Jogger ohne Hirn oder Gewissen
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Axman danke auch für den lacher.
Was ich bedenklich finde, dass die menschen langsam aber sicher immer rücksichtsloser und provokanter werden. Wo soll denn das hinführen?
Man ist ja auch nur Mensch und urplötzlich wird man mit einem Blödsinn o eine provokation konfrontiert, wo einem die hutschnur hochgeht.
Ja, ich empfinde das auch so. Im Kindergarten wird heutzutage bereits der Grundstein für diese Entwicklung gesetzt.
In der Hundeerziehung ist es ja auch nicht anders. Die heutigen Tendenzen.
Ob es funktioniert wissen wir dann in 50 Jahren.
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Da teile ich zu 100% die Meinung von @kimba, dass so ein Aktion auch bei anderen rassen ins Auge gehn kann. Ein tierschutzhund, der eh vieles zu verarbeiten hat, wenn da so ein jogger von hinten im vollspurt daherkommt, der hat dann evtl ein neues, anderes Problem.
Muss doch alles nicht sein, wenn man gegenseitig Rücksicht nimmt.
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Also, ich bin sowohl Läufer als auch Schäferhundeführer. Genau genommen war der Mann ein Läufer und kein Jogger Und ich versuche das mal aus beiden Perspektiven:
Ja, es ist doof, wenn Hund sich erschreckt. Und ich bin auch absolut der Meinung, dass man zu Hunden einen Abstand einhalten sollte, grade wenn man im Intervalltraining ist. Ob Schäferhund oder nicht, muss hier egal sein, weil ich finde, dass wir nur entweder sagen können dass unsere Hunde NICHT bissiger oder reaktiver sind als andere, oder sie sind es - wenn nein, darf es keine Rolle spielen, wenn doch, sollten wir uns bedeckt halten was die Gefahr durch unsere Hunde angeht.
Aber es ist eben auch öffentlicher Raum, und es muss auch möglich sein, Intervalltraining zu absolvieren, ohne zu warten, dass die Strecke von 100-300 Metern absolut hundefrei ist. Und natürlich ist das Laufgeräusch lauter bei Intervallen, auf der anderen Seite beklagen sich immer wieder Hundemenschen, dass sie sich erschrecken, wenn man einen Läufer oder Radfahrer eben NICHT hört.
Wenn ich Intervalle laufe, beobachte ich Hunde denen ich mich nähere gut, aber ich würde auch sagen, dass ich sehe wenn es bei einem Hund angebracht ist, das Training mal eben zu unterbrechen. Auch wenn ich das sehr, sehr ungerne mache, weil ich damit von einem sinnvollen Trainingsplan abweichen muss, und wenn ich das 5 mal pro Training machen müsste würde mir auch irgendwann die Hutschnur platzen.
Natürlich kann man sagen "Ja dann sollen die eben woanders trainieren, wo nicht viel los ist oder wo keine Hunde sind oder zu einer anderen Zeit", aber ist das nicht genau das Argument, was Menschen verwenden, wenn sie sagen "Ja wenn euer Hund keine fremden Hunde mag, dann geht halt nicht da wo lauter freundliche Hunde frei laufen..."?
Das Stichwort ist doch "Gegenseitige Rücksichtnahme", und wir teilen uns den öffentlichen Raum mit Läufern, Tutnixen, Hunden die keinen Bock auf Menschen haben, Hunden die keinen Bock auf andere Hunde oder eben halt Läufer haben, halt mit allen. Und irgendwie muss es gehen.
Ich bin mir relativ sicher, dass die Leute (Läufer und Begleitung) keine Ahnung von Hunden haben, sonst wäre der Satz nicht mit "Ihr Hundeleute" gefallen. Und prinzipiell hat sie Recht, bewege ich mich mit einem Hund im öffentlichen Raum, muss ich sicherstellen, dass von dem keine Gefahr ausgeht. Aber dann gibt es eben den Bereich, in dem Unfälle passieren können und Weichen für zukünftige Unfälle gestellt werden, in denen sich Menschen nicht wahnsinnig schlau verhalten (zB der HF vom Terrier, der gestern meinem im Fuß laufenden Hund im Training ungefragt am Arsch rüsseln wollte - der Terrier, nicht der HF). Konstruktiver wäre es wahrscheinlich gewesen, um mehr Rücksicht zu bitten, weil eben Hunde Lebewesen sind, die durch Erfahrungen lernen.
Ich hab ein junges Pferd, das ist mal sehr ungünstig auf einem Radweg stehen geblieben weil es vor grünen Männchen im Busch Angst hatte. Ziemlich blöde Situation, ich bewege keine 600 Kilo mal eben durch am Strick ziehen. Ich war drauf angewiesen dass alle Radfahrer total nett sind und runter bremsen und drumherum fahren, hat die bestimmt auch geärgert. Wer weiß ob die abends im Radforum geschrieben haben, dass "diese dummen Pferdemenschen ihre scheiß Gäule nicht unter Kontrolle haben"... gut möglich. Und sie hätten Recht gehabt in dem Fall. Weil ich ja mit einem so großen Tier potenziell eine Gefahr darstelle und sich nicht alle Welt danach richten muss. Aber ich bin mega dankbar wenn sie es tun, und aus dem Grund versuche ich, maximal freundlich-aufklärerisch an Leute ranzutreten, die für mich blöde Situationen erzeugen.
Vielleicht hätte man sich sogar mal verabreden können, gezielt zu trainieren, dass der Hund auch Vollspurt auf den Menschen zu gelassen sehen kann? Und dem Läufer dabei erklären, dass er so Recht haben kann wie er will, wenn ein Unfall passiert ist es für alle ziemlich scheiße, egal ob nur jemand umgerissen wird oder jemand einen Hund im Bein hängen hat?
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Super erklärt Tay und das sehe ich genauso. Aber, der Läufer hätte ja seinen spurt 100 m weiter erst anfangen können, dann wäre er vor uns gewesen und das darf und ist auch kein Problem.
Aber von hinten loslegen unddas das so laut, dass ich und sam davon erschrocken sind (hätte ja auch was anderes sein können), muss doch wirklich nicht sein. Soviel Hirn erwarte ich auch von Läufern.
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Im öffentlichen Raum wäre halt gegenseitige Rücksichtnahme eine Idee. Da kann man nicht davon ausgehen, seiner Tätigkeit ohne Störung nachgehen zu können. Wenn ich mit meinem Hund was ungestört trainieren will, muss ich das halt im Garten oder auf dem Platz machen. Wenn der Läufer seinen Trainingsplan ungestört durchziehen will, muss er das vielleicht auf der Laufbahn machen 🤷♀️
Man SOLLTE erwarten können, nicht von anderen Leuten oder deren Hunden belästigt oder gar gebissen zu werden, andersrum sollte man aber auch erwarten dürfen, dass Sportler und Spaziergänger einen nicht belästigen oder gefährden.
Ein Tier ist halt ein Tier, das mal anders reagieren kann als es soll. Das sollte allen Menschen mit ein wenig Resthirn bewusst sein, das ist ja nun auch unter nicht-Tierhaltern kein Geheimnis.
Auch Kinder machen manchmal Sachen, mit denen keiner rechnet, damit muss ich als kinderfreier Mensch auch rechnen Deshalb fordere ich ja nun auch nicht die Verbannung von Kindern aus dem öffentlichen Raum. Leben und leben lassen.
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Wir waren heute mit beiden hunden dort wo ich gestern mit sam war. Er war ganz normal und gleichgültig ggü fussgängern und Radfahrern. Letzteres war gestern nach dem Vorfall durch die höhere Geschwindigkeit, auch auf einmal ein aufmerksamkeitsproblem.
Der nä jogger kommt bestimmt bald des weges, mal sehen was sam macht, wenn der sich von hinten nähert. Wenn er ihn von vorne sieht, wird er denke ich, gleichgültig bleiben.
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GeierWally Gegenseitige Rücksichtnahme ist ja nicht nur eine Idee Darauf basiert unsere Gesellschaft.
In unserer Gesellschaft hört die Freiheit der persönlichen Entfaltung dort auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt. Man verständigt sich dann auf den kleinsten gemeinsamen Nenner.
An der StVO ist nicht umsonst der erste Paragraph "Gegenseitige Rücksicht und Vorsicht".
Tay hat das großartig beschrieben und ich gehe mit Allem mit und möchte nocht etwas hinzufügen, was wir alle nicht gerne hören:
In Deutschland gilt eine generelle Leinenpflicht außerhalb von befreiten Arealen.
Und die potentielle Gefahr geht in der beschrieben Situation klar vom Hund aus.
Intervalltraining stört maximal die Maulwürfe, gefährdet also niemanden.
Anders ein Hund, der Menschen anspringt und Omi um wirft oder Radlern vor das Rad läuft oder auch Jogger in die Ferse beißt.
Und ja, ein Jogger, Läufer oder Radfahrer, der auf einen frei laufenden Hund zuballert und diesen erschreckt, hat es auch aus meiner Sicht nicht besser verdient. Aber die Verantwortlichkeit werden wir nicht los.
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Wir waren heute mit beiden hunden dort wo ich gestern mit sam war. Er war ganz normal und gleichgültig ggü fussgängern und Radfahrern. Letzteres war gestern nach dem Vorfall durch die höhere Geschwindigkeit, auch auf einmal ein aufmerksamkeitsproblem.
Der nä jogger kommt bestimmt bald des weges, mal sehen was sam macht, wenn der sich von hinten nähert. Wenn er ihn von vorne sieht, wird er denke ich, gleichgültig bleiben.
Ist es nicht generell so, das unsere Hunde sehr reaktiv auf Dynamik sind? Im Hundesport gilt es ja, diese Reaktivität bzw. den Trieb kontrollierbar zu machen.
Angenommen, Du würdest mit Sam auf einen Sportplatz gehen, wo Sprinter laufen und Menschen rennen, dann würde es für Sam irgendwann zur Normalität und die Reizschwelle wurde gesenkt, richtig?
Je nach Reizempfänglichkeit des Hundes muss man das langsam steuern, aber im Prinzip funktioniert es doch so...oder?
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Pepper, sam war auf dieser kleinen strasse angeleint. Und die strasse ist so schmal, dass entgegenkommende Autos stehen bleiben müssen.
Ich schreib das alles nur hier rein, weil mit so einer Situation in der heutigen rücksichtslosen Zeit, ein jeder Hundebesitzer damit bzw mit Provokationen evtl rechnen muss.
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Aber man kann eben nicht alles trainieren Pepper. Sicher, wenn ich jetzt auf einen Sportplatz mit hund gehen würde und da öfters an sam auch von hinten welche daher gesplittet kommen würden, dann ist das ein gewohnheitseffekt.
Aber auf der strasse erwarte ich von jedem, dass er sein Hirn einschaltet und mit Eventualitäten rechnet.
Ich fahre ja auch generell langsam an Kindern vorbei, egal welchen alters, weil sie zt unberechenbar sind. Genauso wie ein hund.
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Luna Ja klar, so war's nicht gemeint.
Ich meinte, wenn ich weiß wo mein Hund sensibel reagiert würde es Sinn machen, wenn ich in meinem Alltag öfter mit genau diesen Situationen konfrontiert bin, genau das auch zu trainieren.
Genau wie wir sehr aktiv akribisch den Vorsitz trainieren (also ihr, nicht Pepper und ich😂), weil man eine Prüfung ablegen will, hab ich mit Pepper alles trainiert, das mein Alltag mit ihm smooth verläuft.
Dann kommt demnächst ein Sprint-Jogger Hypergamma mäßig auf den Hund zu gesprintet und der denkt "Schwitzen? Besser Du als ich!" und legt sich wieder hin...😄
Kleiner Scherz....Du weißt was ich meine...
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Was mich wirklich interessieren würde, wie eure Hunde und ihr reagiert hätten
Denke sehr ähnlich wie Sam, wobei sie eher nicht bellt (ihre Art, nicht etwa meine Erziehung) aber sich sehr anspannt und hinterher die "Gefahr" nicht aus den Augen lässt, solange sie den Läufer wahrnehmen kann. Und das kann verflixt weit sein. Meine irgendwo mal was von 600m gelesen zu haben. Quelle such ich bei Bedarf gern raus. Bei ihr steht und fällt viel damit, wie sich der Mensch nähert. Seine Körpersprache, seine Art. Hätte uns wirklich nur jemand im Eifer seines Sportes übersehen, wäre ihre Reaktion und die Beobachtung des ganzen deutlich milder ausgefallen als wenn noch Provokation dabei wäre.
Wie ich reagiert hätte, ganz ähnlich wie du, nur hätte ich wahrscheinlich den Mund nicht aufbekommen und mich hinterher geärgert. Der Tag wäre wohl gelaufen, und ich hätte vor Wut so vor mich hingeköchelt. Ich versuch mich immer selbst zu beruhigen, leider mit wechselhaftem Erfolg.
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