamentvoller Hund, die nicht stillhalten kann. Immer Vollgas und mit Schwung. Und auch drinnen, wenn jetzt mal Pause angesagt ist (ich will auch mal in Ruhe auf der Couch liegen, vorallem wenns 8 Uhr abends ist und endlich, endlich die Kinder schön langsam in den Betten liegen und Ruhe einkehrt), tut sie sich schwer abzuschalten.

    Sie ist der Meinung, wenn ich hier eh nur rum liege, könnte ich mich ja voll und ganz ihr widmen. Entweder Spilie schmeißen oder knudeln oder sonst irgendwie, Hauptsache SIE steht im Mittelpunkt. Das ist Überhaupt ihr Augenmerk, sie muss im Mittelpunkt stehen, notfalls mit Gewalt. Nur will ich irgendwann mal nicht mehr.

    Sobald ich aufstehe, springt sie auch auf und ist der Meinung wir gehen jetzt irgendwo hin oder ich bin extra wegen ihr aufgestanden. Teilweise reicht schon wenn ich mich nur auf der Couch anders hinsetze. Sie ist ständig mit einem Ohr bei mir, falls ich mich rühre, damit sie ja nichts verpasst. So richtig schlafen wie Fina dann, macht sie nicht. Besonders dann wenn die Auslastung auf Sparflamme läuft, wie gerade zur Zeit.


    Ich befüchte wir sind die berühmte Falle getappt, immer mehr, immer mehr, damit der Hund ja müde ist, aber Ruhe lernen haben wir versäumt. Sie fordert halt extrem und ich bin darauf eingestiegen. Nur wie jetzt momentan einfach die Zeit etwas knapp ist, ich oft froh bin mit den Hunden die kleine Runde zu schaffen ohne das zu Hause irgendwas "anbrennt". Zwischen kochen, Hausaufgaben und Musikstunde ist monentan keine Stunde oder gar mehr gehen mit den Hunden drin, dann vielleicht zusätzlich noch ein paar Übungen (extra, nicht während des Spazieren gehen) geht sich eben nicht aus. Und dann ist der Hund abends nicht zum aushalten.

    Es ist eh für sie auch schwer, habe diese Woche Urlaubsvertretung, das heißt ich arbeite auch Nachmittags wo ich eigentlich normalerweise nicht im Dienst wäre und bin dann auch entsprechen weniger lange zu Hause und die Hunde alleine. Währendessen ja kein Problem, nur wenn ich dann endlich daheim bin, dann will sie ihre Action haben! Gestern hatte ich dann nach der Arbeit auch noch Elternabend und als ich dann um 10 endlich daheim war, wollte der Hund seine Aufmerksamkeit (sie waren natürlich nicht den ganzen Tag zu Hause, ich bin Nachmittags zu Fuß zur Arbeit und hab die beiden mit genommen und mein Mann hat sie dann extra nach Hause gefahren, weil sie bei ihm im Labor nicht bleiben wollten).


    Mir ist natürlich klar das die Hunde ihre Zeit brauchen und wenn sie schon den ganzen Vormittag zu Hause liegen und schlafen, dann Mittags wenn ich heim komme ausgeruht sind und losstarten wollen. Das machen wir ja auch immer, nur halt manchmal nicht so lange wie sich das Klein-Kiara gerne wünschen würde, aber ich denke auch das muss mal drin sein und sie muss lernen auch mal Ruhe zu geben.


    Nur wie geh ich das am besten an?


    Bei Fina hatte ich das Problem nicht, die hat immer schon geschlafen wenn nichts los war, wenns dann raus ging und ich für sie Zeit hatte dann war sie voll bei der Sache um halt dann nachher wieder schlafen zu gehen oder halt am Fenster die Gegend beobachten oder ähnliches.


    Wie würdet ihr das handhaben? Hat jemand auch in diese Richrtung schon Erfahrungen gemacht?

  • Im Prinzip musst du Ruhe neu bzw überhaupt Aufbauen. Das Problem: DAS erfordert Zeit und Energie.


    Letztlich ist es der denkbar schlechteste Zeitpunkt, um Ruhe zu lernen, aber da musst du jetzt durch. Ich würde ihr, um es dir möglichst einfach zu machen, eine Box aufbauen und die abhängen. In einem Bereich, der möglichst wenig Kontrolle zulässt, also die Öffnung der Box nicht zu einer Tür, und generell möglichst abgelegen, und da muss sie lernen drin zu bleiben. Ich würde hier nicht über Kekse arbeiten, sondern sie in die Box legen und erstmal deutlich machen, dass DU sie wieder raus holst. Jedes Mal, wenn sie raus geht (oder auch nur die Pfote aus der Box bewegt! Pingeligkeit zahlt sich aus) sie ohne sie anzuschauen oder anzusprechen zurück schieben. Wichtig ist, keinen Kontakt aufzunehmen. Und da drin wird der Hund ignoriert.


    Ich finde es ehrlich gesagt am fairsten, wenn der Hund das anfangs kurz nach einer Runde lernen kann. Also wenn die Chancen, dass er zügig zur Ruhe findet, recht hoch sind. Du kannst auch für 20 Minuten oder so ein Kauholz rein geben, wenn das sich bewährt. Wichtig ist absolute Konsequenz und das ruhige aushalten von ggf stattfindenden Wutanfällen ^^ Raus darf sie, wenn du es sagst (und wenn sie ruhig ist natürlich). Sonst nicht.


    Dieses Training ist für euch beide heftig nervenaufreibend, aber es macht sie eben auch müde, von daher profitierst du quasi doppelt. Der Hund sowieso.


    Das ist der Weg, der euch voran bringt und sinnvolles Lernen ermöglicht. Wenn das absolut nicht drin ist. musst du sie ggf im Haus anleinen. Das hat nur keinen Trainingseffekt auf sozialer Ebene, sondern du lagerst ja quasi die Korrektur aus auf die Leine. Die übrigens evtl durchgebissen wird, was ich in dem Fall einfach erdulden würde - wenn du das anfängst zu korrigieren hast du doppelt Frust und genau genommen kannst du damit nur scheitern. Denn dann hat sie ja ihren Spaß.


    Ansonsten kannst du vielleicht Suchspiele einführen? Mit 10 oder 15 Minuten intensiven Suchspielen erreichst du mehr als mit 50 Minuten freiem Spazieren gehen, was Müdigkeit angeht. Aber bisschen Bewegung braucht es natürlich trotzdem.

  • Kann mich dem nur anschliessen.

    Ruhe Training ist sehr Zeitaufwendig.

    Ich hab das mit Hicks gerade ähnlich, wenn es raus zum Gassi geht.

    Das ist meinen Arbeitszeiten geschuldet.

    Morgens vor der Arbeit schnell ne Runde, Mittags in der Pause kurz und nach der Arbeit gleich mit den Hunden los.

    Manche Hunde (gerade die reizempfänglicheren) kommen da schnell in eine Erwartungshaltung und halten es dann nicht mehr aus.

    Das kann sich dann in Quietschen, Drängeln und mangelnder Ruhe äussern.


    Raum einnehmen und Ruhe, also auch in Ruhe korrigieren.

    Es passiert nichts mehr, bevor der Hund nicht entspannt ist.

    Ziehst du die Jacke an und der Hund steht schon in den Startlöchern? Na dann ziehst du sie jetzt immer aus, wenn er aufdreht und an, wenn es gar nicht raus geht,... .

    D.h. auch Gewohntes, Routinen durchbrechen.


    Ist sie beim Füttern auch so stürmisch?

    Dann auch hier vorher die Ruhe einfordern.


    Und immer wieder wichtig, selber ruhig bleiben, auch wenn es die 100.000ste Wiederholung braucht.

    Kleinschrittig und Konsequent.


    Bei uns heißt das, dass der Hund nicht durch die Bude brettert, nur weil man die Futterschüssel hingestellt hat.

    Heult er deswegen schon auf, weil er gleich was bekommt, gut dann gibt es jetzt halt mal nix.

    Kommt er nicht zur Ruhe, kann er gern mal schauen gehen, dass da kein Futter steht.


    Ist er maximal verwirrt und steht dumm da, ruhig stehen lassen.


    Hier ist es manchmal nicht verkehrt einen Trainer drauf schauen zu lassen.

    Man sieht vieles selber einfach nicht.

  • Wir haben im Wohnzimmer auch eine Box, wohin sich Daisy ab und an ablegt. Die Tür bleibt allerdings immer offen.

    Daher: Hund mit der Leine Esstisch anbinden. Bei uns wiegt der etwa 50 kg. Mit dem passiert nichts. Hund lernt sehr schnell: wenn ich angeleint bin am Tisch passiert solange nichts. Ist also Entspannung angesagt. Für uns Menschen sieht das sehr dramatisch aus. Dem Hund schadet das allerdings in keiner Weise.

  • Ich würde ebenfalls eine Box empfehlen, allerdings definitiv mit Tür.


    Ohne Tür beinhaltet Konflikt und Korrektur.


    Ich würde die Box positiv aufbauen und zum geliebten Ruheort werden lassen, niemals jedoch als Ort der Korrektur. Verstehe gerade nicht, warum man das als soziale Korrektur aufbauen sollte :/


    Ich empfehle immer die "Crate Games" von Susan Garrett, meiner Meinung nach gibt es nichts besseres. Man muss ein bisschen Englisch verstehen dafür, aber es sind Anleitungsvideos.


    Schlimmstenfalls kann ich auch eine Zusammenfassung von der Vorgehensweise machen.

  • Ja ich hab schon in diese Richtung gedacht. Nur muss ich das ohne Box aufbauen, so eine kann ich nicht ins Wohnzimmer stellen.

    Hab da so in die Richtung gedacht, das ich sie auf das Hundebett schicke und sie muss dort bleiben, aber sobald ich ihr das frei Kommando gebe, geht das generve ja von vorne los. Muss sie dann den ganzen Abend auf der Decke bleiben? Irgenswie möchte ich sie ja nicht die ganze Zeit auf die Decke fest nageln.


    Das mit der Decke kennt sie vor dem raus gehen, da dreht sie ja auch so hoch. Wenns mir zu bunt wird muss sie auf das Hundebett und dort warten bis ich fertig angezogen bin und erst auf "OK" geht's raus. Da ist die Türe auch schon offen und sie muss liegen bleiben, klappt gut.

  • Ich sehe das Problem hier an ganz anderer Stelle. Da gibt es ja auch keine bis wenig Impulskontrolle oder Frustrationstoleranz.

    In der Ruhe liegt die Kraft. Andersrum gesagt, je hibbeliger Hund sich gebärdet, um so länger dauert es, bis es rausgeht.

    Wenn der Hund sich so hochschaukelt, geht es erst gar nicht raus. Viel Arbeit, die vor dir liegt, es bleibt dir nichts Anderes übrig, da musste durch😉 Konsequenz, Ruhe, Beharrlichkeit.

    Ich sag immer, du musst sturer als dein Hund sein🤭

    Steht die Maus 15x auf, wird sie 16x ruhig wieder an die Stelle gebracht, wo sie warten sollte. Auch das Anlegen von Halsband und Leine findet in Ruhe statt. Das Öffnen der Haustür ist kein Freibrief für das Rausstürmen des Hundes. Es bedeutet nur, die Tür ist offen. Vor der Haustür heisst es nicht, dass es sofort losgeht, absetzen und Tür schliessen. Usw. Geduld, Geduld, Geduld.


    Leider passiert das sehr oft, dass man den Hund noch mehr auslastet, damit er endlich ausgepowert ist. Aber es ist so wichtig, die richtige Balance zwischen Auslastung und Ruhe zu finden. Nicht der Hund bestimmt, wann gespielt wird, das ist deine Entscheidung. Hab ich Zeit, lass ich mich vielleicht!! darauf ein, sonst eben nicht. Beginn und Ende bestimmst du, sonst niemand. Und auch hier ist dein ruhiges Verhalten wichtig. Denn auch negative Zuwendung ist Zuwendung.


    Du musst nicht auf jeden Zug aufspringen, den dein Hund an dir vorbei rattern lässt.

  • Ja ich hab schon in diese Richtung gedacht. Nur muss ich das ohne Box aufbauen, so eine kann ich nicht ins Wohnzimmer stellen.

    Hab da so in die Richtung gedacht, das ich sie auf das Hundebett schicke und sie muss dort bleiben, aber sobald ich ihr das frei Kommando gebe, geht das generve ja von vorne los. Muss sie dann den ganzen Abend auf der Decke bleiben? Irgenswie möchte ich sie ja nicht die ganze Zeit auf die Decke fest nageln.


    Das mit der Decke kennt sie vor dem raus gehen, da dreht sie ja auch so hoch. Wenns mir zu bunt wird muss sie auf das Hundebett und dort warten bis ich fertig angezogen bin und erst auf "OK" geht's raus. Da ist die Türe auch schon offen und sie muss liegen bleiben, klappt gut.

    Das ist es - die Erwartungshaltung.

    Sie weiß es geht gleich raus und ist schon drüber.

    Da kannst du sie auf die Decke schicken, ändert aber nix daran.


    Ich begrenze sowas ohne Kommando, nur körperlich, ganz ruhig und schränke den Raum ein.

    Ich will keine Hektik vom Hund.

    Liegen bleiben würde Hicks auf Kommando auch, aber nervig rumfiepen.

    Mag ich aber nicht.

    Also nicht per Kommando auf den Platz bis man fertig angezogen ist, sondern Hund begrenzen und wenn er trotzdem hochfährt, Jacke aus und ab auf´s Sofa mit dir.

    Raus geht es erst wenn der Hund ruhig ist, also Jacke auch mal anziehen, wenn es nicht raus geht ;)

  • Phu Da kommen wir ja nie raus! 🙈🙈


    Das alles natürlich bei so einem Hund zusammen hängt ist klar. Aber das raus gehen muss ich fürs erste etwas neben her liegen lassen. Obwohl das auch ein Thema ist. Sie ist ja da wie Irre. Sie lässt sich gut auf die Decke legen und warten dann auch bis ich sie eben raus lasse, aber das ist als würde man einen Gummiering spannen. Sie spürt sich ja sowieso die ersten paar Minuten nicht, wenn wir endlich raus gehen, aber wenn ich sie noch ein wenig liegen lasse wird das noch krasser.

    Aber da hab ich ein etwas kleines Zeitfenster wochentags. Wir gehen meist so zwischen halb 3 - 3 raus, wenn man dann 1,5 Stunden unterwegs ist, ist es eh schon dunkel. Muss ich nachmittags arbeiten muss ich zwischen halb 4 und 4 wieder im Büro sein, da hab ich nicht viel Spielraum für später raus gehen. Da geht dann eh schon mal nur die kleine Runde und da darf kein trotziges Kind bei dem Hausaufgaben oder beim essen sein, sonst ist der Zeitplan dahin. Wird dann wieder besser wenns länger hell ist.

    Wie lang schickst du sie denn maximal auf das Hundebett?

    Meinst du abends wenn sie nervig ist. Oder vor dem raus gehen?


    Ist sie beim Füttern auch so stürmisch?

    Dann auch hier vorher die Ruhe einfordern.

    Nein beim füttern dreht sie gar nicht auf. Sie sitzt zwar neben mir und sieht genau zu wenn ich das Futter herrichte, aber wenn ich es dann noch stehen lasse, weil es zb noch nicht ganz aufgetaut ist, oder die Gemüseflocken noch etwas durch ziehen sollen, dann ist das so. Das nimmt sie so hin und geht halt dann wieder anderen Beschäftigungen nach, bis ich wieder die Schüssel im die Hand nehme, dann sitzt man wieder erwartungsvoll, aber ruhig, da.


    Hmmm.... Wie soll ich sie den räumlich begrenzen wenn sie nervt? Oder einfach Richtung Decke drängen bis sie sich dahin legt? Mit fehlt da gerade ein wenig die Vorstellung.

  • Ohne Tür beinhaltet Konflikt und Korrektur.


    Ich würde die Box positiv aufbauen und zum geliebten Ruheort werden lassen, niemals jedoch als Ort der Korrektur. Verstehe gerade nicht, warum man das als soziale Korrektur aufbauen sollte :/

    Konflikt und Korrektur klingt irgendwie spannungsgeladen - das meine ich gar nicht. Aber ich halte es für vorteilhaft, wenn der Hund in der Box bleibt weil der Mensch es sagt, nicht weil da eine Tür ist. Bei einem jüngeren Hund, der noch nicht verlernt hat, von selber zur Ruhe zu kommen, würde ich wohl auch die Tür zu machen. Aber bei einem Hund, der in dem Verhalten längere Zeit bestätigt wurde, von heute auf morgen zu sagen "Zack Bumm Tür zu" auf das Risiko hin, dass er es sich eben so nicht als positiven Ort aufbauen lässt, wär nicht mein persönlicher Weg. Ich würd wenn möglich die Grenze selber sein wollen, auch weil es quasi dann eine Auseinandersetzung (nicht im Sinne von Streit, wobei das durchaus passieren kann) ist, die in einer Klärung mündet.

  • Ich denke auch, der Teil mit dem Rausgehen ist ein Thema für sich und offenbar hast du das schon brauchbar geregelt.


    Ausserdem stimme ich dir voll zu, viele Dinge die man versucht zu unterbinden, spannen nur den Gummiriemen.


    Ich meinte abends wenn sie nervig ist. Überhaupt, in den Momenten wo eigentlich Ruhe im Haus ist aber sie andauernd Bespassung sucht bzw. wuselig ist.


    Ich muss ganz ehrlich sein, ich habe 2 solche Hunde und mit nur Decke sehe ich die im Haushalt nicht in zufriedenen Zustand zu bringen. Kann man es mit Decke hinkriegen? Ja bestimmt, aber man hat meistens auch noch ein Leben nebenher und für einen Welpen ist es kaum machbar, weil der noch nicht in der Lage ist solcherlei trainiertes Verhalten dauerhaft zu zeigen und mit einem Hund, der das schon seit (wie alt ist sie?) macht, wird es ebenfalls sehr sehr mühsam mit Tendenz zu "ich kriegs nicht hin".


    Kurze Rede, langer Sinn. Beim Deckentraining kann ich nicht wirklich hilfreich sein. <3 :)


    Vor ein paar Jahren habe ich einer Frau mit einem jungen Pitbull geholfen, die hat sich ewig geweigert mit Box zu arbeiten, lustigerweise genau deine Worte "im Wohnzimmer kann keine Box stehen". Als der Leidensdruck bei der Familie gross genug war, haben sie doch eine Box angeschafft und der Hund ist praktisch von alleine reingegangen wie mit den Worten "endliiiich". Sie hatte mir am gleichen Abend Videos geschickt, Familie am Tisch, Hund in der offenen Box.


    Der Hund war ein Monster, sprang denen auf den Tisch beim Essen und hat ab 5 Uhr morgens unablässig gekläfft, die Wände und Türen gefressen und die Kinder gejagt und geschnappt . Der reinste Horror. Heute hat sie zwei Boxen, für jeden Hund eine und würde lieber das Familiensofa rausschmeissen als die Boxen :D :D Die jetzt übrigens fast immer mit offenen Türen benutzt werden!!! Natürlich haben wir über eine Zeit hinweg auch mit verschlossender Boxentür gearbeitet und zu bestimmten Gelegenheiten ist der Hund auch heute noch, in der Box eingesperrt.

  • Ohne Tür beinhaltet Konflikt und Korrektur.


    Ich würde die Box positiv aufbauen und zum geliebten Ruheort werden lassen, niemals jedoch als Ort der Korrektur. Verstehe gerade nicht, warum man das als soziale Korrektur aufbauen sollte :/

    Konflikt und Korrektur klingt irgendwie spannungsgeladen - das meine ich gar nicht. Aber ich halte es für vorteilhaft, wenn der Hund in der Box bleibt weil der Mensch es sagt, nicht weil da eine Tür ist. Bei einem jüngeren Hund, der noch nicht verlernt hat, von selber zur Ruhe zu kommen, würde ich wohl auch die Tür zu machen. Aber bei einem Hund, der in dem Verhalten längere Zeit bestätigt wurde, von heute auf morgen zu sagen "Zack Bumm Tür zu" auf das Risiko hin, dass er es sich eben so nicht als positiven Ort aufbauen lässt, wär nicht mein persönlicher Weg. Ich würd wenn möglich die Grenze selber sein wollen, auch weil es quasi dann eine Auseinandersetzung (nicht im Sinne von Streit, wobei das durchaus passieren kann) ist, die in einer Klärung mündet.

    Zack Bumm Tür zu hat niemand vorgeschlagen. ;)


    Du findest eine Auseinandersetzung bis hin zum Streit besser als einen positiven Aufbau mit Tür? Interessant. 8)

    So wie du den Vorgang beschreibst ist es definitiv Korrektur auch wenn man ein netteres Wort verwendet.

  • Naja irgendwie muss ich aber trotzdem durch setzen, dass sie jetzt am Platz bleibt, ob Box oder Decke ist ja dann nebensächlich, gefallen tut es ihr so und so nicht. Also ist ein Konflikt vorprogrammiert. Egal wie der dann aussieht.


    Aber das ist für mich kein Unterschied ob mit oder ohne Tür. Ohne Türe ist man mehr gefordert und muss natürlich mehr sofort klären, mit Türe macht das erstmal die Tür, aber wenn das Ziel ist irgendwann mal die Tür offen lassen zu können, wird dann die Diskussion auch kommen.


    Ohne Konflikte wirds nicht klappen.


    Heute ist es wieder ein ganz anderes Bild:



    Ich darf auf der Couch liegen und sie nimmt das Hundebett und schläft!!!


    Heute waren wir wieder in der Au eine Stunde unterwegs mit vielen interesannten Spuren. Das hilft natürlich auch mit.


    Trotzdem muss ich das Thema Ruhe mehr in den Vordergrund stellen. Nur weil das Bild heute so aussieht, gibt es trotzdem die Baustelle.

    Und dann das Thema raus gehen, das ist ja auch alles andere als gesittet.